Ist es, stimmt! Mag zumindest mal so erscheinen.
Ich versuche trotzdem mal was darüber hinaus:
Wenn der andere etwas tut das mich verletzt, das aber andererseits eben auch Zeichen, Ausdruck seiner selbst ist, liegt es dann an mir, das als Fehler, Irrtum zu bewerten, zu beurteilen, zu verurteilen?
hm...vielleicht fühlst du dich auch nur verletzt ohne das es dem anderen bewußt war das du so empfinden könntest. und warum ist es dann so?
angenommen der andere hat ein verhaltensmuster mit dem du schlecht umgehen kannst, dann kannst du fragen warum er sich so verhält.
vielleicht ist sein verhalten auch nur so um dich auf etwas aufmerksam zu machen. nur das derjenige es nicht direkt sagt sondern es dich spüren läßt um reibung zu erzeugen, somit konflikt auslösen und dann die auseinanderstzung damit weil er selbst den mumm nicht hat. wenn derjenige dann halt so ist, sich also immer so verhält...in deinen augen verhält er sich fehlerhaft, aber in den augen eines anderen wiederum nicht. du kannst dann im prinzip nur sagen: für mich persönlich hat er einen fehler gemacht. weil du vielleicht eine andere einstellung zu diesem bestimmten thema hast.
war deine frage so gemeint?
Noch mehr, liegt es dann an mir, es zu verzeihen? Ihm zu verzeihen, dass er eben er selbst ist? Oder ist das eigentlich bereits eine Art von Selbstüberhöhung? Quasi eine Art Gott spielen?
ich sehe das nicht als selbsterhöhung weil, ich verzeihe u.a. damit es mir besser geht. es geht um meinen inneren frieden. das war zumindest mein weg. innerliches verzeihen weil ich nicht bereit war das gewisse ereignisse mich ein leben lang begleiten. ich kann das was passiert ist eh nicht mehr ändern. ich kann ich nix dafür warum der andere sich so verhalten hat, damit muß der jenige selbst klar kommen und es ändern. er muß meine konsequenzen für sein verhalten akzeptieren oder halt nicht...seine sache.
ich kann vielleicht nur reflektieren warum der andere so handeln konnte.
Was daran war, warum ein Fehler? Dass etwas einem wehtat, dass eine Art gemeinsam getroffen Vereinbarung nicht eingehalten wurde? Geht es also um etwas im Sinne einer Beziehung als gegenseitigem Deal, als Art Vertrag, Geschäfts- und Interessensaustauschmodell, oder als Ausdruck von sowas wie Liebe?
muß man in der liebe einen deal machen? in einer beziehung an sich vielleicht wenn 2 menschen zusammen wohnen und unterschiedliche gewohnheiten haben. oder auch in der firma unter kollegen...ich glaube da sollte es schon gewisse absprachen und regelungen geben. aber wenn in einer beziehung z.b. der deal lautet: offene beziehung, dann sollten beide sicher sein damit umgehen zu können. oder sowas wie das thema treue...die frage würde sich für mich erst gar nicht stellen. wenns dann doch passiert...warum ist es passiert?
bin mir nicht sicher ob ich das so erfaßt habe wie du es meinen könntest 
Ist Beziehung eine Art Deal? Tue du nichts, was ich nicht will, was mir wehtun könnte, dann tue ich auch nichts, was du nicht willst, was dir wehtun könnte? Was aber irgendwann in irgendeiner Weise mindestens einseitig zu einer Art von wenigstens partieller Selbstverleungung führen wird. Was geschieht? Dieser Teil, der eben nicht gelebt, ausgedrückt werden kann, darf, wird sich dazu andere Kanäle, Ventile suchen. Muss nicht sofort geschehen, mittel- bis längerfristig vermutlich aber doch. Spätestens dann gibt's vermutlich wieder Probleme.
ist es dann der richtige partner? ich mußte mich lange genug in meiner wesensart unterdrücken und war dann nicht mehr ich selbst. dann kam der knall...kompromisse im äußeren ja, aber nicht was gefühle oder das eigene wesen betrifft.
Kann ich von meinem Partner diese Art von Selbstaufgabe, auch Selbstopferung verlangen?
nein, das geht in die hose. man unterdrückt sein eigentliches wesen. könntest du damit umgehen wenn es von dir erwartet wird?
Er von mir? Und, auch wenn das natürlich genau unter dem Deckmäntelchen läuft, hat das was, und was hätte das mit Liebe zu tun?
wenig finde ich....ich kann nicht jemanden so verändern wie er in mein idealbild paßt. ich sollte mir dann lieber die frage stellen: warum meine ich ihn zu lieben wenn ich ihn verändern will? wenn man z.b. zusammen zieht, da kann man vielleicht gewisse dinge besprechen, aufgabenverteilungen ect...aber das ist ja was anderes.
Stelle ich nur mal als Überlegung in den Raum.
Was mir bisher in derzeitigen Verlauf hier doch ein wenig abgeht ist, warum stellt sich anscheinend nicht oder so wenig die Frage, was hat das, was mir wehtut, von dem ich glaube, dass mich der andere damit verletzt, mit mir selber zu tun?
ich glaube schon das es viel mit einem selbst zu tun hat. jeder hat unterschiedliche einstellungen zu einer sache. viele handeln so wie es grad ihrem entspricht ohne das bewußtsein das sie damit andere verletzen.
z.b. wenn ein mann jeden samstag mit kumpels weg gehen will, stellt sich frau oft die frage: sind die ihm wichtiger? oder liebt er mich nicht mehr?
aber die frage lautet doch eher, warum ärgert mich das. fühle ich mich vernachlässigt? aber warum? hab ich selbst keine freundinnen um ebenfalls auszugehen oder hab ich z.b. verlustängste.
Und was kann ich selber damit, mit diesem Signal, Hinweis tun, damit es mich nicht wieder verletzt?
überdenken wo wirklich die eigenen bedürfnisse liegen?
Läuft also sowas wie Beziehung unbedingt und unvermeidbar auf eine Art von gegenseitiger Selbstbeschränkung hinaus, ginge es auch anders?
bin ich mir sogar ganz sicher. also das es auch anders geht.
Geht es dabei um was ganz anders, von dem all das nur symptomatischer Ausdruck wäre?
Noch genereller gefragt: Woran liegt's, dass eine Beziehung überhaupt funktioniert, funktionieren kann? Woran liegt's, dass und wenn sie scheitert?