So verstehe ich das auch, denn für meine Selbsterkenntnis brauche ich keine Wissenschaft, keine Beweise!
Wer also für sich erkennt, (glaubt) es gibt einen Gott, Engel, Geister.....ect. muss sich das natürlich nicht wissenschaftlich beweisen lassen.
Wer aber Gottes /Engelenergien oder Channelings als heilend oder heilungsfördernd verkauft, damit wirbt sich mit Gott, den Engeln zu verbinden, verspricht diese Energien für € zu übertragen, sollte die Wirkung seiner Versprechen schon beweisen können.
Kann er das nicht, unterliegt er einer Selbsttäuschung, verkauft "des Kaisers neue Kleider"!
Ich z.Bspl. glaube an Gott.....wie und was ich genau glaube ist mein Ding, dafür brauche/erwarte ich keinen Beweis.
Auch wirst Du von mir keinen Beitrag finden, wo ich behaupte Gott gibt es weil......eben Selbsterkenntnis!
Du hast für dich klar, dass das, woran du glaubst, auch ein Glaube ist (nicht mehr und nicht weniger).
Ich stimme dir absolut zu, dass jeder glauben darf, was er will, solange er differenzieren kann, dass es Glaube und kein Wissen ist.
Gefährlich wird es dann, wenn diese Grenzen verschwimmen, wenn Geld damit verdient wird, wenn nachhaltig Einfluss auf andere genommen wird, wenn ein Glaube als Gegenargument zu Wissen herhalten soll.
Triebfeder der Wissenschaft ist auch der Glaube, z.B. eine subjektive Überzeugung, dass etwas so ist und nicht anders.
Wenn diese Überzeugung für irgendetwas so groß ist, das gesellschaftliche Interesse gegeben ist (z.B. für irgendwelche Heilmethoden), eine gewisse Plausibilität vorliegt, dann sollte so etwas tunlichst mit wissenschaftlichen Methoden überprüft werden.
Ich persönlich hake immer wieder an alternativen Heilmethoden, die zahlreich untersucht wurden und keinerlei Wirkung brachten (oft gar den Schaden, der angerichtet wurde, bewiesen wurde), die mit reisserischen primitivsten Texten und Parolen vermarketet werden und die jeglicher Plausibilität widersprechen.
Was genau passiert da mit menschlichen Gehirnen? (ein bißchen reinfallen kann jeder, ist mir auch schon passiert, aber so krass ... ?)
Wenn ich jetzt allein auf meine Subjektivität bauen würde, würde ich wahrscheinlich schlußfolgern, dass Menschen, die so etwas zum Opfer fallen, ein bißchen dümmlich sind oder besonders alt sind oder besonders jung oder was auch immer.
So bilden sich Vorurteile.
Da ich damit aber nicht zufrieden bin, interessiere ich mich dafür, welche Faktoren denn nun wirklich eine Rolle spielen, damit man so etwas auf den Leim gehen kann.
Und das kann ich allein nicht beantworten - ich kann nur Hypothesen bilden.
Dafür brauche ich dann wissenschaftliche Methodik.
Da scheinbar jeder zum Opfer werden kann, muß ich meine "Dümmlich"-Hypothese sowie meine Altershypothese fallen lassen und die Forschung anders aufziehen ... . Langsam geht mir dann auf, wie komplex so eine Forschung ist - ich muß ja nicht nur nach dem Opferkreis schauen, sondern auch nach den Strategien, die die Anbieter nutzen und wen sie wann damit erreichen ... puh, das wird immer komplizierter.
Dann kommt irgendwann die Frage der Prävention: wie kann man es gesellschaftlich erreichen, dass Menschen nicht einfach alles glauben, wie kann man ein kritisches Bewußtsein schulen? Will man das überhaupt (kritische Menschen sind ja nicht nur gegenüber alternativen Heilmethoden kritisch, sondern auch allem anderen gegenüber)? Oder nimmt man lieber in Kauf, dass es einige Esoterikopfer gibt (wie viele sind das eigentlich)? Was sind die generellen Folgen von solchen gesellschaftlichen Undenkprozessen ... .
Forschung kann so spannend sein!
