Weiblichkeit/Männlichkeit nur zusammen sinnvoll?

Kann man die Weiblichkeit nur in Gegenwart der Männlichkeit definieren bzw. spirituell ausleben?
Es geht mir jetzt nicht um die Definition von männlich/weiblich.

In der Natur fühlen sich üblicherweise Männer zu Frauen und umgekehrt Frauen zu Männern hingezogen.

Grund ist vermutlich der Wunsch nach Vollständigkeit. Man nimmt an, das das "Fehlende" ergänzend wirkt, um sich komplett zu fühlen.

Mal vom Sexualtrieb abgesewas Physikalisches hen, sucht jeder Mensch nach physischer Vereinigung, aber dass die Anziehung auch gleichgeschlechtlich sein kann wissen wir und in der Regel nimmt man in aufgeklärten Kulturen daran keinen Anstoß mehr. Aber auch bei sogenannter platonische Freundschaften, ist der tiefe Wunsch nach Ergänzung. Was ist es dann - um Ergänzung zu erfahren?

Männliche Energie fokussiert sich als, zielorientiert, produktiv und nach außen gerichtet Energie. Sie ist positiv geladen und entspricht der linearen, linken Gehirnhälfte im Denken und dem "Tun".

Der positive Pol ist Anstrengung und Durchdringung, der Minuspol ist Eingriff und Verdrängung.

Hingeben die weibliche Energie als kreativ gilt, prozessorientiert, stets unstrukturiert und nach innen gerichtet und negativ geladen ist. Er entspricht der kreisförmigen, rechten Gehirnhälfte im Denken, und mit dem "Sein" verbunden.

Man könnte auch sagen, der positive Pol ist Ausweitung und Erschaffung und im negativen Pol steht Chaos und Zerstörung.

Wenn männliches auf weibliche aufeinander prallen, basiert es im Übertragen Sinne, wie man es im

Alltag beobachten kann, es ist auch ein physikalisches Phänomen, basieren auf eines der fundamentalen Wechselwirkungen, nämlich die Wechselwirkung von elektronischer Ladung.

Marabout
 
Werbung:
Trotzdem ist man meist eindeutig Mann oder Frau. Mit den oft dazubeschriebenen Eigenschaften. Und oft als "halb" bezeichnet....
Bis jetzt bin ich auch davon ausgegangen, dass jeder ganz ist, und nur andere Organe hat. Aber umso mehr ich mich damit beschäftige, umso fraglicher wird für mich die Welt...

Die Welt ist zum allergrößten Teil eine männliche Kultur. Was fehlt ist die Weiblichkeit.
Für mich haben Männer genauso weibliche Anteile, wie Frauen männliche Anteile haben.
Aber..... !
Dadurch, dass die Männer die Frauen weltweit gering schätzen haben sie dadurch die eigene innere Frau vernachlässigt. Was die Männer den Frauen in der Außenwelt angetan haben , haben sie ihrer inneren Frau angetan. Es gibt zuviel männliche Anteile in der Welt.

Aber umso mehr ich mich damit beschäftige, umso fraglicher wird für mich die Welt...

Das kann ich gut verstehen. Männer sind oft hässlich geworden, weil sie ihre Weibliche Seite vernachlässigt haben. Ein Mann, der zb. nicht mehr weich sein kann und weinen kann (Männer weinen nicht) ist verkrüppelt, nicht ganz. Bei einer Frau, die ihre Männlichkeit nicht entwickelt hat, ist auch was am fehlen.
Es ist nun mal so, dass Mensch beide Seiten hat .Beide Seiten entwickeln muss um Ganz zu sein.
Wenn man zu beidem fähig wird, ohne irgendeinen Teil zu verleugnen oder zu unterdrücken, wird man zu einem Kreis. Das ist unsere Natur-- ganz sein.
Es gibt wenig Menschen, die beide Seiten wirklich entwickelt haben, in der Spirituellen Szene finde ich sie am ehesten, bei Menschen, die mit sich arbeiten.
 
@The Crow

Dualität. Wenn du Wärme kennst, weißt du auch was Kälte ist und vice versa.
Armut kann es nur geben, wenn es auch Reichtum gibt.etc.
 
In der Natur fühlen sich üblicherweise Männer zu Frauen und umgekehrt Frauen zu Männern hingezogen.
Eine sehr heilige Energie.

Damit können Männer und Frauen, je nachdem, wie sie sich begegnen, auf dem schnellsten Weg ihre Energien austauschen, Mangel ausgleichen, fehlende Codierungen wieder finden usw.

Die Ausgangssituation war/ist die Androgynität, Neutralität. Die Seele, wo sie vom Gott in die Welt hinausgelangte, war sie Neutral, ohne Gegensätze. Diese hat sie dann aus sich, aus ihrem Wesenskern erschaffen, um sich selbst besser kennenzulernen. Somit haben wir jetzt die ganze duale Welt, mit ihren Gegensätzen, um uns kennenzulernen.
 
Werbung:
Kann man die Weiblichkeit nur in Gegenwart der Männlichkeit definieren bzw. spirituell ausleben?

Es geht mir jetzt nicht um die Definition von männlich/weiblich.

Aber wenn man sich jetzt spirituell bemüht seine weiblichen Seiten auszuleben und dann z.b. allein lebt, macht das dann weniger Sinn ohne "Gegenstück"?

Ich stell es mir wie Yin und Yang vor... dass beides da sein sollte...

Interessante Frage.
Wenn ich über mich selbst nachdenke, sehe ich mich zu aller Erst als Mensch. Das biologische Geschlecht spielt in meiner Selbstwahrnehmung kaum eine Rolle.
Erst in der Interaktion mit anderen Menschen bzw. bei bestimmten Aktionen begann/beginnt das biologische Geschlecht eine Rolle zu spielen - von der Wahl der Ausbildung (den Satz "das ist eigentlich nichts für Mädchen" habe ich unzählige Male gehört) über den Arbeitsplatz und Karriereschritte bis hin zu Partnerschaft, persönlichen Lebensentwürfen und Prioritäten....

Ich persönlich halte mich in meinem So-Sein für vollständig.
Um zu erkennen, dass ich sowohl eher anpassungsfähige, nachgiebige, schützende als auch selbstbestimmte, durchsetzungsstarke und auch aggressive (sprich abgrenzende) Anteile in mir habe, brauch ich nicht unbedingt einen (biologischen) Mann in meiner Umgebung.
Ich denke, dass jeder von uns, unabhängig vom biologischen Geschlecht, die komplette Palette menschlicher Eigenschaften von "weich" bis "hart" in sich trägt und diese in den verschiedenen Lebenssituationen in unterschiedlicher Weise zum Tragen kommen.
Ganz abgesehen davon natürlich, dass die jeweiligen gesellschaftliche Erwartungen an ein bestimmtes geschlechtlich determiniertes Rollenbild den Zugriff auf bzw. die Umsetzung bestimmter Verhaltensweisen, Eigenschaften, Emotionen... nachhaltig formen und beeinflussen.

Dass Eigenschaften, Einstellungen u./od. Verhaltensweisen in unserer Gesellschaft als eher als männliche od. weibliche Attribute gesehen werden und damit auch eine bestimmte Bewertung einhergeht (und viele althergebrachte Rollenklischees und Zuschreibungen damit einzementiert werden) ist noch mal was anderes.
Allein die Tatsache, dass bei ubiquitären Eigenschaften von einer weiblichen und männlichen Seite gesprochen wird zeigt, wie tief diese Klischees unser Bild von (biologischen) Männern und Frauen durchdringen.

Was meinst Du also mit "spirituell seine weibliche Seite ausleben"?
Welche Eigenschaften schreibst Du einer weiblichen Seite zu?
Und wie sähe ein spirituelles Ausleben gegenüber einem realen Ausleben aus?
 
Zurück
Oben