Woran glaubt Ihr nicht?

Die subjektive Natur von Schmerzen ist nicht a priori ein Argument dagegen, gute Forschungsmethodik anzuwenden.

Nö, anwenden kann man die Methodik. Es spielt nur keine Rolle, weil dann ein Skeptiker schon weiß, wie er positive Studien mit entsprechender Signifikanz totdebattiert - siehe Gwup.

Die Stärke von Schmerzen lässt sich übrigens meines Wissens nach nicht objektiv messen, also ist man darauf angewiesen, wie der Proband sich dazu äussert (=subjektiv) bzw. wie der Wissenschaftler, der das erfasst, wirklich aufschreibt. Was man erhält sind natürlich objektiv Zahlen, die man in Statistiken verwurschten kann, was aber dem Individuum nicht wirklich weiterhilft, solange es nicht weiß, ob es zu dem Personenkreis gehört, der genormt und gemittelt, erfasst wurde.

Was ich hier anführe ist ein Beispiel, wieso es z.B. berechtigte Kritik an der evidenzbasierten Medizin gibt. ;)

LG
Any
 
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Und weiter? Kann doch einem Wissenschaftler wurscht sein, wenns eh nicht anerkannt wird.

Ich bin kein Wissenschaftler, aber mir ist es dennoch nicht wurscht!

Ich finde jeder der was kauft sollte wenigstens die Gewähr bieten können das der Käufer auch das bekommt was ihm versprochen wird.
Oder der Eso-Anbieter muss dazu sagen: Ich habe da eine Idee an die ich persönlich glaube, wenn du mit mir das glauben willst/kannst bezahlst du mir ....usw.
 
So verstehe ich das auch, denn für meine Selbsterkenntnis brauche ich keine Wissenschaft, keine Beweise!

Wer also für sich erkennt, (glaubt) es gibt einen Gott, Engel, Geister.....ect. muss sich das natürlich nicht wissenschaftlich beweisen lassen.
Wer aber Gottes /Engelenergien oder Channelings als heilend oder heilungsfördernd verkauft, damit wirbt sich mit Gott, den Engeln zu verbinden, verspricht diese Energien für € zu übertragen, sollte die Wirkung seiner Versprechen schon beweisen können.
Kann er das nicht, unterliegt er einer Selbsttäuschung, verkauft "des Kaisers neue Kleider"!

Ich z.Bspl. glaube an Gott.....wie und was ich genau glaube ist mein Ding, dafür brauche/erwarte ich keinen Beweis.
Auch wirst Du von mir keinen Beitrag finden, wo ich behaupte Gott gibt es weil......eben Selbsterkenntnis!
Du hast für dich klar, dass das, woran du glaubst, auch ein Glaube ist (nicht mehr und nicht weniger).

Ich stimme dir absolut zu, dass jeder glauben darf, was er will, solange er differenzieren kann, dass es Glaube und kein Wissen ist.
Gefährlich wird es dann, wenn diese Grenzen verschwimmen, wenn Geld damit verdient wird, wenn nachhaltig Einfluss auf andere genommen wird, wenn ein Glaube als Gegenargument zu Wissen herhalten soll.

Triebfeder der Wissenschaft ist auch der Glaube, z.B. eine subjektive Überzeugung, dass etwas so ist und nicht anders.
Wenn diese Überzeugung für irgendetwas so groß ist, das gesellschaftliche Interesse gegeben ist (z.B. für irgendwelche Heilmethoden), eine gewisse Plausibilität vorliegt, dann sollte so etwas tunlichst mit wissenschaftlichen Methoden überprüft werden.


Ich persönlich hake immer wieder an alternativen Heilmethoden, die zahlreich untersucht wurden und keinerlei Wirkung brachten (oft gar den Schaden, der angerichtet wurde, bewiesen wurde), die mit reisserischen primitivsten Texten und Parolen vermarketet werden und die jeglicher Plausibilität widersprechen.
Was genau passiert da mit menschlichen Gehirnen? (ein bißchen reinfallen kann jeder, ist mir auch schon passiert, aber so krass ... ?)

Wenn ich jetzt allein auf meine Subjektivität bauen würde, würde ich wahrscheinlich schlußfolgern, dass Menschen, die so etwas zum Opfer fallen, ein bißchen dümmlich sind oder besonders alt sind oder besonders jung oder was auch immer.
So bilden sich Vorurteile.
Da ich damit aber nicht zufrieden bin, interessiere ich mich dafür, welche Faktoren denn nun wirklich eine Rolle spielen, damit man so etwas auf den Leim gehen kann.
Und das kann ich allein nicht beantworten - ich kann nur Hypothesen bilden.
Dafür brauche ich dann wissenschaftliche Methodik.
Da scheinbar jeder zum Opfer werden kann, muß ich meine "Dümmlich"-Hypothese sowie meine Altershypothese fallen lassen und die Forschung anders aufziehen ... . Langsam geht mir dann auf, wie komplex so eine Forschung ist - ich muß ja nicht nur nach dem Opferkreis schauen, sondern auch nach den Strategien, die die Anbieter nutzen und wen sie wann damit erreichen ... puh, das wird immer komplizierter.
Dann kommt irgendwann die Frage der Prävention: wie kann man es gesellschaftlich erreichen, dass Menschen nicht einfach alles glauben, wie kann man ein kritisches Bewußtsein schulen? Will man das überhaupt (kritische Menschen sind ja nicht nur gegenüber alternativen Heilmethoden kritisch, sondern auch allem anderen gegenüber)? Oder nimmt man lieber in Kauf, dass es einige Esoterikopfer gibt (wie viele sind das eigentlich)? Was sind die generellen Folgen von solchen gesellschaftlichen Undenkprozessen ... .

Forschung kann so spannend sein! :)
 
Ich bin kein Wissenschaftler, aber mir ist es dennoch nicht wurscht!

Ich finde jeder der was kauft sollte wenigstens die Gewähr bieten können das der Käufer auch das bekommt was ihm versprochen wird.
Oder der Eso-Anbieter muss dazu sagen: Ich habe da eine Idee an die ich persönlich glaube, wenn du mit mir das glauben willst/kannst bezahlst du mir ....usw.

Na ja, frag mal demnächst den Bäcker nach Studien für seine Backwaren. Oder den Arzt nach Studien für die Wirksamkeit seiner Anwendungen für dich.

Wenn dir das nicht egal ist, müsstest Du in jedem Fall danach fragen, ansonsten vertraust Du nur blind.

LG
Any
 
Dann kommt irgendwann die Frage der Prävention: wie kann man es gesellschaftlich erreichen, dass Menschen nicht einfach alles glauben, wie kann man ein kritisches Bewußtsein schulen? Will man das überhaupt (kritische Menschen sind ja nicht nur gegenüber alternativen Heilmethoden kritisch, sondern auch allem anderen gegenüber)? Oder nimmt man lieber in Kauf, dass es einige Esoterikopfer gibt (wie viele sind das eigentlich)? Was sind die generellen Folgen von solchen gesellschaftlichen Undenkprozessen ... .

Forschung kann so spannend sein! :)

Und das kannst Du ganz entspannt auf alle Lebensbereiche erweitern.

Man nimmt ja z.B. auch im Gesundheitswesen Opfer in Kauf. Es dürfen halt nur nicht zu viele sein. Aber so ein paar zig tausend Tote wegen Sepsis und Reistenzen fallen da alleine in Deutschland wohl nicht weiter ins Gewicht - obwohl Medizin DER Bereich schlechthin ist, wo dank dem Gesetzgeber alles kontrolliert zu werden hat. Und trotzdem jucken die Opfer keinen... zumindest scheint es so.

Aber wehe wer geht nicht zum Arzt weil Tante Trude ihm die Karten legte und die prognostizierten ein mögliches Unheil, dann ist natürlich immer der Anbieter schuld, ach neee... moment mal.

ich muß ja nicht nur nach dem Opferkreis schauen, sondern auch nach den Strategien, die die Anbieter nutzen und wen sie wann damit erreichen ... puh, das wird immer komplizierter.

Ja klaro, natürlich muss ich da noch viel weiter schauen und forschen, nämlich, wieso nicht jder Mensch Opfer der achso bösen Medizin... äh... resistenten Keime... äh... jetzt denke ich gerade an den letzten Flugzeugabsturz bei Germanwings und komme doch glatt zur Psychologie, weil der Pilot war ja wohl offensichtlich psychisch schwer krank und man ließ ihn trotzdem fliegen. Lag es nun an ihm, seinen behandelnden Therapeuten, dem Arbeitgeber?

Hui, sobald man mal abseits der angeblich so schlimmen Esoterik schaut, sehen wir, dass die Menschen das in der unesoterischen Welt auch so gar nicht auf die Reihe bekommen sich immer kritisch gut zu informieren und das das bei Einigen auch gar nichts nutzt. Da werden Menschenleben als Verluste einfach mit eingeplant. Shit Happens. Kann passieren...

Aber wehe eine Patientin möchte sich nicht mehr schulmedizinisch behandeln lassen, aus Angst vor den schlimmen Nebenwirkungen und Schmerzen, dem Verlust an Lebensqualität und weil es keine Medikamente gibt, dann ist natürlich Heilpraktiker Tim schuld, wenn sie nicht weiter zu vielen Ärzten geht, von denen ihr doch keiner bislang helfen konnte...

Skeptiker sind mir wo die vehementesten Gläubigen, nach wie vor. Ich komme zu keinem anderen Schluss und ich verstehe auch, dass gerade jenen mit den persönlichen schlimmen Erfahrungen ganz besonders aufmerksam sind. So wie wahrscheinlich die Angehörigen der Opfer des Germanwings-Fluges in ihrem Leben, wo es um's Fliegen geht, ganz besonders genau hinschauen und sich auch weigern das Gesamtbild zu sehen.

Verständlich, so ticken Menschen. Eine besonders schlimme Erfahrung im eigenen Leben macht sozusagen blind.

Und, achso, Skeptiker glauben, glaube ich, ganz klar daran, dass alle anderen Menschen außer ihnen selbst natürlich, zu doof sind kritisch zu schauen und logisch zu denken... sonst müssten sie ja nicht warnend immer dieselben Sachen runterbeten.

Am Ende stellt aber wohl jeder Mensch fest, dass man präventiv nicht jeden Menschen beschützen kann, schon gar nicht vor seinen eigenen Lebensentscheidungen. ;)

Lg
Any
 
Manche Menschen unterliegen halt dem Fake-Effekt zu meinen, sie müssten Esoteriker/Alternative unbedingt retten.

Fragt sich nur.... vor was? :confused:

Nein, Kritiker wollen nicht Esos retten,
sondern die Menschen, die dem Eso-Fake glauben, sich von ihm Lebenshilfe oder Gesundheit erwarten.

Da muss ich doch nur mal hier quer lesen um zu erkennen, was sich Menschen von den Versprechungen der Eso-Anbieter erhoffen.

Eine von 3 Seiten:
http://www.zeit.de/zeit-wissen/2011/04/Dossier-Esoterik-Seelenpfuscher/seite-3
 
Bougenvailla schrieb:
Ich finde jeder der was kauft sollte wenigstens die Gewähr bieten können das der Käufer auch das bekommt was ihm versprochen wird.

Absolut. Mag sicher Anbieter geben, die Mogelpackungen verkaufen, aber wieso glaubst du, dass es generell so ist? Was befähigt dich zu dieser Annahme, da du niemals wissen kannst, wie der einzelne Anbieter arbeitet?

Und jetzt komm mir bloss nicht wieder mit deinen Pauschalrundumschlägen, von wegen "Anbieter versprechen Heilung". Das ist schlicht ein Fake-Effekt in deinem eigenen Oberstübchen.
 
Bougenvailla schrieb:
Nein, Kritiker wollen nicht Esos retten,
sondern die Menschen, die dem Eso-Fake glauben, sich von ihm Lebenshilfe oder Gesundheit erwarten.

Ireland hat definitiv von "heraus" geschrieben. Ergo muss der Esoteriker in etwas drinnen sein, was ihm nicht gut tut. Vielleicht gibt es ja so genannte Kritiker, die "Alternative" generell für behandlungsbedürftig halten, keine Ahnung. Musst sie selber fragen, wie sie das meint, mich betrifft das nicht.
 
Bougenvailla schrieb:
Da muss ich doch nur mal hier quer lesen um zu erkennen, was sich Menschen von den Versprechungen der Eso-Anbieter erhoffen.

Ähm... Weder muss ich irgendwo mittun (so unter dem Motto "ALLE Anbieter sind....", noch bin ich dafür verantwortlich, was irgendwelche Leute sich erhoffen. Wenn sie sich vom Alternativanbieter nix erhoffen (können), dann erhoffen sie von irgendwem anderen.
 
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Ireland schrieb:
Oder nimmt man lieber in Kauf, dass es einige Esoterikopfer gibt (wie viele sind das eigentlich)? Was sind die generellen Folgen von solchen gesellschaftlichen Undenkprozessen ... .

Es sind mit Sicherheit weniger als im Bereich Medizin. Nur, dass bei Medizinern kaum ein Hahn danach kräht, und bei Alternativen jeder einzelne Fall von Presse, diversen "Kritikern" hier etc. bis zum ..... auf reisserische Art und Weise (die man i.d.R. nicht mal überprüfen kann, da kein Gerichtsurteil vorhanden ist) ausgeschlachtet wird.

Ireland schrieb:
Dafür brauche ich dann wissenschaftliche Methodik.

Verantwortungsbewusstsein des Anbieters dem (potentiellen) Klienten gegenüber, entsprechende Kontrolle und dem Hernn/der Dame, die sich nicht daran halten, gehörig auf die Finger zu klopfen reicht.
Wofür alles nicht manche Menschen wissenschaftliche Methodik meinen zu brauchen....... Eigentlich ziemlich arm dran, wenn *Mensch* ständig nach Wissenschaft rufen muss, weil er ohne nicht mehr klar kommt. Auf anderen Gebieten nennt man sowas Abhängigkeit und Sucht.
 
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