Hallo zusammen, hallo Tanita!
Auch ich bin jemand, der all diese Dinge, von denen du geschrieben hast nur allzu gut kennt.
Mutter dreier Kinder, vornehmlich allein erziehend, eine Partnerschaft, die nicht dieses Wort umfasst sondern eher eine Zweckgemeinschaft ist, in welcher sich beide "Spieler" in ihrer eigenen Welt aufhalten. Sein Universum kreist um ihn, so wie alles darauf ausgelegt ist, ihn glücklich zu machen. Und er denkt, ich bin es...glücklich. Ich kann mittlerweile sogar sagen, dass ich es nicht bin. Mich dahingehend nicht mehr verleugnen und schauspielern, aber es ist nicht von Belang.
Meine Kraft, die ich all die Jahre für soviele Menschen aufbringen konnte ist zur Neige gegangen...während ich daneben sass und dabei zuschaute, wie ich selbst immer weniger wurde.
Weisst du, was das Schlimmste daran ist? Man fühlt sich wie ein Egoist, all dem nicht gerecht werden zu können, sich nicht mehr aufzuraffen, nicht für die Kinder die Mutter zu sein, die man eigentlich zu sein hat. Diese allgemeinen Erwartungen sind nicht zu erfüllen.
Aber mal ehrlich...muss man das? Immer dieses Idealbild verkörpern, was alle gerne sehen wollen?
Nein.
Natürlich gab und gibt es Momente, in denen ich einfach nur darauf hoffe, "gerettet" zu werden. Aber wer soll etwas retten können, was nicht wirklich da ist? Letztendlich liegt es an uns selbst, uns zu retten. Der Weg dahin ist sicherlich nicht einfach, kommt einem oft unüberwindlich vor. Automatismus hilft in vielen alltäglichen Dingen, somit bleibt Zeit, sich zu reflektieren, Zeit, die man oft als Mutter nicht hat (und nimmt man sie sich, pocht direkt wieder das schlechte Gewissen an die Tür).
Ich bin mittlerweile für mich soweit, dass ich erkenne, das ICH mich ändern muss, um etwas zu ändern. Die Welt dreht sich weiter wie bisher, aber ich drehe mich nicht mehr in gewohntem Rythmus mit. Ich bleibe einfach mal stehen, ganz egoistisch, und überdenke vieles, was für mich wie ein Dogma erschien.
Der Frühling kommt, und es wird Zeit, zu entrümpeln. Das Haus, den Garten, die Garage und danach mich.
Liebe Grüße, Lin