Hi Shangrila
Hallo Simi
Aus welchem Persönlichkeitsteil kommt der Wunsch die Meisterschaft beizubehalten?
Kommt es ganz und gar aus dem göttlichen Selbst, ist da nicht mehr eine Nuance des Wunsches aus dem Ego (was sich ja perfekt tarnen kann)?
Im Zustand der Meisterschaft stellt sich der Wunsch nicht, da der Zustand ja gegeben ist. Wenn er endet, dann deshalb, weil ich schlafen gehe- es ist immer dasselbe. Steh' ich morgens auf, dann erinnere ich mich sofort, meine Gedanken und meine Gefühle kreisen um nichts anderes- aber weg ist weg. Ich sehne mich dann dahin zurück- mit meiner ganzen Person. Wer diesen Zustand gekostet hat, dem ist nicht nur alles andere fad- dem ist alles ausserhalb dieses Zustands unerträglich. Klares Sehen bis zum tiefsten Bodensatz- und darum ist dieses Verstehen absolut mild. Es existiert keinerlei Ablehnung mehr, kein innerer Widerspruchsgeist- alles ist völlige Annahme, denn so wie es ist, ist es gut.
Shangrila schrieb:
Wie gehst Du mit dem Schmerz um?
Gibst Du Dich dem Schmerz mit aller Totalität hin?
Ist da noch ein Persönlichkeitanteil in Dir, das den Schmerz nicht haben will?
Das sind die richtigen Fragen Shangrila, ich danke dir dafür.

Da ist nicht nur ein Persönlichkeitsanteil in mir, der diesen Schmerz nicht haben will- meine ganze Person will ihn nicht. Im Zustand der Meisterschaft existiert der Schmerz nicht- im Zustand der Nicht-Meisterschaft existiert nichts anderes. Gebe ich mich dem mit aller Totalität hin? *schmunzel* So wie es sich für mich anfühlt- JA! Aber mein Gefühl trügt mich da wohl, lach. Du hast natürlich Recht- in Totalität wahrgenommen bricht sich die Meisterschaft automatisch Bahn.
Shangrila schrieb:
Meines Wissens nach ist die Meisterschaft zu erlangen ein längerer Prozess (in alten Kulturen ging der Einweihungsweg 3x7 Jahre - gemäss meiner Lehrerin).
Meisterschaft zu erlangen ist ein Akt von göttlicher Gnade - ohne sie geht gar nichts - da kann Mensch soviel tun wie er will.
Eher ist auch das Wollen diesbezüglich loszulassen - als Transportmittel "dorthin" sehe ich einzig die unstillbare Sehnsucht nach Gott.
Ja, das stimmt- Meisterschaft zu erlangen, ist ein längerer Prozess. Ob er nun exakt 3x7 Jahre dauert oder ob die Zeitspanne nicht doch eher individuell vom Willen des Suchers abhängt, darüber kann man diskutieren. Ich bin jetzt seit 17 Jahren auf dem Weg, Nisargadatta erlangte nicht nur Meisterschaft, sondern Verwirklichung binnen 3 Jahren, bei meinem Partner, der mit mir gleichauf steht, sind es 9 Jahre.
Meisterschaft zu erlangen, ist ein Akt göttlicher Gnade- ja. Tun kann der Mensch da gar nichts- aber bereit machen dazu, das muss er sich, sonst wird ihm die Gnade nicht zuteil. Er kann sie sich nicht verdienen, aber er muss sich ihrer würdig erweisen.
Die Sehnsucht ist das Wollen, Shangrila. Der Mensch kann nicht nicht-wollen, das ist unmöglich- irgendwas will er immer. Aber er kann das Richtige wollen, nämlich das, was Gott auch will. Und das drückt sich aus in unstillbarer Sehnsucht nach Gott- diese Sehnsucht ist Liebe, Liebe zu Gott, zum göttlichen Geliebten. Gott erwidert diese Liebe nur dann, wenn sie rein ist, wenn sie also ausschliesslich ihm gilt und nichts anderem- dann schenkt er einem die Gnade und offenbart die letzten Geheimnisse seiner Wirkweise.
