Was heißt eigentlich "an Jesus glauben"?

Hallo Astroharry

das problem beim "Glauben an etwas" ist, dass es besser funktioniert, wenn ich das zu Glaubende bedingungslos annehme. Glauben impliziert meiner Ansicht nach diese Bedingungskosigkeit, es ist ein grosses Öffnen und ein Hereinlassen von dem was ich glaube. Somit auch bei Jesus. Glaube ich an ihn, dann muss ich ihn bedingungslos annehmen und mir dann seine Sicht der Dinge einverleiben.

Halbherziges Glauben ist so gut wie kein Glauben. Das macht die Sache für viele Menschen schwierig. Es resultiert ein schwacher Glaube.

"Glauben an" ist auch im Gegensatz zu "Wissen von" oder von "Vermuten dass". Für mich ist im Glauben immer die Gefahr, dass ich meine Vernunft abstellen muss und einfach das vorgefertigte übernehmen kann. Vollherziger Glauben duldet im kern keine Schwankungen.

Ich selber bin ein Vollblut Esoteriker, d.h. ich glaube an meine spirituelle Kraft und an die Ensprechung Gottes. Jesus ist mir im Laufe meines spirituellen Weges nie als Führer begegnet (nicht einmal als Gefährte), deshalb werde ich jetzt nicht damit beginnen, an ihn zu glauben.
 
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fckw schrieb:
Oh, wenn es nur ein einziges Buch gibt, das von dem Typen (wie hiess der noch gleich?) erzählt, dann ist das vermutlich kein allzu wichtiger Mann gewesen. Offensichtlich war er der römischen Besatzungsmacht nicht einmal eine Erwähnung wert.
Naja, so ist das halt mit dem Starkult. Eigentlich sind's ja alle nur Menschen, aber dann wird aus ihnen wer-weiss-was gemacht, und plötzlich sind sie Halbgötter.

Es scheint für einige ein durchaus probates Mittel zu sein, Glaubensinhalte Anderer ins Lächerliche zu ziehen. Dies finde ich nicht besonders rühmlich. Patzige und beleidigende Parolen sind alles andere als wahrheitsunterstützend und kein wirklich intelligentes Mittel Wahrheit zu bekräftigen und Unwahrheit zu entlarven. Die Aufklärung hat uns gelehrt, dass wir unserem Gegenüber mit Respekt und Achtung gegenübertreten sollten; unabhängig ob es ein Christ, Moslem, Buddhist oder Atheist sei. Der „kategorische Imperativ“ ist einer der Säulen unserer modernen Gesellschaft, dieser scheint sich aber nicht überall herumgesprochen zu haben.

Kurz eine Ergänzung oder Korrektur zum Historischen Jesus. Man kann, wenn man von Jesus Christus spricht, Vieles in Zweifel ziehen und Vieles ist durchaus Glaubenssache. Nicht jedoch, dass er eine historische Figur war und dass er außer von einer christlichen Sekte wahrgenommen und seine Existenz dokumentiert wurde.

Er wurde durchaus von diversen Geschichtsschreibern zur Kenntnis genommen (ich habe hier mal nur einige „nichtchristliche Quellen“ angeführt):

Das Spottkruzifix

http://www.bechhaus.de/zjspotkr.gif

Es ist eine Wandkritzelei unter der in griechisch (der damaligen Weltsprache) steht: "Alexamenos betet seinen Gott an.". Es wurde wahrscheinlich während des dritten Jhd. angefertigt und 1857 auf dem Hügel Palatin in Rom, wo einst Sklaven für den Hof des Kaisers ausgebildet wurden, bei Ausgrabungen freigelegt.

Publius Cornelius Tacitus (55-ca.117 n. Chr.),
ein zuverlässiger römischer Historiker, Senator, Prokonsul und Statthalter über Asien schrieb um 116 n. Chr. in seinen Annalen XV.44 über den Brand Roms und das hartnäckige Gerücht, Nero habe den Brand legen lassen, (der um 64 n. Chr. stattfand) folgendes:
"Aber nicht durch Fürsten oder die Sühneopfer für die Götter ließ sich die Schande bannen, daß man glaubte, der Brand sei geboten worden. Also schob Nero, um diesem Gerede ein Ende zu machen, die Schuld auf andere und bestrafte sie mit den ausgesuchtesten Martern. Es waren jene Leute, die das Volk wegen ihrer (angeblichen) Schandtaten haßte und mit dem Namen »Christen« belegte. Dieser Name stammt von Christus, der unter Tiberius vom Prokurator Pontius Pilatus hingerichtet worden war. Dieser verderbliche Aberglaube war für den Augenblick unterdrückt worden, trat aber später wieder hervor und verbreitete sich nicht nur in Judäa, wo er aufgekommen war, sondern auch in Rom, wo alle Greuel und Abscheulichkeiten der Welt zusammenströmen und geübt werden. Man faßte also zuerst diejenigen, die sich öffentlich als Christen bekannten, dann auf deren Anzeige hin eine gewaltige Menge Menschen. Sie wurden weniger der Brandstiftung als des Hasses gegen das gesamte Menschengeschlecht überführt. Bei der Hinrichtung wurde auch noch Spott mit ihnen getrieben, indem sie in Tierhäute gesteckt und von wilden Hunden zerfleischt wurden. Andere wurden ans Kreuz geschlagen, oder zum Feuertod bestimmt, nach Einbruch der Dunkelheit, als nächtliche Fackeln verbrannt. Für dieses Schauspiel hatte Nero seinen eigenen Park hergegeben und veranstaltete gleichzeitig ein Circusspiel, wobei er sich in der Tracht eines Wagenlenkers unter das Volk mischte oder auf einem Rennwagen stand. Daher wurde mit jenen Menschen, obwohl sie schuldig waren und die härtesten Strafen verdient hatten, doch Mitleid rege, als würden sie nicht dem Gemeinwohl, sondern der Grausamkeit eines einzelnen geopfert."

Falvius Josephus (Joseph ben Mathitjahu), ein jüdischer Historiker (37-100 n. Chr.)
und Pharisäer schrieb in seinen Jüdischen Altertümern XVIII.3.3: "Um diese Zeit lebte Jesus, ein weiser Mensch, wenn man ihn überhaupt einen Menschen nennen darf. Er war nämlich der Vollbringer ganz unglaublicher Taten und der Lehrer aller Menschen, die mit Freuden die Wahrheit aufnahmen. So zog er viele Juden und auch viele Heiden an sich. Er war der Christus. Und obgleich ihn Pilatus auf Betreiben der Vornehmsten unseres Volkes zum Kreuzestod verurteilte, wurden doch seine früheren Anhänger ihm nicht untreu. Denn er erschien ihnen am dritten Tage wieder lebend, wie gottgesandte Propheten dies und tausend andere wunderbare Dinge von ihm vorher verkündigt hatten. Und noch bis auf den heutigen Tag besteht das Volk der Christen, die sich nach ihm nennen, fort."

Der griechische Satiriker Lukian (Lucian) von Samosata (120-ca.180 n. Chr.)
schrieb um das Jahr 170 n. Chr. über das Lebensende des Peregrinus: De morte Peregrini, 11
"Übrigens verehrten diese Leute den bekannten Magus, der in Palästina deswegen gekreuzigt wurde, weil er diese neuen Mysterien in die Welt eingeführt hatte... Denn diese armen Leute haben sich in den Kopf gesetzt, dass sie mit Leib und Seele unsterblich werden, und in alle Ewigkeit leben würden: daher kommt es dann, dass sie den Tod verachten und viele von ihnen ihm sogar freiwillig in die Hände laufen. Überdies hat ihnen ihr erster Gesetzgeber beigebracht, dass sie untereinander alle Brüder würden, sobald sie den großen Schritt getan hätten, die griechischen Götter zu verleugnen, und ihre Knie vor jenem gekreuzigten Sophisten zu beugen, und nach seinen Gesetzen zu leben."

Der syrische Stoiker Mara Bar-Serapion schrieb aus dem Gefängnis an seinen Sohn Serapion (73-132 n. Chr.) folgenden Brief:
"Welchen Vorteil hatten die Athener davon, dass sie Sokrates zum Tode verurteilten? Hunger und Seuchen kamen über sie als Strafe für ihr Verbrechen. Welchen Vorteil hatten die Männer von Samos davon, dass sie Pythagoras verbrannten. In einem Augenblick wurde ihr Land von Sand zugedeckt. Was hatten die Juden davon, dass sie ihren weisen König umbrachten? Ganz kurze Zeit darauf wurde ihr Königtum abgeschafft. Gott rächte diese drei Weisen: die Athener starben Hungers; die Bewohner von Samos wurden vom Meer überwältigt und die Juden aus ihrem Land vertrieben, nachdem es zerstört worden war. Danach lebten sie in vollständiger Zerstreuung. Doch Sokrates starb nicht umsonst. Er lebt fort in den Lehren des Plato; auch Pythagoras starb nicht umsonst, er lebt fort in der Statue der Hera. Und auch der weise König Christos der Juden starb nicht umsonst; er lebt weiter in der Lehre, die er verkündet hat." Brieftext als Manuskript im Britischen Museum

Gary Habermas, Professor für Philosophie und Religion an der Liberty University schrieb in "Ancient Evidence for the Life of Jesus, Nashville 1984, S.169"
"Wir sehen also einmal mehr, wie grundlos die Spekulationen sind, die seine Existenz leugnen oder behaupten, es gebe nur ganz wenige Fakten, die für seine Existenz sprechen. Viele Ereignisse in der Geschichte der Antike sind durch sehr viel weniger Belege gestützt, die dazu noch aus einer sehr viel späteren Zeit stammen... Die Ansicht, daß wir aus den antiken außerbiblischen Quellen so gut wie nichts über Jesus wüßten, ist ganz einfach falsch. Es gibt nicht nur relativ viele solcher Quellen, Jesus ist sogar eine der Gestalten der Geschichte der Antike, für die wir eine ganz bedeutende Anzahl recht verläßlicher Belege besitzen. Sein Leben ist eines der bestdokumentierten und bestbewiesenen Leben der Antike."


Grüße Didimus
 
Hallo Didismus

Es geht ja nicht darum, die Existenz Jesus zu leugnen. Mag ja sein, dass er wirklich gelebt hat. Was mich stört, ist, ihn zum Sohn Gottes hochzustilisieren.

Alles Liebe. Gerrit
 
Hallo Lotusz

Lotusz schrieb:
Die meisten Menschen sind eigentlich sowieso nur sprituelle Eintagsfliegen. Es geht ihnen überhaupt nicht darum, sich selbst zu verwirklichen. Sie sind überhaupt nicht an ernsthaften Wegen für spirituellen Fortschritt interessiert.

Soweit stimme ich vollkommen zu.

Lotusz schrieb:
Eine der Vorraussetzungen ist nämlich, dass man vollkommen auf jede Sexualität verzichtet.

Das sehe ich allerdings anders. Wir haben ja darüber schon gesprochen... Aus meiner Erfahrung weiss ich dass sexuelle Exnthaltsamkeit zumindest in den Anfangsphasen des spirituellen Wachstums (Heilungsprozess) meist nicht notwendig ist. Nur wenn einer wirklich eine Sex-Sucht hatte, würde sich vollkommene Enthaltsamkeit eventuell lohnen.

Es kann durchaus sein, dass ab einem bestimmten Punkt die Sexualität losgelassen werden muss. Enthaltsamkeit von Anfang an ist aber auf jeden Fall nicht unbedingt notwendig - kann aber hilfreich sein.

Lotusz schrieb:
Selbstverwirklichung beruht nämlich in erster Linie auf nichts anderem als auf der Umwandlung sexueller Energie in spirituelle Energie.

Das möchte ich auch in Frage stellen. Bist Du Dir sicher, dass das der EINZIGE Weg zur Selbstverwirklichung bzw. Heilung ist? Vielleicht ist die Umwandlung der sexuellen Energie auf die Art wie Du es kennst nur einer der möglichen Wege.

Lotusz schrieb:
Sobald die Menschen aber etwas von Enthaltsamkeit hören, dann fliegen sie ganz schnell wieder davon, weil sie nämlich alle sexsüchtig sind und lieber ihrer kurzfristigen sexuellen Befriedigung nachgehen als enthaltsam zu leben. Was meinst Du denn, was Buddha, Jesus und Yogananda gemacht haben? Sie alle haben enthaltsam gelebt.

Also, in wieweit die Geschichten über Jesus und Buddha tatsächlich die Wahrheit über diese Menschen wiedergeben, ist doch sehr zweifelhaft. Da die beiden ja besonders verehrt werden, würde es mich nicht wundern, wenn im Laufe der Jahrtausende(!) einige Dinge über sie "vergessen" wurden und andere Dinge neu erfunden wurden. Es kann sein dass sie ab einem bestimmten Punkt völlig enthaltsam lebten, wir wissen es nur nicht.

Lotusz schrieb:
Und das, was Du forderst, funktioniert doch nur vordergründig. Wie war es denn in der Vergangenheit? Die Menschen steigerten sich in religiöse Hysterie und fanden tatsächlich so etwas wie Erleuchtung. Aber sie waren nicht wirklich frei. Sie waren immer noch Gefangene ihrer eigenen Angst, die sie in die Arme der Religion getrieben hatte und sie waren Gefangene der Religion.

Also wenn jemand sich in religiöse Hysterie reinsteigert, dann kann man da wohl nicht von echter Erleuchtung sprechen. Und wer Gefangener seiner Angst bleibt und deshalb billigen Ersatz bei der Religion sucht, der hat doch wohl nicht wirklich die Heilung und Selbstverwirklichung (durch jahrelange Arbeit an sich selbst) erreicht, oder?

Lotusz schrieb:
Was spricht also dagegen, die Meditation ihrer religiösen Mythen zu berauben und sie auf eine wissenschaftliche Basis zu stellen? Heute geht kein Weg mehr daran vorbei.

Es gibt einen dritten Weg: weder die religiösen Mythen glauben, noch die in spirituellen Belangen sehr(!) beschränkte wissenschaftliche Sicht akzeptieren. Damit meine ich übrigens die derzeitigen wissenschaftlichen Sichtweisen, die bei Dingen wie Spiritualität von Vorurteilen durchsetzt ist.

Lotusz schrieb:
Die Menschen sind heute gebildeter und kritischer. Sie lassen sich nicht mehr so leicht durch religiöse Mythen hinters Licht führen.

Dafür lassen sich die allermeisten von anderen, neuen Mythen hinters Licht führen, weil eben unser Weltverständnis sich von der religiös-geprägten Sichtweise hin zu einer mental-wissenschaftlichen Sichtweise geändert hat. Heutzutage glauben wir an viele wissenschaftliche Modelle (Theorien, Annahmen), von denen sich sicherlich viele als zumindest teilweie inkorrekt erweisen werden. Trotzdem glauben wir an diese Erklärungen der Welt (Mythen).

In einigen Bereichen sind die wissenschaftlichen Erklärungen sicherlich viel besser und wahrer als früher. Beispiele: alles was mit den rein materiellen Aspekten des Lebens zu tun hat. Im Bereich der Selbsterforschung und Selbstverwirklichung haben die alten Ansätze unseren "modernen" aber oft sehr, sehr vieles voraus - und das sage ich aus eigener Erfahrung.

Liebe Grüße,
Paul
 
Hallo Paul

Es kann durchaus sein, dass ab einem bestimmten Punkt die Sexualität losgelassen werden muss. Enthaltsamkeit von Anfang an ist aber auf jeden Fall nicht unbedingt notwendig - kann aber hilfreich sein.

Irgendwann kommt zwangsläufig der Punkt, wo das sexuelle Begehren von ganz allein abfällt. Und zwar in einem ziemlich frühen Stadium der spirituellen Entwicklung. Derjenige, der sich an die Sexualität klammert, weiss nicht, was er tut.

Bist Du Dir sicher, dass das der EINZIGE Weg zur Selbstverwirklichung bzw. Heilung ist?

Ja, da bin ich mir ziemlich sicher. Sexualität ist fad und oberflächlich. Aber das wird man erst verstehen, wenn man sie hinter sich gelassen hat.

Also, in wieweit die Geschichten über Jesus und Buddha tatsächlich die Wahrheit über diese Menschen wiedergeben, ist doch sehr zweifelhaft.

Es geht nicht um Jesus und Buddha. Es geht um dich. Und Du klammerst dich an die Sexualität, vermute ich jedenfalls.

Also wenn jemand sich in religiöse Hysterie reinsteigert, dann kann man da wohl nicht von echter Erleuchtung sprechen.

Ich bin davon überzeugt, dass viele sogenannte Erleuchtete sich wirklich in eine religiöse Hysterie hinein steigerten. Das führt zwar auch zu euphorischen Zuständen, die man als Erleuchtung ansehen kann. Was mir an ihnen aber nicht gefällt, ist der religiöse Fanatismus, der immer wieder bei ihnen zu finden ist.

Damit meine ich übrigens die derzeitigen wissenschaftlichen Sichtweisen, die bei Dingen wie Spiritualität von Vorurteilen durchsetzt ist.

Die grosse Menge der Wissenschaftler ist an wissenschaftlichen Ergebnissen interessiert. Es ist ein Grundprinzip, welches sie sich zu eigen gemacht haben. Alles andere ist unwissenschaftlich. Das heisst zwar nicht, dass sie nicht auch Fehler machen. Aber sie sind bemüht, die Dinge ohne Vorurteile von einem neutralen Standpunkt aus zu betrachten.

Im Bereich der Selbsterforschung und Selbstverwirklichung haben die alten Ansätze unseren "modernen" aber oft sehr, sehr vieles voraus - und das sage ich aus eigener Erfahrung.

Welche eigenen Erfahrungen hast Du?

Alles Liebe. Gerrit
 
Lotusz schrieb:
Irgendwann kommt zwangsläufig der Punkt, wo das sexuelle Begehren von ganz allein abfällt. Und zwar in einem ziemlich frühen Stadium der spirituellen Entwicklung.

Woher willst Du das denn so genau wissen? Und wenn das für Dich der Fall ist/war, dann muss es ja nicht zwangsläufig bei jedem genau so sein. Da Du nicht aus eigener Erfahrung wissen kannst, dass das sexuelle Begehren bei jedem in einem frühen Stadium der spirituellen Entwicklung abfällt, musst Du Dich auf irgendwelche Lehren oder Überlieferungen beziehen.

Lotusz schrieb:
Es geht nicht um Jesus und Buddha. Es geht um dich.

Nein, Du sprachst über Jesus und Buddha und darauf habe ich geantwortet. Es ging nicht um mich.

Lotusz schrieb:
Ich bin davon überzeugt, dass viele sogenannte Erleuchtete sich wirklich in eine religiöse Hysterie hinein steigerten. Das führt zwar auch zu euphorischen Zuständen, die man als Erleuchtung ansehen kann. Was mir an ihnen aber nicht gefällt, ist der religiöse Fanatismus, der immer wieder bei ihnen zu finden ist.

Euphorische Zustände sind nicht Erleuchtung. Erleuchtung ist im Grunde nichts anderes als tiefe Selbsterkenntnis und Bewusstseinserweiterung, die normallerweise durch jahrelange Arbeit an sich selbst stufenweise erreicht wird.

Lotusz schrieb:
Die grosse Menge der Wissenschaftler ist an wissenschaftlichen Ergebnissen interessiert. Es ist ein Grundprinzip, welches sie sich zu eigen gemacht haben.

Das hört sich vielleicht gut an. Ist es aber in der Realität wirklich so? Insbesondere im Bereich der Selbsterforschung und Bewusstseinserforschung steckt die 'moderne' Wissenschaft in Kinderschuhen. Einer der Gründe dafür ist, dass es so wenige Menschen gibt, die an echtem spirituellem Fortschritt interessiert sind. Denn damit ist sehr viel Arbeit an sich selbst über viele Jahre verbunden, und oft ist diese Arbeit (besonder am Anfang) nicht gerade angenehm.

Lotusz schrieb:
Alles andere ist unwissenschaftlich. Das heisst zwar nicht, dass sie nicht auch Fehler machen. Aber sie sind bemüht, die Dinge ohne Vorurteile von einem neutralen Standpunkt aus zu betrachten.

Die Wissenschaftler haben genauso ihre Grundüberzeugungen, die zu einem grossen Teil auf falschen Annahmen beruhen. Wir saugen als Kleinkinder die in diesem Zeitalter vorherrschenden Annahmen und gerade gängigen Sichtweisen auf, ohne sie zu hinterfragen. Diese verankern sich tief in unserem Unterbewusstsein, so dass wir von klein auf die Dinge "gefiltert" wahrnehmen und uns meist gar nicht vorstellen können, einige Dinge anders zu sehen. So ist das auch mit den allermeisten Wissenschaftlern.

Liebe Grüße,
Paul
 
Hallo Paul

Ich weiss nicht, was dein Bestreben ist. Aber ich glaube, so wirst Du nicht weiterkommen. Aber ich wünsche dir auf deinem Weg alles Gute.

Alles Liebe. Gerrit
 
Gerrit, das ist eine ziemlich arrogante Einstellung von Dir. Nur weil ich mit Deiner derzeitgen Sichtweise in einigen Dingen nicht übereinstimmte, glaubst Du beurteilen zu können, ob ich "weiterkommen" werde... Na gut, wie Du meinst.

Liebe Grüße,
Paul
 
Hi Lotusz
Ich habe grossen Respekt vor Yogananda
Yoganandas Worte sind in Buchform erhältlich. Ob du ihn respektierst oder nicht spielt im Grunde genommen keine Rolle. Dir scheint sowieso mehr daran gelegen zu sein deine Ueberzeugung:
Irgendwann kommt zwangsläufig der Punkt, wo das sexuelle Begehren von ganz allein abfällt.
kund zu tun.
ohne dabei zu merken, dass du dir selbst widersprichtst.
Wie kann denn etwas gleichzeitig von alleine abfallen wenn dieser Punkt zwangsläufig auftritt(?)
Von dem abgesehen sprichts du immer nur von Menschen, die sich an die Sexualität klammern. Ich habe uebrigens noch niemanden soviel ueber Sexuallität "sprechen gehört" wie dich.
Dein Einstellung erinnernt stark an die r.K. Glaubensauffassung. Fuer alle ihre weltlichen Glaubensvertreter ist das Zölibat eine "Muss", dass sie "freiwillig" durch ihren Glauben annehmen, im Gegensatz zu anderen Glaubensauffassungen.
In der Zwischenzeit ist es ja auch möglich sich kuenstlich befruchten zu lassen - ja sogar sich aus der Samenbank einen "besonders intelligenten und mit ausserordentlichen Vorzuegen ausgestatteten Vater" auszusuchen, Embrios im Reagenzglas zu "zeugen". Der einzige der dadurch noch eine Handlung durchzufuehren braucht die zu diesem Zweck erforderlich ist, ist der Mann damit die sterile Befruchtung bei der Frau durchgefuehrt werden kann.
Du sprichts davon, dass man mit all den Mythen aufräumt, die uns immer wieder aufgetischt werden.
Nun ist aber so, dass du fuer mich noch zu den Menschen zählst, die den Mythos verbreiten, dass aufgrund das Zölibat geistige Reife erreicht wird - sprich alle Glaubensvertreter der r.k. Kirche sind geistig reife Menschen oder sollten es nach deiner Theorie frueher oder später mal werden, fragt sich nur wann.

Du unterstreichst deine Theorie auch immer wieder mit Aussagen, dass auch Buddha, Jesus, .. diesen Weg gegangen sein sollen, obwohl du dir selbst nicht einmal sicher bist ob Jesus ueberhaupt gelebt hat.
Mag ja sein, dass er wirklich gelebt hat.

Du widersprichts nicht nur dir selbst, sondern auch Yoganda, und auch Swami Sivananda der den Bhakti-Weg auch als eine Möglichkeit sieht - allerdings aus einer religiösen Sicht (Frömmigkeit, Gebet und Gottesdienst, das Wiederholen des göttlichen Namens und Singen Seiner Herrlichkeit).

Zum Buch:
Das Buch bringt erstmalig einen Überblick über die Drogen, die unser Körper selbst produziert, und weist Möglichkeiten auf, durch körperlich-psychische Techniken (Autosuggestion, Selbstentspannung, Yoga, Meditation, Reizüberflutung oder Reizentzug, Ausagieren, Hyperventilation, Fasten, Za-Zen-Übungen usw.) gezielt körpereigene antriebs- und energiesteigernde, wachmachende, angstlösende, beruhigende, schmerzstillende Substanzen zu mobilisieren.

Ich sehe nicht, dass dies eine so "neue" Errungenschaft ist wie es dargestellt wird. Das was ich bis jetzt darin gelesen habe ist ein Zusammentragen, wie es auch mehrmals betont wird, von sogenannten längst bekannten Symptomen.

LG
Manuela
 
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Warum nicht stattdessen zugeben, dass man das woran man glaubt eben *nicht* genau weiss? Genau das ermöglicht doch das lernen und echtes Wissen aus eigener Erfahrung. Wenn man stattdessen glaubt etwas zu wissen, dann belügt man sich nur selbst und verschießt sich vor echtem Lernen und Wissen.
- Zitat Paul -

Du bist ein weiser Mensch, Paul. Das gefällt mir!

Ich habe das jetzt mal rausgenommen. Habe noch nicht den ganzen Thread gelesen.

Lg. Amixipi
 
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