Chronos, der Herr der Zeit.

Hallo McCoy,

danke für den konstruktiven Link. Es geht da aber eigentlich mehr um die Zeitverschiebung bewegter Teilchen. Dadurch habe ich jedoch bei Wiki noch einen ähnlichen Beitrag zur grundsätzlichen Zeitverschiebung gefunden:
https://de.wikipedia.org/wiki/Zeitdilatation

In diesem Beitrag wird auch der Versuch mit der Atomuhr aufgegriffen. Mich hatte dazu schon ein Gefühl von Genugtuung beschleichen – denn wie ich bereits vermutete hatte, spielt da tatsächlich die Gravitation eine wesentliche Rolle.

Einstein hatte seine Relativitätstheorie auf die Zusammenfassung von Raum und Zeit aufgebaut und somit wurden die Gesetzmäßigkeiten der Gravitation auch Bestandteil der Zeit. Etwas, das nicht unbedingt falsch sein muss, letztlich aber halt auch nur eine Theorie ist.

Gerade bei dem Beispiel mit der Atomuhr werden die Probleme deutlich, denn es geht da eigentlich mehr um die Frage, welchen Einfluß die Gravitation auf die Oszillation oder Mechanik einer Uhr hat. Ein anderes Beispiel aus diesem Beitrag von Wiki ist die Lichtuhr, mit der die Einflüsse von Bewegungen auf die Zeit untersucht werden sollen. Ja und da könnte man auch zur Ansicht kommen, dass es da eigentlich mehr um die Gesetzmäßigkeiten des Lichtes geht.

Sicherlich kann man nun auf dieser Basis allerlei Berechnungen zur Zeit anstellen, ob diese Ergebnisse jedoch auch in den Weiten des Universums die Realität beschreiben, ist eine andere Frage.


Merlin
 
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Erst die Tage hatte ich mir eine Doku über Einstein und seiner Relativitätstheorie angeschaut. Bei der Entwicklung seiner Gedanken von der Raumzeit gab es eine Unstimmigkeit in seinen Berechnungen, deren Ursache er einfach nicht finden konnte. Nach einigem Nachdenken hatte er dann etwas widerwillig eine Konstante mit eingebaut, um das Errechnete wieder an die Wirklichkeit anzupassen.

Jahre später hatte man dann entdeckt, dass sich der Raum nicht in einem statischen Zustand befindet, sondern ständig weiter ausdehnt. Damit wurde auch klar, warum ohne diese zusätzliche Konstante, die Berechnungen Einsteins nicht stimmig waren. Er hatte dann ziemlich verärgert über sich selbst diese Konstante wieder entfernt.

Mir kam bei dieser Doku dann auch wieder mein Gedanke in den Sinn, ob es nicht auch ein Fehler war, den Raum mit der Zeit zu verbinden? Obwohl wir immer mehr über das Universum erfahren, wird jedoch auch deutlich, wie wenig wir wirklich darüber wissen. Es gibt eine Menge Kräfte und Prozesse, die wir als schwarze Materie oder Energie bezeichnen, weil wir über diese Dinge einfach nichts wissen. Könnte die Zeit nicht auch ein Teil dieser schwarzen Energie sein?


Merlin
 
Mir kam bei dieser Doku dann auch wieder mein Gedanke in den Sinn, ob es nicht auch ein Fehler war, den Raum mit der Zeit zu verbinden?
Ohne Zeit gibt es nichts, was räumlich wäre und ohne Raum keine zeitliche Wahrnehmung. Es ist daher unabdinglich, beides miteinander untrennbar zu verbinden. Änderungen im Raum haben Auswirkungen auf die Zeit und umgekehrt.
Wir empfinden sie als voneinander unterschiedlich, aber letztendlich sind Raum und Zeit nichts als ein Körper, in dem/durch den wir wandeln.
 
Ohne Zeit gibt es nichts, was räumlich wäre und ohne Raum keine zeitliche Wahrnehmung. Es ist daher unabdinglich, beides miteinander untrennbar zu verbinden. Änderungen im Raum haben Auswirkungen auf die Zeit und umgekehrt.
Wir empfinden sie als voneinander unterschiedlich, aber letztendlich sind Raum und Zeit nichts als ein Körper, in dem/durch den wir wandeln.
Von dem, dass es ohne die Zeit nichts und somit auch kein Kommen und Vergehen gäbe, hatte ich ja schon geschrieben. Kann man das aber vom Raum auch sagen? Mir fällt jetzt keine Veränderung im Raum ein, die sich auch in der Zeit bemerkbar machen würde.

Ich hatte auch schon davon geschrieben, dass wir uns bei der Betrachtung der Zeit nicht von unserer Wahrnehmung und vor allen Dingen nicht von unserm Zeitgefühl leiten lassen sollten. Ein Gedanke, der uns schon bei Schopenhauer, Einstein usw. auf die falsche Fährte geführt hatte.

Ich denke, dass es schon in der Singularität die Zeit gegeben haben muss, denn ohne das Vorher gäbe es keinen Wandel zum Nachher. Mir fällt halt auf, dass wir die Zeit nicht wirklich beschreiben und fassen können, sondern immer nur an anderen Dingen festmachen. Wenn man jedoch diesen Zusammenhang überdenkt, wird man bemerken, dass es dazu zum Thema Zeit auch anderes zu sagen gäbe.

Einstein hatte zu diesem Thema auch die Eigenzeit eines Objektes mit ins Spiel gebracht. Da frage ich mich dann schon, ob er hier der Wirklichkeit wegen, nicht auch wieder nach so einer Konstante gegriffen hatte, um sein Konstrukt stimmig zu machen?


Merlin
 
Das geheimnisvolle Thema Zeit lässt mich einfach nicht los. Im Augenblick bin ich zur Ansicht gekommen, dass dieses Phänomen eigentlich nur in der Gegenwart zu finden sei. Der Begriff ist jedoch inzwischen so mit Definitionen überfrachtet, dass damit klare Denkansätze stark behindert werden.

Deshalb möchte ich einmal diese Gegenwart als eine Realzeit verstehen, der frei von einem Betrachter ist. Eine Variable, die mit einer konstanten Veränderung verbunden ist. Etwas, das allgegenwärtig, an nichts gebunden und sich unaufhaltsam ohne Raum, Zukunft und Vergangenheit verändert.

So könnte diese Realzeit „ähnlich“ einem Higgs-Boson einen Wechselzustand darstellen, der auch das Nichts bewegt und somit verändert. Das ganze Universum ist aus Wechselzuständen heraus geboren worden. So könnten aus dem Wirken der Realzeit auf das Nichts, die Partikel des Ur-Breis entstanden sein.

Daraus muss aber nicht unbedingt, das derzeitige Universum gemeint sein, denn auch der jüngst verstorbene Stephen Hawking ging davon aus, dass es schon zuvor Universen gegeben haben dürfte.


Merlin
 
................... Eventuell ist die Zeit ja jene Kraft, die in ewigen Zyklen das Werden, Kommen und Vergehen im Universum in Gang hält. Etwas, das man als das Ein- und Ausatmen Gottes umschreiben könnte, während er selbst als Chronos der einzige allgegenwärtige Faktor ist, der alles bestimmt.
.........................

Ds stimmt mit dem überein, was ich heute in einem Video (Harald Lesch) über die Zeit gehört habe: Dass es Zeit nur(!) im Zusammenhang mit Prozessen/Bewegung gibt. Es kan also vor dme BigBang keine Zeit gegeben haben, denn da war, soweit bislang bekannt, keine Bewegung, keine Entwicklung, keineProzesse....
Ich bin allerdings auch der Meinung, dass die Zeit erst mit dem BigBang entstand - also "zeitgleich" (falls es das physikalisch überhaupt gibt) mit allem anderen, mit Raum und allem....
 
Zuletzt bearbeitet:
Das geheimnisvolle Thema Zeit lässt mich einfach nicht los. Im Augenblick bin ich zur Ansicht gekommen, dass dieses Phänomen eigentlich nur in der Gegenwart zu finden sei. Der Begriff ist jedoch inzwischen so mit Definitionen überfrachtet, dass damit klare Denkansätze stark behindert werden.

Deshalb möchte ich einmal diese Gegenwart als eine Realzeit verstehen,...........

Was genau ist denn die Gegenwart? Mit einem Augenzwinkern ist sie Vergangneheit und ich bin in der Zukunft, die mit dem nächsten Wimpernschlag schon wieder Vergangenheit ist.....Ich bin nicht sicher, ob wir Vergangenheit, Gegenwart udn Zukunft überhaupt linear sehen können. Wir tun das zwar, ist normal für uns. Die Frage ist nur, ob das so stimmt.....
 
..............”Ursuppe“ ist eine Metapher, die benötigt wird, damit es etwas Vorhandenes gibt, über das man reden kann.
Denn das Nichts ist gleichbedeutend mit Nichtvorhandensein.

Die Begriffe ”Ursuppe“ und ”Nichts“ passen daher nicht zueinander.
Entweder da ist eine Ursuppe, oder keine...........

Keine Ahnung, was zu Beginn des Universums war - aber jetzt haben wir auch nicht "Nichts". Wenn die Wissenschaftler recht haben, haben wir die Schwarze Materie (das ist eine Mase, die hat Dichte und Gewicht, wenn ich richtig informiert bin) . Das ist "etwas". 90% des Universums sollen Schwarze Materie sein, der Rest sind Galaxien usw.....also was wir sehen....es scheint "Nichts" nicht zu geben.....
 
Vom Zeitgefühl

In verschiedenen Beiträgen hatte ich ja schon etwas zu dem Zeitgefühl der Menschen geschrieben, das ich der Vollständigkeit halber nochmals zusammenfassen und etwas aktualisieren möchte:

Im Gegensatz zu dem universellen Phänomen der linearen Zeit orientiert sich das Zeitgefühl an den Erinnerungen und den eingehenden Informationen. Es ist nun so, dass die Sinnesorgane unterschiedliche Verarbeitungszeiten benötigen und deshalb auch nicht synchron zum eigentlichen Geschehen stehen.

Um hier ein Chaos zu verhindern und damit ein zielgerichtetes Handeln zu ermöglichen, werden alle Informationen in einem Zeitrahmen von 20-40 Millisekunden zu kleinen Zeitpäckchen zusammengefasst. Sie werden dann mit den Erinnerungen abgeglichen, ergänzt und zu einem Zeitpaket von 3 Sekunden aneinandergereiht. Etwas, das uns dann auch als Augenblick bewusst wird.

Das bedeutet, dass wir das Hier und Jetzt nie wirklich bewusst erfahren können, sondern uns nur als eine Art Filmreport präsentiert wird. Darin liegt dann auch der Grund, warum für uns die Zeit oft scheinbar in unterschiedlichen Geschwindigkeiten abläuft. Dazu sollte man wissen, dass wir die Geschehnisse in der Außenwelt eigentlich nur skizzenhaft wahrnehmen und mit den Erfahrungen ausgestalten und interpretieren.

In gewissen Ausnahmesituationen schaltet nun der Thalamus die Wahrnehmung in eine Art erweiterten Schaltkreis, um möglichst viele Informationen für andere Lösungen sammeln zu können. Das bedeutet nun aber, dass mit den erweiterten Informationen dieser Filmreport auch länger wird und sich für uns damit die Zeit scheinbar in die Länge zieht. Anderseits beschränkt sich eine erhöhte Aufmerksamkeit auf wenige Informationen und so beginnt für uns, die Zeit davonzurennen.

Es werden aber nicht alle Geschehnisse als Erinnerungen abgespeichert, sondern vorwiegend solche, die mit starken Gefühlen und Emotionen verbunden sind. Entscheidend ist auch, dass man sich innerhalb von 5 Minuten das Geschehene nochmals vor Augen führen muss. Erst dann haben sich die Synapsen so stark vergrößert, damit sie in einem gewissen Zeitrahmen nicht verkümmern können (Kurzzeitgedächtnis). Erst im Schlaf während der Nacht beginnt dann das große Wachsen, mit dem dann das Erfahrene für längere Zeit erhalten werden kann (Langzeitgedächtnis).

Das bedeutet für unser Zeitgefühl, dass wir damit ein System von Erinnerungsinseln aufbauen, an denen wir uns zeitlich orientieren (vor, nach oder zwischen Ereignissen). Auf dieses System haben wir uns auch eine chronologische Zeitrechnung geschaffen, bei der wie auf einer Perlenschnur die Ereignisse aneinandergereiht werden.

Letztlich gibt es in uns auch eine biologische Uhr, die mit der Zirbeldrüse und dem Licht verbunden ist. Mit dieser Uhr werden zyklische Vorgänge in unserem Körper gesteuert.

So dürfte auch klar werden, dass sich die universelle Zeit am Beispiel des Zeitgefühls heraus nicht wirklich erklären lässt.


Merlin

Die Frage ist, ob es universelle Zeit wirklich gibt. Auch im Universum bewegt sich die Zeit unterschiedlich - mal schneller, mal weniger schnell (in All altert man z. B. weniger als auf der Erde).
Für alte Menschen vergeht die Zeit schneller als für Kinder - alte Menschen bewegen sich langsamer, Kinder schneller (wie mag Zeit für Schnecken oder Ameisen sein?) Da haben wir einen zusammenhan zwischen Bewegung und Zeit....objekitve Zeit gibt es, glaube ich, nicht, die bewegt sich immer unterschiedlich....
 
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Sorry, aber das ist ein Irrtum.

Sinnesorgane funktionieren ausnahmslos nur im Jetzt. Es ist nicht möglich, weder etwas im Gestern zu sehen oder auch nur vor 1 Millisekunde, wie auch weder etwas im Übermorgen zu hören noch in der nächsten Millisekunde, sondern nur jetzt, oder gar nicht.


Sorry, auch das ist ein Irrtum.

Die geschilderten Zeiteindrücke kommen zustande, weil der Aufmerksamkeitsfokus nicht vollumfänglich auf die jeweiligen Ereignisse gerichtet bleiben kann.

Beispiel:

Wenn ich nach vorne schaue (Ereignis-A), kann ich nicht gleichzeitig bemerken, wer von hinten auf mich zukommt (Ereignis-B). Das bedeutet: Wenn man A misst, dann kann man nicht gleichzeitig B bemerken.

Daraus folgt: Man muss den Fokus von A abziehen und ihn auf B richten. In diesem Fall verlässt das Ereignis-A den Fokus und wird nicht mehr als aktuelle Sinneswahrnehmung bezeichnet, sondern als Erinnerung, weil man ja jetzt das ebenfalls im Jetzt befindliche Ereignis-B betrachtet.

Um nun einen Vergleich und damit Unterschied zwischen B und A anstellen zu können, muss man den Fokus erneut auf A richten. Das heißt, man bringt beide tatsächlich im Jetzt befindlichen Ereignisse in eine Reihenfolge, die eine scheinbare Kontinuität erzeugt, welche wir Zeit nennen. Diese scheinbare Kontinuität beziehen wir dann auf den vereinbarten Zählrhythmus, sprich, auf die Anzahl der Umdrehungen der Erde um die Sonne und erhalten einen entsprechenden Anteil.

Würde man jedoch den Fokus ständig und kontinuierlich auf beide Ereignisse gerichtet lassen können, dann gäbe es diesen Sekunden-Eindruck nicht.

Frag dich mal, wie du den Zeitpunkt nennst, an dem – wie du sagst - ”Informationen zu kleinen Zeitpäckchen zusammengefasst werden“. Den Zeitpunkt nennt man Jetzt.
Denn wie sollten solche Informationspackungen jemals bemerkt werden können, wenn sie in einer bereits vergangenen Zeit stattfanden? Das geht nicht. Denn entweder man bemerkt etwas Jetzt, oder gar nicht.

Frag dich bitte ebenfalls mal, wie du den Zeitpunkt nennst, an dem du deinen Fokus von A abziehst und ihn auf B richtest, ihn dann wieder erneut auf A richtest und diesen Wechsel plötzlich als ”2 Sekunden“ bezeichnest, und ob du jemals von dem Wechsel-Zeitpunkt des Jetzt abweichen kannst.

Die hier als Beispiel A und B genannten Ereignisse finden gleichzeitig statt, genauso, wie auch im menschlichen Körper die Ereignisse Herzschlag, Atmen, Verdauung, Austausch von Zellen, Aufrechterhaltung von Blutdruck, etc. ebenfalls gleichzeitig im JETZT stattfinden, und nicht nacheinander mit Verzögerungen.

Einstein soll mal in einem Interview gefragt worden sein, welche Zeit er bemerkt, wenn er auf eine Uhr schaut.
Seine Antwort: ”Gar keine. Uhren zeigen keine Zeit an, sondern stets nur das Jetzt. Egal, wann man drauf schaut.“
Einstein hatte Humor und der Interviewer keine Ahnung, was das tatsächlich bedeutete.

Was Du beschreibst, ist m. E. dass wir Gleichzeitigkeiten in Wahrheit kaum wahrnehmen können ....
 
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