Atheismus - Weitverbreiteste Religion

Stimmt, die Dinge haben die gleiche Energie, das ist für mich verständnismäßig auch so. Ein gesundes Verständnis, weil es alle Anhänger aller Wege spielerisch so sein läßt, wie sie sind. Ablehnung verursacht Krieg und die Ablehnung einer Religion ist noch immer der hauptsächliche Motor für Mord und Terror. Wer für sich nicht ernsthaft eine Synthese dieser Paradoxie sucht, tut sich keinen Gefallen. Au der anderen Seite- wer sich damit auseinandersetzt, tut sich auch keinen Gefallen, weil er sich wird identifizieren wollen und deshalb besser auch ohne Gott und ohne Buddha einfach sein wie man ist, oder?!

Play safe,
Spieler
 
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Buddhismus lehrt, daß es keinen Schöpfer gibt. Kein Gott. Der Buddha hat ihn sehr deutlich verleugnet.
Es werden Götter erwähnt, die sich allerdings im Kreislauf der Exitenzen bewegen, also ebenso leidende und fühlende Wesen sind, wie Menschen. Der Götterbereich wird ebenso aufgezählt, wie der Menschenbereich und Tierbereich, den Asuras (Halbgöttern), Geistern und Paranoiabereiche. Also 6 Daseinbereiche.


Das Nirvana ist kein Nichts, sondern ein alles.
Buddha bedeutet sinngemäß übersetzt: Völlig erwacht und völlig gereinigt.
Es ist ein Zustand von Allwissenheit, mit allem verbunden (voll erwacht) und überwundenden Schleiern, wie die Ich-Illusion, Gewohnheiten und Tendenzen im Geist (gereinigt).
Das Nirvana ist auch kein Ort, sondern wir erleben Samsara, während ein Buddha das Nirvana erlebt. Nirvana uns Samsara sind nicht zwei verschiedene Orte, sondern lediglich 2 verschiedene Bewusstseinszustände.

Gruß
FM
 
Hall FrischMilch, du solltest zwischen dem klassischen Buddhismus (Theravada) und dem Tibetischen Buddhismus unterscheiden. Da gibt es schon sehr große Unterschiede. Du berichtest vorwiegend vom Tibetischen Buddhismus.
 
Hallo,

die Unterscheidung Hinayana und Mahayana scheint mir noch genauer - oder Theraveda und Mahayana.

Theraveda (Sprachquelle: Pali) ist die erste Schule der Hinayana-Richtung, es gab aber auch andere (Sprachquellen Sanskrit) - allerdings hat sich nur Theraveda weiter entwickelt.
Und der tibetische Buddhismus ist eine Schule der Mahayana-Richtung, seit ca. 100 v. Chr. - hier gibt es aber immer noch zahlreiche weitere Schulen (Zen, Amitabha-B., Tendai, Shingon, etc. ... verwandt ist auch buddhistisches Tantra ) (zentral für alle ist u.a. die Bodhisattva-Lehre).
Zwischen diesen beiden Richtungen gibt es grundsätzliche Unterschiede - Ontologie, Epistemologie, Bewertung des Buddha, Erlösung durch sich selbst (Hinayana) oder auch durch andere Wesen (Mahayana), Karmalehre, Erreichung des Nirvana, etc. ... .
Frischmilch spricht hier von der Mahayana-Richtung.

Liebe Grüße :liebe1:
Energeia
 
hihi... nun ist aus dem Atheisten-Thread ein Buddhismus-Thread geworden

Na dann ändern wir das wieder :zauberer1

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Hallo JimmyVoice,

Für mich ist der Atheismus auch eine Religion. Eine Religion, die die Existenz Gottes völlig verleugnet. Eine Religion, die versucht alle anderen Religionen zu verleugnen. Eine Religion, die die meisten Anhänger hat.

Ich weiß, es wird der Einwand kommen, das Religion Rückbindung zu Gott bedeutet. Wenn man aber Religion nur auf den Glauben beschränkt, dann ist der Atheismus eine Glaubens, also auch eine Religonsfrage. Der Buddhismus ist ja auch keine Religion in dem Sinne, aber wird als Religion bezeichnet.

Du sagst, dass der Atheismus eine Religion sei.
Du sagst einerseits auch, dass Du Religion nicht als ein Glaubenssystem definierst, das durch einen Gottesglauben gekennzeichnet ist.
Andererseits nehme ich an, dass Du nicht einfach annimmst, dass "Religion" einfach nur ein "beliebiges Glaubenssystem" ist, sonst gäbe es nur Religionen als Glaubenssysteme und dann wäre es nicht sehr aussagekräftig, wenn Du sagst, dass der Atheismus eine Religion sei. Eine Unterscheidung ist ja dazu da, um eine Differenz zu markieren, wenn Du aber sagst alles ist Religion, dann definierst du keine Grenze, denn es gäbe dann keine nicht-religiösen Glaubenssysteme.
Ich frage mich also: was ist dein Begriff von Religion ? Und wie stellst Du dir ein Glaubenssystem vor, das keine Religion ist?

Auf der anderen Seite könnte man auch fragen, ob das, was Du mit Atheismus bezeichnest, überhaupt auf ein "Etwas" referiert.
Wenn ich von "dem" Buddhismus oder dem Christen- Judentum spreche, dann gibt es zwar nicht "dieses" eine Objekt, aber es gibt hier jeweils Menschen, die sich mit dem jeweiligen Weltbild identifizieren. Sie treffen sich immer wieder in Gruppen oder sie verfolgen eine bestimmte Praxis und sie erklären sich die Welt mit diesen Weltbildern.
Meine These ist nun, dass die Menschen, die Atheisten sind, nicht eine solche Gruppe darstellen, wie die Gruppe der Religionen. Das was ihnen gemeinsam ist, ist nicht "ein" Glaube an einen Nicht-Gott, sondern ist kein Glaube an Gott. Sie treffen sich nicht, um einen Nicht-Gott oder ihren Atheismus zu feiern, sie verstehen ihre Praxis nicht als eine geregelte Praxis, die einen Sinn zu ihrem Atheismus aufrechterhält.
Du kannst lediglich als Beobachter beobachten (Beobachterperspektive), dass sie so etwas wie ihren Atheismus durch ihre Praktiken und ihren jeweiligen Glauben aufrechterhalten und Du kannst ihnen unterstellen, dass dies ihr "unbewusstes", latentes Ziel ist, aber als Teilnehmer kann man in der Teilnehmerperspektive nicht an einem Atheismus als positivem Phänomen teilhaben, das die Menschen vereint.

Summery:
Der Atheismus ist nicht etwas, das den Atheisten einen Lebenssinn und ihrem Verhalten Regeln verleiht. Ihren Sinn müssen sie durch andere Sinnquellen motivieren, dies ist durch den atheistischen Glauben nicht möglich. Und die Regeln für ihr Verhalten leiten sich auch nicht in einem Bezug zu ihrem "Atheismus" ab.
Atheismus ist also kein Begriff, der auf etwas wirklich gemeinsam geteiltes, gemeinsam erfahrbares Sinnvolles verweist, sondern ist ein Begriff, mit dem ein Beobachter auf Menschen referiert, denen etwas fehlt, was anderen, den religiösen Menschen eigen ist. Es ist keine homogene Gruppe, die durch "ein" in der Teilnehmerperspektive erfahrbares Glaubenssystem ausgezeichnet ist, sondern es ist eine äußerst heterogene Gruppe - wahrscheinlich kann man gar nicht "Gruppe" sagen - von Menschen, mit unterschiedlichen Glaubenssystemen.

Meine Frage an dich ist nun: gibt es einen Religionsbegriff, der es dennoch erlaubt, diese Ansammlung von Ahteisten als religiöse Menschen zu bezeichnen ? :)

Liebe Grüße :liebe1:
Energeia
 
Was ich schrieb, gilt für alle buddhistische Schulen.
Es gibt einige persönliche Interpretationen, die Daseinsbereriche sind jedoch auch im Theravada nicht bloß methaphorisch gemeint.
Der Buddha hat zwar unterschiedliche Schwerpunkte für den Weg gelehrt, aber keine verschiedenen Lehrinhalte. Denn auch das Theravada greift auf das Abidharma zurück, das alles enthält, "was man wissen kann".


Gruß
FM
 
JimmyVoice schrieb:
Für mich ist der Atheismus auch eine Religion. Eine Religion, die die Existenz Gottes völlig verleugnet. Eine Religion, die versucht alle anderen Religionen zu verleugnen. Eine Religion, die die meisten Anhänger hat.


da magst du wohl recht haben. außerdem denke ich, dass auch atheisten an etwas glauben, sie sind vielleicht nicht religiös, aber sie glauben an was, auch wenn es "nichts" ist.

den der schöpfer ist alles und nichts zugleich.
 
Hat Buddha tatsächlich Gott nie verleugnet? Er erwähnt ihn nicht und sagte auch nie was Gott wohl vom Menschen verlangen würde.

Soweit, wie ich den Buddhismus kenne:

Buddha verleugnete Gott nicht. Er erkannte allerdings völlig richtig, dass die Ausrichtung auf Gott möglicherweise das Ego betont und somit vom "rechten Pfad" ablenkt.

Gott verlangt was vom Menschen??:confused:

Buddhismus kommt völlig ohne Gott aus und das Buddha selber Gott( ohne seinen Namen zu erähnen) meinte, ist wohl auch eher nur ein hinein interpredieren

Das kann man so annehmen, das muss man keinesfalls:liebe1:

Alle buddhistischen Lehrer, die ich in Sri-Lanka hatte, sahen das grundlegend anders..

Lieben Gruß,
Rita
 
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Licht-Hauch schrieb:
@ jimmy vioce

der buddhismus kommt ohne einen personifizierte Gott aus,
aber
für mich ist dier erleuchtung Gott gleichzusetzen, einfach ein anderer begriff.
Der Buddhist strebt, nach dem Nirvana, dem Nichts. und wenn man es genau überlegt ist "nichts" das selbe wie "alles". und alles ist für mich Gott. es geht "lediglich" darum, das ego (wohlgemerkt in liebe) aufzulösen. daraus resultierend geht man ins Nichts ein (oder besser zurück).
um dann irgendwann von neuem zu beginnen
ich sehe das als die bewegungen Gottes
"der gedanke, der über sich selbst nachdachte" (also sich selbst materialisiert, um sich schließlich wieder gedanke zu werden) trifft es ganz gut

jedenfalls meine eigene persönliche vorstellung, die trifft bestimmt nicht auf jeden zu :)

liebe grüße,
sandra

Nirvana ist nicht Nichts. Nichts ist der Durchgang in's Nirvana... dem Weder-Noch :party02:

Analogie dazu:

Nichts = heiliger Geist
Weder-Noch = Gott

:party02:
 
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