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Ja, und ich habe es hier völlig öffentlich gemacht. Andere Personen, die ich hier nicht nennen werde, haben als Argumente Studien aufgeführt, die hinter einer Paywall sind. Keine Ahnung, ob sie diese Studien gelesen haben, oder ob sie bloss auf ein Abstract verwiesen haben.
Im Kern geht es um die Beobachtung, dass Prostituierte systematisch infantilisiert werden: Im Narrativ des politischen Aktivismus werden Prostituierte meist nicht als selbstbestimmt dargestellt, sondern als weitgehend fremdbestimmt. Es wird ihnen abgesprochen, dass sie willentlich die Art von Sexarbeit verrichten, die sie eben verrichten, und es wird ihnen unterstellt, dass sie in aller Regel "traumatisiert" wären, und nur deshalb diese Arbeit überhaupt verrichten könnten oder würden. Die Implikation ist, dass wenn sie "gesund" wären, sie unmöglich eine solch schreckliche Arbeit ausführen würden.
Damit wird ihnen auf erstaunliche Weise ein eigener Wille unter dem Deckmantel der Hilfe weggesprochen. Sie werden entmündigt. Offenbar wissen alle Menschen ausser Prostituierten selbst, wie es ihnen ergeht.
Ich plädiere schlicht dafür, erst einmal von der Mündigkeit von Prostituierten auszugehen. Sie also schlicht in dem, was sie tun, erst einmal ernst zu nehmen statt ihnen zu unterstellen, es könne unmöglich das sein, was sie tun wollten.
Einerseits hat sich verschlechtert, dass die Gewalt gegen Frauen deutlich angestiegen ist. Wobei ich jetzt natürlich nicht sag, dass es besser wäre, wenn sich die Gewalttäter an Prostituierten auslassen würden. Aber der Anstieg ist eine Tatsache. Ist ja auch irgendwie naheliegend, wenn den Typen, die sonst keine abkriegen, jetzt auch der Zugang zu Sex gegen Geld nicht mehr offen steht. (und ich hoffe doch sehr, dass das jetzt niemand mutwillig als Rechtfertigung der Gewalt mißversteht).
Außerdem, wie schon erwähnt und verlinkt, ist es dazu auch noch so, dass Prostituierte durch das Sinken der Nachfrage jetzt eher auch Freier akzeptieren, die sie vorher abgewiesen hätten, also ihnen jetzt großteils nur noch die unangenehmsten und gefährlichsten "Kunden" geblieben sind.
Ich bin ein bisserl hin-und hergerissen.
Einerseits glaub ich, dass eine deutliche Verbesserung der arbeitsrechtlichen Situation von Prostituierten viel gutes bewirken könnte, während in der Illegalität sicher die schlimmsten Zustände herrschen.
Andererseits erleichtert die Legalität natürlich den Einstieg enorm, und gerade eine arbeitsrechtliche Verbesserung würde vielleicht auch wieder den illegalen Sektor "stärken", weil vielen Zuhältern das natürlich nicht so gelegen käme.
Lieber Fckw... das was dir unterstellt wird (worauf genau beziehst du dich) oder dass dir überhaupt etwas unterstellt wird, liegt an der Art deiner Kommunikation. Deine Fragen wirken nicht wie interessierte, offene Forscherfragen, sondern wie Infragestellung. Vergleiche wie "Krankenschwester" und "Prostitution" als Berufe, in denen der Mensch sich als Ware (Körper, Geist, Seele, Arbeitskraft) verkauft können in diesem Kontext beim besten Willen nicht seriös sein.Ich find's ja wirklich faszinierend, wie in diesem Thread systematisch nicht genau hingeschaut und nicht präzise unterschieden wird. Und wie dann mir, wenn ich mehr Genauigkeit einfordere, irgendwas unterstellt wird. Genau dies sind eben Anzeichen von Politischem Agendasetting.
Dieses Thema wurde sogar untersucht. Und zwar wissenschaftlich. Hier eine Studie von 2005 mit dem Titel Flawed Theory and Method in Studies of Prostitution. In der Studie untersucht der Autor anhand dreier anderer Studie, wie politischer Aktivismus - nicht Wissenschaftlichkeit - die Ergebnisse von Studien zu Prostitution systematisch verzerren. Und genau das ist eben mein Eindruck: Hier soll es nicht darum gehen zu schauen, wie die Dinge wirklich sind, sondern es soll eine politische Agenda vertreten werden. Wenn man dann darauf hinweist, dass die Sache bedeutend weniger eindeutig ist als postuliert, dann werden recht rasch alle möglichen Verunglimpfungen ausgepackt.