Woran glaubt Ihr nicht?

joey - wenn du so etwas wie effizienz und/ "intelligente" effektive selektion mit physikalischen und/oder chemischen prozessen erklären kannst - lädst du mich ein wenn dir der nobelpreis überreicht wird ? :)
 
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Was ich unterhaltsam finde: es gibt einen wissenschaftlichen Konsens, eine Art wissenschaftlichen Zeitgeist. Der setzt sich so zusammen, dass eine bestimmte Anzahl möglichst anerkannter Wissenschaftler einer Meinung sind.

Wenn nun ein Wissenschaftler neue Theorien anbringt, die diesem Konsens widersprechen, nennt man das entkräftet, wenn sie auf taube Ohren stoßen. Solange, bis es genug neue Wissenschaftler gibt, die einen neuen Konsens schaffen und so die bisherigen Ansichten stürzen. Sicherlich auch mit Forschungsergebnissen untermauert, manchmal reicht es aber auch, eine unbewiesene Theorie vom Tisch zu fegen, weil Quantität in den Annahmen einzelner Personen, die eben anerkannter sind in dem Fachbereich, als gewichtig erachtet wird.

Für mich sind das rein psychologische Mechanismen, die hier wirksam werden. Und nicht unbedingt nur Fakten.

In Religionen funktioniert das ganz ähnlich, wessen Stimme gewichtiger ist, das wird halt geglaubt. Auch dort gibt es einen Konsens, wo dann Querdenker keine realistische Chance haben neue Ideen (hier z.B. die Auslegung religiöser Schriften und Regeularien) einzubringen. Sie müssen dann warten, bis entweder der Konsens sich lockert oder eben die alten Stimmen ausgestorben sind.

LG
Any
 
joey - wenn du so etwas wie effizienz und/ "intelliegente" effektive selektion mit physikalischen und/oder chemischen prozessen erklären kannst - lädst du mich ein wenn dir der nobelpreis überreicht wird ? :)

Die Efizienz kommt ja dadurch zustande, dass selektiert wird, was "überlebt" - bzw. lange genug bestehen bleibt - und sich irgendwie reproduziert. Da braucht es keine Intention und keine Intelligenz zu, die das steuert oder was weiß ich macht.

Das machen sich Wissenschaftler auch zu nutze. In diversen Optimierungs-Aufgeben werden da "genetische Algorithmen" angewendet, die eben gute Parametersätze (die "Gene") in komplexen Optimierungsaufgaben liefern sollen. Das ist kein Nobelpreis wert, das sind anerkannte und angewandte Mechanismen.

Und zu dem, was Dr. Scherer anzweifelt, habe ich schon einen Link und Zitat gebracht. Aber gerne nochmal:

http://de.wikipedia.org/wiki/Siegfried_Scherer

wikipedia schrieb:
Scherer ist dafür bekannt, in öffentlichen Diskussionen die Evolutionstheorie zu kritisieren. Er bestreitet nicht, dass Evolution stattfindet, ist jedoch der Ansicht, dass diese nur zu Veränderungen innerhalb des jeweiligen Grundtyps (Mikroevolution) und nicht zu einer Zunahme an Komplexität (Makroevolution) führt.
 
Ich glaube jedenfalls nicht, dass Wahrheit so weit weg von dem zu finden ist, wo ich stehe.
Das ist doch mal eine richtig "kluge" Aussage.^^
Was denkst Du eigentlich, wie andere Menschen, die eine andere Meinung & andere Erfahrungen gemacht, als Du & NICHT an einen Zufall glauben, das sehen?
Meinste nicht auch, daß auch sie (ich eingeschlossen) glauben, daß die Wahrheit nicht so weit weg von dem zu finden ist, wo sie stehen?
 
Die Efizienz kommt ja dadurch zustande, dass selektiert wird, was "überlebt" - bzw. lange genug bestehen bleibt - und sich irgendwie reproduziert. Da braucht es keine Intention und keine Intelligenz zu, die das steuert oder was weiß ich macht.

Das machen sich Wissenschaftler auch zu nutze. In diversen Optimierungs-Aufgeben werden da "genetische Algorithmen" angewendet, die eben gute Parametersätze (die "Gene") in komplexen Optimierungsaufgaben liefern sollen. Das ist kein Nobelpreis wert, das sind anerkannte und angewandte Mechanismen.

Und zu dem, was Dr. Scherer anzweifelt, habe ich schon einen Link und Zitat gebracht. Aber gerne nochmal:

http://de.wikipedia.org/wiki/Siegfried_Scherer
eben - du markiertst den falschen satz, da steht nämlich auch: "Er bestreitet nicht dass Evolution stattfindet" und das kann man nur so verstehen dass er die Evolution eben nicht anzweifelt.
dein ansatz die effizienz zu erklären scheitert schon im ersten augenblick des urknalls - vor der ersten interaktion gabs nur "viele viele einzelne quanten"(oder von mir aus auch das "zeitlose nichts" die dadurch dass vor der ersten differnzierung noch gar keine stattgefunden hat alle ganz und gar gleich sein müssen und da muss erst einmal etwas versucht werden bevor man überhaupt zu "verschiedenen überlebensraten" kommen kann (und diesen versuch kannst du schon mal nicht mit "evolutionärer selektion" erklären)
 
Und übrigens - wenn jemand "anzweifelt" dass irgendwas in der "mikroevolution" nicht zu irgendwas in der "makroevolution" führt, dann zweifelt er weder "mikro-" noch "makroevolution" an, sondern nur einen kolportierten zusamenhang zwischen den beiden.
 
Das ist doch mal eine richtig "kluge" Aussage.^^
Was denkst Du eigentlich, wie andere Menschen, die eine andere Meinung & andere Erfahrungen gemacht, als Du & NICHT an einen Zufall glauben, das sehen?
Meinste nicht auch, daß auch sie (ich eingeschlossen) glauben, daß die Wahrheit nicht so weit weg von dem zu finden ist, wo sie stehen?

Ersten: Ich glaube nicht "an einen Zufall". Dieser berühmte "Zufall" wird der Evolutionstheorie gerne fälschlicherweise in den Mund gelegt.

Und ja, natürlich glaubt jeder, dass die Wahrheit nicht so weit von dem zu finden ist, wo man gerade steht. Da kann man dann, wenn man will, über die verschiedenen Behauptungen diskutieren. Ich finde es fast belustigend, dass dann mir hier vorgeworfen wird, ich würde Dinge aufzwingen wollen oder ähnliches, weil ich antworte, wenn jemand beispielsweise sagt, dass er die Evolutionstheorie - oder Ansätze davon - für falsch hält.

Jemand kann/soll/darf also schreiben: "Die Evolutionstheorie, wie sie momentan gelehrt wird, ist so nicht richtig, weil ...", aber, wenn ich antworte, warum das Argument nicht wirklich greift, bin ich ein verbohrter "in der Box" denkender Kampf-Atheist, der mit Mogelei und gewalt etwas aufzwingen will.
 
eben - du markiertst den falschen satz, da steht nämlich auch: "Er bestreitet nicht dass Evolution stattfindet" und das kann man nur so verstehen dass er die Evolution eben nicht anzweifelt.

Er zweifelt wichtige Teiler der Evolutionstheorie an - nämlich z.B., dass sich aus vielen Schritten der "Mikroevolution" dann "Makroevolution" ergibt.

dein ansatz die effizienz zu erklären scheitert schon im ersten augenblick des urknalls (...)

Ähm, ich habe gar nicht versucht, es "im ersten Augenblick des Urknalls" anzuwenden. Ich habe die chemische Evolution erwähnt, die dann zur Entwicklung der ersten (Proto-)Zellen führte etc. , und die ungefähr 10 Milliarden Jahre später stattfand. Eine derartige Beschreibung wird nicht deswegen falsch, weil sie nicht auf den Urknall passt (oder zu passen scheint).

Und übrigens - wenn jemand "anzweifelt" dass irgendwas in der "mikroevolution" nicht zu irgendwas in der "makroevolution" führt, dann zweifelt er weder "mikro-" noch "makroevolution" an, sondern nur einen kolportierten zusamenhang zwischen den beiden.

Ich zitiere nochmal Wikipedia:

wikipedia schrieb:
Scherer ist dafür bekannt, in öffentlichen Diskussionen die Evolutionstheorie zu kritisieren. Er bestreitet nicht, dass Evolution stattfindet, ist jedoch der Ansicht, dass diese nur zu Veränderungen innerhalb des jeweiligen Grundtyps (Mikroevolution) und nicht zu einer Zunahme an Komplexität (Makroevolution) führt.

D.h. seine Sicht der Evolution beinhaltet nur die sog "Mikroevolution". Da steht sinngemäß: "Er sagt, es findet Evolution statt, aber nur Mikroevolution. Die zunehmende Komplexität (Makroevolution) will er nicht so erklären."

Und doch: Damit zweifelt er die Evolutionstheorie an. Er bezweifelt damit einen sehr großen Teil ihres "Wirkbereiches" (die Entstehung der verschiedenen Arten beispielsweise).
 
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Ersten: Ich glaube nicht "an einen Zufall".

Zufall beschreibt im Grunde nichts anderes, als: wir können aufgrund der Komplexizität der Zusammenhänge und Vielzahl einflußnehmender Faktoren nicht vorhersehen, wann ein bestimmtes Ereignis eintrifft.

Richtig?

LG
Any
 
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