Woher kommen Gedanken? Was denkt in mir?

Stell dir einmal vor du hättest eine "Gedankenquelle" - "deine" die alle deine Gedanken hervorbringt (ohne sich das "wie" überlegen) so wie du dein Herz hast, das dein Blut durch deinen Kreislauf pumpt. Die Gedankenquelle sprudelt und du deshalb denkst du einen Gedanken nach dem anderen wie er aus der Gedankenquelle herauskommt. Und einer der Gedanken der herauskommt ist: "wer in mir denkt eigentlich?". Die Gedankenquelle fragt also nach sich selbst.
Nachdem sie nicht nur sich selbst fragt - Du fragst ja "in die Runde", "im Forum" - kommen viele Antworten von vielen anderen Gedankenquellen, aber wer entscheidet letztendlich welche Antwort richtig oder falsch ist - doch wieder "deine" Gedankenquelle Sie kann eine oder mehrere der Antworten der anderen Gedankenquellen als "richtige Antwort" annehmen oder sich eine eigene als richtige Antwort geben". Die selbe Quelle die sich die Frage stellt gibt sich also auch die Antwort.
Ein anderer Aspekt dieses Vorgangs wäre: Wenn sich die Quelle der Gedanken die Frage stellt wer oder was die Quelle der Gedanken ist und wie und wer - um Himmels Willen :) - soll sagen können wer oder was sie ist, wenn sie es nicht einmal selbst weiss?
 
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Hallo Igmuwathogla :umarmen:,
nun muss ich aber wirklich lachen. So gesehen kann man sich jede Frage sparen.
Gewisse Fragen könnte man sich so gesehen sparen :). Es ist aber nicht mit jeder Frage und unter allen Umständen so. Wenn du fragst wieviel ist 3x3, wirst du die Frage problemlos selbst beantworten weil du die Zahlen kennst. die Grundlagen einfacher mathematischer Opertionen verstehst und du weisst was gemeint ist. Wenn du hingegen fragst wieviel ist (prfctlk)x3, kannst du die Frage kaum beantworten, wenn du nicht weisst ob und wie (prfctlk) in einer Zahl ausgedrückt werden kann.

Dazu kommt dass es auf die meisten Fragen viele richtige Antworten gibt die von den jeweiligen Standpunkten des Fragenden und/oder des Antwortenden abhängen.
Frage ich mich z.B.: Fördert Zigarettenrauchen meinen Wohlstand? Für Otto-Normalverbraucher ergibt wohl nur "Nein" als Antwort einen Sinn, raucht er selbst wirds seinen Wohlstand eher vermindern, raucht er selbst nicht wirds auf seinen Wohlstand kaum einen Einfluss haben ob andere Rauchen oder nicht. Aber auch "Ja" kann natürlich eine korrekte Antwort sein. Wenn der Antwortende eine Zigarettenfabrik besitzt z.B.
Und die Antworten "funktionieren" auch deshalb weil wir eine gemeinsame Basis haben und alle eine ausreichend ähnliche Meinung darüber habenn, was "Wohlstand fördern" oder "Wohlstand nicht fördern" bedeutet.

Noch ein Problem: Manche präzise gestellten Fragen stellen sich bei nährer Betrachtung als ziemlich unpräzise dar und auf die gibt es schon von einem Standpunkt aus megamässig viele richtige Antworten.
Frage: "Woher kommt Apfelsaft?" - klingt doch präzise gestellt die Frage
Einige mögliche richtige Antworten: Aus Äpfeln, aus der Obstpresse, aus der Flasche, aus dem Chemielabor, aus der Obstsaftfabrik, vom Apfelbaum und noch viele, viele mehr.
 
Gewisse Fragen könnte man sich so gesehen sparen :).

Wie gesagt, wenn ich die Antwort hätte, dann würde ich nicht fragen. Es ist halt eine Frage die mich sehr beschäftigt.
Smalltalk brauch ich nicht, dafür ist mir meine Zeit zu schade. Außer es ist guter Smalltalk.
Somit ist der vorletzte Satz nicht mehr wahr. :lachen:
 
Dann braucht man ja kein Forum oder? Glaubst Du ich habe mir die Frage noch nie gestellt? Denkst Du ich stelle Fragen weil mir lagweilig ist?
1+1= ? wenn ich die Antwort in mir gefunden hätte dann würde ich hier nicht Fragen.

Wer stellt denn nun die Frage? Ist es die Person, die Kraehenkind ausmacht, oder das, was die Gedanken in Kraehenkind hineinbringt?
Die Antwort darauf habe ich schon gegeben, sie ist unten noch einmal zu lesen, die in der Entscheidung liegt, ob "Ich denke" oder "Etwas denkt statt meiner".
Zeigen deine Reaktionen denn nicht, die Entscheidung für das Passive schon getroffen zu haben? Wessen Reaktionen und Entscheidungen sind es denn? Deine können es nicht sein. Eigene Gedanken aber werden nicht geführt, denn diese sind frei und man ist als eine eigenständige Person
selbst für diese verantwortlich.

Die Fragestellung zieht das Passive vor: Etwas denkt in mir! - Das Gegenteil wäre die aktive Form: Ich denke!
Letzteres würde Fragen aufwerfen: Was ist das Ich, das ich bin? Wie hängt das Ich mit dem Denken zusammen?
Die aktive Fragestellung müsste sich daher erst Klarheit über das Ich verschaffen.
 
Ist es die Person, die Kraehenkind ausmacht
hi hi hi ich bin ja nicht mal das Krähenkind :move1:

Woher kommen Gedanken schließt ja nicht aus das sie in mir entstehen. Und was denkt in mir kann alles sein.
Wenn die Antwort dann ICH denke in mir wäre, dann kommt die nächste Frage wer oder was bin ich.
Aber da dies ja nicht beantwortet ist, brauch ich mir diese Frage nicht wirklich stellen.

Weißt diese Fragen kommen daher, weil ich Gedanken hatte die mir völlig fremd waren. Erinnerungen die „ich“ nicht erlebt habe.
Und wenn ich es nicht bewusst erlebt habe und auch nicht in einen Film gesehen habe und und und…..dann kommen die Fragen woher kommt das?

Igmuwathogla hat hier #113 wohl die Beste Antwort dafür gegeben.

Danke Igmuwathogla :umarmen:..."ich" glaub das ist erledigt
 
Krähenkind
Danke Igmuwathogla :umarmen:..."ich" glaub das ist erledigt
schade, dass du so schnell aufgibst - oder weißt du inzwischen was Gedanken sind und wie sie entstehen? Oder glaubst du man kann eh nicht mehr herausfinden?

Die Ansätze von Solis oder vorher Alamerrot finde ich sehr spannend


LGInti
 
schade, dass du so schnell aufgibst

Vermutlich ist es hier nicht zu beantworten Inti.
Außerdem wäre eine Antwort ja sowieso nicht überprüfbar und würde dann wohl immer wieder weitere Fragen aufwerfen bis in die Unendlichkeit.

Ich finde die meisten Beiträge toll und manche sind sehr umfangreich für mich etwas too much.
Es steht Euch ja frei hier weiter zu diskutieren, ich werde sicher mitlesen.

LG
 
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Der Autor, den ich im Zusammenhang mit dem Begriff “Liebe” erwähnt habe, gibt nicht vor zu verstehen, dass er “genau” wüsste, was menschliche Liebe ist, sondern er stellt fest, dass sie auf Trennung und Unterschieden beruht nämlich auf Trennung eines Liebenden von einem oder einer Geliebten (wie zwei Äpfel, die ebenfalls zwei getrennte Einheiten sind und nicht ein Ganzes) und den Unterschied zwischen beiden. Kannst Du mir erklären, was daran falsch sein sollte? Ausserdem: Dualität bedeutet “zweimal dasselbe”, was auf zwei Personen, von denen eine liebt und die andere geliebt wird, selbst wenn dies reziprok ist, nicht zutrifft.
Zum Zweiten: Von wahrer Liebe im Unterschied zu menschlicher Liebe zu sprechen, halte ich selbst für unglücklich. Denn der Gegensatz zu wahrer Liebe wäre falsche Liebe. Was der Autor aber mit Sicherheit ausdrücken wollte, war eine andere, wenn man so will, höher stehende Liebe im Unterschied zur menschlichen. Und wenn er von der Vermeidung von Unterschieden schrieb, so bezog er sich ganz klar auf die Unterschiede zwischen Menschen und nicht auf den Unterschied von zwei verschiedenen Arten von Liebe, einer menschlichen und einer unpersönlichen , übermenschlichen LIebe. Auch erwartet er nicht, dass jemand ihm glaubt, sondern stellt eine gewisse Erfahrung in Aussicht, die man unter bestimmten Vorausetzungen machen kann.
Ich selbst spreche nur ungern oder überhaupt nicht von den Erfahrungen, die ich in meinem Leben gemacht habe. Trozdem möchte ich hier eine Ausnahme machen, auch wenn ich Gefahr laufe, entweder nicht ernst genommen zu werden oder mich hier aufspielen zu wollen. Aber ich bin einmal für ein paar Stunden unter Einwirkung eines mir gut bekannten Sufis in einem Meer von unpersönlicher Liebe versunken. In diesem Meer gab es nichts anderes als Liebe. Alles war Liebe. Dies mit Worten zu beschreiben, ist praktisch unmöglich. Jedenfalls weiss ich seither, dass der von mir zitierte Autor keinen Unsinn geschrieben hat, und dass dein Vergleich eines Betrunkenen mit einer Schnapsfahne und einer halbleeren Whiskyflasche absolut unpassend ist.
Bitte sei in Zukunft etwas vorsichtiger mit Deinen Worten und bemühe Dich, “reinlicher” zu denken. Andernfalls könnte ich auf Deine Beiträge nicht mehr antworten.
Alamerrot


Hier etwas, was der Sufi einmal geschrieben hat, der mir einmal dazu verhalf, in ein Meer von unpersönlicher Liebe einzutauchen. Ist zwar ein anderes Thema, verhilft aber dazu , eine Vorstellung davon zu bekommen, um welche Art Mensch es sich hier handelt. (Ich muss von Spanischen in's Deutsche übersetzen. )

"Es gibt unheilvolle Augenblicke im Leben, in denen jedes Wort seinen Sinn verliert und nichts der bekümmerten Seele Trost zu bringen scheint. Wenn wir uns überfordert fühlen von dem stechenden Schmerz, sind Worte Laute, die jeglichen Sinnes entbehren.
Was kann man einer Mutter sagen, die ihr geliebtes Kind verloren hat? Welche Worte könnten die blutenden Wunden Deines Herzens stillen?
Welch guter Rat könnte den reissenden Schmerz lindern, der Dein Herz bedrückt:
Sei tapfer , reiss Dich zusammen, wird der gutmeinende Willenstarke Dir sagen. Wie wenn Tapferkeit in Gegenwart eines solch riesenhaften Unglücks ein freiwilliger Akt wäre.
Quäle Dich nicht, wird der Nüchterne Dir sagen. Du hast ja noch andere Kinder. Was soviel sagen will, wie wenn Du bei einem Unfall einen Arm verlierst, hast Du ja noch einen anderen.
Der Fromme wird Dir sagen: Glaube und bete. Gott hat ihn zu sich genommen. Du aber denkst: Wenn Gott ihn mir genommen hat, wie soll ich zu ihm beten? Das ist so, wie einem Feind Vertrauen schenken.
Der Glaube verliert sich im dunklen Abgrund der Verzweifelung. Mag sein, dass mancher den Trost der Zuversicht hat. Wenn Du aber diese Gabe nicht hast, womit willst Du sie ersetzen? Die Zuversicht besitzt eine wirkliche Kraft der Heilung für die Schmerzen der Seele. Was aber die Menschen gemeinhin haben, ist Leichtgläubigkeit, nicht die Kraft der Zuversicht. Die Leichtgläubigkeit ist ein auf Sand gebautes Schloss, das beim ersten Anprall dere Wellen der Verzweifelung zusammenbricht, und so bist Du mit Deinem zerstörten Schloss und ohne die Kraft, ein anderes zu bauen.
Du bist voller Schmerzen.. Sie sind ausschliesslich Deine und niemand kann sie fühlen so, wie Du sie fühlst. Du fühlst die Qual des Unwiederbringlichen.
Der freigiebige und zugleich fürchterliche Gott der Zeit. Die Zeit, die Dir alles gibt und alles wieder nimmt. Die Zeit wird Dir Trost bringen. Aber Du willst keinen Trost, Du willst Dein Kind. Die Zeit ist irreversibel und ihr Urteil ist unwiderruflich. Es gibt keine Hoffnung und keinen Trost mit dem Moloch der Zeit. Was war, wird nicht mehr sein,und was sein wird, ist noch nicht da.
Deshalb must Du dem Gefängnis der Zeit entfliehen. Du must fliehen vor der Qual des Vorgestellten. Flüchte in den uneinnehmbaren Palast der Stille. Nur hier allein findet Deine Seele Trost und Dein Schmerz Erleichterung. Hier fühlst Du Dich Teil des Ganzen und mit dem Universum vereint. Hier findest Du keine Trennung mehr möglich. Hier wirst Du einen Zustand erfahren, in dem es weder Zeit noch Raum, noch Leben noch Tod gibt. Nur noch das Sein. Vergangenheit, Gegenwart und Zukuft fliessen zusammen in ein ewiges Jetzt.
Was Worte nicht vermögen, erreicht die Stille.
Stelle Ddr nichts vor,
Denke nicht,
Analysiere nicht
Bleibe solange wie möglich im Bereich der Stille.
Glaubst Du, dies sein eine leichte Lösung? Nichts in der Welt ist schwieriger als eine beabsichtigte innere Stille aufrecht zu erhalten. Wenn Du dies jedoch erreichst, hast Du den wertvollsten Schatz zu Deiner Verfügung, den das Leben Dir bieten kann: Den INNEREN FRIEDEN. Wenn Du dies auch nur für einen Moment fertig bringst, wie ein Blitz dauert, wird die Stille Dich begreifen lassen, was Ewigkeit ist.
Worte können richtig oder falsch sein, Aber in der Stille nimmst Du die Wirklichkeit wahr. Du wirst verstehen, dass weder der Tod noch das Leben existieren. Was wir leben nennen, hat die Realität und die Eigenschaft von Träumen. Der Tod ist ein plötzliches Erwachen zur Wirklichkeit.
Schweige! Höre die Stimme der Ewigkeit."
Hoffentlich interessiert Euch dies.
Alamerrot
 
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Krähenkind
Vermutlich ist es hier nicht zu beantworten Inti.
Vielleicht bringen einem die Fragen mehr als die Antworten? Die möglichen Antworten ziehen einen voran, die Fragen treiben einen an. Je besser die Fragen gestellt werden, desto mehr Verständnis entsteht. Vielleicht sind (perfekte, "wahre?") Antworten gar nicht so wichtig?

Außerdem wäre eine Antwort ja sowieso nicht überprüfbar und würde dann wohl immer wieder weitere Fragen aufwerfen bis in die Unendlichkeit.
Du würdest die Unendlichkeit gerne etwas abkürzen?
:)
Ich denke, dieses undendlich lange Suchen nach Wahrheit ist wohl unvermeidlich (sofern wir weiterhin Fragen stellen).


LGInti
 
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