[quote]"Wenn er [der Mensch] sehen lernt, dann muß er nicht mehr wie ein Krieger leben oder ein Zauberer sein. Wenn er sehen lernt, wird ein Mann alles, indem er nichts wird. Er verschwindet sozusagen und ist immer noch da. In diesem Moment, behaupte ich, kann er alles bekommen und alles sein, was er nur will. Aber er wünscht nichts, und statt mit seinen Mitmenschen zu spielen, als seien sie Spielzeug, teilt er mit ihnen ihre ganze Torheit. Der einzige Unterschied zwischen ihm und ihnen ist, dass ein Sehender seine Torheit kontrolliert, während seine Mitmenschen dies nicht können. Ein Sehender hat kein aktives Interesse mehr an seinen Mitmenschen. Das Sehen hat ihn bereits von allem losgelöst, was er vorher wußte." (aus "Eine andere Wirklichkeit", C. Castaneda) [/quote]
Sehr schön geschrieben. Ich widerspreche Castaneda nur insofern, dass auch ein Sehender seine "Torheiten" nicht wirklich kontrollieren kann, denn auch er ist rein körperlich nach wie vor in das raumzeitliche Geschehen fest eingebunden. Aber er hat inneren Abstand zu dem Geschehen, ist sozusagen faktisch innerlich nicht das Geringste mehr in das Geschehen involviert. Für ihn ist alles was geschieht gleich gültig und er "sieht", dass in diesem universalen Geschehen niemand wirklich handelt und niemandem wirklich etwas geschieht, denn alle Körper sind nichts anderes als Erscheinungen, in denen quasi das ALLEINE zwar stets immanent aber immer auch transzendent* ist.
Mein Lieblingsspruch von Don Juan: "Der Tod ist der Jäger"