Der schwarze Mann

@Randbeschäftigung

Ach so, ja, hatte ich ganz vergessen.

Nun, mir scheint aber, dass er für dich im Spiel doch ein Mann war, oder hattest du Angst, dass dich ein Berg bedroht?

Zuerst war ich einmal verwirrt davon warum ich ohne Grund Angst zu empfinden habe und bin nicht gelaufen. Aber dann gingen die Dorfsirenen und ich bin gelaufen.

Das der schwarze Mann ein Berg ist in der Nähe wo ich wohne habe ich erst im Verlauf meines Lebens registriert. Als kleines Kind wußte ich von dem noch nichts.
 
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Zuerst war ich einmal verwirrt davon warum ich ohne Grund Angst zu empfinden habe und bin nicht gelaufen. Aber dann gingen die Dorfsirenen und ich bin gelaufen.

Seltsamer "Zufall".

Für mich war das ein sehr sonderbares Spiel und ich hab ziemlich unbewusst dran teilgenommen.
Wohl, weil meine Geschwister hingingen und mich mitnahmen.
Es standen sich immer 2 Gruppen gegenüber.
Gruppe 1 rief: Wer hat Angst vorm schwarzen Mann?
Gruppe 2 antwortete: Niemand!
Dann wieder Gruppe eins: Wenn er aber kommt?
Gruppe 2: Dann laufen wir davon!
Und dann rannten beide Gruppen aufeinander zu und es gab irgendein Chaos, an das ich mich aber nicht erinnere.

Irgendwie hat mich das Spiel damals mit meiner eigenen inneren Dunkelheit konfrontiert, aber ich hab das damals noch nicht verstehen können.
 
Ich hatte es einfach nur als Spiel verstanden, und mir nichts weiter dabei gedacht und auf keine Angst gehabt. Es war einfach spannend, ob man an der Person vorbei kommen konnte.
Später hatte ich irgendwo aufgeschnappt, dass da ein rassistischer Hintergrund stehen würde, was ich aber nicht wirklich für plausibel hielt. Logischer finde ich, wie ich es in den ersten Beiträgen dieses Threads gelesen habe, dass damit der schwarze Tod/Pest gemeint war. Das Spiel war damit ein gutes Mittel, solch traumatische Erfahrungen zu bearbeiten. @Enndlin , Du fandest das ja makaber, aber eigentlich ist so ein Spiel eine gute Sache, damit Kinder mit so einem Schrecken umgehen können.

Und dass der schwarze Mann auch ein Archetyp sein könnte, ist auch möglich.:)




Ja, zum Beispiel dieses Lied: "Schlaf Kindchen schlaf, dein Vater hüt die Schaf, Mutter ist im Pommerland, Pommerland ist abgebrannt, schlaf Kindchen schlaf ..


So ging es mir auch. Es war einfach spannend, wie bei jedem Fangen-Spiel auch, ob man es schafft, an der Person vorbei zu kommen.
Ich habe später nur mal gehört, dass hinter dem Spiel vielleicht auch ein rassistischer Hintergrund steht, fand das aber nie so plausibel. Dass damit der schwarze Tod „verarbeitet“ wurde, halte ich, nachdem ich das hier in den ersten Beiträgen gelesen habe, für viel logischer!
 
Seltsamer "Zufall".

Für mich war das ein sehr sonderbares Spiel und ich hab ziemlich unbewusst dran teilgenommen.
Wohl, weil meine Geschwister hingingen und mich mitnahmen.
Es standen sich immer 2 Gruppen gegenüber.
Gruppe 1 rief: Wer hat Angst vorm schwarzen Mann?
Gruppe 2 antwortete: Niemand!
Dann wieder Gruppe eins: Wenn er aber kommt?
Gruppe 2: Dann laufen wir davon!
Und dann rannten beide Gruppen aufeinander zu und es gab irgendein Chaos, an das ich mich aber nicht erinnere.

Irgendwie hat mich das Spiel damals mit meiner eigenen inneren Dunkelheit konfrontiert, aber ich hab das damals noch nicht verstehen können.

Ja mit der eigenen inneren Dunkelheit kann das Spiel auch konfrontieren.
 
Ja das war ein kleiner Abstecher in Richtung negative Kinderreime und -lieder, wozu halt auch das Spiel vom schwarzen Mann gehört.
Es ergab sich, dafür Beispiele zu nennen. :)

Ich schrieb ja, dass ich ihn früher in meinem Kinderzimmer sah, dann hatte ich immer große Angst und starrte ihn so lange an, bis mir ganz bunt vor den Augen wurde.
Ich dachte immer, ich muss ihn sehen, damit er sich von dort nicht wegbewegen kann.

Später hatte ich mal einen Traum von einem schwarzen Schattenmann. Ich war mit ihm verabredet, und wir gingen gemeinsam durch eine dunkle Stadt.
In den Wasserpfützen leuchtete ein schönes Dunkelblau und ich wies ihn darauf hin.
Er legte seinen Arm kurz auf meine Schulter und bedankte sich, weil ich gekommen war. Ich sagte, er bräuchte sich nicht bedanken, ich wäre diesen Weg
sowieso gegangen.

Ich glaube, als Kind hatte ich auch eine dunkle Wesenheit in meinem Zimmer, vor der ich immer Angst hatte. Ich konnte sie nicht wirklich sehen, aber sie war da. Ich bin deshalb nachts oft aufgewacht und habe dann geschrieen und geweint, bis mein Vater ans Bett kam, um mich zu beruhigen.
Der Traum ist aber schön, finde ich! Du hast den schwarzen Mann freundlich behandelt, statt vor ihm wegzulaufen, deshalb hat er sich bedankt. :)
 
Ich glaube, als Kind hatte ich auch eine dunkle Wesenheit in meinem Zimmer, vor der ich immer Angst hatte. Ich konnte sie nicht wirklich sehen, aber sie war da. Ich bin deshalb nachts oft aufgewacht und habe dann geschrieen und geweint, bis mein Vater ans Bett kam, um mich zu beruhigen.
Der Traum ist aber schön, finde ich! Du hast den schwarzen Mann freundlich behandelt, statt vor ihm wegzulaufen, deshalb hat er sich bedankt. :)



Und ich weiß noch, da war ich auch noch Kind, da gab es eine Sendung der Sesamstraße, da war eine unheimliche Begebenheit bei einem Jungen in seinem Zimmer, es war eine Art Gesicht in der Wand, dass sich manchmal wie ein Relief in der Tapete abhob und den Jungen dadurch bedrohte. Was da sonst noch genau geschah, weiß ich nicht mehr, aber mich hatte diese Sendung total geängstigt, ich fand es war der pure Horror. Das Gefühl dabei finde ich heute noch schlimm, obwohl die Sendung an sich bestimmt nicht so schlimm war.
 
Der schwarze Mann war für mich als Kind schon immer der Tod.

Ich hatte im Kinderzimmer damals schwere, schwarz-braune Vorhänge. Im Sommer, wenn das Fenster offen war und die Vorhänge vorgezogen, haben sie sich im Wind aufgeplustert und es sah so als, als ob ein Mensch mit Umhang und Kapuze am Fenster stehen würde.
In meiner Vorstellung wohnte der schwarze Mann am in einer Höhle am Bachbeet vom Bach nebenan und und kommt jede Nacht um nach mir zu sehen und mich ev. auch mitzunehmen.
Gegen ihn halfen nur zwei Dinge: Entweder unter der Decke oder unter dem Bett verstecken, damit er mich nicht sieht und mitnehmen kann.

Seitdem ich meine eigenen Wohnungen hatte, hatte ich nie wieder Vorhänge...


Boah, dunkle Vorhänge, das geht ja gar nicht!:eek:

Es sieht so aus, dass Spiele wie „Wer hat Angst vorm schwarzen Mann“ auch allgemein eine Verarbeitung von Ängsten sind, die viele Kinder so haben, wenn sie alleine in ihrem Zimmer sind oder nachts aus dem Schlaf erwachen!
 
Boah, dunkle Vorhänge, das geht ja gar nicht!:eek:

Es sieht so aus, dass Spiele wie „Wer hat Angst vorm schwarzen Mann“ auch allgemein eine Verarbeitung von Ängsten sind, die viele Kinder so haben, wenn sie alleine in ihrem Zimmer sind oder nachts aus dem Schlaf erwachen!

Denke ich auch - wobei noch zu fragen wäre, wovon diese Ängste verursacht wurden.
 
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Denke ich auch - wobei noch zu fragen wäre, wovon diese Ängste verursacht wurden.


Das weiß ich natürlich auch nicht. Vielleicht die Angst, allein gelassen zu werden, jemanden zu verlieren? Und eigentlich ist es für ein Kind (so bis zum Einschulungsalter, würde ich mal so sagen) bestimmt schwer, alleine in einem Zimmer zu schlafen. Man ist dann so isoliert. Zumindest würde ich das bei mir so sagen, wenn ich zurück schaue. Mein Sohn hat bis fast zu seinem fünften Lebensjahr sein Bettchen bei uns im Schlafzimmer gehabt, ich habe es einmal versucht, ihn in seinem Zimmer alleine einschlafen zu lassen und er weinte fast eine Stunde, das fand ich unerträglich! So ist er immer geborgen gewesen und konnte dann mit fünf Jahren alleine in seinem Zimmer schlafen (ich ließ aber die Tür offen).:)
 
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