Wut auf die Eltern

Diese Gespräche sind nicht sinnlos, ich fühl ja in mich rein, was z.B. auch Deine Zeilen mit mir machen. Und ich weiß so, dass meine Entscheidungen für mich völlig ok gewesen sind. Es gibt so Zeiten, wo man zufällig mit alten Themen konfrontiert wird und dann schauen kann.

Lg
Any

Und das ist doch die Hauptsache, Ane, dass DU dich in deiner Haut wohlfühlst. Nur darum geht es. Und je mehr unterschiedliche Ansichten hier veröffentlicht werden, um so mehr kann sich ein Leser aussuchen, was zu ihm passt.
 
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Und das ist doch die Hauptsache, Ane, dass DU dich in deiner Haut wohlfühlst. Nur darum geht es. Und je mehr unterschiedliche Ansichten hier veröffentlicht werden, um so mehr kann sich ein Leser aussuchen, was zu ihm passt.

Natürlich geht es darum, dass ich mich wohl fühle. Ich sorge für mich und das ist gut und richtig so. Und nur auf dieser Basis kann ich dann für andere Leute sorgen.

Lg
Any
 
Hall Valli,

gerade weil Du Liebe & Anerkennung von anderen Menschen erhälst, "sollte" es doch dazu beitragen, daß Du Dich selbst lieben kannst.


Ich denke jede Mutter möchte das man es ihr gleich tut.
Sie hat eben nicht verstanden, daß Du Deinen Haushalt so führen darfst, wie Du es Dir wünscht.
Ich würde meinen Haushalt auch nicht so führen wollen, wie meine Mutter es tut.
Vielleicht sogar noch bügeln - oh Schreck.*g


Sowas aber auch.^^
Möchte Deine Mutter das Du Dich prostituierst, damit immer für die Reparaturen etc. gesorgt ist?:eek:
Ich denke Du weißt das Du richtig handelst, wenn Du Dein Leben lebst.
Wir sind nicht auf dieser Welt, um es unseren Eltern recht zu machen.
Außerdem werden genao SO Erziehungsfehler weiter gegeben.


Danke Ralrene,

genau das ist mein Problem, dass ich es allen immer Recht machen wollte, eben auch nie widersprochen habe, dazu war ich zu schwach.
Erst als es wirklich zuviel wurde, kam mein Überlebenstrieb und ich schaute auf mich. Das kam dann sehr überraschend und nicht gut an. Bevor mein Vater starb, sagte er mir noch, ich hätte viel mehr Geld haben können, wenn ich mich anständig aufgeführt hätte.

Wohlgemerkt ich hab studiert, einen guten Job, liebe Kinder, Spiele, stehle und trinke nicht, zum damaligen zeitpunktbwar ich allerdings schon geschieden, das war mein Vater aber auch. Ich weiß bis heute nicht, wie ich hätte sein sollen, nur, dass ich trotz lauterbEinser in Zeugnissen nie genügte.

Leider zieh ich auch Partner an, die es lieben mich für Ihre unzulänglichkeiten verantwortlich zu machen. Das liegt sicher an mir, weil mein Selbstbewusstsein In dieser Beziehung nicht vorhanden ist ....

Wenn mich mein Partner niedermacht sag ich mir zwar immer, das hat nichts mit dir zu tun, weh tust trotzdem .....

Liebe Grüße

Valli
 
Das finde ich toll, dass Du das so erleben konntest.

Ich habe das später über eine mütterliche Freundin quasi nachgeholt und ja, das geht. Auch wenn viele Menschen meinen, die Eltern kann niemand ersetzen. Das Einzige, was passiert, ist die zeitliche Verzögerung. Übrigens reagiere ich heute noch emotional sehr positiv auf Frauen, die mir dieses Gefühl geben, dass sie in sich geklärt und klar sind und mit Wertschätzung und Sachlichkeit durch's Leben gehen. Da fühle ich mich Zuhause in den Begegnungen.

Lg
Any


Das stimmt, da geht es mir genau so. Waren letzte Woche auf Schi Urlaub, im hintersten Tal und auf einer Hütte traf ich genau so eine Frau , einfach gut!

LG valli
 
Wir sind ihre einzige Familie. Freunde sind gut, aber Familie ist doch noch etwas anderes. Sie sagt mir auch immer wieder wie froh sie ist mich zu haben.

Wie froh sie ist... hm, ich könnte mir vorstellen, dass du dann (zumindest manchmal) daran denken musst, wie sie dich als Kind behandelt hat. Und ich könnte mir auch denken, dass es dir daraufhin ganz generell schwer fallen dürfte, anderen solche Worte zu glauben...

Hast du herausgefunden, wie ihre wundersame Wandlung dir gegenüber zustande kam?
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hast du herausgefunden, wie ihre wundersame Wandlung dir gegenüber zustande kam?
Ich sollte einen Bruder bekommen bei dem sie alles von Anfang an anders machen wollte als bei mir. Es sollte besser und inniger werden. Nur kam er zu zeitig und behindert auf die Welt und lebte 2 Tage. Ich weiß nicht ob sie mich letztlich irgendwie annehmen konnte. Ich weiß nichts. Sie ist wohl dankbar, dass sie wenigstens mich hat, das ungewollte Kind.
Ich mag ihr diesbezüglich keine Vorwürfe machen. Nur einige Dinge haben sich bei mir ins Herz gegraben und ich weiß nicht ob ihr das verzeihen kann. Eigentlich will ich damit abschließen.
 
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Ich sollte einen Bruder bekommen bei dem sie alles von Anfang an anders machen wollte als bei mir. Es sollte besser und inniger werden. Nur kam er zu zeitig und behindert auf die Welt und lebte 2 Tage. Ich weiß nicht ob sie mich letztlich irgendwie annehmen konnte. Ich weiß nichts. Sie ist wohl dankbar, dass sie wenigstens mich hat, das ungewollte Kind.
Ich mag ihr diesbezüglich keine Vorwürfe machen. Nur einige Dinge haben sich bei mir ins Herz gegraben und ich weiß nicht ob ihr das verzeihen kann. Eigentlich will ich damit abschließen.

Ich habe einen Bruder und hatte immer das Gefühl, dass meine Mutter ihn mehr liebt als mich (nicht nur ich, alle hatten das und sagten ihr das auch). Das konnte ich ihr so nicht verzeihen, denn ich verstand es nicht- es gab für mich einfach keinen Grund. Genauso wie du war ich ungewollt, das wurde mir auch so gesagt... und allein so ein Satz macht ja was mit einem.
Irgendwann begriff ich, dass sie von mir bestimmte Dinge erwartet... und dass diese Erwartungshaltung ihre seltsame Art war, ihre Liebe auszudrücken. Indem sie immer *dran war* an mir, wollte sie mir zeigen, wie wichtig ich ihr bin. Unfähig das in Worte zu fassen (da kam nie ein: ich bin froh, dass ich dich habe), was sie wirklich fühlt, landeten bei mir Kritiken, Nörgeleien, Zurechtweisungen...
ich kann dir nicht sagen, durch welches Ereignis ich das plötzlich so sah oder ob das eine Verkettung war, jedenfalls nahm ich ihre verdrehte Art nun einfach als *ihrs* an. Von da an änderte sich natürlich meine Einstellung ihr gegenüber. Ich brauchte mich ja nicht mehr zu wehren, das war schon mal für mich viel einfacher... aber auch bei ihr tat sich etwas dadurch, dass ich eben nicht länger permanent widersprach, mich rechtfertigte, mich wehrte. Sie fing nun an, mich zu interviewen- und ich antwortete. Mit weit über 40 lernte mich meine eigene Mutter erstmals kennen. Vorher ratterte sie ja stets nur *ihrs* herunter und sah und hörte mich scheinbar gar nicht.
Da das "Alte" aber nicht mehr funzte, brauchte sie ganz offenbar eine neue Strategie.
Was soll ich sagen? Es hat ihr gefallen, was sie nun sah. Sie fragte irgendwann sogar erstmals um Rat. An dem Tag habe ich am Kalender einen roten Strich gemacht.
Bis wir uns über einige Dinge aussprechen konnten, gingen aber nochmals Jahre ins Land. Und auch heute noch sage ich ihr längst nicht alles, da ich es als meine Privatsphäre betrachte oder eben einfach nicht mit ihr teilen mag. Was ich schön finde, ist, dass wir nun miteinander lachen können, ja auch über viele Dinge reden. Das war keine Selbstverständlichkeit in meinem Leben als Kind und auch als Erwachsene nicht.
Mütter und ihre Töchter sind ein ganz eigenes, spezielles Kapitel. :)
 
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