Beziehungsmodelle

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Eine Partnerschaft hat immer einen Zweck...also ist sie immer eine Zweckgemeinschaft...denn warum braucht man sonst einen Partner?

Zweimal geschieden, danach zweimal in Beziehung, erwäge ich noch immer eine feste Beziehung/ Partnerschaft....das wie ich feststellen musste, wovor soviele Menschen in meinem Alter Angst zu haben scheinen. Denn in einer Beziehung (bedenkt man, dass es viele Beziehung in jeder erdenklichen Kombination z.B. Arbeitgeber-Arbeitnehmer, Freund-Freund, Freundin-Freund, Mutter-Tochter etc. gibt) muss man sich aufeinander einlassen. Im günstigsten Fall toleriert und akzeptiert man die Schwächen und Stärken des Anderen.

Mir wurde als Kind noch beigebracht, dass ein Mann das Geld ins Haus bringt und die Hauptaufgabe der Frau die Erziehung der Kinder und die Haushaltsführung obliegt, wohlgemerkt mit dem Hinweis, dass es ein gemeinsames Konto geben müsse und die Frau nicht mehr um das Haushaltsgeld betteln müsse.
Gott sei Dank haben sich die Zeiten geändert sollte man annehmen, denn durch die Emanzipation, sprich Frau arbeitet mit und hat sich so ihrer früheren Abhängigkeit entledigt, sind die Partnerschaften/ Ehen freier geworden.
ABER: - durch diese "Befreiung" entstand Orientierungslosigkeit.
Die Rollen wurden gesplittet, teilweise wurden die Rollen entzogen. Identitätsprobleme stellte sich ein. Die Unabhängigkeit beider Beteiligten wäre eine Chance, wenn sie genutzt würde.
Früher kamen Paare zusammen, damit die Frauen und Kinder versorgt waren, dafür übernahm die Frau den Haushalt, die Erziehung und unterstützte ihren Ehemann und war ihm sexuell zu Diensten (denn eine Frau durfte damals keinen Spaß am Sex haben, zumindestens durfte sie es nicht zugeben und das Thema Verhütung war damals auch kein Thema). Der Mann verdiente das Geld, sorgte für die Familie und übernahm Gartenarbeit etc. (allerdings nach gutdünken).

Ich denke diese Form von Beziehung hatte eben auch ihre Zwecke und teilweise sicherlich erfüllt. Ich bezweifel, dass diese Ehen unglücklicher waren, als die unglücklichen Ehen in der heutigen Zeit. Nur trauten sich die Frauen nicht, sich scheiden zu lassen, da sie dann nicht mehr versorgt war und ihr sogar in einigen Fällen die Kinder entzogen wurden. Also war Existenzangst oft der Grund weshalb die Ehe fortgeführt wurde.

Auch heute werden noch Ehen fortgeführt aus ähnlichen Gründen. Das Haus, das Auto, evtl. zu zahlender Unterhalt, das Ansehen etc.
Und dann kommt es vor, dass die Parteien sich außerehelich amüsieren, weil sie sich nicht mehr wirklich viel zu sagen haben, aber am Sonntag wird gemeinsam flaniert und und und und.

Ist die Ehe gescheitert und man hat sich getrennt passiert es, dass die Einen ihr Herz verschließen aus Angst vor neuem Herzchenaua und schwören niemanden mehr an sich heranzulassen. Das kann sich darin zeigen, dass man sich zurückzieht und Kontakt zum anderen Geschlecht meidet. Oder aber lediglich sexuelle Kontakte, meist ONS, sucht.
Oder aber es werden nur sexuelle Kontakte gesucht, um wenigstens kurzfristig das Ego aufzumöbeln, weil man sich begehrenswert fühlt, zumindest einen kurzen Augenblick.
Ich konnte beobachten, dass es fast schon sportlich betrieben wird.

Aber ist es wirklich das, was Mann und Frau sich wünscht?

Hat der Mensch an sich, nicht von klein auf das Bedürfniss, geliebt, akzeptiert und respektiert zu werden? Wo erfüllen sich diese Bedürfnisse in diesen Formen der Beziehungen?

Nur wenn ich mich selbst akzeptiere, respektiere und liebe bin ich auch in der Lage einem anderen Menschen diese Bedürfnisse zu erfüllen, ohne dass ich mich aufgeben muss und würde.
Leider verstehen oder verstanden wir den Begriff LIEBE teilweise falsch.
Ich gebe zu, dass ich mir immer gewünscht habe, der Mann den ich zu lieben glaubte, würde mir die gleichen Gefühle entgegenbringen und das was ich für ihn tue auch für mich tun. Unbewusst erwartete ich, dass er meine Schwächen mit seinen Stärken aufwiegt und umgekehrt erwarteten sie das wohl auch.
Das konnte nur in die Hose gehen.
Die Spiegelungen waren so gewaltig und wurden immer extremer, dass kein anderer Ausweg gesehen werden konnte, als sich zu trennen. Die Streitereien waren so massiv und der groll gegen den anderen so groß, dass es nicht anders ging. Oder man wäre nur noch schweigend und grollend aneinander vorbeigegangen. Hätte doch keinen Sinn gemacht.
Und trotzdem tat beiden die Trennung sehr weh.

Ich fühle mich momentan nicht in der Lage zu entscheiden, wie eine ideale Partnerschaft aussehen sollte....
Würde es nach der Theorie der allumfassenden Liebe gehen, müsste die Eigenliebe so groß sein, dass ich es belächeln könnte, wenn man neuer Partner das Bedürfniss nach sexuellen Kontakten außerhalb der Beziehung hätte und diese auch ausleben würde.
Aber ich gebe zu, das kann ich nicht. Lieber bleibe ich alleine.
Warum? Weil ich wohl ein tieferliegendes Problem habe- zumindest sagt das die Fachliteratur.

Dann stelle ich mir die Frage....warum soll jemand eine Beziehung führen, wenn er lieber ständig wechselnde sexuelle Kontakte möchte? Kann er oder sie nicht alleine für sich sorgen? Ein Single kann schließlich diesbezüglich tun und lassen, was man möchte. Welche Zweck erfüllt für diese Menschen eine Beziehung?

Das Thema Sex ist wichtig in einer Beziehung, auch und gerade weil man ihn zusammen auslebt bzw. ausleben sollte. In tiefer Vertrautheit sich wirklich für Momente so tief aufeinander einlassen und sich fallen lassen stellt doch eine große Bereicherung dar.
Die Streicheleinheiten, das sich fühlen-hören-sprechen-riechen etc. Niemand kennt einen besser als der Partner und man sich selbst (letzteres sollte zumindest so sein).
Auch wenn man schon jahrelang zusammen ist, kann es noch sehr spannend sein. Das es zwischendurch Flauten gibt, ist doch wohl normal. Aber ist es dann nicht erst recht spannend, wenn man sich vornimmt, den Partner wieder neu zu entdecken, statt nur Ausschau nach Frischfleisch zu halten?

Trotzdem habe ich beobachten können, dass viele Menschen dazu neigen, Sex mittlerweile nur noch zu kompensieren, statt ihn zu genießen. Sie nennen es Spaß haben.
Ok. Ich denke jeder darf das tun, was er möchte, wenn es niemanden weh tut.

Ich denke, dass in dieser "freien" Zeit, alle erdenklichen Formen einer Beziehung möglich sind, außer der verbotenen Bigamie, (obwohl ich davon überzeugt bin, dass sie hier und da gelebt wird). Jeder hat seine eigene Vorstellung und ich wünsche jedem, dass er den Menschen findet, der genau diese Vorstellung mit ihm leben möchte. Es sollte keine Regeln geben, welche Form nun die angebrachteste ist.
 
Mein Beziehungsmodell - vollkommen subjektiv, persönlich und egobehaftet:

1. Ich treffe die Entscheidung, dass ich mich auf meinen Partner beziehen will, mit allen Konsequenzen. Der Grund dafür ist Liebe.
2. Ich bin bereit, eine Erfahrung zu machen und daran zu wachsen.
3. Ich vertraue dir, du vertraust mir.
4. Eine Beziehung lebt vom Geben und Nehmen. Eine Beziehung endet, wenn der Ausgleich eingetreten ist und kein weiteres Geben mehr erwünscht oder möglich ist. Oder wenn der Ausgleich nicht geschaffen werden kann.
5. Dein Du ist so wichtig wie mein Ich, und umgekehrt, was heißt: so wie du es erlebst, ist es deine Realität, und ich stelle das nicht in Frage. Ebenso stellst du mein Erleben nicht in Frage. Und dann schauen wir, wo wir uns in der Mitte treffen können, damit wir uns beide gesehen fühlen.
6. Sex mit anderen kommt nicht in Frage. Ich rede mit anderen, ich begegne anderen, wenn ich auch mit ihnen schlafe wofür hab ich eine Beziehung?
7. Bis auf die Rumschlaferei ist jeder von uns frei zu tun, was er möchte. Wenn wir bemerken, dass wir nicht freiwillig gerne Zeit miteinander verbringen, brauchen wir entweder eine Paartherapie oder Punkt 4 in Bezug auf "Ende" tritt in Kraft.
8. Alle Gefühle dürfen da sein und werden gesehen. Wir nehmen uns Zeit sie wahrzunehmen und zu achten.
9. Wir haben Spaß.

To be continued...
 
Mein Beziehungsmodell - vollkommen subjektiv, persönlich und egobehaftet:

1. Ich treffe die Entscheidung, dass ich mich auf meinen Partner beziehen will, mit allen Konsequenzen. Der Grund dafür ist Liebe.
2. Ich bin bereit, eine Erfahrung zu machen und daran zu wachsen.
3. Ich vertraue dir, du vertraust mir.
4. Eine Beziehung lebt vom Geben und Nehmen. Eine Beziehung endet, wenn der Ausgleich eingetreten ist und kein weiteres Geben mehr erwünscht oder möglich ist. Oder wenn der Ausgleich nicht geschaffen werden kann.
5. Dein Du ist so wichtig wie mein Ich, und umgekehrt, was heißt: so wie du es erlebst, ist es deine Realität, und ich stelle das nicht in Frage. Ebenso stellst du mein Erleben nicht in Frage. Und dann schauen wir, wo wir uns in der Mitte treffen können, damit wir uns beide gesehen fühlen.
6. Sex mit anderen kommt nicht in Frage. Ich rede mit anderen, ich begegne anderen, wenn ich auch mit ihnen schlafe wofür hab ich eine Beziehung?
7. Bis auf die Rumschlaferei ist jeder von uns frei zu tun, was er möchte. Wenn wir bemerken, dass wir nicht freiwillig gerne Zeit miteinander verbringen, brauchen wir entweder eine Paartherapie oder Punkt 4 in Bezug auf "Ende" tritt in Kraft.
8. Alle Gefühle dürfen da sein und werden gesehen. Wir nehmen uns Zeit sie wahrzunehmen und zu achten.
9. Wir haben Spaß.

To be continued...

Hab noch was Wichtiges vergessen:

Was ich haben will muss ich bereit sein, auch zu geben
 
der Mensch in seiner heutigen Stufe und Ausdruck erscheint mir kränker als je zuvor.es wird von Liebe und Erkenntnissen gesprochen aber in Wahrheit geht die Zivilisation in ihrer kalten funktionellen Selbstverarschung unter...

Ich weiß nicht was du mit "Stufe" meinst, doch bin ich der Ansicht das die Menschheit schon immer ähnlich war, wie sie heute ist. Es wird immer Menschen geben, die Rücksichtslos andere Menschen verarschen und ausnutzen um sich selbst zu bereichern und es wird immer Menschenn geben, die sich verarschen und ausnutzen lassen. Dagegen wird es aber auch immer Menschen geben, die freundlich, fair und ehrlich sind!
Natürlich darfts du nur die eine Seite der Medaillie betrachten und die andere vergessen, das bedeutet aber nicht, das es die andere Seite der Medaille nicht gibt.

Nach meiner Meinung ist weder nur das Eine, noch nur das Andere "gesund" eine Balance der Gesamtheit ist es nach meiner Ansicht, was anstrebenswert ist...

...die Komplexität erschafft weitere Problemfelder und weitet sich aus zur Megakonsummüllverrohung und rücksichtsloser Funktionalität mit Wegwerfcharakter.

...gegenüber früher, haben sich die Charaktäre der Menschheit nicht geändert - nur die Mittel...

...die sind das erschreckende an der Sache, nicht die Menschheit selber. Doch wer will diese Entwicklung aufhalten? Seit der Mensch "denken" kann, entfernt er sich von der natürlichen Lebensweise und denkt er würde es besser machen...

...nicht besser, aber anders und in manchen Prozessen wesentlich rationeller und effektiver.
 
Hallo Boddhisattva,

Ich denke auch das Du den Thread und Deine Gefühle ernst meinst. Ebenso empfinde ich Deine Fragen als ein interessantes und wichtiges Thema...

Wie gesagt, weiß ich auch nicht ob es nur eine Phase ist, die vielleicht erst aus Enttäuschung erwuchs. Aber ich denke viel über die Frage nach ob ich tatsächlich hineinpasse, oder es vielleicht schon aufgrund dessen irgendwann nicht mehr funktioniert hat. Ich denke schon dass es Sinn ergibt. Eine Beziehung kann ich mir derzeit beim besten Willen nicht vorstellen. Vielleicht bin ich nicht fähig dazu, vielleicht werde ich es nie sein.
Natürlich könnte es Selbstbetrug sein. Das will ich gar nicht per se ausschließen. Vielleicht entwickle ich auch eine Beziehungsangst. Andererseits könnte mein ursprünglicher Wunsch nach einer lebenslangen Partnerschaft ebenso Selbstbetrug sein, und es ist einfach nicht mein "Liebesmodell". Ehrlich gesagt weiß ich dies nicht.
Du hast vollkommen Recht, dass es merkwürdig erscheint dass ich aus dem Liebeskummer nun in diese Phase komme. Ich bin selber überrascht. Aber meine Emotionen sind da schon recht klar. Beziehung nein, Frau ja. Also wie sonst handhaben? Ich wollte mich öffnen für ein neues Leben und eine neue Liebe, und meine Abhängigkeit überwinden. Nun da ich mich befreit fühle, bin ich offener als ich es eigentlich vermutet hätte. Habe ich etwas nachzuholen, hab ich ne Midlife-Crisis, mach ich mir nur was vor, oder entdecke ich mich gerade neu? Das ist die Frage. :) Aber mich drängt es nach einer Erfahrung. Nach welcher?

Ich würfel Stellen aus Deinem Text mal etwas durcheinander und denke, es kann aus dem Durcheinander etwas Klarheit entstehen kann, warum Du persönlich im Moment so fühlst???

Ich wollte mich öffnen für ein neues Leben und eine neue Liebe, und meine Abhängigkeit überwinden...

...Aber ich denke viel über die Frage nach ob ich tatsächlich hineinpasse, oder es vielleicht schon aufgrund dessen irgendwann nicht mehr funktioniert hat. Ich denke schon dass es Sinn ergibt. Eine Beziehung kann ich mir derzeit beim besten Willen nicht vorstellen. Vielleicht bin ich nicht fähig dazu, vielleicht werde ich es nie sein.

Denn wenn ich so lese, scheint es, das Du in Deiner vorherigen Beziehung eine Abhängigkeit erfahren hast in Die Du nicht hinein passt? Aus diesem Blickwinkel kann ich Deine Überlegungen und Gedanken sehr gut verstehen!

"Wenn ich alles verändert, verändere alles"

Der Titel eines Buches - und eine Weisheit, die ich positiv erfahren habe. Wenn für Dich eine Partnerschaft die Form der vergangenen Partnerschaft - Abhängigkeit - bedeutet, dann kann ich verstehen das Du nicht mehr in eine Abhängigkeit geraten willst und ergo auch keine Partnerschaft mehr möchtest obwohl Du eigentlich doch gerne eine Partnerin an Deiner Seite hättest.
Dieser Wiederspruch und Zwiespalt ergibt sich nach meiner Ansicht - (ich möchte klar ausdrücken, das ich kein Kaffeetisch Psychologe sein will, sondern eben nur meine Meinung zu Deinen Beiträgen schreiben möchte) - aus der Perspektive, dass die vergangene Erfahrung Deine Ansicht für die Zukunft geprägt hat und Du eine Partnerschaft mit Abhängigkeit gleich setzt.

"Wenn sich alles verändert, verändere alles"

Die Welt hat sich mit der Trennung verändert, nun hast Du die Chance Deine Welt zu verändern. Eine Möglichkeit wäre, die Art einer Beziehung/Partnerschaft zu verändern, werde Dir bewusst, das Partnerschaft nicht gleich Abhängigkeit bedeuten muss, sondern eine Art "Freiheit" sein kann, wenn jeder Partner seinen Partner einmal so liebt wie er ist, bedeutet nicht verändern will - und eben gleichberechtigte Partner sind und nicht in einem Abhängigkeitsverhältnis/Beziehung stehen...

...eine andere Möglichkeit ist eben keine Partnerschaft mehr einzugehen und so auch nicht in Gefahr zu geraten, wieder in einer Abhängigkeit gefangen zu werden.

Dazwischen wird es wohl noch unzählige andere Varianten geben.

Eine Veränderung ist für mich immer eine Chance für etwas Neues - keine Angst vor dem Neuen zu haben, also nicht das Neue mit der Vergangenheit gleichsetzen, ist eine Erkenntnis die hilft die Angst/Scheu vor dem Neuen zu überwinden, denn Nichts ist gleich, selbst Zwillinge unterscheiden sich --- somit wird auch jede Partnerschaft mit einer anderen Frau - eben anders sein, weil die Frau anders ist, Du anders bist und die Zeit anders ist.
Richte Deinen Fokus dabei nicht auf das was Du nicht willst, denn dann siehst Du nur das - was Du eigentlich nicht sehen willst! Richte Deinen Fokus auf das was Du willst und Dein Blickwinkel wird sich ver-rücken...

...so meine Meinung, die auf meinen Erfahrungen basiert und ein möglicher Blickwinkel sein könnte.
 
Mein Beziehungsmodell - vollkommen subjektiv, persönlich und egobehaftet:

1. Ich treffe die Entscheidung, dass ich mich auf meinen Partner beziehen will, mit allen Konsequenzen. Der Grund dafür ist Liebe.
2. Ich bin bereit, eine Erfahrung zu machen und daran zu wachsen.
3. Ich vertraue dir, du vertraust mir.
4. Eine Beziehung lebt vom Geben und Nehmen. Eine Beziehung endet, wenn der Ausgleich eingetreten ist und kein weiteres Geben mehr erwünscht oder möglich ist. Oder wenn der Ausgleich nicht geschaffen werden kann.
5. Dein Du ist so wichtig wie mein Ich, und umgekehrt, was heißt: so wie du es erlebst, ist es deine Realität, und ich stelle das nicht in Frage. Ebenso stellst du mein Erleben nicht in Frage. Und dann schauen wir, wo wir uns in der Mitte treffen können, damit wir uns beide gesehen fühlen.
6. Sex mit anderen kommt nicht in Frage. Ich rede mit anderen, ich begegne anderen, wenn ich auch mit ihnen schlafe wofür hab ich eine Beziehung?
7. Bis auf die Rumschlaferei ist jeder von uns frei zu tun, was er möchte. Wenn wir bemerken, dass wir nicht freiwillig gerne Zeit miteinander verbringen, brauchen wir entweder eine Paartherapie oder Punkt 4 in Bezug auf "Ende" tritt in Kraft.
8. Alle Gefühle dürfen da sein und werden gesehen. Wir nehmen uns Zeit sie wahrzunehmen und zu achten.
9. Wir haben Spaß.

To be continued...


Das würde ich sofort, inklusive Deines Zusatzes unterschreiben. Es liest sich gut und lässt sich bestimmt auch leben.
 
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Ich hoffe, du bist ehrlich dabei und spielst nicht mit den Gefühlen der Frauen! Wenn beide damit einverstanden sind ist es ja OK.

Ob es nur eine Phase ist in der du dich "ausleben" willst kann ich dir nicht sagen, aber vielleicht darf man sich ja auch nicht so viele Gedanken darüber machen und sollte es einfach auf sich zukommen lassen.
Aber wenn es dass ist, was du wirklich willst, dann wäre es auch ein Fehler sich einem Gruppenzwang zu unterwerfen.
Danke! Nein, mit den Gefühlen anderer würde ich nicht spielen. Es muss schon von beiden Seiten kommen und ehrlich gemeint sein. Ich denke auch nicht an Bettgeschichten oder dergleichen. Mit einer Frau zu schlafen, die mir emotional nichts bedeutet...danach strebe ich nicht. Das ist mir zu oberflächlich. Es bedarf schon eines Gefühls der Zuneigung und einem Wunsch nach Nähe. Hier geht es weniger um Sex als um Nähe, Zärtlichkeit und gemeinsame Erfahrungen. Wenn beide sich dann doch Sex wünschen, warum nicht?! Aber Sex ist hier nicht die Motivation. Und sollte es doch einmal nur darum gehen, dann sei's drum. Auch das kann schön sein.

Wie du sagst, ist dieses "auf-sich-zukommen-lassen" vielleicht die richtige Sichtweise. Abwarten was sich noch so entwickelt.
Ich schließe eine lebenslange Partnerschaft nicht für den Rest meines Lebens aus. Aber im Moment sehe ich mich dazu nicht in der Stimmung. Wenn es natürlich eine Frau schafft, dass ich mich unsterblich verliebe, dann wird sich auch mein Universum wieder verwandeln. :)
Aber derzeit bin ich diesbezüglich rationaler, da eben keine Emotionen zu einer bestimmten Person maßgeblich sind.

Denn wenn ich so lese, scheint es, das Du in Deiner vorherigen Beziehung eine Abhängigkeit erfahren hast in Die Du nicht hinein passt? Aus diesem Blickwinkel kann ich Deine Überlegungen und Gedanken sehr gut verstehen!
In gewisser Weise ja. Oder sagen wir es anders. In der Trennungsphase wurde mir eines bewusst. Es ist nicht die Liebe, die so schmerzt.
Es ist das Ego, das sich verletzt fühlt. Es ist der "Besitzanspruch", den man meint einer Person gegenüber zu haben, die aber völlig frei ist. Und die Gewöhnung...das Gewohnte und Vertraute, das plötzlich wegfällt.
Es geht eine vermeintliche Sicherheit verloren, die im Grunde ja nie bestanden hat. Aber in der Hoffnung, im Glauben und Vertrauen darauf, dass es Bestand hat, wiegt man sich gerne in Sicherheit. Genau genommen ist diese Sicherheit doch der größte Trugschluss.
In gewisser Weise mache ich mich dadurch abhängig von einer anderen Person.
So wie ich es bei mir selbst und bei etlichen anderen beobachtet habe bzw. durch Gespräche herausfinden konnte, scheint eine Trennung (und das was zur Trennung führte) im Regelfall, zumindest bei einem der beiden Partner, mit akuten Selbstzweifeln, vermindertem Selbstwertgefühl usw. einherzugehen. Aber warum? Meine Erklärung dazu ist, dass wir uns in unserem Partner spiegelten. Zerbricht der Spiegel, verlieren wir auch den Blick für uns selbst und müssen wieder erstmal wieder zu uns finden, uns und unseren eigenen Weg wiederfinden.
Aber, und das ist meiner Auffassung nach der Knackpunkt, können wir uns im Grunde gar nicht verlieren. Das Bild, das wir uns innerhalb einer Beziehung von uns selbst machen, ist eigentlich nur eine Reflexion, also Ego. Das Ego ist im Grunde ja nur eine Reaktion auf mein Gegenüber, wohingegen das Selbst in sich "fix" und unverletztlich ist. Sozusagen das Tao. In Wirklichkeit verlieren wir nicht unser Selbst, sondern unsere Idee von uns.
Somit ist ein unter Liebeskummer Leidender letztlich ein Junkie, der unter Entzugssymptomen leidet, weil er gezwungen ist, sich von der Droge Ex-Partner zu lösen. Das Loslassen ist das Schwierigste an an einer Trennung.
Man wird auf sich selbst zurückgeworfen. Man steht alleine da, ohne den Anderen und dieses Alleinesein mutiert zu einem Gefühl der Einsamkeit. Alleine zu sein fällt plötzlich schwer, obwohl man es zuvor vielleicht noch genoss.



Die Welt hat sich mit der Trennung verändert, nun hast Du die Chance Deine Welt zu verändern. Eine Möglichkeit wäre, die Art einer Beziehung/Partnerschaft zu verändern, werde Dir bewusst, das Partnerschaft nicht gleich Abhängigkeit bedeuten muss, sondern eine Art "Freiheit" sein kann, wenn jeder Partner seinen Partner einmal so liebt wie er ist, bedeutet nicht verändern will - und eben gleichberechtigte Partner sind und nicht in einem Abhängigkeitsverhältnis/Beziehung stehen...
Ich habe meines Wissens noch nie versucht eine Partnerin zu ändern. Ich denke in der Hinsicht bin ich sehr freigiebig. Ich würde mich auch nicht als sonderlich anspruchsvoll bezeichnen.
Entweder ich nehme meinen Partnerin so an wie sie ist, oder ich lass es halt. Natürlich mag es Sachen geben, die man nicht versteht oder die einen auch stören. Aber entweder ich begnüge mich damit, weil es eigentlich halb so wild ist, oder ich sage offen, dass es mich stört. Aber nicht mit der Erwartungshaltung die Partnerin möge sich nun für mich ändern, sondern einfach nur als Äußerung eines Wunsches.
Die einzigen Ansprüche, die ich hege, sind Treue und das Gefühl als Mensch respektiert zu werden.


Eine Veränderung ist für mich immer eine Chance für etwas Neues - keine Angst vor dem Neuen zu haben, also nicht das Neue mit der Vergangenheit gleichsetzen, ist eine Erkenntnis die hilft die Angst/Scheu vor dem Neuen zu überwinden, denn Nichts ist gleich, selbst Zwillinge unterscheiden sich --- somit wird auch jede Partnerschaft mit einer anderen Frau - eben anders sein, weil die Frau anders ist, Du anders bist und die Zeit anders ist.
Richte Deinen Fokus dabei nicht auf das was Du nicht willst, denn dann siehst Du nur das - was Du eigentlich nicht sehen willst! Richte Deinen Fokus auf das was Du willst und Dein Blickwinkel wird sich ver-rücken...
Danke für deine Worte! :kiss4:
Genau so lebe ich es gerade...zumeist. Die Öffnung für "das Neue", also vom "Nein" zum "Ja" zu wechseln, war schlussendlich die Befreiung aus meiner persönlichen Krise, und ist es nach wie vor.
Das bescherte mir holprige Pfade, aber der Pfad führte letztendlich hinaus aus der Anhaftung an das Vergangene. Ein "Ja" zu einer ungewissen Zukunft zu sagen, ein "Ja" zu neuen Wegen, ein "Ja" zu neuen Erfahrungen, und zu den eigenen Veränderungen.
 
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