Wozu brauchen wir Jesus?

Antworten aus der Sicht von Christen wären mal gut. Auch alle anderen natürlich. Christen, die ich diesbezüglich befragte konnten mir bis heute auch noch keine Antwort darauf geben!
Obwohl ich mich jetzt auch nicht als Christ verstehe, möchte ich es für sie dennoch einmal stellvertretend versuchen:

Bei Jesaja ist die Rede von den Knechten Gottes, die den Weg für Gott bereiten sollten, um das Volk Juda von Leid und Fremdherrschaft zu befreien. Aus diesem Grund prophezeit Jesaja auch einen Knecht, den Gott entsenden möchte, der all die kollektive Schuld Judäas auf sich nehmen sollte, um Gott zu versöhnen. Wie Jesaja hatte sich auch Jesus als ein Knecht Gottes verstanden, der dann letztlich zum leidenden Knecht wurde.

Etwas, zu dem auch in den Evangelien nach Markus, Lukas und Johanne Brücken zu Jesaja und Maleachi 3[1] gebaut wurde:

Markus 1[2] Wie geschrieben steht in den Propheten: „Siehe, ich sende meinen Engel vor dir her, der da bereitet deinen Weg vor dir“ [3] „Es ist die Stimme deines Predigers in der Wüste: Bereitet den Weg des Herrn, macht seine Stiege richtig.
(Lk 3[4], Joh 1[23])

Jesaja 40[1] Tröstet mein Volk! spricht euer Gott; [2] redet mit Jerusalem freundlich und predigt ihr, dass ihre Dienstbarkeit ein Ende hat, denn die Missetat ist vergeben; denn sie hat Zwiefältiges empfangen von der Hand des Herrn für alle ihre Sünden. [3]Es ist die Stimme des Predigers in der Wüste: Bereitet dem Herrn den Weg, macht auf dem Gefilde eine ebene Bahn unserm Gott ...
[5] denn die Herrlichkeit des Herrn soll offenbart werden ...

Jesaja spricht aber hier nicht über etwas Gegenwärtiges, sondern von einer Prophetie der Zunft. Wie die Geschichte lehrt, befand sich Judäa zur Zeit Jesus immer noch in Knechtschaft. Diesmal waren es die Römer, die der Anlass zu ständigen Unruhen und Hoffnungen auf Erlösung gab. Ziel der Prophezeiung ist die Niederkunft eines Gesandten Gottes, der in seinem Namen das Himmelreich auf Erden errichten sollte (siehe die Offenbarung).

Jesus ist nur zwar als der Knecht gestorben, diese kollektive Schuld auf sich genommen, wie aber jeder weiß, blieb das Herbeikommen des Himmelreiches aus. In der Offenbarung schildert Johannes als Prophezeiung die Ereignisse rund um diesen Jüngsten Tag. Ein Tag, an dem die Lebenden und die auferstandenen Toten wieder vereint werden. Jesus hatte mit seiner Auferstehung dieses Versprechen vorweggenommen.

So wird auch deutlich, warum noch heute das von Jesus verkündete Evangelium vom Himmelreich seine Gültigkeit hat. Ja und auch seine Botschaft von der Nächstenliebe und der Umkehr zu einem besseren Menschen, bleibt ein Weg zu einer besseren Welt. Die größte Kraft, die jedenfalls von der Botschaft Jesus ausgeht, liegt darin, dass einer von uns war. Etwas, das uns diesen übermächtigen, fernen Gott wieder etwas näherbringen kann (der Vater meines Freundes).


Merlin
 
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Jesus ist nur zwar als der Knecht gestorben, diese kollektive Schuld auf sich genommen,
wie aber jeder weiß, blieb das Herbeikommen des Himmelreiches aus.
In der Offenbarung schildert Johannes als Prophezeiung die Ereignisse rund um diesen Jüngsten Tag.
Ein Tag, an dem die Lebenden und die auferstandenen Toten wieder vereint werden.
Jesus hatte mit seiner Auferstehung dieses Versprechen vorweggenommen.


Servus Merlin!


Das „Himmelreich“ ist nicht greifbar geworden?
Hier kann ich Dir leider nicht zustimmen.
Die Diskrepanz liegt in der Kernaussage des Christentums, der Auferstehungslehre, und der praktischen Entwicklung nach dem Tod.
Dabei handelt es sich um Visionen aus dem Umfeld der Empfänger (Petrus, die Frauen, andere Jünger …).
Diese Visionen hatten Jesus inhaltlich zum Thema.

Mit der Aussage, etwa so: „He! Du! Jesus lebt!“

Mittlerweile bin ich in meinen Analysen des Neuen Testamentes an dem Punkt angelangt, wo ich behaupten darf,
es gibt sehr wohl eine Schrift darin, die unmittelbar von Jesus inspiriert wurde, nämlich die Texte von Johannes dem Evangelisten.
Gleich zu Beginn der unmissverständliche Hinweis in seinem Evangelium bei Johannes, da ist am Anfang das Wort.
Das kann man nun blumig ausschmücken, oder einfach so verstehen wie es tatsächlich ist, wenn der Mensch als Person nicht mehr existiert,
und lediglich sein Seelenelement sich unter ähnlichen Verhältnissen wie im Leben bemerkbar machen kann,
noch bevor jemand sich bildlich oder emotional darstellen vermag – nach dem Übergang.
Einem menschlicheren Bereich der weitgehend unbekannt wäre und dennoch ein relatives Nahverhältnis zu uns pflegt.

Die Suche wo Jesus nach seinem Tode gewesen ist, ob er in den Himmel aufgefahren sein könnte, die lässt sich daher ganz einfach und direkt erklären,
er war längere Zeit bei seinem angeheirateten Sohn Johannes, bis dieser dann auch gestorben war.
Also das kleine Kind in der Mitte, 17 bis 21 Jahre alt, dem niemand etwas antun sollte,
sonst würde er wie mit einem Mühlstein um seinen Hals ins Meer versenkt. (Black Jack?)


Etwas ganz anderes sind Naturkatastrophen, mit umwälzende Veränderungen bei der Menschheit, und sogar beim Erdball,
etwa dem Ablauf der Tageszeit von 24 Stunden,
wenn so ein Asteroid in rund 300 Jahren von uns aus gerechnet sein Stelldichein abhalten wird wollen.
Davon hat der Menschensohn Jesaja erzählend aufgeschrieben berichtet, und dieses Ereignis kann laufend immer genauer bestimmt werden.
Das wird die MENSCHEN gemeinsam betreffen, egal ob sie mehr weltlich, oder schon zum Jenseits orientiert ausgerichtet sind,
Lebende genau so wie die vorhandenen Seelenelemente im Rahmen unserer sozialen Strukturen.


Wir können nun unabhängig von diesen Eindrücken davon ausgehen,
der Nazaräner hatte Kenntnis von der Entwicklung seiner Strömung,
und wenn er sie nicht unterstützte,
dann hat er sie geduldet,
wegen dem allgemeinen Interesse der Inhalte …


… und ein :regen:

-
 
Sie fragte sinngemäß: "Wozu brauchen wir eigentlich Jesus, wenn Gott uns doch sowieso alle Schuld vergeben hat und uns sowieso bedingungslos liebt?"

Mein Mann hat mir das mal so erklärt, da ich ja mit dem Christentum auch recht wenig anfangen kann und neugierig war:

Er sieht Jesus als Verbindungsglied zu Gott. Er meint, er hätte zu Jesus eher einen Zugang, weil er mal menschlich war und einen grausamen menschlichen Tod gestorben ist. Er sieht in Jesus also "einen von uns" und hätte daher eine "andere Basis" für ein Gespräch. So in der Art "mit dem Abteilungsleiter redet mal leichter als dem Geschäftsführer".
Und da er ja als Teil der Dreifaltigkeit ein Teil von Gott ist bzw. Gott selbst ist (das verwirrt mich immer und immer wieder :confused:) würde er trotzdem direkt mit Gott reden wenn er mit Jesus redet.

Aber bitte an alle: Das ist sein persönlicher Zugang und seine persönliche Erklärung und hat bitte keine allgemeine Gültigkeit für alle Christen!
 
Das ist sein persönlicher Zugang
Gewiss, jeder versucht sich einen Reim aus einem Ungereimten herzustellen. Erstaunlich ist doch, dass das trotz der riesigen Menge an Menschen, die meinen, Christen zu sein, dass diese nicht in der Lage sind, den Kreuzestod vernünftig erklären zu können und jemand wie dein Mann sich genötigt fühlt, anhand von Fragmenten sich selbst etwas zu konstruieren.

seine persönliche Erklärung und hat bitte keine allgemeine Gültigkeit für alle Christen!
Tatsächlich ist es ja so, dass jene "Christen" wie dein Mann anhand des fragmentarischen Wissens etwas konstruieren. Doch die Ansicht deines Mannes habe ich unter den "Christen" auch schon gehört und es gibt davon vielerlei Variationen, die sich mir als Hilfskonstruktionen erweisen, da sie unter einem großen psychischen Druck stehen, der durch Tradition und Kirche im Verbund mit Medien und Schule entsteht.
 
Erst gestern hatte ich die Geschichte einer türkischen Frau gehört. Sie erzählte, wie sie nach Deutschland kam und dort dem Christentum begegnete. Sie hatte auch erzählt, wie sie diese besondere Nähe zu Jesus und seine Nächstenliebe erfahren hatte und deswegen vom Islam zum Christentum übergetreten war. Sie hatte sich dadurch zum Guten verändert, was ihrem Mann nicht verborgen blieb und ihr deshalb folgt.

Sie erzählte dann, wie sie und ihre Familie nicht mehr in Deutschland bleiben durften und in die Türkei ausgewiesen wurden. Am Tag der Ausreise aus Deutschland hatte sie noch am Flughafen zu Jesus gebetet, dass er ihr und der Familie beistehen möge.

In der der alten Heimat angekommen, wurden sie wegen ihres Wechsels zum Christentum vom Rest der Familie, den Nachbarn und den Behörden von der Gemeinschaft ausgegrenzt und gedemütigt. Letztlich erhielten sie dann aber doch noch, wie durch ein Wunder, ein Bleiberecht in Deutschland und durften aus der Türkei wieder ausreisen.

Eine bewegende Geschichte, die ich jetzt nicht in allen Details wiedergeben kann. Sie ist aber ein Beispiel dafür, welche Kraft des Glaubens von der Nähe zu Jesus ausgehen kann.

Es zeigt aber auch, dass Christ zu sein, mancherorts oft recht schwierig sein kann. Meistens bemerkt man solche Freiheiten des Glaubens und Denkens erst dann, wenn man sie nicht mehr hat. Wir sollten da also nicht mit dem Finger auf die Andersdenkenden zeigen und lieber etwas toleranter sein. Auch die Fremden können zu unseren Nächsten werden.


Merlin
 
Wozu brauchen wir Jesus?
Er verkörpert das Prinzip COMPASSION pur.
“Er hat die Sünden der ganzen Menschheit auf sich genommen“ verstehe ich so:
Er ist transpersonal und versteht jeden einzelnen Menschen, auch den größten Sünder. Die Beweggründe für die Sünden und ALLES. Er verinnerlicht die gesamte Menschheit, fühlt sich in jeden einzelnen hinein.
“Erlöst von den Sünden“ interpretiere ich so: “Tiefes Verständnis für die Sünden“. Bedeutet nicht, dass nach dem Kreuzestod nicht weiter gesündigt und dafür gebüßt wird.
 
Wozu brauchen wir Jesus?
Er verkörpert das Prinzip COMPASSION pur.
“Er hat die Sünden der ganzen Menschheit auf sich genommen“ verstehe ich so:
Er ist transpersonal und versteht jeden einzelnen Menschen, auch den größten Sünder. Die Beweggründe für die Sünden und ALLES. Er verinnerlicht die gesamte Menschheit, fühlt sich in jeden einzelnen hinein.
“Erlöst von den Sünden“ interpretiere ich so: “Tiefes Verständnis für die Sünden“. Bedeutet nicht, dass nach dem Kreuzestod nicht weiter gesündigt und dafür gebüßt wird.

Er nimmt also meine Sünden auf sich, ich werde aber trotzdem für meine Sünden bestraft.
Das hätte er dann auch bleiben lassen können.
Das alles empfinde ich als Quark, oder zumindest weit jenseits menschlicher Logik.
 
Die Ursünde ist doch die Abkehr von Gott und die damit einhergehende Identifizierung mit der materiellen Welt, die Konstruktion eines Egos.
Buße bedeutet aus dem Hebräischen übersetzt Umkehr.
Mit der Umkehr und der Rückwendung zuGott entfällt diese Sünde.
Diese Umkehr bedeutet, ein Christusbewusstsein auszubilden oder wachsen zu lassen.
Wenn du selbst Verwandlung erfährst, selbst Licht bist, ist es der Gesalbte in dir, du in ihm, der von aller Sünde erlöst. Im Einssein gibt es keine Abkehr mehr.
 
Sie fragte sinngemäß: "Wozu brauchen wir eigentlich Jesus, wenn Gott uns doch sowieso alle Schuld vergeben hat und uns sowieso bedingungslos liebt?"
Es gibt keine Schuld, lasse dir nicht etwas einreden was dich von dir selbst entfernt.
Vielleicht musst du dich mit Leuten aussöhnen mit denen du dich gestritten hast aber das ist schon alles. :)
 
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