Wie beurteilt ihr Prostitution? V2.0

Wie beurteilt ihr Prostitution?

  • stellt eine Verletzung der Menschenwürde dar, und ist daher ohne Wenn und Aber zu verbieten.

    Stimmen: 6 14,3%
  • Bestraft werden sollten die Freier und Bordellbetrieber, nicht aber die Prostuierten

    Stimmen: 7 16,7%
  • Ist ein nicht änderbares Übel und sollte unter staatliche Kontrolle

    Stimmen: 7 16,7%
  • Ist im Grunde eine Dienstleistung wie andere auch und sollte staatlich kontrolliert werden

    Stimmen: 22 52,4%

  • Umfrageteilnehmer
    42
Auch das Narrativ des Menschenhandels im Bereich der Prostitution muss hinterfragt werden. Ein interessantes Buch in dieser Hinsicht könnte dasjenige der Anthropologin Augustina Laura sein:

.

Ich habe es nicht gelesen und kenne die Autorin nicht näher, inwiefern es wissenschaftlichen Standards entspricht, vermag ich daher erstmal nicht zu beurteilen.

Ich habe selbst schon auf den eher verblüffenden Umstand hingewiesen, dass offenbar ca 70% der Prostituierten in der EU einen Migrationshintergrund haben. Und dass das hier im Thread, so weit ich das überschauen kann, nicht näher thematisiert wurde, obschon es vermutlich für das Verständnis durchaus wichtig wäre.

Woher willst Du dann wissen, daß es interessant sein könnte, wenn Du es überhaupt nicht kennst?
 
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Auch das Narrativ des Menschenhandels im Bereich der Prostitution muss hinterfragt werden. Ein interessantes Buch in dieser Hinsicht könnte dasjenige der Anthropologin Augustina Laura sein:

.

Ich habe es nicht gelesen und kenne die Autorin nicht näher, inwiefern es wissenschaftlichen Standards entspricht, vermag ich daher erstmal nicht zu beurteilen.

Ich habe selbst schon auf den eher verblüffenden Umstand hingewiesen, dass offenbar ca 70% der Prostituierten in der EU einen Migrationshintergrund haben. Und dass das hier im Thread, so weit ich das überschauen kann, nicht näher thematisiert wurde, obschon es vermutlich für das Verständnis durchaus wichtig wäre.
Doch, wurde hier verlinkt und thematisiert
 
Woher willst Du dann wissen, daß es interessant sein könnte, wenn Du es überhaupt nicht kennst?
Oh, hier wurden auch schon Studien zitiert, von denen niemand etwas ausser dem Abstract lesen konnte, weil sie hinter einer Paywall sind. Insofern habe ich wenigstens drauf aufmerksam gemacht, und nicht einfach drauf verwiesen und so getan, als sei das Material verfügbar.
 
Oh, hier wurden auch schon Studien zitiert, von denen niemand etwas ausser dem Abstract lesen konnte, weil sie hinter einer Paywall sind. Insofern habe ich wenigstens drauf aufmerksam gemacht, und nicht einfach drauf verwiesen und so getan, als sei das Material verfügbar.
Du hast ein Buch empfohlen, dass du selbst nicht Mal gelesen hasto_O
 
Im Kern geht es um die Beobachtung, dass Prostituierte systematisch infantilisiert werden: Im Narrativ des politischen Aktivismus werden Prostituierte meist nicht als selbstbestimmt dargestellt, sondern als weitgehend fremdbestimmt. Es wird ihnen abgesprochen, dass sie willentlich die Art von Sexarbeit verrichten, die sie eben verrichten, und es wird ihnen unterstellt, dass sie in aller Regel "traumatisiert" wären, und nur deshalb diese Arbeit überhaupt verrichten könnten oder würden. Die Implikation ist, dass wenn sie "gesund" wären, sie unmöglich eine solch schreckliche Arbeit ausführen würden.

Damit wird ihnen auf erstaunliche Weise ein eigener Wille unter dem Deckmantel der Hilfe weggesprochen. Sie werden entmündigt. Offenbar wissen alle Menschen ausser Prostituierten selbst, wie es ihnen ergeht.

Ich plädiere schlicht dafür, erst einmal von der Mündigkeit von Prostituierten auszugehen. Sie also schlicht in dem, was sie tun, erst einmal ernst zu nehmen statt ihnen zu unterstellen, es könne unmöglich das sein, was sie tun wollten.
 
Du hast ein Buch empfohlen, dass du selbst nicht Mal gelesen hasto_O
Ja, und ich habe es hier völlig öffentlich gemacht. Andere Personen, die ich hier nicht nennen werde, haben als Argumente Studien aufgeführt, die hinter einer Paywall sind. Keine Ahnung, ob sie diese Studien gelesen haben, oder ob sie bloss auf ein Abstract verwiesen haben.
 
Ne Studie:

Auszug:
Um mehr über den psychischen Gesundheitszustand von Sexarbeitenden zu erfahren, wurde zwischen August 2004 bis Februar 2005 in Zürich eine erste Querschnittsuntersuchung durchgeführt. Darin wurden insgesamt 193 Sexarbeitende nach ihrem psychischen Gesundheitszustand und ihren Erfahrungen in der Sexarbeit befragt [20].
Die Untersuchung zeigte, dass Sexarbeitende
in Zürich deutlich häufiger an psychischen Störungen litten als Frauen in der europäischen Allgemeinbevölkerung [21]. Es wurden Jahresprävalenzen hinsichtlich affektiver Störungen (30,1 Prozent) und Angsterkrankungen (33,7 Prozent) beobachtet, die zum Teil um das Sechsfache höher waren als in der europäischen Allgemeinbevölkerung (5,6 Prozent affektive Störungen, 8,7 Prozent Angsterkrankungen).
Dieser Vergleich kann allerdings nur grobe Hinweise liefern, da es sich bei den Vergleichszahlen um keine nach Alter und sozioökonomischem Status angepasste und nach Nationalität parallelisierte Vergleichsgruppe handelte.
Darüber hinaus deutete aber das Verhältnis aus Lebenszeit- und Jahresprävalenz der psychischen Störungen darauf hin, dass sich nicht nur Frauen mit psychischen Erkrankungen für Sexarbeit entscheiden, sondern dass insbesondere die Belastungen der Tätigkeit selbst, die psychische Gesundheit der Sexarbeiterinnen negativ beeinflusst
[20]. Dabei hängt die Häufigkeit psychischer Störungen insbesondere von den Arbeitsbedingungen (beispielsweise Escortservice, Arbeit in Bordellen oder Straßenprostitution) und der Nationalität der Sexarbeitenden ab.
Die höchsten Prävalenzraten fanden sich bei Nicht-Europäerinnen, die in Studios arbeiteten. Die höchste Depressionsrate (45,5 Prozent) wurde bei den drogenabhängigen Straßenprostituierten beobachtet, die überwiegend die Schweizer Nationalität hatten.
Die Ergebnisse wiesen darauf hin, dass die psychische Beeinträchtigung der Sexarbeitenden im Zusammenhang mit tätigkeitsspezifischen Risiken wie Gewalt steht. Soziale Unterstützung, die sich positiv auf das Wohlbefinden auswirkt, erlebten die Sexarbeitenden meist nicht.
 
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Ergänzend:

 
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