Bedingungslose Meinungsfreiheit um jeden Preis

A

arcenciel

Guest
Ein Phänomen ,welches gesellschaftlich immer mehr um sich greift .

Wo die Menschen früher krank wurden durch all die verborgenen ,nicht ausgesprochenen ,unbearbeiteten Gedanken ,Gefühlen ,Fakten des Lebens passiert jetzt genau das Gegenteil .

"Wir" meinen das Recht zu haben jeden Gedanken ,jedes Gefühl unreflektiert ausdrücken zu dürfen ,ohne Rücksicht drauf zu nehmen ,ob damit vielleicht Schaden angerichtet wird und es betrifft Privatleben ,genauso wie Arbeitsleben ,Internet ,Medien .

Ich bitte um Eure frei und trotzdem respektvoll ausgedrückten Meinungen .;)
 
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Nehmen wir mal das Beispiel der Medien .

Da ist ein Politiker ,der rechtlich oder moralisch einen Fehler begangen hat .

Jetzt könnte die Presse in der Theorie recht sachlich damit umgehen , doch was passiert ?
Es kommt zu einer derartigen Hetze ,einer derartigen Entwürdigung ,die sich eigentlich nur noch pervers anfühlt .
Jetzt mag ich Politiker auch nicht sonderlich ,doch das ist ja nicht die Frage .

Ich kann andere Meinungen vertreten ,doch habe ich nicht das Recht andere Menschen mit meinen Meinungen zu schädigen ,sie sogar fertig zu machen .:autsch:

Lassen wir mal das Karma beiseite ,auf der Ebene ist das alles recht klar .

Aber wie sieht das auf der Ebene der Moral aus ?
Wenn ich selber etwas falsch mache ,habe ich immer diese nagende Stimme im Kopf ,dieses zum Teil recht lang anhaltende Schuldbewusstsein .
Haben andere Menschen das etwa nicht ?


Wie sieht es bei Jugendlichen aus ,die durch anonymes Internetmobbing andere Jugendliche in den Selbstmord treiben und rechtlich nichts zu befürchten haben ?
Geht ihr Leben dann einfach so weiter ,als ob nichts passiert wäre ?


Ich bin mein Leben lang ein sehr wahrheitsliebender Mensch gewesen und mir sind dadurch die komplexen Widersprüchlichkeiten ,die mit dieser Frage verbunden sind sehr bewusst .

Wo liegt Eurer Meinung nach die Grenze zwischen Wahrheit ,Meinung und dessen gesundem Ausdruck oder krankhaftem Verhalten ?

:debatte:
 
Das setzt Feinfühligkeit und Einfühlungsvermögen voraus, um sich sensibel in andere einfühlen zu können, leider sind das Eigenschaften die gesellschaftlich nicht besonders gefördert werden, oder als "schwach" oder als "Schwäche" gelten, ich denke, es ist ein Verhalten, welches nicht angeboren ist, sondern im Kindesalter erlernt wird, von Eltern und anderen Bezugspersonen.
Leider ist es so, was Hänschen nicht gelernt hat, lernt Hans nimmermehr, ausgenommen jemand macht sich tiefe Gedanken darüber und macht eine Therapie, oder ist spirituell so gut unterwegs, dass er sich tatsächlich ändert.
Was ich damit meine, wenn sich jemand so verhält wie du es dargestellt hast, lässt sich nichts mehr daran ändern, egal wie man es bewertet, denn auch durch deine Bewertungen wird sich niemand im Unrecht fühlen, sondern sich immer im Recht wähnen.

LG.
s.
 
Hallo Salesha !

Das Problem sehe ich nicht in ein paar einzelnen ,sondern in einer Tendenz ,die nach und nach die ganze Gesellschafft verroht .

Sogar vor intellektuellen Kreisen oder staatlichem Fernsehen macht es nicht halt .
Die Leute sind so abgestumpft ,dass sie es zum Teil nicht mal mehr merken .

Worte haben ein sehr hohes Gewalt- und Verletzungspotential .


Gute Nacht
 
Hallo Arcenciel

ja, nun, die Frage ist gut, weil sie den Kern dessen trifft, was, im normalen Umgang miteinander, kaum verstanden wird, oder je nach Sichtweise, auch unverständlich bleiben wird. Es gibt mehrere Facetten und mehrere Richtungen, aus denen die Frage beantwortet werden kann.

Zwei für mich wesentliche Gesichtspunkte werden gerne überhaupt nicht in Betracht gezogen:
a) Jederjede hat eine individuelle Meinung und eine individuelle Sicht auf die Welt und sich und Dich.
b) Der Mensch bleibt der Mensch, egal was er tut, denkt oder fühlt.

Punkt a ist noch leichter zu verstehen, weil, solange es um nichts konkretes geht, sehen wir leicht ein, dass jederjede ein Individuum ist und sich und die Welt individuell erfährt, mit meinen Sinnen, damit, worüber ich mir Gedanken mache und woher ich komme. Wenn es um etwas geht, etwas konkretes, dann wird es schon schwieriger, dem anderen seine eigene Sicht auf das X zu lassen und seine eigene Sichtweise auf X zu lassen.

Punkt b ist noch schwieriger zu verstehen und ich bringe gleich den Hammer, an dem es leichter verständlich wird: unser Freund Hitler, genau der! Hitler ist und bleibt ein Mensch, auch wenn er völlig unmenschliche Taten befohlen hat und selbst durchgeführt hat. Hitler hat unendlich viel Leid, Schmerz und Qual produziert und produzieren lassen, doch hat das nichts damit zu tun, dass er Mensch geblieben sein könnte. Er hat sich sogar noch entmenschlicht, durchaus, durchaus, aber es ist ein Funken Menschlichkeit in ihm geblieben, von wo aus er wieder Mensch werden wird.
Das Menschsein ist die Basis, die uns immer immer immer verbindet, egal welche schrägen oder geraden Meinungen wir haben. Wir können beleidigt sein, gekränkt, stolz, überheblich oder sonstwas: der Mensch in uns bleibt bestehen, ob er nun von aussen besonders gut sichtbar ist oder nicht. Die Menschlichkeit als Grundannahme in einen Austausch einzuführen und beizubehalten ist auch das, was Du, Arcenciel, spürst, was bleibt, bestehen bleibt. Du Mensch, ich Mensch - zweifellos. Du Mensch, ich Mensch - verbunden - immer. Geht gar nicht anders. Könnte aber hohles Geschwätz sein.

Über unser gemeinsames erleben sind wir auch mittendrin in Deiner Frage.
Auf die es sich lohnt, ausführlich einzugehen, wenn ich mutig genug bin, eventuell alleine mit meiner Meinung stehen zu bleiben.

Den Mut habe ich und die Zeit erst später, heute abend vielleicht, vielleicht aber auch erst morgen, um weiter von meiner individuellen Sichtweise aus zu antworten.

Segen unserer Verbundenheit.

Andreas
 
Ein Phänomen ,welches gesellschaftlich immer mehr um sich greift .

Wo die Menschen früher krank wurden durch all die verborgenen ,nicht ausgesprochenen ,unbearbeiteten Gedanken ,Gefühlen ,Fakten des Lebens passiert jetzt genau das Gegenteil .

"Wir" meinen das Recht zu haben jeden Gedanken ,jedes Gefühl unreflektiert ausdrücken zu dürfen ,ohne Rücksicht drauf zu nehmen ,ob damit vielleicht Schaden angerichtet wird und es betrifft Privatleben ,genauso wie Arbeitsleben ,Internet ,Medien .

Ich bitte um Eure frei und trotzdem respektvoll ausgedrückten Meinungen .;)
Hallo Arcenciel!

Eine gute Frage...

Ich denke nicht, daß wir immer alles aussprechen sollten, ich denke, daß wir lieber Rücksicht auf andere Menschen & ihre Gefühle nehmen sollten, denn die Schwingungen der Worte gehen ja nicht verloren...manifestieren sich.
Wenn ich das Gefühl habe, wirklich alles sagen zu müssen & nichts zurückhalten kann, dann ist es lediglich mein Ego das befriedigt werden möchte.
Doch mir persönlich sind die Gefühle eines anderen Menschen & das was ich dem Universum als Schwingungen hinausgebe, wichtiger als mein Ego.

Alles Liebe - ralrene
 
Hallo Andreas !

Also da bin ich in einigen Dingen mal wieder grundsätzlich anderer Meinung was nichts macht ,da es ja hier nur um eine theoretische Diskussion eines theoretischen Problems geht .

Der Mensch bleibt der Mensch, egal was er tut, denkt oder fühlt.
Das kann nur theoretisch funktionieren ,als spirituelles Ideal sozusagen ,was man sich immer wieder aufsagen kann ,wenn man gerade eine reingezogen bekommen hat .

Egal was er tut ,funktioniert gerade am Beispiel Hitlers nicht mehr und darf auch nicht .
Es funktioniert ,solange ein Mensch sich bemüht ein Mensch zu sein ,aber nicht mehr ,wenn er ein Monster ist und Millionen auf dem Gewissen hat .

Gekränkter Stolz ,das ist eine ganz andere Ebene als ein genommenes Menschenleben ,oder totale und freiwillige Demütigung und Entwürdigung anderer Lebewesen .

Ein Mensch ,der sich nicht wie ein Mensch benimmt ,ist kein Mensch mehr ,sondern ,sagen wir mal eher ein Monster mit teilweise menschlichen Zügen.
Dass auch ein Unmensch vielleicht nur ein Opfer ist und seine eigenen Lernprozesse zu bewältigen hat,ist klar und sollte mit eingerechnet werden.

Ich möchte gerne an ausgleichende Gerechtigkeit glauben ,jedenfalls auf lange Sicht .
Alles was man anderen antut ,sollte zurückkehren ,das ist ein faires Gesetz.

Hitler war am Anfang nur ein kleines Menschlein unter vielen anderen ,der einfach nur eine sehr spezifische Meinung hatte und da der Mensch nun mal mit einem denkenden Gehirn ausgestattet ist ,ist das auch grundsätzlich in Ordnung .
Die Frage ist nun ,was man mit dieser Meinung anstellt .
Es ist doch wohl ein riesiger Unterschied ,ob man sich mit Freunden ,Verwandten ,Bekannten über eine Meinung austauscht oder ob man ganz ausgeklügelte Strategien benutzt ,um ein ganzes Volk zu manipulieren ,einen Krieg anzufangen ,Minderheiten und unerwünschte Gruppierungen auszurotten und wo am Ende mehrere Millionen Tote zu beklagen sind .

Da hat dann spirituelle Akzeptanz auch irgendwann mal seine Grenze ,oder nicht ?

Was hätte wohl ein Buddha oder Jesus dazu gesagt ?
 
Hallo Arcenciel!

Eine gute Frage...

Ich denke nicht, daß wir immer alles aussprechen sollten, ich denke, daß wir lieber Rücksicht auf andere Menschen & ihre Gefühle nehmen sollten, denn die Schwingungen der Worte gehen ja nicht verloren...manifestieren sich.
Wenn ich das Gefühl habe, wirklich alles sagen zu müssen & nichts zurückhalten kann, dann ist es lediglich mein Ego das befriedigt werden möchte.
Doch mir persönlich sind die Gefühle eines anderen Menschen & das was ich dem Universum als Schwingungen hinausgebe, wichtiger als mein Ego.

Alles Liebe - ralrene

Hallo ralrene !

Das sehe ich im Prinzip ganz genauso .

Wenn ein Wort wirklich nur eine kurzzeitige Schallwelle wäre ,welche nach kurzer Zeit verschwunden ,vergessen ,vergeben wäre ,dann könnte man in der Tat jeden Gedankenimpuls vollkommen frei ausdrücken .

Aber Worte sind Energie ,die eben nicht einfach so verschwindet ,sondern sich ständig fortsetzt .
Es ist wie einen kleinen Stein ins Wasser zu werfen ,es bildet sich immer grössere Kreise .
Wenn ich jetzt also hingehe und meine negative ,aggressive Energie einfach so an jemandem ablade und der sie auch wieder loswerden will und an jemand anderem ablädt und weiter und weiter ,dann habe ich im Endeffekt nicht nur einem Menschen ,sondern vielleicht hundert Menschen geschadet .

Dasselbe geschieht aber natürlich auch mit positiver Energie .
Wenn ich es schaffe einen sehr inspirierenden Beitrag ins Netz zu stellen und der wird von 100 Menschen gelesen ,die davon gute Laune bekommen und diese auch wieder weiter geben ,das ist doch viel schöner ,oder nicht ?

Jetzt können wir nicht die ganze Zeit perfekt sein , aber ab und zu ein Lächeln und ein nettes Wort ,das ist doch einfach ,oder nicht ?
 
Hallo Andreas !

Also da bin ich in einigen Dingen mal wieder grundsätzlich anderer Meinung was nichts macht ,da es ja hier nur um eine theoretische Diskussion eines theoretischen Problems geht .

Das kann nur theoretisch funktionieren ,als spirituelles Ideal sozusagen ,was man sich immer wieder aufsagen kann ,wenn man gerade eine reingezogen bekommen hat .

Egal was er tut ,funktioniert gerade am Beispiel Hitlers nicht mehr und darf auch nicht .
Es funktioniert ,solange ein Mensch sich bemüht ein Mensch zu sein ,aber nicht mehr ,wenn er ein Monster ist und Millionen auf dem Gewissen hat .

Gekränkter Stolz ,das ist eine ganz andere Ebene als ein genommenes Menschenleben ,oder totale und freiwillige Demütigung und Entwürdigung anderer Lebewesen .

Ein Mensch ,der sich nicht wie ein Mensch benimmt ,ist kein Mensch mehr ,sondern ,sagen wir mal eher ein Monster mit teilweise menschlichen Zügen.
Dass auch ein Unmensch vielleicht nur ein Opfer ist und seine eigenen Lernprozesse zu bewältigen hat,ist klar und sollte mit eingerechnet werden.

Ich möchte gerne an ausgleichende Gerechtigkeit glauben ,jedenfalls auf lange Sicht .
Alles was man anderen antut ,sollte zurückkehren ,das ist ein faires Gesetz.

Hitler war am Anfang nur ein kleines Menschlein unter vielen anderen ,der einfach nur eine sehr spezifische Meinung hatte und da der Mensch nun mal mit einem denkenden Gehirn ausgestattet ist ,ist das auch grundsätzlich in Ordnung .
Die Frage ist nun ,was man mit dieser Meinung anstellt .
Es ist doch wohl ein riesiger Unterschied ,ob man sich mit Freunden ,Verwandten ,Bekannten über eine Meinung austauscht oder ob man ganz ausgeklügelte Strategien benutzt ,um ein ganzes Volk zu manipulieren ,einen Krieg anzufangen ,Minderheiten und unerwünschte Gruppierungen auszurotten und wo am Ende mehrere Millionen Tote zu beklagen sind .

Da hat dann spirituelle Akzeptanz auch irgendwann mal seine Grenze ,oder nicht ?

Was hätte wohl ein Buddha oder Jesus dazu gesagt ?

Hallo Arcenciel,

ich bin wohl nicht gut verständlich.
Für mich ist es eben ganz praktisch.

Wenn ich es schaffe in Hitler den Mensch zu sehen, kann es Frieden geben.
Solange ich versuche Recht zu haben, wird es keinen Frieden geben und keine Heilung.
Wenn ich aktzeptiere, dass ich einen Anteil an Hitler habe, kann ich und Hitler heilen, denn auch Hitler hätte alleine nichts vermocht.
Und warum ich einen Anteil an Hitler habe ist, weil es immer noch Hitlers gibt, in anderen Namen halt.

Ich weiß nicht, ob das verständlicher ist?
Vielleicht wird es mit meinem nächsten Beitrag besser?

Bis bald

Andreas
 
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Hallo Arcenciel!

Das grössere Missverständnis in der Kommunikation, das zu den von Dir genannten Verwerfungen führt, ist der Verlust des „normalen erwachsenen Menschseins“ -- bitte, was ist darunter zu verstehen?

Vielleicht fange ich damit an, was darunter nicht zu verstehen ist, denn das ist uns (leider) geläufiger. Das Modell ist aus der Transaktionsanalyse geliehen, doch nehmen es auch andere zur Hand, um unsere Welt zu klären.

Wir haben aus einer Position, dem „normalen erwachsenen Menschsein“ drei Positionen gemacht:

1:
Das Über-Ich,
(falsches) Eltern-Ich, :teufel:
der Besserwisser,
der Diktator, :nono:
der Täter, :cool:
die Autorität, :nudelwalk
„mein Gesetz gilt für alle, also auch für Dich“,
„Du solltest“,
„Du mußt“, :brav:
„Das muß so und so sein“,
„Das war immer so“,
falsche Neutralität,
.......

--------------------------------------------------------------------------------------------------

Mitte:
Das echte Ich,
der Mensch,
die Reinheit,
die Echtheit,
das Wahre,
so wie ich wirklich bin,
das autoritative Sein,
Selbstbewußtsein,
Selbstwert,
Eigenwert,
Stimmigkeit,
Offenheit
............



--------------------------------------------------------------------------------------------------

2:
Das verletzte Kind, :eek:
das Unter-Ich, :dontknow:
der Unterwürfige, :guru:
das Opfer,
der Rebell,
die Wut, :wut2:
„ich zeigs Dir“, :banane:
„ich mach nicht was Du willst“,
„Du kannst mich nicht zwingen“,
Hamsterrad,
............


In der Regel gibt es heute nur die Position 1 und 2, in der Mitte ist kaum jemand. Entweder wir haben uns auf eine Rolle im Leben festgebissen, 1 oder 2, oder wir springen mehr oder weniger oft zwischen 1 und 2 hin und her, das kann so schnell gehen, dass Beteiligte meinen, sie wären in der Mitte.

Die Position 1 BRAUCHT Position 2 und umgekehrt.
Position 1 erzieht alle Kinder, die dann in 2 stecken und in 2 stecken bleiben, es sei denn, sie finden jemanden schwächeres, dann rutscht JEDER automatisch in 1. Wenn jemand automatisch in 2 rutscht, ist irgendwo eine 1. Wir sind alle sehr verletzt an Punkt 2 und verletzen jedenjede, wenn wir in Punkt 1 sind. Ich kann mich da nicht raus nehmen, denn ich bin noch nicht heil und es wird zwar noch viel Heilung geschehen, in diesem Leben, aber wie weit ich komme: woher soll ich das jetzt schon wissen?

Position 1 wird hier im Forum gerne von Esoterikkritikern, Wissenschaftlern übernommen, überhaupt ist ja Esoterik Kinderkram (also Position 2). „Zu schlau“ daherreden kann aber auch schon 1 sein und dann bin ich mitten drin, in 1.

Wie kommen wir in die Mitte, in unsere Mitte in unser normales erwachsenes Menschsein?

Wenn jemand behauptet, das X wäre so grün und so rund und wir die Erfahrung gemacht haben, dass X türkisgrün ist und eher ellipsenförmig, so wird die Unterhaltung zweier normaler erwachsener Menschen dahin führen, dass ise sich erkennen, was sie mit grün und türkisgrün meinen und mit rund oder ellipsenförmig und unter Umständen ohne ihre Meinung geändert zu haben, von dannen ziehen, fröhlich, gut gelaunt, weil das der natürliche Zustand eines Menschen ist.

Wenn 1 und 2 sich über Farbunterschiede oder Formunterschiede unterhalten wird jeder versuchen, den anderen zu überzeugen, dass ersie recht hat und der andere dumm, intolerant und beschränkt ist. Sie werden sich umwerben und streiten, versuchen mit allen Mitteln Partei zu machen, Beispiele herzerren, wer noch alles gesagt, dass ............. und so weiter. Dabei ist die Wortwahl so gewählt, dass der andere möglichst in 2 rutscht, was mit Worten, die eindeutig unter der Gürtellinie sind, besser noch unterhalb der Kniekehle liegen, normalerweise immer zuerst einmal gelingt.

Wir haben unsere Mitte verloren und die Mütter haben es ihren Kindern abtrainiert und der Kindergarten, die Gesellschaft und die Schule tun ihr Bestes, damit wir gute Sklaven oder Sklavenhalter werden, wozu dieser Umgang miteinander, einzig und allein, dienlich ist.

Wenn normale erwachsene Menschen einander nicht verstehen, sind sie in der Lage solange nachzufragen, bis klar ist, worum es geht. Postion 1 und 2 kann das nicht, weil die Schmerzen zu groß sind, die noch nicht geheilt sind. Ob man aus ungeheiltem Schmerz austeilt oder aus ungeheltem Schmerz einsteckt ist letztendlich egal, weil beide ständig verlieren und das System nicht darauf angeglegt ist zu heilen, sondern alle Wunden am eitern zu lassen.

Es kostet viel Arbeit, Zeit und Herzschmalz zu einem gesunden Menschen zu werden, weil es so gut wie keine kompletten Vorbilder gibt, der eine hat dies, der andere das, aber integere, autoritative Menschen, wo bitte hast Du das letzte Mal einen gesehen? Albert Schweitzer könnte einer gewesen sein, ich glaube, wir hätten heute Angst vor seiner Power, weil Integrität ist extrem kraftvoll. An allen Menschen finden wir heute irgendwas auszusetzen (und gehen damit in 1) und alle haben an uns irgendwas auszusetzen (wollen uns in 2 haben).

Heilung tut not.
Innere Kind Heilung kommt nicht von ungefähr, genau aus diesem Modell.
Das verletzte Kind hat recht. Es braucht einen Platz in dem der Schmerz und die Wut sein darf, bis sie nachlässt. Gut, wenn da dann ein Mensch mehr aus der Mitte dabei ist, denn der versteht den Prozeß. Wer selbst an der Stelle unheil ist, kann die Heilung unmöglich begleiten. Die Wunde des unheilen Kindes wird immer wieder aufbrechen, bis sie geheilt ist. Wie genau Heilung geschieht ist nicht möglich zu klären, sicher: Du musst bereit sein, es wollen und es braucht doch mehr. Aber niemand ist Schuld: Du nicht und die, die Dich (v)erzogen haben auch nicht, denn sie konnten nicht anders. Jederjede hat seinihr Bestes gegeben.

Die heilen Menschen aus der Mitte würden vieles nicht mehr in den Mund nehmen.

Ist das verständlich????
Ich hoffe sehr.

Segen unserer Heilung.
Segen unserem Heilsein.

Andreas
 
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