KalEl
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Das was du da schreibst, Jürgen, dass sich diese Eben nicht schön anfühlt, erinnert mich an den Film mit Robin Williams. ich glaube er heißt "Hinter dem Horizont". Dort spielt er einen Mann, dessen Ehefrau sich nach dem Tod der beiden Kinder umbringt. Es ist seine Aufgabe, sie dort in diesem Sumpf zu suchen und ihr herauszuhelfen. Ich hab mich schon vor Jahren, als ich den Film das erste Mal sah, gefragt, ob man sich das so vorstellen kann.
Mir gefiel auch die Darstellung, dass sich im Himmel alle wiedergefunden haben, der Mann und die zwei Kinder in allerdings veränderter Gestalt, was ja naheliegt... und schließlich auch die Frau.
Dass man sich auch aus dieser Ebene emporarbeiten kann durch ein verändertes Bewusstsein, entspricht dem was ich mir für die Seele eines jeden menschen, Selbstmörder oder nicht, erhoffe, nämlich dass es irgendwo und irgendwie weitergeht. Dass die Schöpfung Wege und Möglichkeiten bereithält auch wenn man sich verrannt hat, und niemanden in einer Sackgasse gefangen hält.
An den Film kann ich mich auch erinnern. Ich habe mir diesen Film sogar auf DVD gekauft, weil ich diesen einfach so gut finde.
Meinem Verständnis nach gibt es keine "physische" Trennung zwischen Himmel und Hölle. Beide sind - meinem Verständnis nach - nur geistige Zustände, entsprechend dem, wie man Frieden mit dem eigenen Gewissen findet. In dieser Hinsicht ist es nicht unbedingt so, dass man erst im ewigen Dasein Himmel oder Hölle erfährt, sondern gleiches kann man auch im irdischen Dasein bereits erleben. Der Unterschied liegt im irdischen Dasein nur darin, dass das Gewissen hier verdrängt werden kann, was im ewigen Dasein nicht mehr möglich ist. Auch kann man hier vergessen, im ewigen Dasein, sind aber alle Erinnerungen wieder zugänglich - zumindest habe ich Anlass zu diesem Glauben.
Ich denke, es kommt auch sehr darauf an, wofür und in welcher Form man Selbstmord begeht. Wenn ich beispielsweise, obwohl ich weiß, dass ich höchstwahrscheinlich sterben werde, etwas mache, durch welche Handlung ich das Wohl anderer bewahren kann, so glaube ich, dass die Verheißung aus Matthäus 10,39 greift, nämlich, wenn man um Jesu Christi willen (also aufgrund der Ausübung von Nächstenliebe) stirbt, wird man (ewiges) Leben erlangen. Natürlich kann man das nach meinem Glauben auch so sehen, dass in dieser Hinsicht in der Tat der Zweck der Handlung auch das Mittel, also die Entscheidung heiligt und man dadurch Frieden mit dem Gewissen hat, weil man zum Wohl und für das Leben anderer das eigene Leben aufgegeben hat. Eine andere Sache ist es vielleicht, wenn man einfach so sein Leben wegwirft, weil man keine Hoffnung mehr sieht, keinen Ausweg oder keinen Sinn - da könnte es mit dem geistigen Zustand vermutlich im ewigen Dasein vergleichbar aussehen, wie es im Film sehr bildhaft dargestellt wurde. Vielleicht kann man damit irgendwann auch aus eigener Kraft abschließen, wenn es in der Tat nur ein Zustand geistigen Friedens zwischen Bewusstsein und Gewissen ist, aber sofern es nicht nur ein geistiger Zustand ist, kann es wesentlich komplizierter werden, so wie in dem Film "Hinter dem Horizont".