Ds stimmt mit dem überein, was ich heute in einem Video (Harald Lesch) über die Zeit gehört habe: Dass es Zeit nur(!) im Zusammenhang mit Prozessen/Bewegung gibt. Es kan also vor dme BigBang keine Zeit gegeben haben, denn da war, soweit bislang bekannt, keine Bewegung, keine Entwicklung, keineProzesse....
Ich bin allerdings auch der Meinung, dass die Zeit erst mit dem BigBang entstand - also "zeitgleich" (falls es das physikalisch überhaupt gibt) mit allem anderen, mit Raum und allem....
Es gibt ernsthafte Theorien über die Zustände vor dem Urknall und was für Szenarien letztlich zu diesem Ereignis geführt haben könnten. Als Gleichnis könnte man einen Sprengkörper anführen, der jahrelang friedlich in einer Kiste schlummert und seine Kraft erst entfaltet, wenn jemand Feuer an die Lunte hält. Man weiß inzwischen von einer Hintergrundstrahlung im Universum, die jenseits von dem Zeitpunkt des Urknalls liegt. Etwas, das zu dem Gedanken geführt hat, dass wir beim Urknall eher von einen Big Bang sprechen könnten.
Das Universum nach dem Big Bang glich auch nicht jenem, das wir kennen, denn zunächst gab es noch keine Materie oder Gase, lediglich die schiere Energie. Kann sein, dass Einsteins Gedanke von der Raumzeit tatsächlich der Realität entspricht, aber er hatte sich gelegentlich auch geirrt. So wie es kein Sakrileg vom Mittelpunkt der Erde im Kosmos mehr gibt, so sollte es auch kein Sakrileg sein, die Raumzeit infrage zu stellen.
Was genau ist denn die Gegenwart? Mit einem Augenzwinkern ist sie Vergangneheit und ich bin in der Zukunft, die mit dem nächsten Wimpernschlag schon wieder Vergangenheit ist.....Ich bin nicht sicher, ob wir Vergangenheit, Gegenwart udn Zukunft überhaupt linear sehen können. Wir tun das zwar, ist normal für uns. Die Frage ist nur, ob das so stimmt.....
Davon, dass die reale Zeit nur indirekt etwas mit unserm Zeitgefühl zu tun hat, habe ich ja schon geschrieben. Damit wird auch klar, dass wir zwar in der Gegenwart leben, sie aber nicht wirklich erfahren können. Dieses Zeitgefühl eignet sich jedoch nicht dazu, um das Phänomen der Zeit zu verstehen.
Ein Beispiel dazu ist die Betrachtung von Schopenhauer zu diesem Thema. Er hatte sich zwar folgerichtig genau mit diesen Aspekten beschäftigt, die auch Du ins Feld ziehst. Heute wissen wir aber, wie dieses Zeitgefühl tatsächlich zustande kommt.
Die Fliege kann aufgrund ihres Gehirns nur wenige Informationen Aufnehmen und auch die ganze Architektur des neuronalen Netzes ist damit eingebunden. Um also ein Objekt zu erkennen und darauf zu reagieren übersteigt unsere Möglichkeiten zu einer Reaktion. Soll ich nun daraus schließen, dass die Fliege in einer anderen Zeit lebt? Ich denke nicht, denn ich kann sie in diesem Augenblick und auch im nächsten sehen.
Die Frage ist, ob es universelle Zeit wirklich gibt. Auch im Universum bewegt sich die Zeit unterschiedlich - mal schneller, mal weniger schnell (in All altert man z. B. weniger als auf der Erde).
Für alte Menschen vergeht die Zeit schneller als für Kinder - alte Menschen bewegen sich langsamer, Kinder schneller (wie mag Zeit für Schnecken oder Ameisen sein?) Da haben wir einen zusammenhan zwischen Bewegung und Zeit....objekitve Zeit gibt es, glaube ich, nicht, die bewegt sich immer unterschiedlich....
Auch dieses Phänomen wurde schon wissenschaftlich untersucht, wobei auch wieder diese Art des Erinnerns und den damit verbundenen Zeitpaketen eine entscheidende Rolle spielt.
Man sollte dazu wissen, dass gerade in Berufsjahren sehr viel mit dem prozeduralen Gedächtnis beschäftig sind, in dem die Routinen im Alltag abgearbeitet werden. Dazu muss man wissen, dass damit wenige neue Verbindungen im Gehirn gebildet werden. Anders ist es, wenn wir etwas Neues erleben und wahrnehmen, denn damit müssen auch neue Verbindungen geknüpft werden.
Neues, das mit Gefühlen und Emotionen verbunden ist, hat zudem eine größere Chance, als Erinnerung abgespeichert zu werden. Letztlich bestimmt die Menge an solchen neun Erfahrungen darüber, wie schnell oder langsam für uns etwas verstrichen zu sein erscheint. In der Zeit der Kindheit, aber auch im Alter gibt es weniger Routine, also erscheint uns im Rückblick dieses Paradoxon, in dem uns die Zeit schneller zu vergehen scheint.
Wie ist esmit Licht(geschwindigkeit)? Das Licht der Sterne, die uns jetzt erreichen hat eine Geschwindigkeit. Da das Universum sich ausdehnt, dies Sterne (und mit ihnen das Licht) sich also auch weiter voneinander entfernen, haben wir doch eine Veränderung im Raum, die sich zeitlich messen lässt....oder nicht?
Das hast Du jetzt nicht richtig gelesen, denn es ging in dem vorausgegangenen Beitrag von Acturin darum, dass die Veränderungen im Raum Einfluss auf die Zeit hätten. Ich denke jedoch, dass eher die Zeit Einfluss auf den Raum haben dürfte. Die Expansion des Raumes wäre ohne den Faktor Zeit nicht möglich – oder?
Ich hoffe, dass ich nun nichts von Deinen Fragen übersehen hab, wenn doch – so sehe es mir bitte des Alters wegen nach.
Merlin