Hallo Crazyone,
hallo ihr anderen,
danke erst mal für den Tipp, in diesem Forum mal in alten Beiträgen zu blättern, die sich mit Aufstellungen beschäftigen. Ich finde, der User Christoph (wieso ist der hier eigentlich am Pranger, dass er mit Foto gebannt wurde?) hat sehr interessant und informativ zu diesem Thema geschrieben. Ich werde eine Aufstellung bei ihm besuchen, habe ich mich jetzt entschlossen.
Sicher kann man Aufstellungen auch benutzen, um am Wesentlichen vorbei zu schauen. Und darauf hat der Leiter wohl keinen Einfluss. Was ist das denn für eine Haltung, von einem Leiter in einer Methode zu VERLANGEN, dass ER dein Leben ändert und auf dein Schicksal indeinem (bequemen) Sinne Einfluss nimmt?
Hier laufen so viele herum, die so sehr die leichten Wege suchen. Wege bei denen sie am Wesentlichen vorbei schauen können, Wege bei denen sie ihre Allmachtswünsche befriedigt bekommen und die so gar nix mit dem Leben zu tun haben. Angesichts des Lebens in seiner ganzen Wucht kommt mir hier in der Esoterik-Ecke vieles äußerst lächerlich vor.
Das Leben ist hart. Es beginnt mit der Geburt und der können wir nicht entkommen. Und es endet mit dem Tod. Und auch dem können wir nicht entkommen. Was auch immer wir uns so gerne einreden wollen mit den Theorien, die wir hier alle so gerne verbreiten und uns gegenseitig bestätigen, wir sind gefordert, uns diesen Unausweichlichkeiten zu stellen. Und wenn uns das gelingt (und moderne Aufstellungen wie "Bewegungen des Geistes" - bei denen der Leiter fast gar nicht eingreift oder interpretiert - zeigen uns einen Weg dazu), dann können wir das große Geschenk der kurzen Zeit hier nehmen, wie immer es zu uns kommt und was immer es uns bringt.
Und so viel Eigenverantwortung, wie wir gerne hätten (und wie sich manche hier größenwahnsinnig einbilden), haben wir nicht. Wir sind ins Leben geworfen und die Entscheidung, dass wir leben, haben andere getroffen, Damit müssen wir uns abfinden. Und das viel schwerer als sich in Gedanken zu flüchten, wir hätten "selbst entschieden, dieses Leben zu haben" oder wir würden es mit nur genug "positivem Denken" nach unserem Gutdünken bestimmen können. Angesichts des ganzen Lebens: lächerlich!
Mir scheint, hier sind viele die böse waren auf Christoph, weil er ihnen eben nicht wie andere suggeriert hat, dass sie ein Recht auf ein Ergebnis nach ihren Wünschen hätten. Dieser Anspruch zeigt sich in vielen der hier formulierten Beiträge. Doch wir haben keinen Anspruch an das Leben, Es gibt kein Ticket, dass uns eingelöst wird, wenn wir nur die "richtigen Dinge" glauben und die "richtigen Techniken" verwenden.
Ich habe viel von dem, was hier zu lesen ist im Forum selbst ausprobiert. Und es hat ALLES nichts geholfen. Außer Aufstellungen und einer wie oben beschriebenen Haltung. Allerdings waren das Aufstellungen, bei denen keine langfristige Betreuung suggeriert wurde, sondern ich ins Leben entlassen war und meiner Seele anvertraut. und so weit ich weiß ist das auch die Haltung von Hellinger, der genau dafür angegriffen wird.
Was die "wirklich qualifizierten Fachleute" angeht, so sind unter ihnen m.E. die größten Fallensteller. Sie machen Leute von sich abhängig und da gibt es sicher einige, die aus dem Anstoß, den eine Aufstellung sicher bringen kann, eine langfristige "therapeutische Beziehung" machen. Solche haben das Aufstellen als Markt für sich entdeckt und versuchen nun,die Leute wieder aus ihrer Selbständigkeit in die alte therapeutische Abhängigkeit zu bekommen, die ihnen so viel Geld einbringt. Die sagen dann "Aufstellungen ja - aber nur wenn sie mit einer laaangen Therapie verbunden sind!" Sie suggerieren dann, der Teilnehmer sei nicht selbst in der Lage, sich dem Leben allein zu stellen oder den Folgen, die das Anerkenne was ist mit sich bringt. ber wir sind in der Lage. ALLE!
Und gerade diese Fallensteller sind es, die am lautesten gegen jene schreien, die Versöhnung propagieren. Es ist seit 2000 Jahren nicht anders geworden, wer sagt: "Liebet eure Feinde", der wird ans Kreuz genagelt.
Und dann sehe ich die "Kritiker" hier, die sich im Recht fühlten. Jene, die meinten, weil sie z.B. einen "Bösen" erkannt hatten, wo gar keiner ist, ihm an die Wäsche zu dürfen. Das sind Leute, die meinen, sie hätten mehr Rechte, als einer, der etwas anderes als sie es mit ihren Beschränkungen je erkennen können, erkannt hat. Das sind Menschen, die meinen, sie hätten das Recht auf ihrer Seite und dürften anderen Böses tun oder - was hier offenbar auch geschah und noch perfider ist - andere dazu aufstacheln, die es für sie erledigen. Und es haben sich offensichtlich welche gefunden, denn "pro Aufstellungen" traut sich seither kaum jemand zu schreiben. Es stört vermutlich die hier gängigen Glaubenssysteme.
Es gibt einen Indianerstamm, von dem ich hörte, bei denen ist es üblich, dass ein Mörder nicht umgebracht oder bestraft wird. Nein, sie machen das Gegenteil. Die Familie des Opfers adoptiert den Mörder. Er gehört von dem Moment des Mordes an zur Familie. DAS ist Integration!
Und ich möchte noch etwas sagen zum Thema Begeisterung. Die ist hier auch weit verbreitet - auch und gerade bei den Skeptikern. Sie sind genauso von der Begeisterung (in diesem Falle des Zerstörens) erfasst, wie andere. Begeisterung aber führt dazu, dass wir uns selbst verlieren und neben uns stehen. Begeisterte sind gefährlich. Und davon habe ich hier viele gelesen.
Ich finde: schaut darauf, ob jemand euch in langfristige Beziehungen zwingen will und darauf, ob einer einem anderen Böses will. Dann trennt sich Spreu von Weizen. Wer anderen das Leben oder die Freiheit oder die Arbeit nehmen will, weil sie etwas machen,w as ihm nicht passt, der ist mit Vorsicht zu genießen.
Gruß
KDS