Ich stelle mal das Gedicht von Heinrich Heine im Ganzen hier herein:
Herz, mein Herz, sei nicht beklommen,
Und ertrage dein Geschick,
Neuer Frühling gibt zurück,
Was der Winter dir genommen.
Und wie viel ist dir geblieben!
Und wie schön ist noch die Welt!
Und, mein Herz, was dir gefällt,
Alles, alles darfst du lieben!
Ich interpretiere es so, dass Heine damals dieses Gedicht für sich selber schrieb. Für mich klingt es so, als wenn er eine alte Liebe nun ad actra gelegt hat und er mit neuem Mut der Zukunft entgegen blickt (Und wie viel ist dir geblieben/Und wie schön ist doch die Welt/Und mein Herz, was dir gefällt/Alles, alles darfst du lieben).
Das Gedicht ist m.E eine Aufforderung an sich selber, das Alte hinter sich zu lassen und wieder frohen Mutes nach vorn zu blicken. In der ersten Strophe hadert er noch ein wenig mit seinem Geschick der unglücklichen Liebe (Herz, mein Herz, sei nicht beklommen).
Die zweite Strophe jedoch ist voller Hoffung und Optimismus, nun alles hinter sich gelassen zu haben und frei zu sein für eine neue Liebe (Alles, alles darfst du lieben!)
So lautet meine kleine, bescheidene Einschätzung.
Lg
Urajup