Woher kommen Gedanken? Was denkt in mir?

Denken kann man lernen.
Bis wir es gelernt haben, ist das Denken nicht viel mehr als ein Reflex. Eine Art übersteuerte Verarbeitungsmaschinerei aus dem was wir erleben.
Die Gedanken werden durch uns (bzw durch unser unbewusstes, noch nicht waches selbst) geformt- meist findet das in Mustern statt- und gestaltet somit unsere Realität.

Beispiel: Du erlebst etwas und hast entsprechende Gedanken darüber,
im Nachhinein analysierst du vielleicht noch das Erlebnis; und dann dich selbst darin.
Hast du dich entsprechend dem verhalten, wie du dich siehst- wie also dein Selbst-Bild ist?

Anders wird es beim bewussten Denken, das man wie gesagt erst erlernen muss. (jedenfalls die meisten von uns) Hier ist das Denken kein Zwang mehr; es trägt keine oder kaum noch Programmierung sondern kommt frisch in jedem Moment aus dir heraus. Du bist sozusagen Herr deiner Gedanken.
Du merkst es daran, dass du weniger grübelst ("was wäre wenn...", "hätte ich besser dies oder jenes tun sollen?" ,..."was bedeutet xxx?" usw.) und deine Gedanken klarer sind und unmittelbar zu einem Ergebnis führen.

Die Gedanken fangen an, DIR zu dienen- statt du ihnen.

Lernen kannst du dies am besten durch Bewusstheit darüber, was du und wie du denkst, bzw eine einfache Achtsamkeit ist ausreichend. Aufmerksamkeit/Bewusstheit ist immer zuerst da. Denn du kannst dir ÜBER die Gedanken bewusst werden; nicht anders herum.
Im Grunde ist es ein Switch- der es aber in sich hat. :)

LG
maiila
 
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Hallo Ihr Lieben

Wo ist der „Sitz“ der Gedanken? Besser gesagt der Ursprung? Entstehen sie in mir?
Wenn in der Vergangenheit, wo ist die?

Dr. snuggels…. wieso ist denken begrenzt? Ist das nicht unsere einzige Freiheit die wir haben?
Was wäre Deiner Meinung nach weniger begrenzt?

Liebe Grüße
Du merkst schon, alle Antwortmöglichkeiten möglich :)
je nach Vergangenheit; Entlang der jeweiligen Vergangenheit/Gelesenem/etc wird gedeutet/gemeint/interpretiert. Und jeweils mit Überzeugung!

Wir wissen nicht wo der "Sitz" der Gedanken/Erinnerung/Speicher ist. Wir kennen "den Ursprung" nicht
(...drum behelfen wir uns mit sog. 'kausalen' Zusammenhängen, esoterischen 'Erkenntnissen', wissenschaftlicher 'Logik', Religionsglauben und sonstigen Hoffnungen :)
nichtWissen ist einfach zu verunsichernd. Und schließlich sind wir doch die Krone der Schöpfung :D )


Aber ehrlicherweise besteht unsere Freiheit darin, über Freiheit zu spekulieren. (Was, wenn man sich dessen bewusst ist&bleibt was man da tut, das Freiheitsgefühl aber nicht grad streichelt :sick: )

 
Telepathie kann auch möglich sein, das man was von anderen empfängt. Diese spiegelt sich als eingehender Gedanke nieder.

Beispiel denkt jemand an Liebe zu einer bestimmten Person, bekommt diese Person Liebesgedanken oder auch Gefühle.
 
Ganzsicher habe ich meine eigenen Gedanken. Also denke ich selbst.
Es hat sich auch schon (mehrmals)
ein fremder Gedanke bei mir festgesetzt, was mir aber sofort klar ist, denn sie weichen von meiner Denkweise ab.
Grundsätzlich habe ich meine Gedanken, ob in der Gegenwart, Vergangenheit oder Zukunft!!!
in Liebe Gida
 
Hallo ihr Lieben!

Seit einiger Zeit drängt sich mir die Frage auf, was denkt in mir? Woher kommen meine Gedanken?
Kommen Gedanken aus mir selbst heraus oder entstehe ich aus meinen Gedanken?
Kann man den Gedankenstrom komplett anhalten? Wenn ja wie?


Freu mich auf Eure Antworten!



ja, die gedanken kann man anhalten...allerdings das ist eine der schwerste übungen...fürs este: lass deine gedanken fliessen und bremse sie nicht zwanghaft. ja deine gedanken haben ihren urprung in dir...

lg von shimon
 
Hallo meine Lieben!

Vielen Dank für Eure zahlreichen Antworten. Nun war mein Gehirn beschäftigt dies zu analysieren.
Ich muss gestehen mein Geist-Gehirn-Ich was auch immer, wir sind zufrieden. Fürs erste ruhig gestellt sozusagen.
Die Wissenschaftliche Erklärung ist sehr interessant, wie auch die anderen Erklärungsmodelle.

Ich habe vor kurzem ein 10 Tage Vipassana Meditations Retreat gemacht und war erstaunt wieviele Gedanken man hat und wie schwierig es ist diese anzuhalten. Aber wenn es einen gelingt, dann ist das ein sagenhaftes Gefühl. Daher drängte sich mir die Frage auf, woher kommen „sie“.

Ich danke Euch für die Mühe, ihr habt mich wieder einen Schritt weiter gebracht!

Dickes Busserl :kiss3: an Euch ALLE
 
Aber du bist nicht dein Denken du bist das Bewusstsein was über dem Denken steht.
Oder was sich unter dem Denken befindet - ganz wie man es sehen will. Zum Beispiel als Basis einer Pyramide, auf der sich Schichten aus Knochen, Sehnen, Muskeln, Organen, Sinnesorganen, Nervenmasse und eben auch aus Geist aufstapeln.

Du bist das Erkennen.
Ganz oben auf der Pyramide ist das Erkennen, das stimme ich Dir zu. Das ist wohl das Besondere im Menschen, daß er sich aus seiner Wahrnehmung heraus ein Erkennen erlaubt. Und aus Lauten ein Verstehen, im Rahmen von Sprache. Und er transponiert sogar Bild in Ton, zum Beispiel beim Lesen. Das Buchstabenbild wird zum gehörten Wort am Ort der Stille. Alls dies dient dieser Funktion des Erkennens.

Denken was nicht in der Bewusstheit wurzelt, wird zum Selbstzweck und ist gestört.
Ein böses urteil. Aber wahrscheinlich hast Du Recht. Ich würde es aber trotzdem etwas anders formulieren: Das Ich wird zum Selbstzweck, nicht das Denken. Denken selber hat keinen Selbstzweck, es hat m.E. egal wie es ist Zweck, und sei es nur im Künstlerischen. Oder sei es nur durch Liebe erkannt, z.B. bei geistig Behinderten.

Gehe ich davon aus, daß ich so gut wie nie voll bewusst bin bzw. mache ich die Erfahrung, nicht "passiv" oder nicht automatisch zu denken, wenn ich ganz bewusst bin, dann dürfte also Denken insgesamt eine Störung sein. Denn ein gedachtes Wort kostet geistige Energie, und die geht dann im Moment des Denkens eines Wortes aus der Konzentration und Aufmerksamkt /Achtsamkeit verloren.

Deshalb soll man ja atmen, nicht wahr, wenn man Gedanken hat. Daß jedes gedachte Wort eine Unnnötigkeit darstellen könnte, das entdeckt man aber erst während der Meditation. Vorher kann man sich manchmal ja nicht 5 Minuten ohne Denken vorstellen.

Und auch ich fühle mich oft, in dieser Welt der Probleme verloren! Im Handeln, denken, vorausplanen,erinnern!
Daher hab ich auch wieder angefangen zu meditieren! Um zu begreifen Alles ist Jetzt! :)

Und Jetzt, ist auch wieder vorbei!
Das ist das Problem mit diesem "Alles ist Jetzt": es ist sofort wieder vorbei, ja. Danach ist wieder Ich. Dumm gelaufen. Und wenn Ich nun im Denken gefangen ist, dann muß das Ich auch erst wieder vom Meditierenden gegangen werden, damit das Alles ist Jetzt wieder auftauchen kann. Nennen wir es Präsenz?

Präsenz reicht ja eigentlich aus. Man muß nicht meditieren. Wenn ich präsent bin, dann höre ich mich innerlich sagen "Scheiß Glas", drehe mich um und nehme mir ein anderes, das besser ist. Mein Ich würde noch hinterher denken: ach was, es ist halt ein Glas. Und würde weiter aus diesem Glas trinken, obwohl das Getränk eben nicht dort hineinpaßt, der Rand ist zu dick für diese ölige Flüssigkeit.

Und genauso regelt sich der gesamte Tag auch ohne Denken, indem man ganz einfach nur präsent ist. Man hört nach Aussen und nach Innen, mehr nicht.

Wenn man so lebt ist es dann aber eben wichtig, sich Auszeiten von der eigenen Offenheit zu nehmen und in die Geschlossenheit zurück zu kehren. In die Abgeschiedenheit. Sich nicht mehr verbunden zu wissen mit dem Erlebten und mit der Zukunft. Um dann in der Erinnerung ordentlich alles zu erfassen und ggf. Notizen und eben Pläne auf einem Tisch zu machen statt im Kopf. Ein Gehirn behält normalerweise einen Tag sehr genau, also einfach täglich abends "Kopfleeren" und schon ist man frei. Gewohnheitssache.



Nun ja. Jetzt habe ich also aufgeschrieben, wie ich persönlich Gedanken quitt kriege, denke ich. Auf diese Weise beschreibe ich aber ja auch den Ort, woher sie kommen, denke ich, und daher wird es wohl auch in diesen Thread hier passen.

lg
 
@Kraehenkind : Schön, daß Du so Deine Gedanken wahrnimmst. Das ist doch prima. Darf ich mal fragen, wie Du genau vorgehst?

Ich persönlich habe ja wirklich lange auf das Wort meditiert. Habe mir da viel Zeit für genommen. Zu sitzen und zu hören. Und dann gingen die Bilder auf, die Farben, die Welten - so wie sie in meine Gedanken eingebunden waren. Eine Blume, die ich sehe, ist auch als Wort vorhanden. Nur: ich höre nicht hin. Aber tatsächlich bildet das Gehirn natürlich das Wort "Blume" nicht nur, wenn ich es sagen oder schreiben will, sondern jedes Mal, wenn ich eine Blume genauer wahrnehme. Zum Wort gehört also ein Bild, und auch eine Melodie, wenn man mal genau hinhört. Die Gedanken machen eine Art Melodie. Sie haben einen Anfang, einen Aufbau, ein Thema, und auch eine Möglichkeit für Kadenzen, also für selbstweiterdenken.

Irgendwann ist mir aufgefallen, daß hinter jedem Wort




























tatsächlich eine Lücke ist und daß in dieser Lücke nie ein Wort ist. Sondern dort ist Stille, sie ist halt nur sehr kurz.

Aber: hinter Satzzeichen verlängert sich die Stille etwas. Das Wort geht vorüber, für einen kurzen Moment, bis ein neues Wort kommt mit einem neuen Satz.

Und diese Stille zu denken, sich in sie hinein zu lehnen, in die hineinzuatmen, das ist meines Erachtens eine gute Methode, solange wie man Gedanken beim Meditieren hat.

Man macht einfach Pausen
!
!
im Denken.




Mit jedem beliebigen Thema und in jeder beliebigen Stimmung kann man dann neu anfangen.

Natürlich: man wird wieder zurückfallen in das Denken. Deshalb mögen Menschen z.B. Taichi, weil sie dort lernen können, sich bewusst zu bewegen. Oder machen Yoga. Damit man es lernt und auch dabei natürlich atmet, den Atem fliessen lassen kann jederzeit und ihn nicht künstlich beschleunigt oder verlangsamt. Denn wer die Aufmerksamkeit auf körperliche Prozessen hat, der kann nicht wirklich denken. Es geht einfach nicht. Man muß hineinhören nach innen, herunterblicken in den Körper - da kann man nicht denken. Also wenigstens Ich kann nur Eines von Beidem.


Hast Du eine Methode, wirklich auf Deinen Körper zu achten und nicht nur über ihn herumzudenken oder "über ihm" ihn geistig zu bevormunden etc.?

lg
 
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Liebe Trixi Maus,

ich mache es so wie ich es in den 10 Tagen gelernt habe. Zuerst konzentriere ich mich auf meinen Atem, genauer gesagt man konzertiert sich auf das Berührungsgefühl den Atems wenn er bei der Nase einströmt und auf das Berührungsgefühl des Atems beim ausströmen.
Wenn ich die Konzentration hier eine Zeitlang halten kann, dann scanne ich den Körper von Kopf bis Fuß ab, und nehme einfach wahr was da ist. Das sind zum Teil ganz subtile Empfindungen. Es wird aber nur wahrgenommen, nicht bewertet oder beurteilt. Und man verweilt auch nicht zu lange an einer Stelle. Damit ist der Geist dann beschäftigt und kommt zur Ruhe.

Es ist sehr spannend wie trickreich „der Geist“ dabei ist. Oft kommt es vor das es mich in einen Gedankenstrom hineinzieht und es dauert manchmal eine Weile bis ich es überhaupt bemerke. Zeitweise ist es wie ein Film im Film der mir dann suggeriert, dass ich den Gedankenbildern folgen und gleichzeitig Gedankenleer sein kann. Ich muss dann über mich selber lachen, weil es irgendwie echt verrückt ist.

Hier kann man nachlesen http://de.wikipedia.org/wiki/Vipassana


Liebe Grüße
 
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