O
opti
Guest
Der Deismus
Ich bin eben über den Begriff Deismus gestolpert und wollte wissen, was man darunter versteht. Was ich dann zu lesen bekam, fand ich doch recht interessant:
Zitat:
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Als Deismus (Gottgläubigkeit) bezeichnet man im Allgemeinen den Glauben an Gott aus Gründen der Vernunft. Allen Deisten gemeinsam ist die Kritik an der Verabsolutierung der Bibel.
Die Anhänger des Deismus gehen zwar von der Schöpfung des Universums durch Gott aus, aber sie nehmen an, dass Gott im Folgenden keinen Einfluss mehr auf die Geschehnisse im Universum nimmt.
Geschichte
Im engeren Sinne handelt es sich beim Deismus um eine freidenkerische Glaubensströmung, die sich in England am Ende des 17. Jahrhunderts entwickelte und nur die „natürlichen“ Gesetze der Vernunft, nicht aber die religiöse Offenbarung gelten ließ.
Für Lord Henry Bolingbroke (1678-1751) sind Religion, Christentum und Kirche lediglich Mittel, die dem Staat dazu dienen, die Instinkte des Menschen im Zaum zu halten. Nur soweit das Christentum mit den Grundsätzen der Vernunft zu vereinbaren sei, wohne ihm Wahrheit inne. Der ganze Kirchenglaube dagegen sei nichts als Menschenwerk, würde nur aus Gründen der Staatswohlfahrt aufrecht erhalten und von gut bezahlten Pastoren dem abergläubischen Volk trügerisch als göttliches Gebot dargestellt.
Auch für Matthew Tindal ist die Offenbarungsreligion nur ein Schwindel, der der Welt durch Priester untergeschoben wurde. Jede anthropomorphe Gottesvorstellung wird von ihm abgelehnt. Die Religion sollte nur auf rein moralischen Grundsätzen und auf einer toleranten Haltung gegenüber Andersdenkenden basieren. Wunder und Prophezeiungen, wie sie in der Bibel geschildert werden, seien Unsinn.
Der Deismus bildet in manchen Ländern einen religiösen Bezug in der Freimaurerei und hatte in der Zeit der Aufklärung bedeutende Anhänger wie Thomas Jefferson und Voltaire.
Deutschland
Er fand jedoch in Deutschland wenig Verbreitung. Neben Adam Weishaupt, dem Gründer des Illuminatenordens, ist Hermann Samuel Reimarus als ein weiterer deutscher Vertreter des Deismus erwähnenswert, da von Gotthold Ephraim Lessing veröffentlichte Fragmente seiner Schriften (Fragmente eines Ungenannten) zum sogenannten Fragmentenstreit führten. Deistisches Gedankengut findet man auch bei Albert Einsteins Sichtweise des Universums wie bei Lessing im Sinne des Spinozismus, auch wenn Einstein dafür nie direkt den Begriff Deismus verwendete.
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Der Deismus
Ich bin eben über den Begriff Deismus gestolpert und wollte wissen, was man darunter versteht. Was ich dann zu lesen bekam, fand ich doch recht interessant:
Zitat:
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Als Deismus (Gottgläubigkeit) bezeichnet man im Allgemeinen den Glauben an Gott aus Gründen der Vernunft. Allen Deisten gemeinsam ist die Kritik an der Verabsolutierung der Bibel.
Die Anhänger des Deismus gehen zwar von der Schöpfung des Universums durch Gott aus, aber sie nehmen an, dass Gott im Folgenden keinen Einfluss mehr auf die Geschehnisse im Universum nimmt.
Geschichte
Im engeren Sinne handelt es sich beim Deismus um eine freidenkerische Glaubensströmung, die sich in England am Ende des 17. Jahrhunderts entwickelte und nur die „natürlichen“ Gesetze der Vernunft, nicht aber die religiöse Offenbarung gelten ließ.
Für Lord Henry Bolingbroke (1678-1751) sind Religion, Christentum und Kirche lediglich Mittel, die dem Staat dazu dienen, die Instinkte des Menschen im Zaum zu halten. Nur soweit das Christentum mit den Grundsätzen der Vernunft zu vereinbaren sei, wohne ihm Wahrheit inne. Der ganze Kirchenglaube dagegen sei nichts als Menschenwerk, würde nur aus Gründen der Staatswohlfahrt aufrecht erhalten und von gut bezahlten Pastoren dem abergläubischen Volk trügerisch als göttliches Gebot dargestellt.
Auch für Matthew Tindal ist die Offenbarungsreligion nur ein Schwindel, der der Welt durch Priester untergeschoben wurde. Jede anthropomorphe Gottesvorstellung wird von ihm abgelehnt. Die Religion sollte nur auf rein moralischen Grundsätzen und auf einer toleranten Haltung gegenüber Andersdenkenden basieren. Wunder und Prophezeiungen, wie sie in der Bibel geschildert werden, seien Unsinn.
Der Deismus bildet in manchen Ländern einen religiösen Bezug in der Freimaurerei und hatte in der Zeit der Aufklärung bedeutende Anhänger wie Thomas Jefferson und Voltaire.
Deutschland
Er fand jedoch in Deutschland wenig Verbreitung. Neben Adam Weishaupt, dem Gründer des Illuminatenordens, ist Hermann Samuel Reimarus als ein weiterer deutscher Vertreter des Deismus erwähnenswert, da von Gotthold Ephraim Lessing veröffentlichte Fragmente seiner Schriften (Fragmente eines Ungenannten) zum sogenannten Fragmentenstreit führten. Deistisches Gedankengut findet man auch bei Albert Einsteins Sichtweise des Universums wie bei Lessing im Sinne des Spinozismus, auch wenn Einstein dafür nie direkt den Begriff Deismus verwendete.
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Der Deismus