Beere, Du ermordest doch auch den Salat, den Du ißt. Der würde auch sicherlich gerne weiter wachsen und irgendwann im Herbst verdörren. Und vor allem blühen - ha, dafür ist er schließlich von Gott geschaffen worden und nicht dafür, in Reih und Glied in einem Gewächshaus zu stehen und als Kind bereits aus der Erde geraubt und dem gefrässigen Vegetarierschlund zugeführt zu werden.
Weißt Du im Ernst: man müßte wirklich genauso Mitleid mit dem Gemüse haben. Stell Dir vor, das Zeugs verliert seine Vitalität durch's Pflücken, das heißt das Leben.
Und genauso ist das mit dem Pflücken von Kühen von Weiden. Da machst Du auch die Vitalität aus dem Fleisch heraus und frißt es auf. Weil darin Vitamine sind und Eiweiße und so weiter.
Es ist vom Vorgang her, bezüglich des Eingriffs in Leben und Tod, nichts Anderes, eine Salatpflanze zu pflücken oder einen tierischen Organismus zu pflücken. Nur pflückt man letzteren eben nicht. Deshalb darf man es aber noch lange nicht morden nennen. Denn Du mordest ja auch nicht den Salat. Oder doch?
na klar, sicherlich: die Tiere sind süüüüüsss. Haben grosse Augen. Versteh ich schon.
extra für dich
Pflanzenrechte
"Pflanzen leiden doch auch"
Nein. Schweine können nicht fliegen, weil sie keine Flügel, Gasblasen, Rotoren oder sonstige Strukturen haben, die sie zum Flug befähigen würden. Entsprechend haben Pflanzen keine Nerven oder sonstige Strukturen, die sie befähigen würden, zu leiden.
Das wäre auch nicht sinnvoll, da z.B. Schmerzempfindung sich evolutionär entwickelt hat, um schädlichen Einflüssen zu entgehen (ein gebrochenes Bein schmerzt, wodurch es nicht so stark belastet wird; es gibt Menschen, die an einer Krankheit leiden, die sie schmerzunempfindlich macht, was ihr Leben sehr erschwert). Ein Kind, das durch schmerzhafte Erfahrung gelernt hat, keine heiße Herdplatte anzufassen, wird in Zukunft diese Gefahrenquelle meiden, Wiesenblumen können jedoch nicht vor grasenden Kühen fliehen.
Der Mythos von leidenen Pflanzen basiert primär auf einem Buch aus den 70ern mit dem Titel "The Secret Life of Plants" ("Das geheime Leben der Pflanzen"), das vor allem in Esoterikkreisen auch heute noch beliebt ist, ungeachtet der Tatsache, daß die darin genannten Experimente nicht reproduzierbar sind und die zitierten Quellen teils nicht existieren, teils gerade zu gegenteiligen Ergebnissen kommen.
"Die Wissenschaft hat vielleicht noch keine Nervenbahnen entdeckt, aber ..."
Karotten sind wohl hinreichend untersucht. Diese Aussage ist ungefähr so sinnvoll wie "Dreiecke haben vielleicht eine vierte Seite, die Mathematiker haben sie nur noch nicht entdeckt" oder "vielleicht ist die Erde eine Scheibe, die Geologen haben nur den Rand noch nicht gefunden".
"Was, wenn Pflanzen doch leiden können?"
Dann ist es erst recht ethisch notwendig, vegan zu leben, da über den Umweg von Tierprodukten ein Vielfaches an Pflanzen verbraucht wird.
"Pflanzen wachsen besser, wenn man mit ihnen spricht"
Natürlich. Das ist aber kein Zeichen dafür, daß sie sich freuen, sondern liegt daran, daß sie dabei angeatmet werden (und die ausgeatmete Luft mit Kohlenoxid angereichert ist, durch das die Pflanzen gedeihen). Es funktioniert also auch, wenn die Pflanzen beschimpft werden.
"Kartoffeln haben doch auch Augen"
Diese Aussage läßt kaum auf Interesse an ernsthafter Auseinandersetzung schließen. Wer keinen Unterscheid erkennt zwischen dem Ausstechen der Augen von Kartoffeln und Kälbern (oder einem Schwein oder einem Salat den Kopf abschneiden), sollte sich ob seines Geisteszustands dringend einer Behandlung unterziehen.
"Angegriffene Pflanzen rufen um Hilfe, das ist wissenschaftlich erwiesen"
Tatsache ist, daß Pflanzen, die von Herbivoren angegriffen werden, Stoffe aussenden können, die die "Freßfeinde" ihrer Angreifer anlocken können [Whit01]. Dies ernsthaft als (bewußten) "Hilferuf" zu interpretieren, zeigt jedoch wissenschaftliche Unkenntnis bis zur Lächerlichkeit. Es handelt sich um einen simplen evolutionären Vorgang (selektiert wurden die Pflanzen und Tiere, deren Überlebenschance stieg, weil sie dahingehend mutierten, diese "Lockstoffe" abzugeben und so besser geschützt zu sein, bzw. wahrzunehmen und so eher ihre Nahrung zu finden).
Besonders peinlich wird es für Speziesisten, wenn sie vom "Schreien der Weizenfelder" angesichts des Mähdreschers fabulieren, da der Weizen zu diesem Zeitpunkt längst vertrocknet, also "tot" ist.
http://veganismus.de/vegan/faq-rechtfertigungsversuche.html#pflanzenrechte
lg. beere