Man kann in diesem Forum Meinungen aber auch Erfahrungen austauschen.
Ich habe das Gefühl, es ist untergegangen, dass ich von meiner Erfahrung mit einer Depression schreiben wollte, da ich es zu Allgemein geschrieben habe und dazu nur angeschnitten habe.
Erstmal habe ich diese Depression vollständig überwunden. Ich habe seit bald 3 Jahren nichts mehr dergleichen erlebt. Das ist ein großer Erfolg für mich und ich möchte so etwas wie ich es zum Ende hin erfahren habe, nie wieder erleben.
Was ich bisher schrieb kann ich sehr einfach untermauern wenn ich etwas mehr darüber schreibe.
Ich schreibe aus meiner Erfahrung und möchte andere damit nicht irgendetwas vorwerfen.
Bevor ich damals begann mich damit auseinanderzusetzen war mein persönlicher Lebenstiefpunkt.
Ich habe das verloren, was mich lange Zeit, immer wieder über unhaltbare Situationen getragen hat. Mein Selbstvertrauen, meine Zuversicht und Kraft. Der Verlust der Kraft von der ich schreibe, war körperlich und mental. Das Selbstvertrauen das dazu fehlte, hat dazu geführt dass ich mich in Situationen die mir vorher leicht fielen nicht mehr zurecht fand und mich selbst nicht mehr verstehen konnte. Die Zuversicht die mir immer wieder Motivation geschenkt hat, hat alles als sinnlos erscheinen lassen, woraus ich mich nicht mehr aufraffen und befreien konnte.
Wie bei vielen andere Menschen, gab es eine Entwicklung dahin, die ebenfalls aus sehr unschönen früheren Erfahrungen, Erinnerungen und daraus entstandenen Verständnis resultierte, für die ich nichts konnte und an denen ich keine Verantwortung trage.
Was ich über die Depression gelernt habe, über mich selbst und sogar über Geist und das Leben, ist von unschätzbaren Wert für mich. Das habe ich angeschnitten mit den tiefsten Wünschen die in Erfüllungen gingen, weil ich mich auf Dinge eingelassen habe die vorher undenkbar waren.
Nicht anders als
@Zokora habe ich damit begonnen mich mit der Depression zu arrangieren. Ich habe sie mehr oder weniger angenommen. D.h. Mich nicht dagegen gewehrt was in mir erzeugt wurde sondern gelernt sie anzunehmen als einen Teil meiner inneren Welt.
Das allein war eine kleine Erleichterung.
Ich begann zu untersuchen was ich mir selbst erzählen will, in diesen destruktiven Gefühlswelten und Interpretationen. Dies funktionierte erst, als ich mich aus dem Fluss der Depression nehmen konnte, d.h ganz bewusst zu beobachten was in mir vor sich geht.
Das war wirklich kein gesundes Selbstbild und erst recht Verachtung für andere, Gedanken und Erinnerungen die ich begraben wollte, Tatsachen die ich überspielen wollte, Urteile und Bewertungen wo das geistige Auge hinreichte und keine schönen.
Das entsprang meiner ganz eigenen, individuellen, einzigartigen Innenwelt.
Einerseits machte mich dies superklein, wie ein kleines hilfloses Kind und paradoxerweise habe ich mich so ernst genommen, dass alle und jeder gegen mich waren alles habe ich als persönlichen Angriff auf mich bezogen und Menschen die mir wichtig waren/sind verletzt.
Irgendwann wurden mir wiederkehrende Gedanken und Gefühle bewusster, und es war mir nicht mehr neu. Da ich ganz rational geschaut habe, was daran eigentlich wirklich den Tatsachen entspricht und nicht bloß einem Schein, konnte ich irgendwann sagen: Langweilig, kenn ich schon. Ist Unsinn.
Das war eine noch größere Erleichterung.
Gleichzeitig begann sich neues Selbstvertrauen zu entwickeln. Zuversicht, „ich bin auf dem richtigen Weg“, ich spürte auch wieder Energie und Neugierde auf neue Erfahrungen und die Zukunft. Ich kam damit in die Lage neue Entscheidungen zu treffen, die Konsequenzen anzunehmen und gleichzeitig entwickelten sich im Außen Möglichkeiten dessen Potenzial ich erkennen konnte ohne große Mühe, da meine Innenwelt freier von den destruktiven Empfindungen und Gedanken war. Was ich nun empfand wurde eine zuverlässige Richtschnur auf die ich mich verlassen konnte. Das half meinem Selbstvertrauen enorm und meine Energie war zurück was mich, nicht zu beschreiben, freute denn auch die Zuversicht kam damit einher.
Ich spürte Vertrauen, ich spürte Ruhe, ich spürte Dankbarkeit, ich spürte Harmonie, ich spürte Freude und Neugierde und mir wurde bewusst, dass ich nicht viel über Alles wissen kann, aber über meine innere Welt die ich vernachlässigt habe, da mir nicht bewusst war dass sie mein Dreh und Angelpunkt sämtlichen Erlebens und Auffassung ist.
Niemals würde ich auf die Idee kommen Empfindungen wie Emotionen oder Gefühle neutralisieren zu wollen. Das einzige was ich daran hinterfrage ist, ob die äußeren Umstände richtig betrachtet sind oder ich einem Irrtum unterliege, so wie zur Zeit der Depression bei sehr vielen Erwartungen zb.
Wie sich darauf mein außen veränderte, ist tatsächlich ein anderes Thema und mein ganz persönlicher eigener Weg, aber auch hier muss ich sagen, ohne die Depression und das „studieren“ dieser, wie sie entstand oder sich entwickelte, wie sie sich zeigte, wie ich sie erkennen konnte, wie ich sie als einen Teil von mir akzeptierte, wie ich sie hinterfragte und verstand und wie ich ohne sie empfinde, ist aus heutiger Sicht für mich mehr als Begriff aus der Medizin.