Lies dich mal durch all die Mystiker. Lies dich durch Krishnamurti, Maharshi, Balsekar, die Veden, die Sufis und das ganze Zeugs. Sie sagen alle dasselbe - nichts anderes als das. Das heisst noch nicht, dass sie recht haben. Aber es wäre immerhin erstaunlich, dass seit mehreren tausend Jahren Menschen ständig dasselbe erzählen. Dass sie von "Atman" ("Göttliches Selbst") und "Brahman" ("Letzte Realität") sprechen oder von Buddha-Geist, der überall sein soll, oder von Shunyata ("Leerheit"), davon, dass Erleuchtung oder das Selbst nicht erlangt werden kann, weil alle schon erleuchtet sind. Die Sufis haben sogar ein Bild davon: Wenn die Motte, vom Licht der Flamme angezogen, in der Flamme verbrennt: Der Moment, in dem der Mensch aufhört zu glauben, dass alles ihm selbst gehört. Der Moment, in dem er erkennt, dass er nichts ist und nichts vermag, dass Gott alles ist und alles vermag, und dass zwischen ihm und Gott nicht ein Millimeter an Distanz herrschen kann.Tommy schrieb:Klasse. Jetzt gehts mir sehr viel besser.
Und die "Erleuchtung" würde vermutlich darin bestehen, dies alles zu erkennen. Aber nein, es gäbe ja keine "Erleuchtung". Sondern es wäre die *Erleuchtung* Gottes, der sich bewußt wird, wie furchtbar das doch alles ist, was er da geschaffen hat, bzw., da ja alles *Gott* ist, die Erleuchtung, wie furchtbar er doch selbst ist.
Da wunderts, daß er sich selbst nicht schon zu Tode gelangweilt hat.
Alle Kulturen dieser Welt haben diese Einsichten als die höchste Wahrheit gehandelt, als unschätzbares Wissen. Sie haben Schulen errichtet, um diese Erfahrung zu vermitteln. Es ist interessant zu sehen, dass du diesem Wissen keinerlei Wert zumisst, dass du es sogar ablehnst.