Da gehst du aber mit einer vorgefertigten Einstellung an mein post ran.
Ich weiß ja zum Beispiel, dass Du Dich auch hier im Forum gegen die militärische Unterdtützung der Ukraine ausgesprochen hast. Ich betrachte Deine Posts also mit der starken Vermutung, dass Du ihre Meinung zumindest im Ukraine-Thema großanteilig teilst.
Ich kann nicht einschätzen inwieweit die Kündigung gerechtfertigt ist oder ob sie als unbequeme Person weg soll. Dazu müsste ich mich im Rechtswesen auskennen und ihren Fall genau kennen . Ich vertraue da auf unsere Justiz.
Ich habe Dich ja gestern auch gefragt, wie Deine Gedanken dazu wären, wenn das Gericht zu Gunsten der Uni entscheiden würde.
Ich kann es tatsächlich auch nicht abschätzen. Die Zitier-Gepflogenheiten sind in den verschiedenen Disziplinen leicht unterschiedlich, und sie hat auch durchaus einen Punkt, wenn sie sagt, dass es bei popularwissenschaftlichen Werken allgemein etwas weniger eng gesehen wird.
Mir ist es allerdings auch relativ egal, weil ich die Kündigung wirklich losgelöst von ihren Meinungsäußerungen davon betrachte. Auch, wenn sie noch als Professorin an der Uni Bonn beschäftigt wäre und nie gekündigt worden wäre, würde ich ihre Meinungsäußerungen gleichermaßen ablehnen, wie ich es jetzt schon tue - im Ukraine-Thema, und bzgl. Corona schwurbelt sie auch ziemlich. Egal, wenn das Gericht in diesem Fall für sie entscheidet (was zwar wohl nicht zur Wiedereinstellung aber zu einer saftigen Abfindung führen würde).
Ich habe jetzt schon oft genug erklärt worum es mir geht. Nun habe ich keine Lust mehr dazu.
Du schreibst, ihr wurde Unrecht angetan. Nun, ob die Kündigung rechtens war oder nicht, wissen wir beide nicht. Und dass im öffentlichen Diskurs die Gemüter mitunter hochkochen, ist weder neu noch überraschend. Unschöne Betitelungen passieren da am laufenden Band in alle Richtungen. So bin ich dann auch gerne ein linksgrün-versiffter Gutmensch oder Selenskyj-Troll, wenn man mich so nennen wollen würde. Frau Guerot berichtet nicht von massiven Morddrohungen, wie sie z.B. Frau Kellermayr trafen und in den Selbstmord trieben, u.a. weil sie von Seiten der entsprechenden Behörden keinerlei Unterstützung bekam. Frau Guerot erfährt nur massiven Gegenwind, der mMn auch berechtigt ist und nicht nur aus unschönen Betitelungen besteht sondern auch sachlich fundiert ist. Lanz ist dabei tatsächlich ein auch mMn schlechter Interviewer, aber das betrifft nur die Form und nicht den Inhalt der gestellten Fragen.
Du fragst mich auch was sie über dies oder jenes denkt. Eruiere selbst. Es gibt einige Interviews mit ihr.
Ich fragte Dich das aus mehreren verschiedenen Gründen: Zum Teil waren es rhetorische Fragen, weil ich die Antwort schon kenne und z.B. weiß, dass Frau Guerot die Demos "gegen Rechts" ablehnt, die jüngst stattfanden und auch noch stattfinden.
Und ich habe durchaus versucht, ihre Meinung aus den Interviews zu erruieren. So fand ich da dann auch eine Stelle, in der sie lapidar meinte, die Gegenseite würde ja "nur" erwidern, Putin dürfe nicht gewinnen. Da kann ich nur sagen: JA! Das ist der Punkt! Putin darf diesen Krieg nicht vollumfänglich gewinnen, weil damit die Ukraine kein eigenständiger souverän handlungsfähige Staat mehr wäre, weil ihm dann eben die Bündnisfreiheit geraubt wäre und ein EU-Beitritt nicht nur an wirtschaftlichen Hürden scheitern könnte sondern schlicht verboten wäre. Diese Interviewstelle führt mich aber dann zur weiteren Frage: Würde sie einen entsprechenden Sieg Russlands billigend in Kauf nehmen? Denkt sie, es ist das Recht Russlands, einem Staat diese Bündnisfreiheit derart zu rauben?
Daneben hast Du ja besagte Interviews selbst auch gesehen, und vielleicht sind Dir da Antworten aufgefallen, die mir beim anschauen entgangen sind.
Und zu guter letzt habe ich Dich das auch in der Annahme gefragt, dass Du die gleiche Meinung wie sie vertrittst. Du bist ja auch gegen die Waffenlieferungen - bzw. Du warst zumindest vor ein paar Minaten dagegen. In dem Fall wäre es durchaus auch interessant, wenn Du Deine Gedanken zu den Fragestellungen geäußert hättest.
Mich würde auch interessieren wie sie sich einen Umgang mit Russland vorstellt.
Was glaubst Du, warum sie sich dazu so gar nicht äußert?
Aber eins ist sicher, sie ist eine Frau die sich ihr Leben lang mit Politik beschäftigt hat und das sollte man hier einfach mal akzeptieren.
Wer bestreitet das denn? Es adelt ihre Meinung aber nur geringfügig, u.a. weil sie trotzdem auf diverse Fragen, die ihr auch explizit gestellt wurden, keine wirklichen Antworten geliefert hat, Stattdessen lamentiert sie rum, was Lanz sie ihrer Meinung nach hätte fragen sollen.