Chronos, der Herr der Zeit.

Wenn man der griechischen Mythologie folgt, wurde Chronos aus der Finsternis des Chaos geboren und erschuf als Schöpfergott aus dem Äther das silberne Welten-Ei. Eine schöne Geschichte, mit der dann auch die Geburt der restlichen Gottheiten erklärt wird.

Wie bei vielen Mythen könnte auch in dieser ein Körnchen Wahrheit stecken. Ist es nicht so, dass unser Universum aus dem Chaos geboren wurde, wobei dabei die Zeit eine entscheidende Rolle gespielt hatte? Eventuell ist die Zeit ja jene Kraft, die in ewigen Zyklen das Werden, Kommen und Vergehen im Universum in Gang hält. Etwas, das man als das Ein- und Ausatmen Gottes umschreiben könnte, während er selbst als Chronos der einzige allgegenwärtige Faktor ist, der alles bestimmt.

Ohne Zeit gäbe es kein Vorher, kein Hier und Jetzt, in dem wir glücklich sind oder eine Zukunft, die uns mit Hoffnung und Zuversicht erfüllt. Ich denke deshalb, dass die Zeit nicht erst mit dem Großen Knall entstanden ist, sondern selbst die Ursache dieses Ereignisses ist.

Mir ist bei all dem Nachdenken über die Zeit aufgefallen, dass wir eigentlich über sie so gut wie nichts wissen und das, was wir zu wissen glauben, einfach nicht zu Ende gedacht wird. Ich denke, dass uns der Gedanke von der Raumzeit daran hindert, die Zeit besser zu verstehen. Wir verbinden die Zeit mit dem Licht nur deshalb, weil wir glauben damit die Zeit optisch verfolgen zu können.

Es ist ungefähr so, als würden wir an einem Fluss sitzen und daraus die Schlüsse über die Beschaffenheit des Wassers ziehen. Wir würden dann zwar erkennen, dass sich Wasser bewegt, könnten damit aber nicht erkennen, wie es beschaffen ist oder sich dessen Aggregatzustand verändern kann.

Ich frage mich deshalb, ob die Vorstellung von der Beugung der Zeit durch Gravitation überhaupt stimmen kann. Was wir nachprüfen, ist lediglich, dass sich das Licht durch die Gravitation beugt. Außer theoretischen Berechnungen haben wir jedoch keine Möglichkeit nachzuprüfen, ob damit auch die Zeit gebeugt wird.

Wir sind zu der sicherlich richtigen Erkenntnis gekommen, dass ein jedes Objekt im Universum über eine Eigenzeit verfügt. Werden wir damit etwa durch das Licht auf eine falsche Fährte geführt, weil möglicherweise die Zeit allgegenwärtig ist? Wenn alle Objekte des Universums eine Eigenzeit haben – müsste eigentlich auch das Universum eine solche haben.


Merlin

Irgendwie liest sich das seltsam, so als würdest du von einem absoluten Zeitbegriff sprechen und simultan eine Verbindungslinie zur Quantenphysik ziehen. Man kann vom Gedanken der Raumzeit halten was man möchte, leider fällt dieser Bereich mittlerweile mehr als eindeutig in die Sparte "empirisch bewiesen". Wie auch immer die Deutung der Fakten zukünftig verlaufen mag, wenn man zwei Atomuhrem nimmt, eine am Boden plaziert und mit der anderen per Flugzeug durch die Gegend rast, dann bewegen sich die Uhrzeiten messbar auseinander. Bewegung im Raum ist gleichzusetzen mit Bewegung in der Zeit. Wer auch nur irgendwas auf wissenschaftliche Erkenntnisse gibt (eine angebrachte Sicht der Dinge wenn man den technischen Fortschritt bedenkt), hat keine andere Wahl als die Situation zu akzeptieren. Raum und Zeit sind weder getrennt, noch absolut. Deine Skepsis ist lobenswert, aber sie steht den experimentiellen Erkenntnissen der Naturwissenschaften gegenüber.
Glaub mir, alle hätten gerne Newton's klassische Mechanik zurück und würden sich lieber wieder mit Kommastellen als mit der grundlegenden Beschaffenheit der Wirklichkeit auseinandersetzen.. der Zug ist jedoch, glücklicherweise, abgefahren. Fakt ist, dass wir um die 200 Jahre dachten, die Sache mit dem Universum wäre abgeschlossen.. deshalb liest sich dein Beitrag etwas seltsam. Aber ich kann mich natürlich auch täuschen. Wie auch immer, ich finde der Punkt mit der Raumzeit sollte erwähnt werden. Gravitation ist wieder eine andere Sache, die Kraft ist zu schwach um sie aktuell messtechnisch erfassen zu können. Da herrscht dringend Nachholbedarf, also hier kann man ruhigen Gewissens mehrere Gehirnzellen auf der Suche nach sinnvollen Antworten verbrennen.
 
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Sorry, aber das ist ein Irrtum ...
Sorry, auch das ist ein Irrtum ...
Es beruhigt mich zumindest, dass ich mit diesen Irrtümern anscheinend nicht alleine dastehe.

Ich weiß jetzt nicht, wie Du Dir die Prozesse beim Sehen, Hören oder Fühlen vorstellst, wobei das Bewusstwerden dieser Dinge erst am Ende steht und nicht am Anfang. Da wären dann noch die Gedanken, Erinnerungen und Träume zu erklären, zu denen es ja keine Informationen aus der augenblicklichen Realität gibt.

Der Vorteil zu Schoppenhauer und den anderen klugen Köpfen der Vergangenheit ist halt, dass wir inzwischen diese Prozesse nachverfolgen können und nicht nur auf Thesen angewiesen sind. Zumindest hatte aber auch Schopenhauer erkannt, dass die Dinge nicht so sind, wie sie uns erscheinen. Eventuell solltest Du ja einmal einen Blick auf die Neurowissenschaften richten, zu welchen Erkenntnissen man da gerade in den letzten Jahren gekommen ist.

Es ist schon rein physikalisch nicht möglich, die Informationen aus der Umwelt wirklich zeitgleich mit dem Geschehen der Realität wahrzunehmen.


Merlin
 
Es gibt in Österreich eine passende Bezeichnung für Menschen wie Meikel: Wappler. Ist nichtmal böse gemeint.. trifft den Nagel nur auf den Kopf.

@Meikel3000
Ich entschuldige mich natürlich im Vorhinein für diese Frechheit und hoffe insbrünstig auf die grenzenlose Gnade der HigherUps aus der Plusquam-Omega-Alpha-Centauri-Struktur im äusseren Feldsektor unserer Milchstrasse, welche, wie allgemein bekannt, selbstredend ein Hologramm aus der siebten Chaosdimension darstellt.. eh klar.
 
Lieber Corbinian,

natürlich sind mir all Deine Argumente zum Thema Zeit bekannt und möglicherweise läßt sich das auch wissenschaftlich begründen. Ich hatte aber auch die Gründe angeführt, warum man über dieses Weltbild durchaus einmal nachdenken könnte. Wir hatten gerade in der Wissenschaft schon öfters gedacht, dass ein Thema abgeschlossen sei, und mussten dann feststellen, dass dem nicht so ist.

Gerade in der Astronomie und den Neurowissenschaften gibt es so viele neue Möglichkeiten, den Dingen näher kommen zu können. Anderseits betrachtet man das Weltbild oft noch aus einer etablierten Sichtweise. Etwas, das uns gerade in der Wissenschaft schon oft im Wege stand und mühsam überwunden werden musste.

Sicherlich können wir das Phänomen der Zeit durch die Bewegung des Lichtes im Raum betrachten, es ist nur die Frage, ob die Zeit tatsächlich untrennbar mit der Bewegung des Lichtes verbunden ist.

Schopenhauer hatte auch mit recht anschaulichen Beispielen verschiedene Erscheinungen der Zeit beschrieben. Heute wissen wir aber, dass manche seiner Beispiele etwas mit der Wahrnehmungsfähigkeit des Menschen zu tun hat und weniger mit der Zeit an sich.

Nun ja mit den experimentellen Erkenntnissen ist das auch so eine Sache, da kommt es auch auf die Versuchsanordnung an. Als ein hypothetisches Beispiel möchte ich einmal mit der Atomuhr anstellen:

Nehmen wir also einmal an, der besagte Flieger wäre mit einer Atomuhr an Bord zu seiner Mission Zeit aufgestiegen. Nehmen wir weiter an, die veränderte Gravitation hätte Einfluss auf die Uhr genommen, so würde er wahrscheinlich zur Erkenntnis kommen, dass dies wohl an der Zeit läge. Unabhängig davon ist der reale Testpilot sicherlich am Ausgangspunkt wieder im Hier und Jetzt angekommen.

Auch Einstein hatte diesen Fakt erkannt und mit der Eigenzeit eines Objektes verbunden. Ich wüsste jetzt aber nicht, wie man die Eigenzeit der Objekte im Universum messen könnte.


Merlin
 
Lieber Corbinian,

natürlich sind mir all Deine Argumente zum Thema Zeit bekannt und möglicherweise läßt sich das auch wissenschaftlich begründen. Ich hatte aber auch die Gründe angeführt, warum man über dieses Weltbild durchaus einmal nachdenken könnte. Wir hatten gerade in der Wissenschaft schon öfters gedacht, dass ein Thema abgeschlossen sei, und mussten dann feststellen, dass dem nicht so ist.

Gerade in der Astronomie und den Neurowissenschaften gibt es so viele neue Möglichkeiten, den Dingen näher kommen zu können. Anderseits betrachtet man das Weltbild oft noch aus einer etablierten Sichtweise. Etwas, das uns gerade in der Wissenschaft schon oft im Wege stand und mühsam überwunden werden musste.

Sicherlich können wir das Phänomen der Zeit durch die Bewegung des Lichtes im Raum betrachten, es ist nur die Frage, ob die Zeit tatsächlich untrennbar mit der Bewegung des Lichtes verbunden ist.

Schopenhauer hatte auch mit recht anschaulichen Beispielen verschiedene Erscheinungen der Zeit beschrieben. Heute wissen wir aber, dass manche seiner Beispiele etwas mit der Wahrnehmungsfähigkeit des Menschen zu tun hat und weniger mit der Zeit an sich.

Nun ja mit den experimentellen Erkenntnissen ist das auch so eine Sache, da kommt es auch auf die Versuchsanordnung an. Als ein hypothetisches Beispiel möchte ich einmal mit der Atomuhr anstellen:

Nehmen wir also einmal an, der besagte Flieger wäre mit einer Atomuhr an Bord zu seiner Mission Zeit aufgestiegen. Nehmen wir weiter an, die veränderte Gravitation hätte Einfluss auf die Uhr genommen, so würde er wahrscheinlich zur Erkenntnis kommen, dass dies wohl an der Zeit läge. Unabhängig davon ist der reale Testpilot sicherlich am Ausgangspunkt wieder im Hier und Jetzt angekommen.

Auch Einstein hatte diesen Fakt erkannt und mit der Eigenzeit eines Objektes verbunden. Ich wüsste jetzt aber nicht, wie man die Eigenzeit der Objekte im Universum messen könnte.


Merlin

Hab mir schon gedacht dass es tiefer reicht.
Ich weiss nicht recht, Schwankungen in der Gravitation sind bisher nicht gemessen worden, das Graviton ist immer noch ausständig.. die Schwerkraft ist eine schwache Kraft im Vergleich mit den anderen. Aber ja, klar, nur weil wir es nicht messen können, bedeutet das noch garnix.
 
Es ist schon rein physikalisch nicht möglich, die Informationen aus der Umwelt wirklich zeitgleich mit dem Geschehen der Realität wahrzunehmen.
Da sind keine Geschehen der Realität, die du mit deinen Wahrnehmungen vergleichen könntest.
Denn erst ein solcher Vergleich würde dir ermögen zu sagen, es gibt einerseits meine Sinneswahrnehmungen und ZUSÄTZLICH ein Geschehen in der Realität.
Ein solches zusätzliches Realitätsgeschehen wirst du aber niemals für einen solchen Vergleich zu Gesicht bekommen.

Die einzige Realität, die es jemals für dich geben wird, ist die, die mit Hilfe deiner Sinnesorgane und deines Gehirns als Bewusstseinausdrücke in deinem Aufmerksamkeitsfokus entstehen.
Das braucht man nicht mal in einem Buch nachzulesen, um es verstehen zu können.

Zudem benötigt die Übertragung von Information weder einen Raum noch eine Zeit, wie die Experimente um die sogenannten "verschränkten Teilchen" aufzeigen. Der Grund dafür ist, dass Information keine materielle Größe ist. Etwas, das ich hier beschrieben habe im Absatz "Merkmal-4: Information": Physikalische Welt = Virtuelle Welt
 
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Da sind keine Geschehen der Realität, die du mit deinen Wahrnehmungen vergleichen könntest.
Denn erst ein solcher Vergleich würde dir ermögen zu sagen, es gibt einerseits meine Sinneswahrnehmungen und ZUSÄTZLICH ein Geschehen in der Realität.
Ein solches zusätzliches Realitätsgeschehen wirst du aber niemals für einen solchen Vergleich zu Gesicht bekommen.

Die einzige Realität, die es jemals für dich geben wird, ist die, die mit Hilfe deiner Sinnesorgane und deines Gehirns als Bewusstseinausdrücke in deinem Aufmerksamkeitsfokus entstehen.
Das braucht man nicht mal in einem Buch nachzulesen, um es verstehen zu können.

Zudem benötigt die Übertragung von Information weder einen Raum noch eine Zeit, wie die Experimente um die sogenannten "verschränkten Teilchen" aufzeigen. Der Grund dafür ist, dass Information keine materielle Größe ist. Etwas, das ich hier beschrieben habe im Absatz "Merkmal-4: Information": Physikalische Welt = Virtuelle Welt
Und wenn du schon verschiedene Realitäten erlebst hast? Und das Wissen darüber da ist, wie steht es mit deiner These.
Als wenn du die Weisheit gepachtet hast! Wie jemand der Egozentrisch ist, und viel Quatsch von sich gibt. Ich bin Geist, habe eine Seele und zuletzt den Materiellen Körper. Und der Körper ist nur mein Werkzeug. Und das Gehirn die Schaltzentrale des Körpers,, den ich mit meinen Geist steuere. Was war zuerst da, die Materie oder der Geist?
 
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