Das unbekannte Leben von Jesus Christus

Emanuel Tunai

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Namasté
Ich möchte hier etwas zu dem unbekannten Leben von Jesus Christus posten.

Berichte

Entnommen aus "Prana"
'Organ für angewandte Geheimwissenschaften'
'Monatsschrift zur Förderung der okkultistischen Bewegung'.
Jahrgang II, Heft 4, Januar 1911

Issa

Das unbekannte Leben Jesu Christi
Aus dem Spanischen übertragen von Richard Schmolck

Der Orientreisende N. Notovitsch unternahm vor einigen Jahren eine Reise durch Kaschmir.
Bei dem Dorfe Wakha im Distrikt Ladakh stieß er auf ein Buddhistenkloster, das unter dem Namen „Goupa von Mulbek“ bekannt ist. Notovitsch beschloss, den Versuch zu einem Besuche desselben zu machen. Er fand auch tatsächlich Einlass, ja er wurde sogar mit herzlicher Gastfreundschaft behandelt. Der Lama, mit dem er sich unterhielt, erzählte ihm unter anderem, dass die tibetanischen Mönche es viel lieber sähen, von Europäern als z.B. von Mohammedanern besucht zu werden, und führte, nach dem Grunde dieser Bevorzugung gefragt, etwa folgendes aus:
“Auch wir achten den, den ihr als Sohn eines alleinigen Gottes verehrt; nur sehen wir in ihm nicht den einzigen Sohn, sondern den auserwählten unter allen (Söhnen), den Auserwählten, der euch in „unserer“ Religion unterrichtet hat. „Issa“ ist ein großer Prophet, einer der ersten nach den 22 Buddhas.Buddhas geistiges Wesen inkarnierte sich in der gleichen geheiligten Person Issas, und das erhabene Leben dieses Heiligen, dem die Heiden den Tod gaben, ist in unseren Schriften überliefert.“
Man kann sich leicht das Erstaunen des Forschers vorstellen, als er diese Worte vernahm. Issa! Jesus, Prophet der Buddhisten! Wie sollte das möglich sein? Tun doch selbst die Evangelien der Sache keinerlei Erwähnung, dass der Buddhismus bei der Erziehung Jesu eine Rolle gespielt haben könnte.
"Wo befinden sich denn diese Schriften, und von wem sind sie abgefasst?" frug N. den Lama.
"Die wichtigsten wurden während verschiedener Epochen in Indien und Nepal geschrieben," erwiderte der Muni5, doch befinden sich jetzt viele Tausende dieser Urkunden in Lhasa. Es existieren in einigen großen Klöstern auch Abschriften, die von Lamas während ihres Aufenthaltes in Lhasa angefertigt und von diesen – in Erinnerung an ihr Zusammensein mit unserem großen Meister, dem Dalai-Lama – ihren Monasterien gestiftet wurden.“
Infolge dieser ganz unerwarteten Unterhaltung beschloss N. seine Schritte nach Lhasa zu lenken, um – wenn möglich – von den erwähnten heiligen Schriften Einsicht zu nehmen, und die buddhistischen Auslegung über das Leben Jesu zu studieren. Doch hatte der unerschrockene Reisende nicht nötig, so weit zu gehen; denn als er sich Leh, der Hauptstadt von Ladekh, im Industale näherte, kam er an das große Kloster Himis, in welchem er die gleich herzliche Aufnahme fand wie in dem von Mullbe.

Hier war es, wo N. die in tibetanischer Sprache abgefasste Kopie einer Pâli-Schrift6 aus Lhasa vorfand, die vom Leben Issa-Buddhas handelt.
Die Übersetzung dieser Dokumente bildet den Hauptinhalt eines von N. herausgegebenen Buches.
Was bei den hier in Frage kommenden buddhistischen Schriften am meisten frappieren muss, ist die Tatsache, dass ihr Inhalt den in den Evangelien niedergelegten Ereignissen nicht nur nicht widerspricht, sondern die darin enthaltenen Lücken sogar zu ergänzen scheint. Der Leser wird das im Laufe dieser Abhandlung noch selbst bestätigen können.

Die Jugend Jesu.

In den Berichten, die uns durch die Evangelisten über das Leben ihres Meisters überkommen sind, finden sich in der Tat auffallende Lücken; denn keiner schildert die Jünglingsjahre Jesu, sei es aus Vergesslichkeit, sei es, dass ihnen selbst näheres hierüber unbekannt war. Sie lassen die eigentliche Geschichte des Gottessohnes ziemlich unvermittelt mit seinen Reden beginnen und berichten dann von seinen Taten nach seiner Rückkehr nach Judäa. Zu dieser Zeit aber zählte der Herr bereits 28 oder 30 Jahre.
Bei den Juden des Orients besteht ein alter, durch das Klima gerechtfertigter Brauch, die jungen Leute männlichen Geschlechts mit dem vollendeten 13. Jahre für volljährig zu erklären. Von diesem Alter ab gilt der Jüngling als selbständiges Mietglied der Gesellschaft mit den gleichen Rechten, wie sie den übrigen erwachsenen Juden zustehen.
Ist es nur nicht auffallend, dass gerade von diesem Zeitpunkt an die Evangelisten den Faden über das Leben Jesu zu verlieren scheinen? Entbehrt doch alles, was sie von seinem Jünglingsalter erzählen, genauerer Angaben! So sagt z.B. Lucas I. 80: „Und das Kindlein wuchs und ward stark im Geist; und war in der Wüste, bis dass er sollte hervortreten vor das Volk Israel.“
Diese Lücken lassen uns viele Hypothesen aufstellen. Was wurde aus Jesus während jener 16 Jahre, in denen er zum Jüngling und Mann heranreifte? Warum enthält die heilige Schrift keinerlei Anhaltspunkte über den Zeitraum, da Jesus als zwölfjähriger Knabe im Tempel weilte bis zu seiner Taufe durch Johannes? Sei dem wie ihm wolle! Das eine steht fest: die Bibel weiß hierüber nichts zu berichten, während die von N. entdeckten buddhistischen Schriften uns gerade über diesen Punkt aufzuklären vermögen. Schon aus diesem Grunde verdienen sie das größte Interesse.
Wir geben in nachstehendem einen Auszug aus den erwähnten Urkunden, die nach Aussagen des Lama drei oder vier Jahre nach der Passion niedergeschrieben wurden:
„In seinem vierzehnten Lebensjahre – so ist in jenen buddhistischen Schriften zu lesen – kann der junge, von Gott gesegnete Issa nach Sind in der Absicht, bei den Aryas in den göttlichen Wissenschaften sich weiter auszubilden.
Als er durch das Fünfstromland wanderte und Radschputana querte, baten ihn die glühenden Anhänger des Gottes Dschina bei ihnen zu bleiben. Er aber ließ sich von den irreführenden Sektierern nicht aufhalten, sondern zog weiter nach Dschagarnath in der Gemarkung Orissa, wo die irdische Hülle Krischnas ruht. Mit Freuden wurde Issa von den Brahmanas willkommen geheißen.
Die Priester lehrten ihn die Veden lesen und auslegen, unterrichteten ihn im Gesundbeten und Heilen der Besessenen und erklärten ihm, wie die heiligen Schriften dem einfachen Volke zum Verständnis zu bringen seien.
Issa hielt sich sechs Jahre in Dschagarnath, Radschagriha, Benares und anderen heiligen Orten auf. Er lebte in Frieden mit dem Volke, dem er die heilige Schrift erklärte. Die Sklaven und Cûdras brachten ihm eine tiefe Bewunderung entgegen und fragten ihn oft, was sie zu tun hätten, um der Glückseligkeit teilhaftig zu werden.
„Betet keine Götzen an; denn sie hören euch nicht! Vergesset nicht, dass euch die Vedas nicht die unverfälschte Wahrheit sagen! Haltet euch nicht für die besten und ersten in allem und demütigt eure Nächsten nicht! Helft den Schwachen und unterstützt die Armen! Tuet niemand Böses an! Wünscht euch nicht zu besitzen, was ihr nicht habt.“
Als die Brahmanen von diesen Reden Issas an die Cûdras hörten, beschlossen sie, ihn zu töten. Issa aber, von der ihm drohenden Gefahr wohl unterrichtet, verließ nachts Dschagarnath, ging ins Gebirge und ließ sich in der Gegend nieder, wo der große Sâkja muni das Licht der Welt erblickte.
Wiederum sechs Jahre später verließ Issa Nepal und den Himalaja, stieg zu Tal und wanderte durch Radschputana und heidnische Gebiete hindurch gen Westen.
Issa, der vom Schöpfer Auserwählte, um der in Verderbnis versunkenen Menschheit den wahren Gott in Erinnerung zu bringen, zählte 29 Jahre. Soweit der Inhalt jeder buddhistischen Schriften.
 
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Eine jüdische Sekte

Wie soll man sich nun die Reise Jesu nach Sind erklären? Wie, vor allen Dingen, sich zurechtlegen, dass er den Plan fasste, nach Indien zu gehen und sich dort in die buddhistischen Lehren einweihen zu lassen? Die Erklärung hierfür dürfte aus den nachstehenden Ausführungen zu entnehmen sein.
Zur Zeit, das Jesus geboren wurde, bestand auf dem Berge Karmel ein Kloster (auf dessen gut erhaltene Überreste man übrigens vor nicht zu langer Zeit gestoßen ist). Seine Insassen waren die Essener, deren Glaubensrichtung und Gebräuche der jüdische Geschichtsschreiber Flavius Josefus geschildert hat.
Diese Aufzeichnungen im Verein mit der baulichen Anordnung, die das Monasterium gemäß der entdeckten Ruinen gehabt haben muss, lassen den Schluss zu, dass die Religion der Essäer ein Analogon zu den Lehren Mose und Manus bildete. Die Ähnlichkeit beider Doktrinen, die ja zur Genüge bekannt ist, hat schon – und das wohl mit begründetem Anrecht – der Vermutung Raum gegeben, dass der Bibel indische Traditionen zugrunde liegen.
Wie diese Beziehungen entstanden sind, darüber sind sich die Forscher nicht einig. Die eine Deutung geht dahin, dass Salomons Flotten, die hinaussegelten, um an den Gestaden des Indus reiches Gut zu laden, indische Asketen mit nach Palästina brachten; die andere glaubt die Lösung darin zu finden, dass die Lehren und Regeln, wie sie nur die Essäer befolgten, in irgendeiner persischen Provinz ausgeübt und nach der babylonischen Gefangenschaft mit nach Judäa übernommen wurden. Diese Frage interessiert uns jedoch nicht weiter; rufen wir uns vielmehr das Faktum ins Gedächtnis zurück, dass in dem Kloster auf dem Karmel, das schon lange vor Erscheinen Christi existierte, genau die gleiche Organisation, die gleiche Disziplin und die gleichen Vorschriften bestanden, wie in jenen alten buddhistischen Monasterien.
Ging nun Jesus aus der essenischen Schule hervor, wie teilweise geglaubt wird? (Es wurde schon verschiedentlich zu beweisen versucht, dass der ‚Geheimbund’ der Essäer von Moses begründet und aus ihm Johannes der Täufer und Jesus hervorgegangen seien. Sch.) Wir haben keine Beweise dafür. Dagegen ist Tatsache, dass zu jeder Zeit in Judäa eine starke Strömung buddhistischer Ideen zu verspüren war. Es ist daher nicht erstaunlich, wenn in Palästina infolge seines regen Handels mit Indien wunderbare Schilderungen über die Künste, Wissenschaften und die Religion jedes fernen Landes von Mund zu Mund gingen, und es böte nicht Auffallendes, wenn Jesus nach Hindostan gegangen wäre, um dort die wahre Initiation für die essäischen Riten zu suchen.
Wenn dem so ist, dann kann allerdings das Christentum nur als Tochterreligion des Buddhismus angesprochen werden, was ja auch durch die Veröffentlichung Notovichs – wenn sie nie nur irgendwie auf authentischen Angaben beruhen – bestätigt wird. Damit wäre aber auch die auffallende Analogie, die zwischen Jesu Leben und gewissen Überlieferungen indischer Theogonieen festgestellt werden kann, erklärt.
N. erwähnt im Vorwort seines Werkes, das seinerzeit in Paris erschien, dass er nach seiner Rückkehr nach Europa sich an mehrere hervorragende Kirchenmänner gewandt habe mit der Bitte, seine Aufzeichnungen zu prüfen und sich über dieselben auszulassen.
Der Metropolit von Kiew, Monseigneur Platon, äußerte sich dahin, dass die Entdeckung N.s von großer Bedeutung sei, er aber trotzdem von einer Veröffentlichung des Werkes abraten müsse.
Ein Jahr später ließ N. anlässlich eines Aufenthaltes in Rom einen, dem Papste sehr nahestehenden Kardinal von seinem Manuskript Einsicht nehmen. Nach beendigter Lektüre sagte der Geistliche wörtlich: „Zu was denn das drucken lassen? Sie schaffen sich dadurch nur Feinde. Handelt es sich um die Geldfrage(!), so könnte ich für Sie eine Vergütung beantragen, damit Sie für Ihre Auslagen und den gehabten Zeitverlust entschädigt sind.“ Es bedarf wohl keiner besonderen Erwähnung, dass N. dieses Ansinnen zurückwies.
In Paris sprach N. zu dem Kardinal Rotelli von seiner Absicht, das Ergebnis seiner Forschungen in den buddhistischen Schriften in Druck zu geben. Der Nunzius protestierte. „Die Kirche“, so sagte er, „hat schon genug unter den sich neuerdings bahnbrechenden atheistischen Anschauungen zu leiden. Sie würden bei den Verächtern (sic!) der christlichen Lehre nur Öl ins Feuer gießen. Ich sage Ihnen das lediglich im Interesse aller christlichen Kirchen.“
Wir stehen indes nicht an – selbst wenn es für den inzwischen verstorbenen Kardinal eine Kränkung enthielte – zu behaupten, dass es ein Interesse gibt, das weit über jenem aller Glaubensrichtungen steht: das Interesse der Wahrheit!
Wenn heute der endgültige Nachweis erbracht wird, dass das Christentum in der buddhistischen Doktrin wurzelt, was ist denn da Schlechtes daran? Was ist Schlechtes daran, wenn bewiesen wird, dass auch andere als die christlichen Religionen Gutes enthalten? Und wenn die Grundsätze der christlichen Religion gute sind, wo soll dann das Schlechte liegen, selbst wenn festgestellt wird, dass sie von Krishna gelehrt und von Jesus übernommen wird, wenn es geschichtlich erwiesen ist, aber ebenso gut der Wahrheit weichen müsste, wenn es nur legendär oder symbolisch aufzufassen wäre.
Zu diesen Ausführungen bemerkt die Madrider Zeitschrift „Sophia“:
Man kann zu dem vorstehenden Artikel keine Stellung nehmen, wenn man das Werk, dem er entnommen ist, nicht gründlich studiert hat. Aber das steht zweifellos fest – und daran vermag die Kritik des Werkes, falle sie so oder so aus, nichts zu ändern -, Jesus war in die Mysterien okkulter Wissenschaft eingeweiht. Eine unumgänglich notwendige Bedingung, deren er für sein großes Unternehmen nicht entraten durfte, und das er trotz aller Hindernisse zu Ende führte: die gründliche Reform des seit Alters her gepflegten Glaubens des israelischen Volkes.
Alle Gründer der großen Religionssysteme gehörten der großen, okkulten Brüderschaft an, welche zu allen Zeiten ohne jede Unterbrechung existiert hat und noch heute existiert, unbekannt und ignoriert vom Volke (und noch mehr von unseren Gebildeten. Sch.), als treue Hüterin der Geheimlehren, Quelle und Ursprung aller heutigen, vergangenen und zukünftigen Religionsschöpfungen, die – Ausflüsse der ewigen Wahrheit – in Symbole und Allegorien zusammengefasst sind, um sie zum Verständnis der breiten Masse des Volkes zu bringen, das ja nicht imstande wäre, die tieferliegenden, metaphysischen Lehren zu erfassen, wenn man sie ihm frei und in ursprünglichem Sinne vortragen wollte. Damit wäre ja auch dem Ungebildeten ein Ideal genommen, das er in den Stürmen des Lebens so nötig gebraucht: das Bewusstsein, jederzeit Zuflucht zu seinem unerschütterlichen Glauben nehmen zu können, den ein Lichtstrahl des Himmels in sein kindliches Gemüt dringen lässt.
Jesus sowohl wie Moses, Laotse und Confucius, Zoroaster und Buddha wandelten okkulte Wahrheit in solch’ geistige Nahrung um, die das Volk, an das sie ja hauptsächlich ihr Wort richteten, aufzunehmen vermochte.
Man wird nun verstehen, woher die Verschiedenheit der Symbole rührt, in welche zu aller Zeit die okkulte Wahrheit gehüllt war. Jeder einzelne jeder großen Religionsstifter musste sich solcher Metaphern bedienen, die mit den Traditionen und Gebräuchen, der Kultur und den Gewohnheiten seines Volkes in Einklang zu bringen waren, wenn er nicht Gefahr laufen wollte, vom Volke nicht verstanden oder missverstanden zu werden, und so eine Arbeit geleistet zu haben, die keine Früchte zeitigte.
Mögen aber nun die allegorischen Ausdrucksweisen, deren man sich bediente, sein wie sie wollen, mögen sie noch so verschieden oder sich scheinbar widersprechend sein, die Wahrheit, die jene Auserwählten predigten, betraf immer die gleiche, die einzig mögliche: den Inhalt der Geheimlehren, in die sie selbst vollkommen eingeweiht waren.
Wohl mag die exakte Lösung der Frage, ob Jesus seine okkulten Kenntnisse von den Essäern überkam, oder ob es in die Mysterien durch egyptische Hierophanten oder in die okkulten Wissenschaften durch Brahmanen oder buddhistischen Lamas eingeweiht worden ist, von geschichtlicher Bedeutung und speziell für jene wünschenswert sein, die die wahre Persönlichkeit Jesu Christi verkennen, aber noch wertvoller erscheint es uns Okkultisten, zu wissen, dass aus sämtlichen Systemen eine Tatsache zu deduzieren ist: die im Grunde vorhandene Einheit aller Religionen.
 
Interessanter Text! Abgesehen von diesem Teil hier:
Prana schrieb:
Alle Gründer der großen Religionssysteme gehörten der großen, okkulten Brüderschaft an, welche zu allen Zeiten ohne jede Unterbrechung existiert hat und noch heute existiert, unbekannt und ignoriert vom Volke (und noch mehr von unseren Gebildeten. Sch.), als treue Hüterin der Geheimlehren, Quelle und Ursprung aller heutigen, vergangenen und zukünftigen Religionsschöpfungen, die – Ausflüsse der ewigen Wahrheit – in Symbole und Allegorien zusammengefasst sind, um sie zum Verständnis der breiten Masse des Volkes zu bringen, das ja nicht imstande wäre, die tieferliegenden, metaphysischen Lehren zu erfassen, wenn man sie ihm frei und in ursprünglichem Sinne vortragen wollte.
Der Gedanke, die spirituelle Entwicklung der Menschheit sei von einer geheimen Gruppierung abhängig, ist lächerlich. Es mag Gruppen geben, sowohl solche die gutes tun als auch andere, aber grosse Macht hat keine der beiden. Es gibt nur eine wahre Gruppierung des Wissens, und diese wird "Leben" genannt.
 
Gruß an Prana.
Interessanter Text. Mich irritiert an den Erklärungen des Lamas aus Kashmir nur ein wenig die Wortwahl. Auserwählter ist nicht wirklich ein buddhistischer Terminus, und "Heiden"? Das ist ein christlicher Ausdruck für Nichtchristen. Ähm ja und auf welche 22 Buddhas bezieht er sich?

Auch halte ich die Ansicht, es gebe eine okkulte Geheimgesellschaft, die alle Zieten überdauert hat, für etwas phantastisch. Ist es nicht eher so, daß allen Religionen und Weltanschauungen, die sich ernsthaft mit dem Wesen des Seins auseinandergesetzt haben, dieselbe "Wahrheit" zugrunde liegt? Sie alle beruhen doch auf Beobachtung der Welt, so wie sie ist - da offenbart sich eben zwangsläufig die Grundlage von allem. Erkennen kann man eben nur das, was wirklich IST.

Aber mir ist bei meiner Beschäftigung mit buddhistischem Gedankengut schon mehrmals aufgefallen, daß es da erstaunliche Parallelen gibt. Ja sogar Bibelstellen, vor denen ich als Jugendliche mit verständnislosem Kopfschütteln gegenüberstand, kriegen (nach meiner Wanderung durch die Naturreligionen bis zu Buddha)von der buddhistischen Denkweise her gesehen einen Sinn. Und solange Christenpriesterchen das als Bedrohung ihres eigenen kleinen Weltmodells sehen, wird die christliche Kirche ein Problem haben. Eines, daß sie immer schon hatte, übrigens. Der offiziellen Institution "Kirche" ist es von Anfang an nicht um die Wahrheit gegangen. Leider.
 
Prana schrieb:
Namasté
Ich möchte hier etwas zu dem unbekannten Leben von Jesus Christus posten.

Berichte

Entnommen aus "Prana"
'Organ für angewandte Geheimwissenschaften'
'Monatsschrift zur Förderung der okkultistischen Bewegung'.
Jahrgang II, Heft 4, Januar 1911

Issa

Das unbekannte Leben Jesu Christi
Aus dem Spanischen übertragen von Richard Schmolck

Der Orientreisende N. Notovitsch unternahm vor einigen Jahren eine Reise durch Kaschmir.
Bei dem Dorfe Wakha im Distrikt Ladakh stieß er auf ein Buddhistenkloster, das unter dem Namen „Goupa von Mulbek“ bekannt ist. Notovitsch beschloss, den Versuch zu einem Besuche desselben zu machen. Er fand auch tatsächlich Einlass, ja er wurde sogar mit herzlicher Gastfreundschaft behandelt. Der Lama, mit dem er sich unterhielt, erzählte ihm unter anderem, dass die tibetanischen Mönche es viel lieber sähen, von Europäern als z.B. von Mohammedanern besucht zu werden, und führte, nach dem Grunde dieser Bevorzugung gefragt, etwa folgendes aus:
“Auch wir achten den, den ihr als Sohn eines alleinigen Gottes verehrt; nur sehen wir in ihm nicht den einzigen Sohn, sondern den auserwählten unter allen (Söhnen), den Auserwählten, der euch in „unserer“ Religion unterrichtet hat. „Issa“ ist ein großer Prophet, einer der ersten nach den 22 Buddhas.Buddhas geistiges Wesen inkarnierte sich in der gleichen geheiligten Person Issas, und das erhabene Leben dieses Heiligen, dem die Heiden den Tod gaben, ist in unseren Schriften überliefert.“
Man kann sich leicht das Erstaunen des Forschers vorstellen, als er diese Worte vernahm. Issa! Jesus, Prophet der Buddhisten! Wie sollte das möglich sein? Tun doch selbst die Evangelien der Sache keinerlei Erwähnung, dass der Buddhismus bei der Erziehung Jesu eine Rolle gespielt haben könnte.
"Wo befinden sich denn diese Schriften, und von wem sind sie abgefasst?" frug N. den Lama.
"Die wichtigsten wurden während verschiedener Epochen in Indien und Nepal geschrieben," erwiderte der Muni5, doch befinden sich jetzt viele Tausende dieser Urkunden in Lhasa. Es existieren in einigen großen Klöstern auch Abschriften, die von Lamas während ihres Aufenthaltes in Lhasa angefertigt und von diesen – in Erinnerung an ihr Zusammensein mit unserem großen Meister, dem Dalai-Lama – ihren Monasterien gestiftet wurden.“
Infolge dieser ganz unerwarteten Unterhaltung beschloss N. seine Schritte nach Lhasa zu lenken, um – wenn möglich – von den erwähnten heiligen Schriften Einsicht zu nehmen, und die buddhistischen Auslegung über das Leben Jesu zu studieren. Doch hatte der unerschrockene Reisende nicht nötig, so weit zu gehen; denn als er sich Leh, der Hauptstadt von Ladekh, im Industale näherte, kam er an das große Kloster Himis, in welchem er die gleich herzliche Aufnahme fand wie in dem von Mullbe.

Hier war es, wo N. die in tibetanischer Sprache abgefasste Kopie einer Pâli-Schrift6 aus Lhasa vorfand, die vom Leben Issa-Buddhas handelt.
Die Übersetzung dieser Dokumente bildet den Hauptinhalt eines von N. herausgegebenen Buches....
Ulf Gerkan schreibt in dem Zusammenhang: "... Guenter Groenbold kommt in seinem Buch "Jesus in Indien, das Ende einer Legende" (Koesel-Verlag, 1985) zu dem Schluß, daß diese Theorie am Ende des 19.Jh entstanden ist. Da ist zunächst der Bericht des Herrn Notowitsch aus dem Jahre 1894 über angebliche Schriften im buddhistischen Kloster Hemis dGon-pa zum Leben Jesu, aus denen man ihm vorgelesen hätte. Groenbold berichtet von einigen Nachforschungen, denen dieser Bericht nicht standhalten konnte. Auch Holger Kersten (Buch "Jesus lebte in Indien") wäre in dem betreffenden Kloster nicht fündig geworden. Weiter gibt es das sogenannte "Evangelium des vollkommenen Lebens", das (Kap6, Vers13) von einer Reise Jesu nach Indien berichtet. Dieses Evangelium wurde nach Groenbold auf medialem Wege im Jahre 1881 empfangen (was die Ausgabe des Humata-Verlages, 7. Auflage, verschweigt). Das angebliche Original, das - so der "Empfänger" Ouseley - in einem buddhistischen Kloster liegen soll, ist bis heute nicht gefunden. Medial empfangen ist ebenfalls das 1908 veröffentlichte Wassermannevangelium. Seine Übereinstimmung mit Notowitsch soll "bemerkenswert" (Kersten) sein. 1899 schreibt der Gründer der Ahmadiyya-Bewegung Ahmad sein Buch "Jesus starb in Indien" (deutsch ISBN 3-921458-39-0). Unter anderem verweist er auf die Abgar-Sage, die aber lediglich von dem Besuch eines Jüngers Jesu in Edessa (liegt auf dem Weg nach Indien) weiß. Um das wieder gerade zu biegen, werden dieser Sage "Falschheit und Übertreibungen" unterstellt (S.78). Weiter verweist Ahmad auf Parallelen zwischen Buddhismus und Christentum, etwa daß sowohl Jesus als auch Buddha ohne menschliche Zeugung empfangen worden seinen, beide hätten vierzig Tage gefastet und in Gleichnissen gepredigt. Reinkarnation sei mit dem Evangelium vereinbar, uvm. Das ist zum Teil sicher richtig, belegt aber mE keine wie auch immer gerichtete Beeinflussung der einen Religion durch die andere. Philologische Argumente sind von Groenbold ebenfalls für unhaltbar befunden worden. Richtig ist, daß nach dem Koran (4,158) Jesus nicht am Kreuz gestorben ist. Eine ähnliche Überlieferung ist aus recht alten, gnostischen Quellen bekannt. "Andere Beweise sind ... Aussagen von Texten, die erst in der islamischen Periode entstanden, also (in diesem Fall) keine historische Beweiskraft haben" schreibt Groenbold (S.47), allerdings ohne diese Texte geprüft zu haben (S.139). Obermeier ("Starb Jesus in Kaschmir?" S.179) berichtet zB von einem angeblich 1000 Jahre alten arabischen Geschichtswerk "Ikmal-ud-Din", das den Tod Jesu in Kaschmir schildern würde. Groenbold kommt bei alledem jedenfalls zu dem Schluß (S.139): "Der eine Teil der JiIL (Jesus in Indien Legende, U.G.) - und als eine reine Legende hat sich die Geschichte erwiesen - daß nämlich Jesus in seinen Jugendjahren in Indien gewesen sei, ist der Erfindungsgabe des Herrn Notowitsch entsprungen. ... Der andere Teil, daß Jesus nicht am Kreuz starb und anschließend nach Kaschmir ging, wo er dann einen natürlichen Tod fand, ist von Ghulam Ahmad, dem Gründer einer islamischen Sekte in die Welt gesetzt worden."
(Ulf Gerkan)


LG

Namo
 
Wahrlich ich sage Euch, alles ist möglich.

Tja nicht nur Kaschmir wo Jesus begraben liegen soll ..
.. ja der Kreuzestod an sich mag stattgefunden haben,
andererseits jedoch sicher wieder nicht .... da ein Ritual
in der großen Pyramide in gizeh es ward ... so er aber auch
Südostafrika bereiste.. und gar in Schottland eine Priesterin
aus Avalon geschwängert haben mag .. und noch viel mehr ...

Widrsprüche ? Mit nichten Widersprüche ....
... nach Konnfuzis ist es gar möglich das einige mehr eine Jesus
Inkarnation getätgigt haben können ... die je nach sagen wir mal
nach Parralelwelt in der Geschichte völlig anders ausgegangen sein mag.

Doch eines wird sein..., da es dem Grunde nach keine Zeit gibt ...
... und somit weder Vergangenheit und Zukunft ... wird alles möglich

Und vor allem, eines ist immer sicher ...
... es wird für Jeden in seiner Welt immer so sein, wie er sie sich durch
sein Denken erschafft ...... denn Du bist der Schöpfer Deiner Relalität
so eben auch deiner Welt ....
.... schlichte kosmische gesetztliche Gegebenheit.

Liebe Grüße - Luzifer -

:banane:
 
@ Namo.
Danke für die genauen Quellenangaben. Neugierig geworden, habe ich nur ganz kurz im Net geschaut und bin bei www.kroi.de etwas weniger detailliert fündig geworden. Was mir beim ersten Eindruck der Geschichte merkwürdig vorgekommen ist, hat sich damit bestätigt. Interessante Geschichte, aber unhaltbar.
Tatsache bleibt, daß Wissende aller Zeiten offenbar immer aus derselben Quelle schöpfen, daher die oft erstaunlich gleiche Wortwahl der Lehren.
 
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