was meinen sie denn zu der Frage ??? Herr besserwisser . ??
Ich dachte, du würdest selbst drauf kommen. Es liegt doch auf der Hand. Die Frage nach dem Sinn des Lebens kann man nicht damit beantworten, was wir in diesem Leben erreichen sollen oder wie wir es gestalten sollen. Wir müssten nichts lernen und wir hätten auch nichts zu gestalten wenn es uns nicht gäbe. Arterhaltung wird auch immer gern genommen um den Sinn des Lebens zu erläutern. Arterhaltung ? Wozu ? Wozu sind wir hier. Warum sollen wir uns erhalten ? Wenn es uns nicht gäbe, hätten wir auch nichts zu erhalten. Die Frage nach dem Sinn des Lebens ist also weit umfassender. Für mich gibt es nur die eine Antwort. Das Leben ( nicht nur das des Menschen ) ist die Konsequenz aus der Tatsache der Nichtexistenz von Nichts. Es müssen Existenzen realisiert werden, wenn man davon ausgeht, dass nichts Nichts ist. Das wiederum gelingt nur, wenn differenziert werden kann. Man kann nur etwas sein, wenn es etwas gibt was man nicht ist. Ich glaube an Gott und ich sehe alles Existierende als einen Teil davon an. Dabei sage ich aber nicht, dass Gott nur in allem zu finden ist, was im Universum existiert, sondern auch darüber hinaus geht. Also Teil des Ganzen und zugleich über dem Ganzen existierend. Bildlich betrachtet stelle ich mir das so vor: Nehmen wir mal an, es gibt nichts im Universum, ausser der Sonne. Die Sonne ist alles was ist. Links und rechts davon gibt es keine Existenz, weil die Sonne bereits das "alles Sein" ist. Das nenne ich nun Gott. Aber wie könnte Gott nun noch etwas sein, wo es doch nichts mehr gibt was er nicht ist. Eine Existenz wäre überhaupt nicht möglich. Nun machen wir aber folgendes. Wir teilen die Sonne in kleine Stückchen auf und entwerfen winzige Feuerchen. Das eine mit knallroter Flamme, das andere mit einer blauschimmernden Glut usw usw. Was passiert ? Die knallrote Flamme kann existieren, die blauschimmernde auch. Warum ? Weil es nun etwas gibt worüber sich eine Existenz deffinieren kann. Dualitäten ermöglichen Erfahrungen, die wiederrum die Existenz von überhaupt irgendetwas ermöglichen. Kurzum: Gott erfährt sich durch uns. Darum sind wir hier. Hier in der physischen irdischen Welt sind wir wie eine kleine Streichholzflamme, die sich nur als solche erkennen kann, weil sie vom riesigen Feuerball getrennt ist. Die ganze Sonne könnte nicht sein, wenn es die vielen kleinen Flämmchen nicht gäbe.
Soweit meine Meinung. Ich behaupte nicht die Weisheit gepachtet zu haben, aber eines ist doch klar. Man kann die Frage nach dem Sinn des Lebens nicht beantworten, indem man erklärt was wir hier machen sollen. Wir müssen und doch erstmal Gedanken darüber machen, warum wir überhaupt irgendwas machen sollen und uns die Frage nach der Existenz an sich stellen.
"Warum hast du dir ein Auto gekauft ?"
"Ich muß es ab und zu zur Inspektion bringen."
"Nein, die Frage war: Warum hast du dir ein Auto gekauft ?"
"Achso, ja.....weil ich zur Arbeit fahren muß"
"Warum mußt du zur Arbeit fahren ?"
"Um Geld zu verdienen."
"Für dein Auto ?"
"Auch, aber ich habe ja immerhin eine Familie zu ernähren"
"Warum mußt du eine Familie ernähren ?"
"Damit wir nicht verhungern, du Trottel"
"Warum dürft ihr nicht verhungern ?"
"Verdammt.......damit wir nicht sterben."
"Warum dürft ihr nicht sterben"
"Fuck.........dann sind wir tot. Willst du das ?"
Ein Dialog dieser Art würde spätestens an dieser Stelle abgebrochen werden. Die Eingangsfrage aber wäre immer noch nicht vollständig beantwortet. Und genau darum geht es, wenn man die Frage nach dem Sinn des Lebens stellt. Wenn die Frage nach dem Sinn eines Autos gestellt wird, können wir leicht eine Antwort finden. Der tiefere Sinn der Existenz des gesamten Universums aber erfordert ganz grundsätzliche Überlegungen.