Guten Morgen!
Nicht schlecht, 2 Stunden am Stück joggen, Respekt!

Schön, das du etwas so Positives für dich schaffen konntest!
2 Stunden am Stück Powerwalken. Ich kann die Geschwindigkeit also variieren. Wenn es mal nicht so geht, dann wird es mehr ein Spaziergang. Hab ich Stress und Wut im Bauch, dann ist es tatsächlich etwas zwischen Joggen und Powerwalken. Je nachdem, wie mein Körper gerade drauf ist. Ganz wichtig für mich. Und es bedeutet vor allem Freiheit für mich. Mal weg von der Verantwortung.
Ich habe mir oft gewünscht, er würde mich mal offiziell begleiten. Also keine zufällige Begegnung, kein heimliches abpassen seinerseits. Er und ich. Laufen. Wir waren ja auch schon so weit. Aber er hat dann leider gekniffen. Doch ich verstehe es auch. Er wäre mir bei diesem gemeinsamen Hobby näher gekommen, als er damals wollte.
Heute würde ich mir wünschen, ich könnte ihn damit ab und an mal, aus seiner Enge herausholen. Würde uns beiden gut tun. Da bin ich mir sicher. Aber es ist ja nicht mehr möglich.
Also hab ich es zu meinem eigenen Tageshighlight gemacht.
Eigentlich finde ich ja, dass wahre Stärke sich aus der Tiefe speist.
Aber ja! Du hast dann einen Riesenberg erobert und kannst dir anschauen, was da unten war und du bereits hinter dir gelassen hast. Das Leben besteht aus Bergen und Tälern.
Aber dieses eine Jahr, war Abgrundtief. Ich hätte niemals gedacht, mich mal so schrecklich zu fühlen. Denn zuvor hab ich immer gedacht, ich stehe durch meinem starken Glauben über allem. Dem war aber nicht so.
Ehrlich, das war dir bisher unbekannt?
Klar habe ich im Laufe meines Lebens schon einiges erlebt. Man denkt dann, das es sich so anfühlt und eben so ist. Wenn dann aber diese Knallbegegnung kommt, dann weißt du erst, dass es da noch sehr viel mehr gibt. Und ich denke, da gibt es noch einige Überraschungen. Wir sind gefühlt noch nicht am Ende der Gefühlsexplosion.
Dann hast du durch ihn mehr Zugang zu dir bekommen, was trotz aller Schwierigkeiten sehr schön ist! Ich kann mir vorstellen, dass Eifersucht und Verlustangst häufig auftreten, das sind ja klassische Themen - was würde passieren, wenn du nicht kämpfst, sondern die Gefühle annimmst?
Sicher kenne ich Eifersucht und Verlustangst. Aber es war bei mir nie krankhaft, eher beiläufig. So nebenbei und nie ein Lebensproblem.
Diese Gefühlsexplosionen bei sind neu in meinem Leben. Und ich muss mich fragen: warum ist das so? Er gehört mir nicht. Ein Mensch gehört einem niemals. Bisher bin ich mit dieser Einstellung gut durchs Leben gekommen.
Und dann kommt er und ich sehe mir selbst dabei zu, wie ich völlig irreal und unakzeptabel darauf reagiere. Innerlich. Und da wir verbunden sind, bekommt er das sehr wohl mit. Selbst dann, wenn ich nichts mache und innerlich „aussitze“. Das ist etwas, was ich gerne vor ihm verbergen würde. Weil es unangemessen ist und mir nicht zusteht.
Es reicht ja schon, dass wir im Umgang miteinander (in dem freundschaftlichen Jahr. Nennen wir es mal so.) uns gegenseitig wehgetan haben, weil auf Beiden Seiten die Emotionen so hoch gekocht sind. Es gab sogar Situationen, wo ich komplett von den Socken war, weil ich es war die ihm unabsichtlich weh getan hat. Er sagte es mir.
Ich… Die ja normalerweise keiner Menschenseele was tut. Und da verletze ich den Mann, für den ich so unglaublich viel empfinde. Seine Aussage war ein schockierender Spiegel für mich. Ausgerechnet bei dem Menschen, bei dem ich offensichtlich das erste Mal richtige Liebe empfinde. Und bis heute nicht aufhören kann, so für ihn zu empfinden.
Das ist eine sehr schöne Umschreibung von Liebe.
Das ist es auch. Liebe. Heute weiß ich das mehr denn je. Er lässt es mich bei jeder Begegnung und bei jedem vermissen neu spüren. Also immer.
Ich hätte nie für möglich gehalten, dass eine so treue Person wie ich (das habe ich mir immer geistig auf die Stirn tätowiert), mal Durchbrenngedanken bekommt. Zwei galoppierende Pferde, die ans andere Ende der Welt rennen und alles hinter sich lassen.
Klar. Geht natürlich nicht.
Oh, verurteile dich nicht so. Zu dem Zeitpunkt damals war das für dich die in dem Moment logische Reaktion, wie auch immer du reagiert hast.
Doch. Wir könnten es jetzt leichter haben, miteinander zu „arbeiten“ und die Nähe des anderen zu genießen. Aber ich bin von dieser heftigen Welle an Liebe, komplett überrollt worden. Und er auch. Das prallte bei zwei eigentlich so verträglichen Menschen wie uns, komplett aneinander.
Ich möchte ihm manchmal sagen… Bitte lerne mich jetzt kennen. Jetzt wo ich behutsam mit allem umgehen kann. Denn ich hatte genug Zeit, das zu verarbeiten.
Manchmal, wenn sie nicht gut drauf ist, braucht sie, wie es wahrscheinlich oft so ist, gerade besonders Zuwendung. Ihr Auftreten dann empfand ich als nicht so freundlich und es verschreckte mich. Zumal es auch unschöne Kindheitserinnerungen mit vielen Ängsten wachrief.
Lese was ich schreibe. Vielleicht bin ich die Auflösung für ihr Verhalten. Denn genau das ist auch uns passiert.
Bitte ärgere dich in solchen Momenten nicht. Frag nach, warum sie so handelt, warum sie sich so fühlt und gib ihr das Gefühl, dass du sie verstehst. Das ist der sanfte Schlüssel und normalerweise gar nicht so schwer. Dann verpufft das ungute Feuer in der Luft, weißt du? Wenn sie wild wird, dann spiegel sie, in dem du lieb wirst. Das zeigt ihr den eigenen Spiegel!
Und glaub mir, sie würde dann mit der Zeit, anders reagieren.
Es ist anstrengend. Klar! Aber wer hat gesagt, dass das Paradies direkt zu finden ist?
Ich bin sehr stark mit diesen alten Erinnerungen konfrontiert worden. Irgendwann habe ich gemerkt, dass es nicht böswillig von ihr zu sein scheint, sondern dass sie eigentlich Zuwendung braucht und dann bin ich mit meinen eigenen inneren Blockaden in Berührung gekommen und konnte für mich so ein bisschen klären, woher diese kommen. Mit der Zeit habe ich dann gelernt, es nicht so sehr auf mich zu beziehen, wenn sie mal grummelig ist und mich besser abzugrenzen und gleichzeitig die innere Wärme für sie aufrechtzuerhalten.
Genau so… Das habt ihr doch schon mal gut gemacht. Den anderen und sein sonderbares Verhalten erkennen. Damit brichst du Mauern und Schranken ein.
Das war für mich eine sehr große Entwicklung von "ich bin das Opfer" zu "ich gestalte die Beziehung selbst, wie ich es möchte". Und das hat wirklich gut geklappt und auch SIE ist viel entspannter, fühlt sich verstanden.
Ja genau. Du bist nämlich kein Opfer, sondern ein Gewinner. Selbst wenn sie morgen für immer aus deinem Leben verschwinden würde (tut sie aber wahrscheinlich nicht), hättest du gewonnen. Ihr seid keine Opfer, keine Süchtigen, keine Idioten. Ihr seid Liebende, die miteinander wachsen können. Nämlich genau an dem, was so schwierig erscheint!
Unsere uralten Erlebnisse blockieren leider sehr viel Lebendigkeit in uns.
Dann ist es wohl richtig, die Wunden neu aufzureißen und den Dreck rauszulassen, um dann auf verheilter Haut, ein Zuhause zu bauen.
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