bewusst Single um mich selbst zu finden

Ist das nicht Resignation? Ich will die Abhängigkeit loswerden weil sie mir nicht gut tut und wie kann ich dann damit eins werden?
Kannst du deine Erfahrung genauer beschreiben?

Damit ist gemeint, dass Dein Partner einen Teil von Dir repräsentiert, den Du an Dir noch gar nicht gefunden hast. Wenn Du alles, wozu Du gezwungen fühlst, bedingungslos bejahst und Dein Ego hinten an stellst, wird sich die Abhängigkeit auflösen, weil Du am Ende nur noch tust, was Du selbst willst. Es ist so, als würde dann Dein Ich auf Deinen Partner übergehen. Darum sagt Lao Tse sinngemäß "Der Weise gibt sich selbst auf und doch bleib sein Ich erhalten. Er tut nichts (selbst) und doch bleibt nichts ungetan." ...
 
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Ist das nicht Resignation? Ich will die Abhängigkeit loswerden weil sie mir nicht gut tut und wie kann ich dann damit eins werden?
Kannst du deine Erfahrung genauer beschreiben?

Ein Beispiel: Meine Partnerin wollte aufhören zu rauchen und ich war sehr süchtig. Irgendwann bejahte ich ihren Wunsch rauchfrei zu sein und stattdessen fing sie an ständig das Bedürfnis zu rauchen zu haben und ich brauchte nur noch zu rauchen, wenn sie sagte, dass wir jetzt rauchen sollen ...
 
Ein Beispiel: Meine Partnerin wollte aufhören zu rauchen und ich war sehr süchtig. Irgendwann bejahte ich ihren Wunsch rauchfrei zu sein und stattdessen fing sie an ständig das Bedürfnis zu rauchen zu haben und ich brauchte nur noch zu rauchen, wenn sie sagte, dass wir jetzt rauchen sollen ...
Das ist eine Frage des Bewusstseins. Emotionale Abhängigkeit spielt sich aber eher auf der unterbewussten Ebene ab.
Der Partner triggert unbewusst Punkte im Leben die angeschaut werden müssen. Bei mir z.B. sind es Trennungsängste. Also suche ich unbewusst immer wieder diese Konfrontation. Teilweise wird dieser Reiz auch provoziert. Dessen bin ich mir inzwischen bewusst.
Aber ich will das überwinden. Wie ich den Schmerz nicht ertragen kann.
 
Das ist eine Frage des Bewusstseins. Emotionale Abhängigkeit spielt sich aber eher auf der unterbewussten Ebene ab.
Der Partner triggert unbewusst Punkte im Leben die angeschaut werden müssen. Bei mir z.B. sind es Trennungsängste. Also suche ich unbewusst immer wieder diese Konfrontation. Teilweise wird dieser Reiz auch provoziert. Dessen bin ich mir inzwischen bewusst.
Aber ich will das überwinden. Wie ich den Schmerz nicht ertragen kann.
Wenn ich Dich richtig verstehe, dann stehst Du immer wieder vor Situationen, bei denen es so scheint, als wäre die Beziehung nun an ihr Ende gelangt? Dann wehr Dich nicht dagegen, gib nach und lass Dich durch Deinen Partner wieder einfangen. Das ist dasselbe Prinzip wie bei der Situation mit dem Rauchen.
Allerdings muss ich sagen, dass ich das bei einer Trennungsangst auch nicht hinbekäme.

Eine andere Möglichkeit ist natürlich, dass es um Deine Selbstliebe geht und Dein Partner nur Deinen Selbsthass auslebt, welcher ebenfalls nur vorbei geht, wenn Du zu Dir stehst und einfach z.B. weiter nach dem nächsten Menschen suchst und achtsam bleibst.

Eine letzte Möglichkeit ist konsequentes Spiegeln des Verhalten des anderen und zu sehen, was passiert.
 
Außerdem bin ich jemand, der emotionale Abhängigkeit liebt und freiwillig seine ruhige Mitte verlässt, um dafür nur mehr vom anderen spüren zu können.
Das klingt als ob du dich freiwillig auf das einlässt was ich zu vermeiden versuche. Ich bin dann auch nicht in meiner Mitte und muss mir aber eindringlich sagen: Bleib bei dir, du gehst sonst kaputt.

Also suchst du den Reiz?
 
Das klingt als ob du dich freiwillig auf das einlässt was ich zu vermeiden versuche. Ich bin dann auch nicht in meiner Mitte und muss mir aber eindringlich sagen: Bleib bei dir, du gehst sonst kaputt.

Also suchst du den Reiz?

Seitdem ich erfahren habe, dass mein Ich im anderen weiter lebt, wenn ich mich aufgebe, liebe ich es das Steuer abzugeben. Es ist wie in ein Taxi steigen und überall hinfahren und genießen. Aber seitdem ich es liebe, habe ich keine Beziehungen mehr. Fast als gäbe es nur Beziehungen um zu lernen, dass es keine gibt.
 
Seitdem ich erfahren habe, dass mein Ich im anderen weiter lebt, wenn ich mich aufgebe, liebe ich es das Steuer abzugeben. Es ist wie in ein Taxi steigen und überall hinfahren und genießen. Aber seitdem ich es liebe, habe ich keine Beziehungen mehr. Fast als gäbe es nur Beziehungen um zu lernen, dass es keine gibt.
Mit keine Beziehungen meinst du keine Partnerschaften? Beziehungen geht man zu allen möglichen Leuten ein.
Wenn du meinst, dass dein ich im anderen weiterlebt so nimmst du in Kauf, dass das ich des anderen in dir weiterlebt.
Das klingt schon sehr bequem, oder?
 
Mit keine Beziehungen meinst du keine Partnerschaften? Beziehungen geht man zu allen möglichen Leuten ein.
Wenn du meinst, dass dein ich im anderen weiterlebt so nimmst du in Kauf, dass das ich des anderen in dir weiterlebt.
Das klingt schon sehr bequem, oder?
Ja, das ist ja auch so. Das ist "Wu Wei", die Kunst des Nicht-Handelns. Deswegen hat Lao Tse auch sinngemäß gesagt "Soll ich mich fürchten, nur weil andere Angst haben? Das wäre doch Unsinn"

Und ja, keine Partnerschaften mehr.
 
Ich kann zu den geschilderten Problematiken wenig beitragen, weil sie mir fremd sind, aber zu dem Punkt "in einer Partnerschaft immer depressiv werden" ist mir etwas aus meiner Vergangenheit eingefallen. Wenn ich im Zusammensein mit einem Mann den Punkt erreicht hatte, wo sich plötzlich alles zu verdunkeln anfing, auch wenn nach außen hin gar nichts anders war als bisher, denn hatte ich rückblickend betrachtet immer einen Punkt erreicht, wo ich begonnen hatte, mich selbst zu vernachlässigen und nur mehr in Verbindung mit meinen Partner zu denken/fühlen und alles danach auszurichten.
Ich vernachlässigte dann Sozialkontakte, eigene Interessen/Leidenschaften und habe den Raum für mich immer mehr verringert, bis irgendwann gar nichts mehr übrig war. Ich war dann verschwunden im Zusammensein mit dem anderen.
Die Lösung ist jedoch ganz einfach und bedarf meiner Ansicht nach keiner Trennung, sondern nur Achtsamkeit: von Anfang darauf schauen, dass die sozialen Kontakte nicht vernachlässigt werden, dasselbe gilt für eigene Interessen (sei es nun Bücher lesen, in Ausstellungen gehen, selbst malen/schreiben, Yoga, Sport, was auch immer) und nicht den Raum, den man während man alleine war, ganz selbstverständlich ausgefüllt hat, total aufgeben.
Es ist auch sehr schön, sich hier viel voneinander erzählen zu können, was man ohne einander getan hat, das sorgt über viele Jahre gedacht dafür spannend füreinander zu bleiben und zugleich das Interesse am anderen wach zu halten. :)
 
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Grüß Dich Ally
Hallo,
ich habe ein Anliegen, auf das mein Umfeld recht ratlos reagiert.

Ich habe mich ganz bewusst von meinem Partner getrennt um allein zu sein. Es war eine wunderschöne Partnerschaft,
wir haben uns super verstanden, er gab mir jeden Freiraum, die Leidenschaft war einfach wahnsinnig und trotzdem musste ich
mich daraus lösen, da ich gemerkt habe, dass ich emotional von ihm abhängig bin.
Im Laufe aller meiner Beziehungen bin ich mit der Zeit immer depressiver geworden. Mich plagten tausend Ängste, Verlustängste, Selbstzweifel,
Ängste bezüglich der Zukunft usw.
Irgendwan bekam ich wieder Panikattacken. Ich ging in das Gefühl sehr tief rein und erkannte, dass ich eigentlich gar nicht so richtig weiß wer ich bin.
Klar, ich kenne meine Talente und Fähigkeiten aber ich weiß gar nicht so richtig was mich erwartet, wenn ich mal so ganz allein bin. Und ich meine das nicht nur Zeitweise.
Auch in meinen voherigen Beziehungen und Freundschaften habe ich sehr an diesen Menschen orientiert, auf eine emotionale Art und Weise, die ich gar nicht
so richtig in Worte fassen kann. Es waren sehr sehr tiefe Bindungen, die auch alle über lange Jahre bestehen geblieben sind (Expartner sind enge Freunde geworden).

Emotionale Abhängigkeit zieht sich irgendwie durch mein gesamtes Leben. Autonomie ist für mich ganz eng an Schuldgefühle gekoppelt.
Ich suche mir niemanden der mich schlecht behandelt oder Ähnliches, ich gebe mich einfach nach und nach auf.
Mein Expartner und ich haben viel darüber gesprochen und er hat mir immer wieder versichert, dass ich jeden Freiraum habe den ich brauche. Aber leider hat das mein
Problem nicht gelöst. Erst jetzt, durch die Trennung, kann ich mich wieder so richtig fühlen (jedenfalls den Teil, den ich schon kenne und der immer verloren geht).
Fast so als wäre ich wieder 16 und würde nochmal, diesmal aber auf eine
liebevolle und zustimmende Art erwachsen werden und das Leben und die Welt neu entdecken dürfen.
Mein ehemaliger Freund kann das natürlich nicht so recht verstehen und auch andere wichtige Menschen aus meinem Umfeld schauen mich fragend an.
Aber es ist mein Bauchgefühl, das mir immer wieder, seit Jahren zugerufen hat ich solle doch mal allein für einige Jahre durch die Welt gehen, schließlich hatte ich diese Zeit noch nie und sie sei sehr wichtig für mich.

Wer kennt solch eine Lebenssituation?
Ich würde mich gern darüber austauschen.

Liebe Grüße,
Ally
also ich kann dich gut verstehen. muss man das doch mal ausprobiert haben im Leben. oder?

Ich hoffe du machst das nicht aus Gründen die andere Leute dir eingegeben haben/du wo gelesen hast (dass das 'hochwertig' sei, etc :rolleyes:)
Und die Entscheidung sollte im besten Fall auch nicht auf einem alten Trauma (Kindheitsverletzung etc) fußen.

=Wenn du das aus Freude und Kraft machst. toll
 
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