Wurde die Bibel von Gott geschrieben?

ELi7

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Als streng katholisch erzogener Junge wurde mir beigebracht, die Bibel ist das Buch Gottes und Gott selbst hat es geschrieben. Also habe ich fleissig das Buch Gottes studiert und es wirklich durchgearbeitet. Als ich meine Liebe heiraten wollte, durfte das nicht sein, denn sie war ja evangelisch und das waren in dem erzkatholischen Münster so eine Art Aussätzige, die eine eigene Schule hatten, halt die Evangelischen. Was blieb mir übrig, um meine Liebe zu heiraten, wurde ich dann selbst evangelisch. Als unser ältester Sohn konfirmiert wurde, bekam jeder einen Spruch mit auf den Weg. Bei ihm war das der Spruch aus dem Alten Testament: 'Ihr liebt die, die euch lieben und die euch suchen, werden euch finden.' Es drehte sich mir der Magen um, denn mir kam sofort der Spruch Jesu: 'Wenn ihr nur die liebt, die euch lieben, was habt ihr für einen Lohn? Lieben nicht auch die Pharisäer ihresgleichen?'
Der Widersprüche sind viele.

Ich bin zur Auffassung gelangt, dass dieses Buch von Menschen für Menschen geschrieben wurde, sicher in bester Absicht, manchmal auch aus Gründen der Machterhaltung und Sicherung des status quo. Vielen Millionen von Menschen gibt die Bibel einen festen Halt, weil sie den im eigenen Inneren noch nicht gefunden haben. Und das ist auch gut so.

Wer aber nach dem von Johannes überlieferten Prolog das Licht des Logos in sich zur Geburt gebracht hat, benötigt eine solche fürsorgliche Wegleitung nicht mehr. Die Bibel kann, wenn man das denn so will, zur Seite gelegt werden. Sie wird nicht mehr gebraucht.

Wie denkt ihr darüber?

Alles Liebe ELi
 
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ELi7: Wie denkt ihr darüber?
Weder "über" die Bibel noch "über" Gott kann man denken.

"So hoch wie der Himmel über der Erde ist, so hoch sind meine Gedanken über euren Gedanken."

Es ist luziferische Anmaßung, darüber zu denken oder zu urteilen.

Man kann erleben, daß die Bibel von Gott ist, wenn man sein Herz Gott öffnet:

"Gib mir, mein Sohn, dein Herz, und laß deine Augen Wohlgefallen haben an meinen Wegen."

Gott braucht nicht dein Denken, nicht deine Theorien, nicht dein Wissen, nicht deine frommen Taten, gar nichts.

Aber er freut sich, wenn man sein Herz ihm schenkt.

Das ist alles.

:kuesse:
 
Hallo Eli7,

Ich denke ähnlich wie Du. Die Bibel ist ein schönes Buch - Märchenbuch!

Es verhält sich wie mit Märchen, denn einmal gibt es viele Religionen, die sich auf die Bibel beziehen, da die Bibel wie ein Märchen von jeder Religion anders interpretiert wurde und wird.
Zum anderen gibt es Aussagen, die meiner Meinung nach wirklich gut sind - die beste Bibelstelle ich für mich im Buch Tobias zu finden und wird allgemein mit der "Goldenen Regel" benannt - auch mein Leitspruch.

Ansonsten ist die Bibel bildlich geschrieben und ist aus mehreren Schriften zusammen getragen worden, die aus unterschiedlichen Zeiträumen stammen. Interessant ist, dass aber nicht alle Schriften aus diesen Zeiträumen auch zu Bibeltexten wurden, obwohl sie sich wie die Bibeltexte mit religiösen Themen der Christen beschäftigen --- wen das nicht stutzig macht?

Wenn Gott die Bibel, wie behauptet wird, diktiert hat, warum hat er das dann nicht in einem kurzen Zeitraum gemacht? Warum hat er das nicht einem Schreiberling oder einer Gruppe diktiert?
Warum hat er, um die göttliche Macht der göttlichen Schrift zu untermauern und wahrhaftig werden zu lassen, sie nicht mit seiner Macht selber in Stein gebrannt, so wie Gott die Zehn Gebote übergeben haben soll?
Warum sind solche Dinge wie die Steintafeln, die Bundeslade oder der Kelch des letzten Abendmahls nicht mehr auffindbar, wenn es doch göttliche Reliquien und mit der Macht Gottes ausgestattete Artefakte sein sollen?

Es sind eben doch nur Märchen. Gute Nachtgeschichten um die braven Bürger auch fein brav zu halten, um Ablass kassieren zu können, oder Kirchensteuern oder auch die Kollekte selbst während einer Andacht der Trauernden zum Gedenken eines Verstorbenen.

Wenn Gott die Bibel diktiert hat, warum ist der Vatikan dann der kleinste aber reichste Staat - warum lebt der Vertreter Gottes auf Erden und Nachfolger Petrus nicht in Armut, wie es die Bibel doch lehrt und verlangt, sondern in Pomp und überschwelgendem Reichtum?

Weil es eben doch nur ein Märchen ist und für den Klerus ein Machtinstrument darstellt, um selbst in Saus und Braus zu leben, während die Gläubigen wie die Fliegen am Hungertod sterben.

Wer an die Bibel glauben will und darin sein Seelenheil findet - bitte schön!
Wer luziferische Anmaßungen darin sieht die Bibel oder Religionen die sich auf jenes Buch beziehen, zu hinterfragen oder anzuzweifeln, wer an den Satan glaubt, der sollte die Bibel wirklich und richtig lesen, denn wer so konsequent sein will, wird dann auch konsequent erkennen müssen, das die Zeugen Jehovas mit ihrer wörtlichen Lehre der Bibel recht haben und der Papst ehr der Vertreter Satans auf Erden als der Vertreter Gottes auf Erden ist!

Wie gesagt, wer konsequent an die Bibel als Wort Gottes glaubt, der sollte auch konsequent zum Wort Gottes sein!
Ich persönlich glaube nicht dass die Bibel das Wort Gottes ist, obwohl ich die Goldene Regel schon als göttlich betrachte - denn sie ist unübertroffen als Wahrheit zu sehen (meine Meinung).
An den Rest des Märchenbuches wie die Entstehung der Welt in sechs Tagen ohne Evolution und an den Teufel --- glaube ich ebenso wenig wie an den Osterhasen.

Ich akzeptiere die Gläubigen oder ungläubigen jeder Gefolgschaft, solange sie mich nicht mit Gewalt oder anderen Mitteln an ihren Glauben binden wollen und mich nicht zwingen wollen ihrem Glauben zu folgen!

Ich glaube an meine eigene Wahrheit zu Gott!

LG Lifthrasir
 
ELi7: Wie denkt ihr darüber?
Weder "über" die Bibel noch "über" Gott kann man denken.

"So hoch wie der Himmel über der Erde ist, so hoch sind meine Gedanken über euren Gedanken."

Es ist luziferische Anmaßung, darüber zu denken oder zu urteilen.

Man kann erleben, daß die Bibel von Gott ist, wenn man sein Herz Gott öffnet:

"Gib mir, mein Sohn, dein Herz, und laß deine Augen Wohlgefallen haben an meinen Wegen."

Gott braucht nicht dein Denken, nicht deine Theorien, nicht dein Wissen, nicht deine frommen Taten, gar nichts.

Aber er freut sich, wenn man sein Herz ihm schenkt.

Das ist alles.

:kuesse:

Man? Oder Du?
 
Der Widersprüche sind viele.

Ich denke, dies ist einer der Gründe, warum sich viele Menschen auch von ihrer ursprünglichen Kirche oder Religion abwenden. Weil ihnen niemand diese, ganz einfach auffallenden Diskrepanzen in vieler Hinsicht ausreichend erklären kann. Weden andere Gläubige, noch die Priester, Pfarrer, oder die Kirche(n) allgemein.

Oder anders gesagt, wenn ich dort, wo ich suche, keine Antworten bekomme, suche ich eben woanders. Schließlich verlangt ja die Bibel nicht zuletzt mit den 10 Geboten nicht gerade wenig von einem Gläubigen.

Auf den ersten Blick fällt einem zunächst auf, dass das alte Testament durchaus ein Mord, Betrugs- und Schlachtenszenario sondergleichen ist. Noch dazu mit einem, wie es bei wortgetreuem Lesen ohne alle Deutungen aussieht, durchaus rach- und herrschsüchtigem Gott.

Und dann kommt auf einmal jemand wie Jesus und predigt laut dem Neuen Testament einen Gott der Liebe. An sich doch ein durchaus gravierender Widerspruch.

Nicht genug damit: Wenn wir uns z.B. die Kreuzigung alleine ansehen, so stehen 3 Versionen der letzten Worten Jesu dort, die alleine inhaltlich vielleicht nicht so widersprüchlich sind, aber doch verschiedene Bilder vermitteln können:

Bei Markus und Matthäus: Mein Gott. Mein Gott, warum hast du mich verlassen?
Und bei Lukas: Vater, ich befehle meinen Geist in deine Hände.
Bei Johannes steht: Es ist vollbracht!

Immerhin reicht die Palette vom letzten Hilfeschrei bis zur eigenen Vollendung. Was kaum das Gleiche sein dürfte.

Wer aber nach dem von Johannes überlieferten Prolog das Licht des Logos in sich zur Geburt gebracht hat, benötigt eine solche fürsorgliche Wegleitung nicht mehr. Die Bibel kann, wenn man das denn so will, zur Seite gelegt werden. Sie wird nicht mehr gebraucht.

Nun ja, ich schlage neuerdings gerne mal was nach. Gebe auch gerne zu dass ich den Großteil immer noch nicht verstehe. Womit ich offensichtlich nicht der Einzige bin, denn eine wirklich befriedigende vollständige Erklärung der Bibel scheint es auch nach Jahrtausenden nicht zu geben. Was bestenfalls kommt, sind, in einer bestimmten Tradition stimmige Interpretationen und deren jedesmal ebenso existente Gegenteile. Womit zumindest eine gewisse Wahrscheinlichkeit gegeben ist, dass man aus der Bibel so gut wie alles herauslesen kann.
Wie das Beispiel: "Auge um Auge, Zahn um Zahn" konträr zum "Liebet eure Feinde" bestens belegt. Fragt sich, ob das so beabsichtigt ist oder war. Kann, könnte ja auch eine Art versteckte bewusstseinserweiternde Methode sein. Rein theoretisch.
 
Hallo Lifthrasir,

in diesem Falle "man". Es sind Aussagen der Bibel selbst, die ich hier dargestellt habe, weil sie wohl den meisten unbekannt sind.

Zu deinen Fragen:

Lifthrasir: Wenn Gott die Bibel, wie behauptet wird, diktiert hat, warum hat er das dann nicht in einem kurzen Zeitraum gemacht?
Warum hat er das nicht einem Schreiberling oder einer Gruppe diktiert?
Warum hat er, um die göttliche Macht der göttlichen Schrift zu untermauern und wahrhaftig werden zu lassen, sie nicht mit seiner Macht selber in Stein gebrannt, so wie Gott die Zehn Gebote übergeben haben soll?
Warum sind solche Dinge wie die Steintafeln, die Bundeslade oder der Kelch des letzten Abendmahls nicht mehr auffindbar, wenn es doch göttliche Reliquien und mit der Macht Gottes ausgestattete Artefakte sein sollen?


die stellst du am besten Gott selbst.
Eigenes Erleben ist das beste Fundament.
Dazu ist es allerdings wichtig, unvoreingenommen da heranzugehen.
Je weniger eigene Meinung, umso eher kannst du wahrnehmen.
Je offener, umso mehr kannst du wahrnehmen.

Wenn man es mit der Bedienung eines Computers vergleicht, kann man sagen, daß man - um das zu erlernen - bereit sein muß, mal die Tastatur zu bedienen und die Maus anzufassen.

Man muß sich also auf die Kommunikationskanäle einlassen, die der Computer bereitstellt, um zu erleben, was der Computer kann und was er nicht kann.

So muß man sich - sagt die Bibel selbst und ich erlebe es auch - auf die Kommunikationskanäle Gottes einlassen, um von ihm und seinem Wort zu erfahren.

Die Kommunikationskanäle Gottes sind das Herz des Menschen als Aufnahmeorgan und das Gebet als Sendeorgan.

Du kannst also einfach Gott bitten im Gebet, daß er dir deine Fragen beantwortet. Bete immer wieder und lies in der Bibel, denn dort antwortet er.

Das ist meine Erfahrung.

Nur mit vorgefertigten Meinungen kommt man bei Gott nicht weit, genausowenig wie bei einem Computer.

Wer sich weigert, auf den Bildschirm zu gucken und die Tastatur und die Maus zu bedienen, der kann zwar irgendeine Meinung zu Computern haben, aber sie ist absolut irrelevant, weil sie den Gegenstand gar nicht wirklich wahrnehmen will.

So ist es bei Gott auch. Wer nicht zu ihm beten mag und die Bibel lesen mag, der kann sich natürlich irgendeine Form von Gott einbilden, diese muß aber nichts mit der Wirklichkeit zu tun haben.

In meinem Erleben habe ich immer wieder erfahren, daß ich gar nicht hoch genug von Gott und seinem Wort denken kann.
Es ist immer noch viel größer und tiefgründiger als ich dachte.
Deshalb kann ich das, was die Bibel da über sich selbst aussagt, nur aus eigenem Erleben bestätigen.

:kuesse:
 
viva58: und woher weisst Du,dass Gott Herzen will,wenn man doch nicht denken kann was er will?

das sind zwei verschiedene Dinge.

Wenn ich hier schreibe, sind es immer meine Erlebnisse damit:

Auch wenn Gottes Gedanken noch sehr viel weiter reichen als meine eigenen, so redet er doch verständlich zu meinem Herzen.

Es ist eine zweigleisige Sache. Das eine ist, ich lese irgendeine Bibelstelle. Achja, kenne ich schon. Oder, wenn ich sie das erste mal lesen würde, hm, komisch, kenne ich noch nicht. Wie auch immer. Das ist das äußerliche Lesen.

Doch dann gibt es plötzlich irgendeinen Satz, irgendetwas, das geht ins Herz rein. Das trifft und arbeitet da. Aber nur, wenn ich die Bibel nicht als Pflichtlektüre lese sondern betend, meditierend, nachsinnend.

Es braucht diese Offenheit. Und dann ist es so seltsam, weil dieselbe Stelle immer wieder neu berühren kann und tiefer und größer wird. Und nach und nach vertieft und erweitert sich mein Verstehen und mein Berührtsein davon, so daß Gott mich immer weiter in sein Wort hineinführt.
 
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