Zokora
Sehr aktives Mitglied
- Registriert
- 14. April 2022
- Beiträge
- 1.262
Weltenschmerz, Depressionen, in Phasen mal kürzer, mal länger.
In Trauer versunken, absoluter Hoffnungslosigkeit und die Last der Welt in sich tragend, wie ein Fels, der einen in die Knie zwingt. Machtlos, regungslos und voller Schmerz.
Handlungsunfähig bis hin zum Aufstehen. Das klappt dann doch noch. Irgendwie. Und weiter? Dieses stete stumpfe Gefühl. Scheiße, da ist es schon wieder. Ein alter und verhasster Bekannter. Kein Tag an dem er mich nicht als Erster begrüßt. Sogar noch vor meinem Mann. Weiter geht's, Kaffee. Anstrengend. Hinsetzen, ordnen. Wie jeden Morgen. Sonst kann ich es vergessen. Dann kommt der Selbsthass, die Verzweiflung.
Mich direkt den schlechten Nachrichten widmen. Es interessiert mich einfach, was in der Welt passiert, egal wie sehr es schmerzt. Menschen leiden, in Kriegen, durch Hunger, Krankheit und Katastrophen. Gewalt, wo man nur hinsieht. Elendig.
Ich würde so verdammt gerne was tun! Es zerreißt mich schier. Ich will SCHREIEN, WEINEN, TOBEN!
Aber es nützt nichts. Ich kann nicht wie geplant in der Weltgeschichte herumreisen und Entwicklungshilfe leisten. Ich bin krank, physisch. Ist es egoistisch in einem reichen Land mit hervorrander medizinischer Versorgung zu bleiben, anstatt da draußen zu sein, wo so viele Menschen Hilfe benötigen? Ich bin Dreck, erbärmlicher, egoistischer Abschaum!
Reiß dich zusammen! Nein, ist es nicht! Bist DU nicht! Komm wieder klar! ... ordnen, Faktencheck: wenn ich anderen Hilfe zugestehe, sie für andere als nötig erachte, weil sie krank sind, dann gilt das gleiche für mich. Aus falscher, selbstaufgelegter Schuld heraus die Therapie abbrechen? Nein. Das wäre einfach nur dumm und würde keinem anderen helfen.
Mich in Selbstmitleid suhlen? Auch nicht. Das wäre tatsächlich egoistisch, weil ich mir das Leid anderer nicht aneignen darf. Ich muss es bei ihnen belassen, denn es gehört ihnen. So, wie mir auch keiner mein Leid nehmen kann. Ich kann nur mein Bestes versuchen, selbst kein Anlass für Leid zu sein. Manch einem zuhören, wenn es ihm schlecht geht, spenden, Sachen zur Tafel bringen. Ansonsten nur über meine Überzeugungen sprechen. Mehr liegt nicht in meiner Macht. Und Fehler werde ich machen. Und das ist keine Schande.
Erinnere dich: das Leben ist schön! Ja klar, blöder, plumper Satz... Tzzz.... Nein ehrlich! Denk darüber nach!.... Ja, hast ja recht.
Ich habe einen Mann, eine Familie, meine Tiere, eine Wohnung und zu essen, gute medizinische Versorgung und eine Arbeit, die mir Freude bereitet. Dafür muss ich mich nicht schämen. Ich will es würdigen, in dem ich es nicht durch meinen Schmerz schmähe und darin versinke, sondern den Tag begehe.
Ich kann nach langer Krankheit wieder arbeiten. Das ist ein großes Geschenk. Die Schmerzen sind da, ja, aber ich schaffe das. Tag für Tag. Immer wieder aufs Neue.
Was ist dafür zu tun? Ständiges reflektieren, welche Emotionen und Gedanken in mir aufkommen, sie annehmen und transformieren. Das tun, was ich tun kann, aber meine Grenzen erkennen. Dinge akzeptieren, die ich nicht ändern kann. Seufz.... Mich an meine Prioritäten erinnern. Ich bin Philanthropin, ich arbeite mit Menschen. Mein Gemütszustand wirkt sich auf sie aus und auf meine Arbeit. Ich will für sie da sein, ihren Bedürfnissen gerecht werden. Und meiner Familie.
Also, der Kaffe ist leer. Steh auf und mach dich fertig.
15 Minuten. Jeden Tag. Ich bin wieder ich.
In Trauer versunken, absoluter Hoffnungslosigkeit und die Last der Welt in sich tragend, wie ein Fels, der einen in die Knie zwingt. Machtlos, regungslos und voller Schmerz.
Handlungsunfähig bis hin zum Aufstehen. Das klappt dann doch noch. Irgendwie. Und weiter? Dieses stete stumpfe Gefühl. Scheiße, da ist es schon wieder. Ein alter und verhasster Bekannter. Kein Tag an dem er mich nicht als Erster begrüßt. Sogar noch vor meinem Mann. Weiter geht's, Kaffee. Anstrengend. Hinsetzen, ordnen. Wie jeden Morgen. Sonst kann ich es vergessen. Dann kommt der Selbsthass, die Verzweiflung.
Mich direkt den schlechten Nachrichten widmen. Es interessiert mich einfach, was in der Welt passiert, egal wie sehr es schmerzt. Menschen leiden, in Kriegen, durch Hunger, Krankheit und Katastrophen. Gewalt, wo man nur hinsieht. Elendig.
Ich würde so verdammt gerne was tun! Es zerreißt mich schier. Ich will SCHREIEN, WEINEN, TOBEN!
Aber es nützt nichts. Ich kann nicht wie geplant in der Weltgeschichte herumreisen und Entwicklungshilfe leisten. Ich bin krank, physisch. Ist es egoistisch in einem reichen Land mit hervorrander medizinischer Versorgung zu bleiben, anstatt da draußen zu sein, wo so viele Menschen Hilfe benötigen? Ich bin Dreck, erbärmlicher, egoistischer Abschaum!
Reiß dich zusammen! Nein, ist es nicht! Bist DU nicht! Komm wieder klar! ... ordnen, Faktencheck: wenn ich anderen Hilfe zugestehe, sie für andere als nötig erachte, weil sie krank sind, dann gilt das gleiche für mich. Aus falscher, selbstaufgelegter Schuld heraus die Therapie abbrechen? Nein. Das wäre einfach nur dumm und würde keinem anderen helfen.
Mich in Selbstmitleid suhlen? Auch nicht. Das wäre tatsächlich egoistisch, weil ich mir das Leid anderer nicht aneignen darf. Ich muss es bei ihnen belassen, denn es gehört ihnen. So, wie mir auch keiner mein Leid nehmen kann. Ich kann nur mein Bestes versuchen, selbst kein Anlass für Leid zu sein. Manch einem zuhören, wenn es ihm schlecht geht, spenden, Sachen zur Tafel bringen. Ansonsten nur über meine Überzeugungen sprechen. Mehr liegt nicht in meiner Macht. Und Fehler werde ich machen. Und das ist keine Schande.
Erinnere dich: das Leben ist schön! Ja klar, blöder, plumper Satz... Tzzz.... Nein ehrlich! Denk darüber nach!.... Ja, hast ja recht.
Ich habe einen Mann, eine Familie, meine Tiere, eine Wohnung und zu essen, gute medizinische Versorgung und eine Arbeit, die mir Freude bereitet. Dafür muss ich mich nicht schämen. Ich will es würdigen, in dem ich es nicht durch meinen Schmerz schmähe und darin versinke, sondern den Tag begehe.
Ich kann nach langer Krankheit wieder arbeiten. Das ist ein großes Geschenk. Die Schmerzen sind da, ja, aber ich schaffe das. Tag für Tag. Immer wieder aufs Neue.
Was ist dafür zu tun? Ständiges reflektieren, welche Emotionen und Gedanken in mir aufkommen, sie annehmen und transformieren. Das tun, was ich tun kann, aber meine Grenzen erkennen. Dinge akzeptieren, die ich nicht ändern kann. Seufz.... Mich an meine Prioritäten erinnern. Ich bin Philanthropin, ich arbeite mit Menschen. Mein Gemütszustand wirkt sich auf sie aus und auf meine Arbeit. Ich will für sie da sein, ihren Bedürfnissen gerecht werden. Und meiner Familie.
Also, der Kaffe ist leer. Steh auf und mach dich fertig.
15 Minuten. Jeden Tag. Ich bin wieder ich.
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