Die Prinzessin küsste den Frosch nicht . . .

Selbst schuld - der Prinz, hätte er sich an die gestandene Hexe gehalten, wäre er nicht so schlecht gefahren!
Aber Nein, er wollt sich lieber ein junges, unschuldiges Prinzesserl krallen!
 
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Warum wurde der Prinz in einen Frosch verwandelt ?
Eine interessante Frage.
Für mich liegt darin (ganz esoterisch:D) die "Trennung" von Mann und Frau, wenn man so will der Beginn der Dualität.
Es ist eine Art Einweihung für die Frau (zumindest jetzt erstmal aus ihrer Sicht) . Durch die Trennung und vieles Unverstandenes entstehen unverarbeitete Emotionen, was wir so Traumen oder Verdrängtes im Unterbewusstsein, nennen. Es ist halt auch ein Sinnbild im tiefsten Sinn der Trennung von Mensch und Gott oder Ähnliches, Mensch und Paradies usw..
Sie, die Frau , oder das noch unreife Mädchen spielt ansich erstmal mit dieser goldenen Kugel, ohne wahrscheinlich wirklich ihren Wert zu begreifen oder ihre Bedeutung. Sie verliert sie in den Emotionen, also heimliche Wut, Gekränktsein und solcherlei..
Die männliche Seite ist die geistige Seite, die Seite des Wissens, der Informationen. Diese Seite bringt ihr zwar das Wissen , die Informationen zurück, kann sich aber nicht mehr recht mit ihr verbinden, weil es nun für sie rein äußerlich ist. Aus dem Mann wird ein eiskalter Frosch.

Warum wird die Prinzessin als so ungeschickt hingestellt, dass sie nicht fähig ist auf ihre goldenen Kugel aufzupassen?
Es ist der natürliche Lauf des Lebens, der da dargestellt wird. Der Verlust und das "sich verlieren" in Unwissenheit, unbewussten Anteilen usw.
Warum denken wir, dass man erst "erwachen" müsste, ist doch dasselbe so im Prinzip.
 
Ich interpretiere auch mal...

Warum hat die Hexe ihn verhext... Hmmmm... Im Märchen stellt die Hexe immer „das Böse“ dar. Jemand der verärgert, neidisch, böse, eifersüchtig oder einfach nur enttäuscht ist und jenen Menschen dann verflucht. Ja. Tatsächlich eindeutig böse und niederträchtig, aus Rache so etwas zu tun.

Hinter der „Hexe“ könnte sich im Märchen Jeder verstecken. Eine verlassene Frau, eine nicht beachtete Frau, eine verärgerte Frau. Gibt viele Gründe, warum hier eine „übermächtige“ Frau, einen schönen Prinzen „klein“ macht. Also ihn in einen quackenden „Frosch“ verwandelt. Auf jeden Fall, stellt sie die Niedertracht dar.

Jedenfalls irgendein wütendes Weibsbild.

Warum ist die Prinzessin so dämlich, ihre Kugel in den Brunnen zu schmeißen? Ihr „Glück“? Schmeißt sie ihr Glück in den Brunnen, weil sie eine Sekunde nicht aufgepasst hat, was sie tut? Nicht nachgedacht hat? Und dann weint sie verzweifelt? Ja! Herrgott noch mal, dass kann doch jedem mal passieren, das Glück zu verlieren.

Sie steht aber trotz ihrer emotionalen Zickigkeit für das Gute! Für ne arrogante, bornierte, sturköpfige zwar. Aber schön, lieblich und ihm Herzen doch gut. Nur eben mit allen möglichen, charakterlichen Fehlern.

Sie ist schlichtweg menschlich! Mit ganz vielen Fehlern und Fehlern, die sie auch macht. Hilflos? Es fällt auf, dass sie im Märchen nicht verherrlicht wird.

Der Frosch steht für einen Mann, der ihr das Glück wiederbringen möchte. Ein kleines Männlein, Fröschlein, dass erstmal nix mit dem holden Prinzen zu tun hat.

Er ist nervig, aufdringlich, beharrlich, zynisch, lästig und total verschossen in die Prinzessin. Auch sehr menschlich!

Und er liebt sie so sehr, dass er auch ihr übles, gemeines Verhalten in Kauf nimmt. Denn in Wahrheit spürt er ihr wahres Herz.
Da sie ihn einfach nicht als Prinzen sehen kann, versucht er sich die Chance zu erkämpfen, in ihr Herz zu gelangen. Als Bringer ihrer Glückskugel.

Denn sein Glück, ist die Aussicht auf einen einzigen Kuss! Küss mich und du wirst sehen, wer ich wirklich bin.

Denn tatsächlich ist es so, dass eigentlich ein Kuss ihn in das verwandeln soll, was er eigentlich ist. DENN: die Prinzessin wirft ihn vor Wut an die Wand, bedauert sofort und küsst ihn dann. Weil sie das ja so gar nicht wollte. Erst dann verwandelt sich der Frosch in einen Prinzen und sie in eine liebende Prinzessin.

Manchmal leitet ein einziger Kuss, den richtigen Weg ein. Eine wichtige Entscheidung, die sie fällen muss. Eine Einsicht, die nur durch Berührungen und die Sicht auf ein Opfer, welches er gebracht hat für sie, kommen kann.

Aber bis dahin tut er eigentlich alles, um sie zu verärgern. Nervt, stalkt, versucht ein Teil ihres Lebens zu werden. Mit beharrlicher, mentaler Gewalt. Denn SIE ist seine Glückskugel, die er gewinnen möchte. Mit sehr unlauteren Handlungen.

Hm... Für was steht der Vater? Für das Gewissen? „Kind, nun schau ihn dir doch mal an... Er ist doch gar nicht so schlecht. Gib ihm doch die Chance, die du ihm versprochen hast... Du wirst sehen, er ist dein Glück!“

Und wie das häufig so ist, kämpft sie gegen ihr Herz an. Gegen ihr Bauchgefühl. Was ihr mehr Kummer beschert, als ein einfacher Versuch, einen Kuss. Was hätte sie sich daran vergeben, es einfach mal zu versuchen?

Aufgekämpfte Gefühle bringen viel Leid und schnüren ein. Beschränken. Nehmen jegliche Freiheit, obwohl sie ja wohl gesucht wird, die Freiheit. Das sind die eisernen Zwänge, die dann im Liebesglück endlich vom Herzen zerspringen. Liebe zu leben, sie zu erkennen, zu fühlen, macht frei!

Meine kleine Ansicht, von einem wunderschönen, ehrlichen Märchen.
 
Das sieht aus wie ein Freibrief für die Anwendung von Gewalt aufgrund von „Liebe“... :confused:(n)

Die Prinzessin hätte sich von Anfang an besser an die Brunnenfee gewendet, oder mehr Zeit neben der Sterneköchin verbringen sollen.
Dann wär der Frosch auch nicht an der Wand, sondern im Feuertopf gelandet und wenigstens durch den gleichen Magen gegangen wie die Liebe. :)
 
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Ah neee... Gewalt ist nie gut. Die Wölfin ist eine absolute Pazifistin und beißt wirklich nur, wenn sie in die Enge getrieben wird. ;)

Es gibt nie einen Freibrief für gewalttätige Aktionen. Schon gar nicht in der Liebe.
 
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