Ja natürlich, wir sind christlich erzogen. Die 10 Gebote sind uns mit in die Wiege gelegt, doch nicht nur uns.
Auch auf anderen Kontinenten herrscht das Gesetzt der Liebe. Und wenn ich jetzt diese oberen Zeilen lese, wie vehement geradezu bibelfest hier diskutiert wird, mutet es für mich persönlich schon fast fanatisch an.
Warum sträubt sich gerade alles in mir? Ist es die Freiheit selbst zu entscheiden, welchen Glauben ich für mich annehmen kann - Welcher für mich selber annehmbar und schlüssig ist?
Rätselnde Grüsse
dulcina
Wirklich bibelfest bin ich nicht, aber ich kenne einiges aus der Bibel, vor allem in Bezug zum Neuen Testament was man ja gerade als Christ auch kennen sollte, denn es bezieht sich auf die christliche Lehre. Christ zu sein bedeutet nicht nur, sich taufen zu lassen und dann das ganze Leben den lieben Gott einen tollen Mann sein lassen, sondern aktiv daran zu arbeiten, sich auch geistig und moralisch entsprechend dem zu entwickeln, was Christus lehrte und vorlebte. Das ist eine Herausforderung für sich, aber es bringt auch mehr Seligkeit ins eigene Leben und das derer die einem nahe stehen.
Dafür muss man nicht unbedingt einer bestimmten Kirche angehören (so sehe ich das) aber man sollte schon nach den besten Werten streben, die aus dem Neuen Testament erkennbar sind, denn anderenfalls schränkt man sich selbst ein.
Meinst wirklich ?
Meinst du ich sei so unfrei, nicht selber mit meinem Gewissen zu entscheiden?
Nach unserem Leben sind wir alle gleich, jeder Mensch wird sich seinem Gewissen stellen müssen. Dabei ist es irrelevant, welchem Glauben er angehört.
Meinst auch du, das nur Christen in den Himmel kommen?
Was geschieht mit den armen Seelen, die nicht dem Christentum angehören?
Ganz richtig, das Gewissen ist maßgeblich. Im Gegensatz zum irdischen Dasein kann man das Gewissen nach dem irdischen Dasein das Gewissen nicht mehr unterdrücken. Je besser man sich also nach dem eigenen Gewissen schon im irdischen Dasein richtet (und dafür ist die Lehre und das Vorbild Christi ein ziemlich guter Wegweiser) je größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass man auch nach dem irdischen Dasein mit seinem Gewissen im Einklang ist. Je größer dabei der Umfang ist, den man an Seligkeit im irdischen Dasein erlangte, je größer wird selbiges im ewigen Dasein sein. Je geringer die Gesetze sind, nach denen man fähig war, im irdischen Dasein zu leben, je geringer wird man in der Seligkeit, also dem Einklang mit dem eigenen Gewissen sein. Das bedeutet aber nicht, dass man sich nicht auch in der Ewigkeit noch entwickeln kann, denn letztlich sind es geistige Eigenschaften, die sich durch die Entwicklung des Charakters ausprägen.
Von der Religion also abgesehen (die dabei keine unbedingte Rolle spielt, aber es gibt schon Religionen, die nicht das geistige Wohl ihrer Anhänger propagieren oder gar sich gegen das Wohl Andersgläubiger richten), welche nicht so wichtig ist, wie man entsprechend den Eingebungen des eigenen Gewissens lebt und auf dieser Grundlage schon im irdischen Leben zu größerer Seligkeit strebt (geistige Seligkeit anstatt materiellen Wohlstand).
Ich kann die Bibel auseinander pflücken und mich ihrer Doktrin unterwefen. Solange ich mich aus Angst vor Strafe anpasse, lebe ich nicht aus meinem Herzgefühl heraus.
Wir alle sind hier auf der Welt um aus der Liebe heraus zu leben.
Dazu ist es irrelevant für mich, was genau in der Bibel steht, denn Liebe kennt keine Konfessionen.
Fanatische Glaubenskämpfe brachten schon genug Unheil und Leid in diese Welt.
Es wird Zeit, die Chance zu ergreifen, um uns als Mensch zu begegnen. Frei von allen fanatischen Doktrinen, damit wir Herz an Herz zusammen wachsen.
Für mich als Christ geht es nicht darum, eine Bestrafung zu befürchten, wenn ich einen Fehler begehe. Vielmehr geht es für mich darum Werte wie Liebe, Geduld, Vergebungsbereitschaft, Dankbarkeit und Demut als eigene Charaktereigenschaften anzunehmen. Während die Liebe dafür sorgt, dass ich entsprechend meinem Gewissen leben kann - was umso besser funktioniert, je stärker diese Liebe in mir ist - hilft mir die Vergebungsbereitschaft, sofern sie ehrlich und bedingungslos ist, nicht nur anderen ihre Fehler zu vergeben, sondern trotz meiner eigenen Fehler mit meinem Gewissen wieder in Einigkeit zu gelangen. Die Geduld hilft Nachsicht gegenüber anderen zu üben und auch eigene Ungeduld zu verringern. Dankbarkeit und Demut mindern die Herausforderung, gegen die ersten 3 Werte zu verstoßen.
Liebe Grüße
KalEl