Es sollte so, sein, dass ich mit meinem Anliegen drankomme. Das hat das Losverfahren ergeben, aber für mich ist das kein Zufall.
Mir geht es jetzt nach der Familienaufstellung sehr schlecht. Es hat schon viele Fressanfälle bei mir ausgelöst (siehe mein Problem in meinem Fasten-Thread)
In den letzten Tagen hatte ich auch schlimme Schlafstörungen und Alpträume und habe viel an Psychopharmaka Bedarf genommen. Ich war sogar nicht in der Lage zur Arbwit zu gehen, habe dort unentschuldigt gefehlt. (ich arbeite in einer Werkstatt für Psychisch Kranke, ich fliege deswegen also nicht raus, aber sie machen sich Sorgen um mich)
Bei der Familienaufstellung sollte ich gar nicht meine Ahnen aufstellen, sondern mich als 12-jährige, mich als 28-jährige(so alt bin ich heute auf dem Papier), meine Oma mütterlicherseits und meine Eltern.
Es kam etwas ans Licht, das ich lieber nicht gewusst hätte:
Ich hatte die 12-jährige ganz dicht neben die Vaterfigur gestellt.
Die Person, die meinen Vater darstellte sagte über die 12-jährige: Das ist nicht meine Tochter, das ist meine Frau.Ich fühle das ist meine Frau
Ich komme damit nicht klar. Ich sitze vor einem Scherbenhaufen, die Personen haben noch mehr gesagt, aber das ist das, was mich am meisten schockiert hat.
Am Donnerstag habe ich einen Nachbesprechungstermin, schlimmer werden kann es nicht..
Also wenn's mit der Person weitergeht, die diese Aufstellung durchgeführt hat, leg ich meine Hand nicht dafür ins Feuer, dass es nicht schlimmer werden könnte ... sag ich mal ganz offen. Wenn das tatsächlich so ist, dass jemand nicht in der Lage ist, die Zahl der durchführbaren Aufstellungen zu organisieren, und stattdessen dem Los überlässt, wer drankommt, dann zeigt sich darin für mich eine erschreckende Missachtung von Klienten ... jemand sollte in der Lage sein abzuschätzen, wer aktuell akuten Aufstellungsbedarf hat und wer weniger, wenn schon nicht alle drankommen. Das zur Lotterie zu machen ist hanebüchen ...
Eine Aufstellung mit einer Klientin zu machen, die in einer Werkstatt für psychisch Kranke arbeitet, wie aus dem Kontext zu erschließen also selbst mit einer psychischen Belastung diagnostiziert ist, halte ich schon nicht mehr für grenzwertig, sondern für grob fahrlässig.
Dann auch noch, ohne die Klientin entsprechend zu schützen, angebliche Familiengeheimnisse und Andeutungen eines Missbrauchs zu inszenieren (ich verwende bewusst das Wort inszenieren, da ich vermute, dass hier massive Projektionen der Aufstellungsleitung im Spiel sind), ist angesichts der berichteten Ausgangslage der Klientin haarsträubend und für mich ein Hinweis auf krasse therapeutische Inkompetenz.
Überhaupt kein Wunder, dass es nach einer solchen Anhäufung von schlimmen, belastenden Dingen schlechter geht als vorher. Das wäre bei einer durchschnittlich belastbaren Person schon so, das ist noch viel mehr bei einer Person der Fall, die sich in psychischer Betreuung befindet.
Neverendingwar, ich kann Dir nur raten, Dich einer Person anzuvertrauen, der Du therapeutisch vertraust ... ich denke, so etwas wird es ja im Umfeld Deiner Werkstatt geben. Und versuch doch einfach, diese Aufstellung zu vergessen. Was sich da angeblich gezeigt hat, muss überhaupt nicht der Faktenwahrheit entsprechen und es ist auch nicht gesagt, dass es bei einem so schrägen Setting überhaupt wesentlich mit Deinem System zu tun hat. Mir scheinen da sehr vermischte Dynamiken im Spiel zu sein ...
Ganz allgemein: So verdienstvoll systemische Aufstellungen sein können, wenn sie von Menschen begleitet werden, die wissen, was sie tun (und potenziell auch anrichten können), so übel können Aufstellungen ausgehen, wenn sie von Menschen benutzt werden, die sie aus unreflektierten eigenen Motivationen heraus betreiben, vom schlichten Helfersyndrom bis zu schlimmen Machtspielchen. Einmal mehr: Unbedingt vorher kritisch anschauen, nach Ausbildung und Erfahrung fragen, und sich nichts einreden lassen, bevor eine eigene Aufstellung angepeilt wird. Und: besser bleiben lassen als mit Bauchweh und großen Fragezeichen beginnen ...