TopperHarley
Sehr aktives Mitglied
Wissen ist höherwertiger als Glaube. Denn Glaube ist äußerst instabil, wenn er nicht auf Wissen, also praktischer Erfahrung aufgebaut ist. Aber wer hat heute noch praktische Erfahrungen von Gott? ... damit meine ich innere Erfahrungen. Alle Heiligen und Mystiker (von denen es im Islam sehr viele gibt zb. Maulana Rumi) sagen in diesem Punkt dasselbe: "Sehen steht über allem". Und mit diesen Sehen ist das innere Sehen gemeint, dass dem persönlichen Erfahren entspricht.rein der logik nach mal betrachtet ist der koran das letzte heilige buch, das ,,aktuellste´´... gott (allah) sagt wer nicht an dieses buch und an mich glaubt wird schmoren
Glauben kann gut sein ... aber wer an ein Buch glaubt, der glaubt an die Endlichkeit ... denn ein Buch ist immer endlich und weltlich. Nur Gott alleine ist unendlich und kein Buch der Welt vermag ihn zu erfassen, die Bibel nicht und auch nicht der Koran. Es sind alles nur endliche Versuche das Unendliche einzufangen ... und einmal gelingt dies besser und einmal schlechter. Immer mischt der Mensch auch etwas von sich selbst hinein.
Deswegen ist der Glaube an ein Buch völlig irrelevant ... während der Glaube an Gott Vorteile bringen mag ... aber den größten Vorteil bringt es Gott zu erfahren ... oder ein Verlangen nach ihm zu entwickeln.
Und Strafen tut Gott nicht ... was nicht bedeutet, dass es das "jüngste Gericht" nicht gibt oder der Mensch nicht für seine Taten, Worte und Gedanken gerade zu stehen hätte - Aug um Aug, Zahn um Zahn. Insofern ist alles selbst verursacht. Die Strafe kommt nicht direkt von Gott sondern sie ist lediglich eine Folgereaktion unseres Handeln. Es ist lediglich ein Automatismus den Gott in gewisser Weise respektiert. Das sind die Gesetze und Prinzipien der Welt während das Göttliche nur das Prinzip der Gnade kennt.
jetzt gibt es aber auch menschen die sagen: ich glaube an allah ... verrichtet aber kein gebet, isst was weiß ich was ...schweinefleisch trinkt alkohol (gott sagt dass diese beiden sowie glücksspiele satans werke sind)
Es gibt sehr gute Vorschriften im Islam, wie z.B. das Gebot keinen Alkohol zu trinken. Welchen Zweck verfolgt ein Alkoholverbot? Alkohol stumpft das Bewusstsein ab, womit es so gut wie unmöglich ist Gotteserfahrungen zu machen. Ja, wie frühen Moslems waren Praktiker! Die Religionen passen sich immer den zeitlichen und kulturellen Umständen an. Man isst zwar im Islam kein Schweinefleisch ... aber leider ist man andere Tierkörper. Diese sind ebenso unrein ... das Fleisch ist voll von den Ängsten der Tiere die Todesqualen erlitten haben. Wer Tiere isst, verstößt geben das höchste Gebot ... gegen das Gebot der Liebe und des Mitgefühl (allen Lebewesen gegenüber) und dafür tragen wir die höchsten Strafen ...
werden solche auch bestraft? ich weiß dass gott barmherzig und verzeihend ist aber auch hart im strafen!
Gott kennt nur Gnade ... das was wir als göttliche Strafe empfinden ist selbst verursacht. Wir tragen die Konsequenzen unserer eigenen Fehlbarkeit. Leider ist der Islam, wie das Christentum recht kurzsichtig, wenn es um die Anerkennung früherer Inkarnationen (Vorleben) geht. Das würde viel Licht ins Spiel des Lebens bringen. Andere große Religionen, wie der Hinduismus, Buddhismus, Sikkhismus ua. vertreten dieses Konzept ... auch das Frühchristentum war davon noch geprägt (vgl. Origenes).
oder werden menschen auch bestraft die gottesfürchtig sind aber nicht beten aber sonst alles gute tun?
Jedes Nicht-Versenkt-Sein in Gott ist eine Sünde! Jede Sekunde in denen du deine Sinnesströme über die 5 Sinne des Körpers in die Außenwelt gleiten lässt, ist eine Abkehr von Gott. Furcht wird dir nicht weiter helfen ... Wir sind alle große Sünder und wir können nur an uns selbst arbeiten ... und unser Leben immer mehr auf die göttliche Liebe hin ausrichten. Jene die weiter sind ... oder Glück haben und jemanden finden, der sie einweist ... werden lernen, ihre Sinnesströme von der Welt zurückzuziehen und nach innen hin zu sammeln. Das ist Kontemplation ... ein in sich vertiefen in Gott. Es bedarf aber viel Übung, um diesen Zustand richtiger Kontemplation überhaupt erreichen zu können. Meist bleibt es beim Versuch
Gottesfurcht ist nichts anderes als ein "klein-werden" vor Gott. Furcht selbst ist in den meisten Fällen kontraproduktiv, denn Angst ist das Gegenteil von Liebe. Es ist ein starrer und dunkler Zustand. Wie könnte Gott Liebe und Angst zugleich sein? "Gottesfurcht" hat eher etwas mit Respekt zu tun ... mit einem tiefen Verneigen ... DEMUT. Dort wo das Ego klein wird, kann sich nämlich das Göttliche selbst hineingeben. Je mehr Demut ein Mensch entwickelt, desto mehr kann Gott diesen Menschen überfluten ... und ihm all seine Fähigkeiten zukommen lassen. Deswegen wird der Kleinste auf der Erde der Größte im Himmelsreich sein ... der mit dem kleinsten Ego und der größten Demut.wenn ich den koran lese habe ich immernoch super schöne gefühle und es gibt mir ein gefühl des schutzes der liebe aber wenn ich lese merke ich auch das gott zornig ist und immer wieder von gottesfürchtig sein spricht... ich habe glaube ich nach 170 seiten nur einmal gelesen dass man ihn mehr als alles anderes lieben soll.
hoffe ihr gibt guten rat ...es beschäftigt mich ein wenig =)
Natürlich sollen wir Gott mehr als alles andere lieben ... nur ist das eben sehr schwer in der Theorie. Wir können Gott mit dem Verstand nicht erfassen ... wir müssen ihn dort suchen, wo er zutage tritt ... und anderen Menschen helfen (weil Gott in ihnen ist) ... anderen Lebewesen helfen (z.B. Tieren ... sie nicht essen!) ... aber insbesondere erlangen wir dadurch einen Vorteil, wenn wir einen Heiligen finden. Wer eine bewusste Verbindung mit Gott hat ... kann uns diese auch geben ... oder uns darauf vorbereiten.
Dann fällt es immer weniger schwer Gott zu lieben ... es geht ja nicht mit dem Willen ... das ist keine wirkliche Liebe ... die Liebe kommt aus dem Herzen und überflütet den ganzen Körper ... und sie verströmt sich. Es ist aber nicht unser Verdienst, sondern es ist das Göttliche das diese Liebe in uns enzündet und die Seele (unser wahres Selbst) fühlt sich immer stärker zu ihrem wahren Ursprung hingezogen. Sie kann gar nicht anders als diesem Duft zu folgen.
Diese Liebe wird auch über die Gesänge und Gedicht der Sufi-Heiligen des Islam sehr schön vermittelt.
lg
Topper