Brief an meinen Onkel (2005)

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Abraxas365Mithras

Guest
Der erste Glaubensbrief des Jensus an seinen Onkel Lotherus im Juli anno 2005

Nun will ich mit dem Mund reden und dir aufschreiben, was ich erkannt, zum Zeugnis, weshalb Gott sich
von mir vier Jahre abgewendet.

Im Jahre 1994 stand ich im Begriff, einen Besuch in deinem Hause zu tun. Wie es meinem Wesen
entsprach, war ich nie pünktlich. Christus wollte ich noch nicht. Gott hatte ich schon immer gesucht, nur
Jesus ohne Christus lag mir am Herzen, doch ohne es im Geist zu begreifen.

Beim Mittagstisch in der Gisselberger Straße zu Marburg befand ich mich, als ich aufmerkte, dass nur noch
wenig Zeit verblieb, um rechtzeitig den Zug zu erreichen. Ich flitzte nach Hause, packte meine Sachen und
rannte, mich auf dem Weg zum Hauptbahnhof befindlich. Unterwegs tat ich etwas, was ich selten tat. Ich
betete ehrlich "Gott möge mir ermöglichen, dass ich doch noch mit dem Zug fahren könne."

Was geschah: Ich traf ein und fragte, ob der Zug schon weg sei. "Nein, hieß es, er habe 15 min. Verspätung."

Es ließ mir keine Ruhe. Ich forschte nach, weshalb diese Verspätung. Zur Antwort erhielt ich, dass am
Südbahnhof sämtliche Lichtschranken ausgefallen seien und diese erst behoben werden müssten.

Zweifel überfielen mich. Ich konnte nicht glauben, dass Gott wegen mir allein ein schwaches Gebet erhören
würde. (Auf den Gedanken, dass auch andere aus anderen Gründen das gleiche Gebet gesprochen haben
könnten, dachte ich nicht im Geringsten).

Ich stieg in den Zug und tat, was mir erst vor kurzem wieder ins Gedächtnis schlug. Ich sagte die folgenden
unachtsamen Worte: "Oh Mann, na ja, hab wohl umsonst gebetet."

In den darauffolgenden vier Jahren ist mir nie wieder ein Wunder für meine Person begegnet, noch ein
Gebet erhört worden und habe auch Gottes Stimme nicht wieder vernommen.

Nach vielen Jahren der Irre also und der endlichen Erkenntnis, dass es Gott wirklich gibt, habe ich nicht nur
den direkten Glauben an ihn gefunden, sondern auch das Licht erhalten, dass Christus wirklich und
wahrhaftig für "Mich" ebenso gestorben ist, wie für alle anderen!

Doch wie trug sich das zu?

Ich musste mir die Nichtexistenz Gottes beweisen, sei deshalb nicht traurig, es war wichtig. Es würde zu weit
führen, wollte ich dir jetzt alle Worte zeigen, die ich dafür brauchte.

Die Frage war: Was hat, tut, kann der Mensch, was das Tier nicht hat, tut, kann?

Diese Frage zu beantworten ist unmöglich, wenn man sich ihr oberflächlich und nicht-individuell begegnet.
Was heißt das? - Lerne das eine vom anderen zu unterscheiden.

Als mir dies klar war, fing ich an: Liebe, Vernunft, Zärtlichkeit, sämtliche Emotionen, seelische Befindlichkeit, ja
sogar Verstand fand ich zugleich bei Mensch und Tier. Und so weiter. Alles, was ich auch anführte, bewies
mir die Nichtexistenz Gottes und war schon im Begriff, mich zu freuen.

Doch dann erkannte ich etwas! Nämlich, dass das, was die meisten Menschen oberflächlich behandeln, nicht
oberflächlich zu behandeln ist, sondern tiefgründig.

"Der Geist"

Der Geist ist nicht Verstand - Verstand ist nicht Geist.

Ich begriff, dass zum Beispiel die Phantasie keine Geburt des Verstandes sein konnte, dass die Idee kein
Verstandeskind ist.

Man nehme sich eine Anleitung, betrachte sie, und setze sie in die Praxis um. Das ist möglich, wenn man
seinen Verstand gebraucht. Etwas verstehen und dann auszuführen.

Doch Erkenntnis, phantasie, Ideen usw, das sind Kinder des Geistes.

Hat irgend ein Tier was erkannt. Es kann etwas sehen, (Augen) doch nicht mit dem Geist erkennen. Kann
das Tier phantasieren, träumen, nach einer Idee suchen, über diese Idee brüten, diese Idee zu einer Theorie
reifen lassen durch nachdenken, um etwas für die Praxis erfinden. Antwort Nein.

Somit ist der "Geist" die Grenze, welche Tier und Mensch von einander scheiden.

Und jetzt. Weil der Mensch Geist besitzt, glaube ich an die Existenz Gottes und kann ihn annehmen.

Halleluja - Herzlichst J.G.




(stimmt nicht mehr so ganz.....im Laufe der letzten vier Jahre.....man wandelt sich ja hin und wieder)
 
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