Der Weg...oder der alte Mann vom Ulluru

Hi Stella !!

Absolut reizend was Du da postest. :stickout3 :krokodil:

Was ist deiner Meinung nach das lesenswerteste Buch von Casaneda ??

Hab den früher gerne gelesen aber wieder verloren. :krokodil:

Liebe Grüße - Josef
 
Werbung:
die sind alle gut, die Bücher von Castanheda. Das Gedicht stammt aus: Der Flug des Adlers
Liebe Grüsse Stella :)
 
hier ein Spruch Saichis, aus dem Buch von Suzuki: der östliche und der westliche Weg... es geht um jenen Teil des "Reinen Landes":

"Wahrhaft glücklich bin ich!
Nicht tot gehe ich,
nein, so wie ich lebe,
ins reine Land gehe ich!
"Namu-amida-butsu"."
 
[quote]"Wenn er [der Mensch] sehen lernt, dann muß er nicht mehr wie ein Krieger leben oder ein Zauberer sein. Wenn er sehen lernt, wird ein Mann alles, indem er nichts wird. Er verschwindet sozusagen und ist immer noch da. In diesem Moment, behaupte ich, kann er alles bekommen und alles sein, was er nur will. Aber er wünscht nichts, und statt mit seinen Mitmenschen zu spielen, als seien sie Spielzeug, teilt er mit ihnen ihre ganze Torheit. Der einzige Unterschied zwischen ihm und ihnen ist, dass ein Sehender seine Torheit kontrolliert, während seine Mitmenschen dies nicht können. Ein Sehender hat kein aktives Interesse mehr an seinen Mitmenschen. Das Sehen hat ihn bereits von allem losgelöst, was er vorher wußte." (aus "Eine andere Wirklichkeit", C. Castaneda) [/quote]

Sehr schön geschrieben. Ich widerspreche Castaneda nur insofern, dass auch ein Sehender seine "Torheiten" nicht wirklich kontrollieren kann, denn auch er ist rein körperlich nach wie vor in das raumzeitliche Geschehen fest eingebunden. Aber er hat inneren Abstand zu dem Geschehen, ist sozusagen faktisch innerlich nicht das Geringste mehr in das Geschehen involviert. Für ihn ist alles was geschieht gleich gültig und er "sieht", dass in diesem universalen Geschehen niemand wirklich handelt und niemandem wirklich etwas geschieht, denn alle Körper sind nichts anderes als Erscheinungen, in denen quasi das ALLEINE zwar stets immanent aber immer auch transzendent* ist.

Mein Lieblingsspruch von Don Juan: "Der Tod ist der Jäger"
 
Wer bin Ich?


Ich hatte tausend Masken
Beschritt viele Wege
mit nur einem Ziel
Ich ging so viele Kreise
Und wusste nicht mehr
wer ich wirklich war

Und jetzt
nackt und schutzlos
Lache ich mit dem Wind

Wer bin Ich?


März 2005
Astrid
 
Ein einfacher Mann vom Lande kommt zum Gesetz.Er hatte sich mit allen Nötigen für eine längere Reise versehen.Die Tür zum Gesetz stand einen Spalt weit offen,und er hätte leicht hinein gehen können,wenn nicht der Wächter wäre.Ein baumlanger Kerl mit grimmigen Gesicht und Tartarenschnauzbart.Er hielt unseren Mann an,fragte ihn nach allen Möglichen,nach allen Umständen und Verhältnissen,und schüttelte dann den Kopf.Nein,jetzt könne er ihn noch nicht einlassen,er müsse warten,und er zeigte auf einen Schemel vor der Tür.
Und während der Mann so saß und wartete,verging sei Leben.
Einmal glaubte er,der Wächter sei eingeschlafen,und er steckte vorsichtig den Kopf durch die Tür.Ein rauhes Lachen holte ihn schnell zurück.
Möchtest wohl ohne meine Erlaubniss gehen?Dann bitte gehe,ich halte dich nicht auf.Aber bedenke,es gibt sieben solcher Türen zum Gesetz,und vor jeder steht ein Wächter,und den Anblick des Dritten kann selbst ich nicht mehr ertragen.
Kurz bevor der Mann starb,richtete er noch eine Frage an den Wächter:
Sagt mir,warum ist in all den Jahren nicht ein einziger Mensch gekommen und hatt Einlass begehrt.Interessieren sich die Menschen nicht für das Gesetz?
Der Wächter schüttelte erstaunt den Kopf.Wer sollte denn hier kommen.Das war doch deine Tür. Ich gehe jetzt und schließe sie.

(nach Kafka)
 
Werbung:
Zurück
Oben