Zokora's Weltenschmerz

Ich wollte dir zu diesem Satz gerne Rückmeldung geben aber es ist gestern untergegangen. Bei mir persönlich ist es tatsächlich nicht so angekommen, dass du deine eigenen Erfahrungen einbringen wolltest. Deshalb danke, dass du es erwähnt hast. So lesen sich deine Beiträge auch ganz anders.
Danke. Ich bin das was man einen Kopfmenschen nennt, allerdings manchmal ziemlich chaotisch was mir nichts macht, allerdings kommt es schonmal vor, dass ich davon ausgehe, dass andere wissen was ich meine und es darum eben auch chaotisch wird. Ich bekomme dann aber meistens irgendwann mit woran es liegen könnte und versuche es dann nochmal.
Ich verstehe diesen Faden so wie es @Zokora erwähnt hat: Die eigenen Gedanken und Erfahrungen niederschreiben, in der Hoffnung, dass der Ein oder Andere ein wenig mehr Verständnis aufbringen kann. Deshalb versuche ich hier nicht auf alles und jedes einzugehen, damit der Grundgedanke nicht aus den Augen verloren geht. Es ist leider in Foren so, dass man, diskussionsbedingt, innert kürzester Zeit vom Thema abkommt. Da ist z.B. das Thema 'Spanien' und auf Seite zwei wird über Gemüsesuppe diskutiert. Es wäre schade, wenn das hier auch passieren würde.
Ich selbst habe aus dem aufschreiben meiner Gedanken nicht viel herausziehen können, ich kenne aber ein paar Menschen denen das sehr gut getan hat.
 
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Ich bedauere es auch nicht, wie mein Leben verlaufen ist. Auch nicht die gewaltsamen, schmerzhaften und leidvollen Erfahrungen. Ich bin sogar dankbar dafür, denn sonst wäre ich nicht, wer ich bin, nicht da, wo ich bin und nicht mit den Menschen zusammen, die heute in meinem Leben sind.
Das klingt sehr gut. Ich habe auch meinen Frieden mit der Vergangenheit gefunden und gemacht.
Mein Leben bestand aber auch aus mehr, als aus Depressionen. Die Depressionen haben mich aber auch viel über mich selbst, meine Mitmenschen und das Leben gelehrt. Und zu vielen Themen gebracht und darüber hinaus.

Man muss Depressionen und auch Traumata nicht nur negativ betrachten. Man es kann es auch als Wachstum sehen. Es heißt nicht ohne Grund, man wächst mit seinen Aufgaben. Es gibt auch sogar das Konzept des Posttraumatischen Wachstums.
Vor allem macht es auf etwas aufmerksam das Zuwendung braucht. So verstehe zumindest ich es heute. Ein Feind würde dir nicht sagen: Hey! hier stimmt was nicht.

LG und frohen Mutes voran.
 
@Zokora : Nimmst Du etwas gegen die Depression? Kann sein, daß ich es überlesen habe. :)


Ich habe schon sehr lange Depressionen und mir hat tatsächlich vor allem das Medikament geholfen. Durch das wurde ich handlungsfähig und kann jetzt an der Krankheit arbeiten, mit Achtsamkeit, Sport, Ernährung, Spiritualität. Hab eine Therapie gemacht und hier im Forum und in einem anderen geschrieben und dadurch einiges verarbeitet.
Es bleibt aber ein Kampf, eine tägliche Herausforderung, auch wenn ich sie jetzt bewältigen kann, schlechte Phasen wird es wohl immer geben.
Ja, tatsächlich. Gut, dass du es erwähnst. Nehme ich auch schon seit Jahren. Zwischendurch gab es ein Medikamentenwechsel.

Durch das Medikament bin ich erst wieder an den Punkt gekommen, ab welchem ich überhaupt erst therapiefähig war. Wie du sagst, erst wieder handlungsfähig wurde, erst Möglichkeiten wieder sehen und angehen konnte.

Es gibt aber immer noch viele, die meinen, wer Medikamente für psychische Probleme nimmt, ist einfach zu faul und wählt damit den leichten Weg. Medikamente sind eine Unterstützung, nehmen einem die Arbeit aber nicht ab. Im Gegenteil, wie du und ich ja gesagt haben, sie helfen einen sich soweit zu stabilisieren, um überhaupt erst daran arbeiten zu können. Und eben dem täglichen "Kampf" begegnen zu können.
 
Ich habe die Sendung noch nicht zu Ende angeschaut. Aber wie Jenke mache auch ich mir Sorgen um die heutige Jugend und beim Gedanken, dass diese in ein paar Jahren die Welt regieren werden, sträuben sich mir die Haare.

Jenke guckt Tic-Toc: "Eieiei... Und sowas schauen die sich den ganzen Tag an?!?"

Jenke: "Das macht mir Angst. Was wird aus dieser Generation? Was wird die für eine psychische Stabilität oder Instabilität haben?"

Diese leeren Augen und maskenhaften Gesichter der Jugendlichen hat mich erschreckt.
Ich weiß ja nicht. Ja, einiges mag da schockierend sein und das Internet hat viele Tücken. Aber sagt nicht jede Generation von ihren Nachfolgern "Um Gotteswillen:eek:!!!"?

Jede Generation hat ihre "Schatten" hervorgebracht (denken wir an die Atombombe oder das 3. Reich), aber auch positive Bewegungen, wie Umweltschutz, Naturschutz, Menschenrechte, etc..

Ich denke mir, wir dürfen unsere "Erben" nicht abschreiben und durch Unvertrauen bereits Chancen nehmen.
 
Das klingt sehr gut. Ich habe auch meinen Frieden mit der Vergangenheit gefunden und gemacht.

Vor allem macht es auf etwas aufmerksam das Zuwendung braucht. So verstehe zumindest ich es heute. Ein Feind würde dir nicht sagen: Hey! hier stimmt was nicht.

LG und frohen Mutes voran.
Der Feind selbst nicht, aber die Feindseligkeit in einem selbst vielleicht/ manchmal, wenn man es sich ansieht.
 
Jede Generation hat ihre "Schatten" hervorgebracht
Aber dieser Schatten hat Folgen für die gesamte Menschheit und die Zukunft unseres Planeten. Das ist nicht so wie bei den Punks Anfang der 80er oder den Techno-Gestörten der 90er. Die waren nicht ansteckend, aber die Laune der Depris ist es sehr wohl.

Stell dir vor wie handlungsfähig du bist, wenn du am tiefsten Punkt deiner Depri bist. Und dann stell dir vor, jeder Dritte der dir begegnet fühlt sich so und schlurft mit hängenden Schultern und leerem Blick an dir vorbei. Da bleibt einem die gute Laune gleich im Halse stecken und irgendwann werde ich auch so und sehe nur noch schwarz, weil es immer weniger Menschen gibt, die draussen herumhüpfen und sich über die warme Sonne freuen.

Und solche dauer-trostlose werden vielleicht Putin-Nachfolger oder sollen sich um den Umweltschutz kümmern. Ja, vielen Dank für Obst!
 
Aber dieser Schatten hat Folgen für die gesamte Menschheit und die Zukunft unseres Planeten. Das ist nicht so wie bei den Punks Anfang der 80er oder den Techno-Gestörten der 90er. Die waren nicht ansteckend, aber die Laune der Depris ist es sehr wohl.

Stell dir vor wie handlungsfähig du bist, wenn du am tiefsten Punkt deiner Depri bist. Und dann stell dir vor, jeder Dritte der dir begegnet fühlt sich so und schlurft mit hängenden Schultern und leerem Blick an dir vorbei. Da bleibt einem die gute Laune gleich im Halse stecken und irgendwann werde ich auch so und sehe nur noch schwarz, weil es immer weniger Menschen gibt, die draussen herumhüpfen und sich über die warme Sonne freuen.

Und solche dauer-trostlose werden vielleicht Putin-Nachfolger oder sollen sich um den Umweltschutz kümmern. Ja, vielen Dank für Obst!
Das ist ja aber nicht die einzige Möglichkeit, wie es sein könnte. So wichtig die Peergroup auch ist, die sich ja scheinbar auf die Internetcommunity ausgeweitet hat, gibt es ja nicht nur "Vollpfosten", "Emos" und Faschisten. Sondern auch lebensbejahende Inhalte. Ist wie mit Nachrichten. Die sind auch grundsätzlich schlecht. Was aber nicht das Leben selbst spiegelt, sondern nur einen Teil. Es liegt eben am Fokus.

Das Internet gibt aber auch nicht nur entsprechende "Trends" bei Jugendlichen wieder. Man muss sich nur angucken, welcher Altersdurchschnitt auf Q-Anon steil geht und wer die Q-AMoms vorantreibt.

Und auch hier, kann ich mir zwar einiges schlechtes vorstellen, aber auch einiges gutes. Und das läuft, wie immer, nicht durch "Entweder-Oder" sondern parallel.

Jugendliche machen generell emotionale Extremen durch, probieren sich aus, machen allerhand Blödsinn. Sagt aber nichts darüber aus, welche Erwachsenen sie sein werden. War bei uns doch nicht anders.
 
Vor Jahren ....
.... wäre mein Mann fast gestorben.

Bei uns vor der Haustür, im Krankenwagen,
der dort eine Stunde stand, um ihn wieder zu holen.

Im Krankenhaus war er einige Wochen und ich war jeden Tag da. Er bekam Depressionen und Selbstmordgedanken.
Ich war stark für ihn. Seit dem war ich stark für ihn. Die ganzen Jahre über.

Vor einigen Tagen kam einer unserer Bewohner ins Krankenhaus. Selbe Symptomatik, ebenfalls fast gestorben, selbe Folgeerkrankungen.

Ich besuchte ihn gestern. Und seit dem herrscht Chaos in mir.

Ich fragte mich warum. Was daran, hat mich so aufgewühlt? Er ist nicht der erste kranke Bewohner. Es starben natürlich auch schon Bewohner. "Einfaches" Mitgefühl und Sorge waren es nicht. Das habe ich immer bei meinen Bewohnern.

Dann fiel es mir ein. Nicht nur Symptomatik und alles waren gleich. Nein, er lag im selben Krankenhaus, auf der selben Station, im selben Zimmer, auf der selben Seite und es waren die selben PflegerInnen und Ärzte.

Ich habe so lange stark sein wollen, für meinen Mann, damit er keinen Stress hat. Oder zumindest nicht durch mich deshalb. Wollte ihm nicht das Gefühl geben, dass es mich belastet, dass er so krank ist, dass ich es mir selbst eingeredet und verdrängt habe.

Ich habe es einfach nicht an mich ran gelassen und deshalb nicht verarbeitet.

Durch das Geschehen meines Bewohners kam es hoch und ich konnte es endlich verstehen.

Jetzt kann ich es endlich fühlen...
.... und leben,
um es zu verarbeiten.

 
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