Lieber Merlin - ich selbst fand es ein bisschen arrogant, als ich das mit den Büchern aufzählte, als Schützin konnte ich aber nicht zurückhalten, denn du schienst etwas falsch verstanden zu haben. Nun geht das Missverständnis noch weiter, wie ich sehe.
Menschen können nicht über einen Kamm geschert werden, dass die Frage nach dem "wer bin ich?" erst in der Pubertät erfolgt , mag die Regel sein, doch es gibt auch Ausnahmen. Ich vermute doch, dass gerade hier in diesem Forum viele solcher Ausnahmen sich befinden...bei mir fing es schon sehr früh an, so dass meine Mutter , als ich 16 Jahre alt war zu mir sagte: "Du bist für mich eine Sphinx, du bist das Kuckucksei in meinem Nest" (wir waren vier Kinder).
Mit 5 Jahren hatte ich ein Erlebnis, das sich tief in mich eingeprägt hat, ich kann es jederzeit wachrufen. Ich war allein im Kinderzimmer und aufeinmal kam ich in einen ganz ruhigen Zustand und hörte innerlich eine Stimme über mein Leben sprechen. Ich wurde auf sehr schwierige Zeiten hingewiesen, zum Schluss würde sich aber alles zum Guten wenden. Es war viel länger, aber das war die Essenz des Gehörten. War für mich eine Offenbarung und ich habe nie daran gezweifelt, dass sie die Wahrheit sprach. Später hat es sich dann ja auch bewahrheitet, und ich bin durch die schwere Zeit hindurchgekommen, in der Gewissheit, dass ich da herauskäme und etwas Gutes folge.
Da mein Vater Antroposoph war (von Beruf Chemiker), hat er sehr früh in mir das geistige Interesse geweckt.
Ich kannte mein Horoskop schon mit 12 Jahren usw. ganz abgesehen, dass ich eine ausgesprochene Leseratte war (Fernsehen gabs ja noch nicht oder Computerspiele), ich las einfach alles, was im Haus war, nicht nur Philosophische Werke, sondern auch Wilhelm Busch, Karl Mai die Schatzinsel, Alicia im Wunderland, die Heldensagen und Andersens Märchen, um nur ein paar rauszupicken. Ich habe nie nach Büchern oder Wissen gesucht, sondern ich habe sie auf meinem Weg gefunden - sie waren immer in meiner Umgebung. (Habe Sonne, Merkur und Venus in Haus 3 im Schützen und Saturn/Uranus Konj. in 9 in Zwillinge - also war mir das bestimmt.
Die dreier- neuner Achse ist aber nur eine meiner Anlagen, die zu lesen und zu schreiben...da ist dann der Neptun auf dem AC, da hat es sich nichts mit lesen, da wird tiefinnerlich empfunden, ja da kommt Mystik ins Leben usw.
Wer mich für intellektuell hält, der kennt mich nicht. Ich weiss, ich habe mich in dem Beitrag über das Lesen sehr einseitig dargestellt, das möchte ich jetzt korrigieren.
Geflügelte Worte haben Flügel...so das angebliche Wort von Sokrates "Ich weiss, dass ich nichts weiss."
Es heisst nämlich ursprünglich "Ich weiss nichtwissend" - aber das war den Übersetzern wohl zu unverständlich, oder einer masste sich an Sokrates selbstmächtig zu korrigieren, weil das ja paradox ist - ich weiss nichtwissend.
Ist aber inzwischen revidiert worden, jetzt weiss man, dass Sokrates die Intuition gemeint hat, die sein Nichtwissen
durch plötzliche Eingebung (nicht durch denken) erhellten und zum Wissen machten.
Es gab dann Zeiten in meinem Leben, die ich mit Yoga und Meditation ausfüllte - auch jetzt, und wo nur wenige Bücher noch Zugang haben, wie das I Ging, die Bhagavad gita, das Tibetanische Totenbuch, Die Bibel - wenn mir aber jemand einen Krimi schenkt, les ich ihn auch, bin ja nicht stur oder festgefahren - ich nehms wies kommt, mein Leben ist eine unglaublich komplizierte und vielseitige überraschende Geschichte.
L.G.