Seelenverwandtschaft und Beziehung

Drasmagor

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Es ist kein seltenes Phänomen. Jeden Tag widerfährt es tausenden Menschen auf dieser Erde: Ihre Liebe wird zurückgeschmettert mit der Begründung, die sogenannte "Seelenverwandtschaft" sei zwar tief, aber gerade dies sei keine gute Voraussetzung für eine
(Liebes)beziehung. Das Verständnis, das einfach da ist und keine Worte braucht und keine Erklärungen, habe die Qualität tief verwurzelter Verbundenheit im FREUNDSCHAFTLICHEN Sinne. "Du bist wie der liebste Bruder für mich." "Du bist wie eine Schwester für mich." "Du verstehst mich, ohne dass ich viel erklären muss, und das will ich nicht aufs Spiel setzen."
Verständnis, Seelenverwandtschaft, tiefe Verbundenheit, dies alles wird auf die Ebene der guten Freunde heruntergespielt. Aber genau diese Qualitäten sind die Eckpfeiler der eigentlichen, ja der unverbrähmten Liebe. Was kann es denn schöneres geben, als mit einem Menschen zusammen zu sein, der einen einfach versteht. Wieso sollte es nicht die größte Chance unseres Lebens sein, eine Beziehung mit einer "verwandten Seele" einzugehen. Man könnte gemeinsam ins unendliche wachsen. Diese Gleichschwingung, diese innerste Harmonie, dieses Gefühl, zu Hause zu sein, verstanden zu werden, all das birgt ein unvorstellbar großes Potential in sich. Es ist einfach ein gutes, dauerhaftes Fundament. Und dennoch ist jeder ein unverwechselbares Original, an dem es noch so viel zu entdecken gibt. Und das auf einer tiefen Ebene, auf die andere Paare gar keinen Zugriff mehr haben.

Zunächst muss man sich die Frage stellen: Handelt es sich um eine bequeme Ausrede, mit der man jemanden abblitzen läßt und ihm gleichzeitig das Gefühl zu geben versucht, etwas besonderes zu sein (was ohnedies jeder Mensch ist)? Oder wird die Verbundenheit tatsächlich gefühlt?

Ich denke, dass viele Menschen einfach Angst vor dem haben, was wirklich tief geht. Manche reden andauernd von einer erfüllenden Beziehung, aber wenn sie dann die Chance dazu haben, laufen sie davon. Sie bleiben lieber dabei, nur darüber zu reden und davon zu träumen.

Als (Liebes)partner sucht man sich dann doch lieber jemanden, wo das Abenteuer, die Neugierde lockt. Es ist das Banale, das sie suchen. Auch ein bisschen vom Anrüchigen. Abenteuer. Neugier. Nervenkitzel.
An der Seite eines Menschen, der mit ihnen seelenverwandt ist, der sie versteht und durchschaut, würden sie sich ausgeliefert fühlen. Auch sich selbst ausgeliefert! Sie wären mit sich selbst konfrontiert und davor laufen sie weg. Sie sehen die Chance zu wachsen nicht, die sich dahinter verbirgt.

Ich kenne Frauen, die ihren Seelenverwandten zurückgewiesen haben. Meist war ein anderer Mann im Spiel. Ich finde, dass keine dieser Frauen jetzt in einer erfüllten Beziehung lebt. Sie wissen nicht, was sie versäumt haben. Vor lauter Angst - und weil sie nicht verstehen, was Liebe ist - haben sie ihren Seelenpartner versäumt.
Ich kenne aber eine Frau, meine Cousine nämlich, die danach WIEDER zu ihrem Seelenverwandten zurückgekehrt ist. Sie haben vor einigen Monaten ihr erstes Kind bekommen. Sie lieben sich.

Wahre Liebe bedeutet Eins-Werden, und trotzdem bleibt jeder für sich ganz. Seelenverwandtschaft ist eine wunderbare Voraussetzung dafür. Vielleicht IST sie die Liebe!

Was ist Liebe, wenn nicht tiefste Verbundenheit?
Was, wenn nicht Verständnis, Getragensein, Eins-Sein?
Und was, wenn nicht das Gefühl, sich schon ewig zu kennen.

Nur als kleiner Denkanstoss
 
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Hallo,
ich kann mich auch nur anschließen, Du hast vollkommen recht!

Leider hat meine Dualseele mehr Angst, als alles andere und spricht
noch nicht mal mit mir. Aber warscheinlich hat er vor seiner Freundin
noch mehr Angst, als vor mir. Ich weiß es nicht. Ich frage mich auch,
ob die Seelenverwandten, die alle solche Angst haben, diese Angst
jemals auflösen können?????:confused:

Alles Liebe,
Luciana
 
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