Die Naivität der Naturwissenschaft und die Seele

Seher

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Man könnte meinen, die Rollen sind klar verteilt: Auf der einen Seite steht die Naturwissenschaft deren oberste Maxime die experimentellen Prüfung und Dokumentation von Hypothesen ist, die bei erfolgreicher Bestätigung Einzug in den naturwissenschaftlichen Wissensschatz halten. Auf der anderen Seite steht all das, was experimentell nicht geprüft werden kann. Letzteres wird von vielen Naturwissenschaftlern gerne geringgeschätzt, das Wort „Esoterik“ hat vielfach einen negativen Nachhall und alle damit in Zusammenhang stehenden Begriffe werden nicht für voll genommen.

Ein Klassiker der Dinge, deren Existenz von der Naturwissenschaft angezweifelt wird, ist die menschliche Seele. Ein nicht-messbares, undefinierbares Etwas, das unabhängig vom menschlichen Körper existieren kann? So etwa kann es nicht geben!
Ich als Physiker amüsiere mich oft über diese Behauptung, denn wir haben in der klassischen Physik ein Konzept, das dem der Seele verblüffend ähnlich ist: Energie! Wenn Sie einen Physiker kennen, fragen Sie ihn, was Energie ist. Ist Energie sichtbar? Wo befindet sich Energie? Kann Energie verschwinden oder neu entstehen?

Energie ist eine physikalische Größe und als solche komplett unabhängig von Materie. Das bedeutet, Energie kann auch unabhängig von materiellen Objekten bestehen und sogar in Materie umgewandelt werden bzw. vice versa. Ein zentrales Dogma der Physik lautet: Energie entsteht oder verschwindet nie, sie wird nur in andere Formen umgewandelt. Schiebe ich einen Stein auf einen Berg, wende mein Körper Energie auf und wandelt diese Energie in potentielle Energie des Steines um. Jedes Molekül und damit jedes Objekt des Alltags ist ein Energiespeicher, denn um die Verbindungen zu trennen muss Energie aufgewendet werden. Nun stellen sich mehrere Fragen: War es sichtbar, dass Energie von meinem Körper auf den Stein übergeht, als ich ihn auf den Berg rollte? Natürlich, man kann mich beim Transport des Steines beobachten, aber der tatsächliche Übergang von Energie auf den Stein lässt sich weder fotografisch noch durch Messgeräte festhalten, die Physik definiert einfach: Mit jedem Schritt erhöht sich die potentielle Energie des Steines und mein Körper muss im Gegenzug mehr Energie dafür umwandeln. Und, wo befindet sich diese Energie? Sie ist im Stein, aber irgendwie ist sie es auch wieder doch nicht, denn an der Zusammensetzung des Steines hat sich durch den Transport nichts verändert, es hat sich lediglich die Lage des Steines im Raum geändert. Diese Lageänderung allein definiert also Zunahme von Energie, die direkt mit dem Stein verbunden ist (denn werfe ich den Stein vom Berg, wird die potentielle Energie wiederum umgewandelt in Aufschlagsenergie) ohne das wir diese Verbindung sehen können. Nicht also die materielle Beschaffenheit des Steines gibt also Auskunft über seine Energie, auch seine Lage im Raum.
Der gerade angesprochene Energieerhaltungssatz ist ein brauchbares Mittel um viele Vorgänge in dieser Welt zu erklären, aber er manövriert die Physik auch in eine Sackgasse. Nämlich dann, wenn es um die Frage geht, wie unser Universum entstanden ist. Da Energie nicht entstehen kann, muss sie schon immer vorhanden gewesen sein, die klassische Physik kann also niemals einen „Anfang“ von allem definieren, denn dies lässt der Energieerhaltungssatz nicht zu. Das ist auch der Grund warum die Physik zwar die Ausdehnung des Universums bis vor wenige Millisekunden vor dem (angeblichen) Urknall nachvollziehen kann, aber nach wie vor auch im Jahr 2014 keine Ahnung hat, was davor war.
Das ist ein zentraler Punkt und deswegen möchte ich ihn besonders hervorheben: Manche Physiker sind sich absolut sicher, dass Energie immer schon da war, unabhängig von Materie bestehen kann, sich in andere Formen der Energie umwandeln und niemals verschwinden kann – aber exakt die gleichen Eigenschaften billigen sie der Seele nicht zu. Wenn eine unsterbliche menschliche Seele „esoterischer Humbug“ ist, mit Verlaub, aber dann ist es unvernichtbare Energie auch. Das Argument, Energie könnte man im Gegensatz zur einer Seele zumindest mathematisch berechnen stimmt nicht. Wer hier widerspricht soll mir einen Rechenweg zeigen, um die Energie eines 100.000 km vom Erdmittelpunkt entfernten sich mit 200 m/s vom Erdkern wegbewegenden Quaders zu berechnen. Selbstverständlich unter Einfluss aller Größen, insbesondere der Gravitation aller Massen im Universum, denn diese haben alle Einfluss auf die Geschwindigkeit des Objekts und damit auch auf seine Energie. Ausreden wie „Der Einfluss eines Milliarden Lichtjahre entfernten Sterns ist ein für die Berechnung der Energie des erdnahen Objekts vernachlässigbar verschwindend geringe Größe“ lasse ich nicht gelten, denn sie zeigt nur, dass eine exakte Berechnung der Energie unmöglich ist. Außerdem besitzt ein bewegtes Objekt nicht nur kinetische Energie sondern wie bereits oben erwähnt auch Kernenergie die ebenfalls hinzugerechnet werden muss. Nicht vergessen darf man auch, dass die ohnehin nicht exakt berechenbare Energie des Objekts nur eine Momentaufnahme ist, denn wenige Nanosekunden später hat sich die Lage des Objekts bei seinem Flug durch das Weltall wieder geändert und damit auch der Einfluss aller Variablen. Das bedeutet auch, dass nicht nur das Objekt selbst Einfluss auf die Energie hat, die wir für dieses Objekt berechnen wollen sondern auch Raum und Zeit und alle im Universum befindlichen Objekte – und damit alle. Es ist naturwissenschaftlich korrekt zu behaupten, dass jedes Teilchen des Universums sowie Raum und Zeit Einfluss auf die Energie jedes anderen Teilchens haben – es ist eine universelle Verbundenheit, die die Physik so bestätigt. Und wenn wir schon von Verbundenheit sprechen, darf ein Verweis auf Quantenverschränkung nicht fehlen. In der Quantenphysik bezeichnet Verschränkung einen (mehrdimensionalen) Zusammenhang zwischen Teilchen derart, als dass bei Messung einer Eigenschaft eines Teilchens sofort auch die Eigenschaft (zB der Spin) des verschränkten Teilchens feststeht – egal wie weit die beiden Teilchen voneinander entfernt sind. Auf ein einfaches Beispiel gemünzt: Man nehme zwei Würfel und verschränke sie. Danach entferne man beide Würfel beliebig weit voneinander und würfle mit einem Würfel. Egal welche Seite bei dem einen Würfel oben liegt, wenn wir den zweiten Würfel betrachten, wird die gleiche Seite oben liegen. Dieses Prinzip war den Physikern des 19. Jhd ein Dorn im Auge, denn es wollte nicht so recht in die klassische Physik passen. Einstein bezeichnete Verschränkung als „spukhafte Fernwirkung“, fand keine Erklärung dafür. Mittlerweile ist es sogar schon möglich, Atome über weite Strecken zu teleportieren. Hier werden die Eigenschaften von Atomen (Qubits) auf andere mit Lichtgeschwindigkeit übertragen und damit de facto kopiert. Auch hier zeigt sich wieder: Die Quantenzustände können unabhängig von einem speziellen Atom existieren, denn sie können einfach kopiert und auf ein anderes Atom übertragen werden. Das ist eigentlich das gleiche Prinzip, das man auch der Seele zuschreibt (Reinkarnation).

Zusammenfassend: Energie ist in der Physik eine nicht exakt berechenbare, unsichtbare, unvernichtbare Hilfsgröße die nicht an Materie gebunden ist und trotzdem besteht. Quantenzustände können von Atome auf andere kopiert werden, Quantenzustände sind daher von Materie unabhängige Information, die sich nach Belieben mit c von einem Atom auf ein anderes übertragen werden kann. Die Physik akzeptiert all diese Dinge, die uns unglaublich vorkommen, lässt aber das Konzept einer unvernichtbaren menschlichen Seele die von einem Körper zu einem anderen wandern kann nicht zu. Dieser Spagat ist rational nicht erklärbar, es hat historische Gründe. Das Konzept der unsterblichen Seele war in Europa untrennbar mit dem christlichen Glauben verbunden, von dem sich die Naturwissenschaft in der Aufklärung emanzipieren wollte. Als man Quanten im 17. Und 18. Jhd noch nicht kannte dachte man, die ganze Welt könne mit einigen wenigen Formeln beschrieben werden, alles laufe deterministisch ab. In dieser Welt war für unerklärliche Konzepte wie eine Seele kein Platz und das wurde stur bis heute beibehalten. Erst mit den Forschungen in der Quantenphysik die im 20. Jhd begann erkannte man, dass es unmöglich ist, alle Eigenschaften eines Teilchens gleichzeitig exakt zu bestimmen (Unschärferelation), dass mit Quantenverschränkung und Teleportation plötzlich Dinge möglich sind, für man von den Physikern des 17. Und 18. Jhd ausgelacht worden wäre, weil diese die klassische deterministische Welt auf den Kopf stellen.

In bin überzeugt, der Physik des 21. Jhd wird der experimentelle Nachweis der Seele gelingen, die Quantenphysik hat ihren Beitrag dazu geleistet, dass „spukhafte“ Dinge plötzlich sehr ernst genommen werden.

Danke fürs Lesen und liebe Grüße!
 
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Glückwunsch an dich ! Du bist schon der zweite Physiker hier der eine Seele nicht für unmöglich hält. Da ich mich auch Freizeitlich bisschen mit Physik beschäftige, finde ich es eh komisch, dass Wissenschaftler an einer Seele zweifeln, aber an die Existenz von dunkler Energie/Materie glauben die auch nicht direkt bzw. gut messbar ist. :)
 
Ein Klassiker der Dinge, deren Existenz von der Naturwissenschaft angezweifelt wird, ist die menschliche Seele. Ein nicht-messbares, undefinierbares Etwas, das unabhängig vom menschlichen Körper existieren kann? So etwa kann es nicht geben!

Ich denke, dass ein seriöser Naturwissenschaftler Derartiges nicht behaupten würde. Wenn sich etwas der prinzipiellen Falsifizierbarkeit entzieht, bedeutet es nicht, dass dieses Etwas unter keinen Umständen existieren kann - man kann es wissenschaftlich nur nicht beweisen oder widerlegen.

Da Energie nicht entstehen kann, muss sie schon immer vorhanden gewesen sein, die klassische Physik kann also niemals einen „Anfang“ von allem definieren, denn dies lässt der Energieerhaltungssatz nicht zu. Das ist auch der Grund warum die Physik zwar die Ausdehnung des Universums bis vor wenige Millisekunden vor dem (angeblichen) Urknall nachvollziehen kann, aber nach wie vor auch im Jahr 2014 keine Ahnung hat, was davor war.

Die Entstehung des Universums aus dem Nichts widerspricht nicht dem Energieerhaltungssatz der Physik. Denn der Energieerhaltungssatz lautet ausformuliert auf den Kosmos bezogen: "Die Quantität der Energie des Universums ist konstant."

Der Energieerhaltungssatz gilt demnach innerhalb dieses Universums. Ob der Energieerhaltungssatz beispielsweise in Paralleluniversen Gültigkeit besitzt, können wir nicht feststellen. Allein daraus kann man schon schlussfolgern, dass der Energieerhaltungssatz ohne Universum auch nicht gegolten haben muss. Nun behaupte ich, dass der Energieerhaltungssatz vor der Bildung des Universums nicht gegolten haben kann, wenn ich postuliere, dass das Universum aus dem Nichts entstand! Denn wenn vor der Induktion des Weltalls absolut gar nichts existierte, dann gab es auch keine physikalische Gesetzmäßigkeit (z. B. den Energieerhaltungsatz), die eine Entstehung aus dem Nichts hätte blockieren können.

Das ist ein zentraler Punkt und deswegen möchte ich ihn besonders hervorheben: Manche Physiker sind sich absolut sicher, dass Energie immer schon da war, unabhängig von Materie bestehen kann, sich in andere Formen der Energie umwandeln und niemals verschwinden kann – aber exakt die gleichen Eigenschaften billigen sie der Seele nicht zu. Wenn eine unsterbliche menschliche Seele „esoterischer Humbug“ ist, mit Verlaub, aber dann ist es unvernichtbare Energie auch.

Der Unterschied besteht darin, dass die physikalische Definition der Energie präzise wissenschaftliche Beschreibungen und Berechnungen des Naturgeschehens zulässt. Was genau ist mit dem Seelenbegriff gemeint? Die Persönlichkeit eines Menschen, dessen individuelles Ich? Das Bewusstsein?

Und dass wir ein exaktes naturwissenschaftliches Weltbild haben, behauptet ja auch niemand. Doch immerhin sind die mathematischen Resultate der allgemeinen Relativitätstheorie und auch der Quantentheorie schon sehr genau.

Und ja, Quantenkorrelationen finde ich persönlich auch sehr faszinierend. Die Quantenphysik hat ohnehin die Eigenschaft, dass sie eigentlich nur noch mathematische Deskriptionen erlaubt, aber keine dynamischen Erklärungen mehr abgibt.
 
Zuletzt bearbeitet:
In bin überzeugt, der Physik des 21. Jhd wird der experimentelle Nachweis der Seele gelingen, die Quantenphysik hat ihren Beitrag dazu geleistet, dass „spukhafte“ Dinge plötzlich sehr ernst genommen werden.
Auch als jemand, der ursprünglich aus der Naturwissenschaft kommt, frage ich mich, ob wir wirklich alles experimentell erfassen und meßtechnisch nachweisen können müssen. Ich habe auch mal gedacht, es ginge nichts über objektive Beweise, die keinen Raum für Zweifel übrig lassen.
Mein einmal rein naturwissenschaftlich geprägtes Weltbild hat in den letzten Jahren manchen Knacks bekommen (um nicht zu sagen, es bricht wie ein Kartenhaus zusammen) und ich akzeptiere inzwischen vieles als real, worüber ich früher als "Spinnerei" gelästert hätte.

Ich hätte etwas dagegen, wenn meine Seele als Datenpaket erfaßbar wäre oder wenn mein Totem als irgend ein Energiefeld mit physikalischen Gleichungen beschrieben würde. Indem wir solche Dinge quantifizieren, würden wir sie m.M.n. verlieren, die Welt würde ärmer.
Es gibt Grenzen für den menschlichen Wissensdrang, die nicht überschritten werden sollten...

LG
Grauer Wolf
 
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In bin überzeugt, der Physik des 21. Jhd wird der experimentelle Nachweis der Seele gelingen, die Quantenphysik hat ihren Beitrag dazu geleistet, ...

Ich habe deinen Beitrag nur überflogen und sehe keinen relevanten Bezug zur "Seele". Ich komme nicht damit zurecht, was Quanten mit "Seele" zu tun haben sollen, das ist mir nicht klar geworden. Was ist denn "Seele" überhaupt?
 
Man könnte meinen, die Rollen sind klar verteilt: Auf der einen Seite steht die Naturwissenschaft deren oberste Maxime die experimentellen Prüfung und Dokumentation von Hypothesen ist, die bei erfolgreicher Bestätigung Einzug in den naturwissenschaftlichen Wissensschatz halten. Auf der anderen Seite steht all das, was experimentell nicht geprüft werden kann. Letzteres wird von vielen Naturwissenschaftlern gerne geringgeschätzt, das Wort „Esoterik“ hat vielfach einen negativen Nachhall und alle damit in Zusammenhang stehenden Begriffe werden nicht für voll genommen.

Ein Klassiker der Dinge, deren Existenz von der Naturwissenschaft angezweifelt wird, ist die menschliche Seele. Ein nicht-messbares, undefinierbares Etwas, das unabhängig vom menschlichen Körper existieren kann? So etwa kann es nicht geben!
Ich als Physiker amüsiere mich oft über diese Behauptung, denn wir haben in der klassischen Physik ein Konzept, das dem der Seele verblüffend ähnlich ist: Energie! Wenn Sie einen Physiker kennen, fragen Sie ihn, was Energie ist. Ist Energie sichtbar? Wo befindet sich Energie? Kann Energie verschwinden oder neu entstehen?

Energie ist eine physikalische Größe und als solche komplett unabhängig von Materie. Das bedeutet, Energie kann auch unabhängig von materiellen Objekten bestehen und sogar in Materie umgewandelt werden bzw. vice versa. Ein zentrales Dogma der Physik lautet: Energie entsteht oder verschwindet nie, sie wird nur in andere Formen umgewandelt. Schiebe ich einen Stein auf einen Berg, wende mein Körper Energie auf und wandelt diese Energie in potentielle Energie des Steines um. Jedes Molekül und damit jedes Objekt des Alltags ist ein Energiespeicher, denn um die Verbindungen zu trennen muss Energie aufgewendet werden. Nun stellen sich mehrere Fragen: War es sichtbar, dass Energie von meinem Körper auf den Stein übergeht, als ich ihn auf den Berg rollte? Natürlich, man kann mich beim Transport des Steines beobachten, aber der tatsächliche Übergang von Energie auf den Stein lässt sich weder fotografisch noch durch Messgeräte festhalten, die Physik definiert einfach: Mit jedem Schritt erhöht sich die potentielle Energie des Steines und mein Körper muss im Gegenzug mehr Energie dafür umwandeln. Und, wo befindet sich diese Energie? Sie ist im Stein, aber irgendwie ist sie es auch wieder doch nicht, denn an der Zusammensetzung des Steines hat sich durch den Transport nichts verändert, es hat sich lediglich die Lage des Steines im Raum geändert. Diese Lageänderung allein definiert also Zunahme von Energie, die direkt mit dem Stein verbunden ist (denn werfe ich den Stein vom Berg, wird die potentielle Energie wiederum umgewandelt in Aufschlagsenergie) ohne das wir diese Verbindung sehen können. Nicht also die materielle Beschaffenheit des Steines gibt also Auskunft über seine Energie, auch seine Lage im Raum.
Der gerade angesprochene Energieerhaltungssatz ist ein brauchbares Mittel um viele Vorgänge in dieser Welt zu erklären, aber er manövriert die Physik auch in eine Sackgasse. Nämlich dann, wenn es um die Frage geht, wie unser Universum entstanden ist. Da Energie nicht entstehen kann, muss sie schon immer vorhanden gewesen sein, die klassische Physik kann also niemals einen „Anfang“ von allem definieren, denn dies lässt der Energieerhaltungssatz nicht zu. Das ist auch der Grund warum die Physik zwar die Ausdehnung des Universums bis vor wenige Millisekunden vor dem (angeblichen) Urknall nachvollziehen kann, aber nach wie vor auch im Jahr 2014 keine Ahnung hat, was davor war.
Das ist ein zentraler Punkt und deswegen möchte ich ihn besonders hervorheben: Manche Physiker sind sich absolut sicher, dass Energie immer schon da war, unabhängig von Materie bestehen kann, sich in andere Formen der Energie umwandeln und niemals verschwinden kann – aber exakt die gleichen Eigenschaften billigen sie der Seele nicht zu. Wenn eine unsterbliche menschliche Seele „esoterischer Humbug“ ist, mit Verlaub, aber dann ist es unvernichtbare Energie auch. Das Argument, Energie könnte man im Gegensatz zur einer Seele zumindest mathematisch berechnen stimmt nicht. Wer hier widerspricht soll mir einen Rechenweg zeigen, um die Energie eines 100.000 km vom Erdmittelpunkt entfernten sich mit 200 m/s vom Erdkern wegbewegenden Quaders zu berechnen. Selbstverständlich unter Einfluss aller Größen, insbesondere der Gravitation aller Massen im Universum, denn diese haben alle Einfluss auf die Geschwindigkeit des Objekts und damit auch auf seine Energie. Ausreden wie „Der Einfluss eines Milliarden Lichtjahre entfernten Sterns ist ein für die Berechnung der Energie des erdnahen Objekts vernachlässigbar verschwindend geringe Größe“ lasse ich nicht gelten, denn sie zeigt nur, dass eine exakte Berechnung der Energie unmöglich ist. Außerdem besitzt ein bewegtes Objekt nicht nur kinetische Energie sondern wie bereits oben erwähnt auch Kernenergie die ebenfalls hinzugerechnet werden muss. Nicht vergessen darf man auch, dass die ohnehin nicht exakt berechenbare Energie des Objekts nur eine Momentaufnahme ist, denn wenige Nanosekunden später hat sich die Lage des Objekts bei seinem Flug durch das Weltall wieder geändert und damit auch der Einfluss aller Variablen. Das bedeutet auch, dass nicht nur das Objekt selbst Einfluss auf die Energie hat, die wir für dieses Objekt berechnen wollen sondern auch Raum und Zeit und alle im Universum befindlichen Objekte – und damit alle. Es ist naturwissenschaftlich korrekt zu behaupten, dass jedes Teilchen des Universums sowie Raum und Zeit Einfluss auf die Energie jedes anderen Teilchens haben – es ist eine universelle Verbundenheit, die die Physik so bestätigt. Und wenn wir schon von Verbundenheit sprechen, darf ein Verweis auf Quantenverschränkung nicht fehlen. In der Quantenphysik bezeichnet Verschränkung einen (mehrdimensionalen) Zusammenhang zwischen Teilchen derart, als dass bei Messung einer Eigenschaft eines Teilchens sofort auch die Eigenschaft (zB der Spin) des verschränkten Teilchens feststeht – egal wie weit die beiden Teilchen voneinander entfernt sind. Auf ein einfaches Beispiel gemünzt: Man nehme zwei Würfel und verschränke sie. Danach entferne man beide Würfel beliebig weit voneinander und würfle mit einem Würfel. Egal welche Seite bei dem einen Würfel oben liegt, wenn wir den zweiten Würfel betrachten, wird die gleiche Seite oben liegen. Dieses Prinzip war den Physikern des 19. Jhd ein Dorn im Auge, denn es wollte nicht so recht in die klassische Physik passen. Einstein bezeichnete Verschränkung als „spukhafte Fernwirkung“, fand keine Erklärung dafür. Mittlerweile ist es sogar schon möglich, Atome über weite Strecken zu teleportieren. Hier werden die Eigenschaften von Atomen (Qubits) auf andere mit Lichtgeschwindigkeit übertragen und damit de facto kopiert. Auch hier zeigt sich wieder: Die Quantenzustände können unabhängig von einem speziellen Atom existieren, denn sie können einfach kopiert und auf ein anderes Atom übertragen werden. Das ist eigentlich das gleiche Prinzip, das man auch der Seele zuschreibt (Reinkarnation).

Zusammenfassend: Energie ist in der Physik eine nicht exakt berechenbare, unsichtbare, unvernichtbare Hilfsgröße die nicht an Materie gebunden ist und trotzdem besteht. Quantenzustände können von Atome auf andere kopiert werden, Quantenzustände sind daher von Materie unabhängige Information, die sich nach Belieben mit c von einem Atom auf ein anderes übertragen werden kann. Die Physik akzeptiert all diese Dinge, die uns unglaublich vorkommen, lässt aber das Konzept einer unvernichtbaren menschlichen Seele die von einem Körper zu einem anderen wandern kann nicht zu. Dieser Spagat ist rational nicht erklärbar, es hat historische Gründe. Das Konzept der unsterblichen Seele war in Europa untrennbar mit dem christlichen Glauben verbunden, von dem sich die Naturwissenschaft in der Aufklärung emanzipieren wollte. Als man Quanten im 17. Und 18. Jhd noch nicht kannte dachte man, die ganze Welt könne mit einigen wenigen Formeln beschrieben werden, alles laufe deterministisch ab. In dieser Welt war für unerklärliche Konzepte wie eine Seele kein Platz und das wurde stur bis heute beibehalten. Erst mit den Forschungen in der Quantenphysik die im 20. Jhd begann erkannte man, dass es unmöglich ist, alle Eigenschaften eines Teilchens gleichzeitig exakt zu bestimmen (Unschärferelation), dass mit Quantenverschränkung und Teleportation plötzlich Dinge möglich sind, für man von den Physikern des 17. Und 18. Jhd ausgelacht worden wäre, weil diese die klassische deterministische Welt auf den Kopf stellen.

In bin überzeugt, der Physik des 21. Jhd wird der experimentelle Nachweis der Seele gelingen, die Quantenphysik hat ihren Beitrag dazu geleistet, dass „spukhafte“ Dinge plötzlich sehr ernst genommen werden.

Danke fürs Lesen und liebe Grüße!

also ,dass jemand aus der zunft
die physik für naiv hält
fin d ich ja schon mal sehr mutig:D
die physik ist dennoch eine andere sprache
als das wort
und diese nähern sich immer mehr an
da gabs den durchbruch durch fritjof kapra...
das tao der physik
hab ich leider nicht gelesen
kanns mir aber auch so vorstellen:)
buddhismus die wissenschaftlichste aller religionen arbeitet
da ja mit grössen
die den quantensektor mehr als streifen
meditation als innere selbsterforschung eben auch der seele
die man sich allerdings erst erschaffen muss
nur als herzenskern in dir vorhanden ist
dieses saatkorn gilt es zum spriessen zu bringen
dann treten neue energien zutage
aus geist etabliert sich ne energie ...die auf reisen geht:D
geist ist man
ne seele hat man...sich erworben..sagte mal jemand dazu...
wenn ich geist nach innen richte ...als fokus
kann seele wachsen...und so übers ego- selbst hinauswachsen..
danke für deinen text
 
energie ich danke dir:D
wusste ich doch
die schöpfung ist ewig
nur die menschliche form nicht
deshalb denkt mensch wie er denkt und postuliert anfänge und weltuntergänge:)
ewiges leben....hier reichen sich naturwissenschaft und christentum die hände...
naiv oder nicht
werdet wie die kinder
die können sowas begreifen
und der erwachsene mit der zeit auch
wenn seine seele..ihn mit seinem geist versöhnt...
er zu geist wird...zum licht
was auf ihn im inneren wartet...
 
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