Den nachstehenden Beitrag habe ich zwar schon unter dem Thema „Träume“ eingestellt, wie ich aber sehen kann, wird dieser Thread noch immer gerne besucht. Der Vollständigkeit des sinnlichen Drahtes halber sollte er nach meiner Meinung für die suchenden Seher und Seherinnen auch hier angefügt sein:
Träume zeigen uns, was uns bestimmt und bewegt. Nicht umsonst hatte sich Freud und sein Kollege Jung mit der Traumwelt seiner Klienten befasst. Wie man aus dem Alltag, der Hypnose oder den Reisen der Entspannungstechniken weiß, träumen wir nicht nur während des Schlafes, sondern auch in anderen entspannten Momenten des Alltages.
Was also Kunterbunt oder Catlady meint, hat zunächst weniger mit Träumen des Schlafes zu tun, sondern gehört eigentlich eher in den Bereich der suggestiven Botschaften (Trance, Hypnose). Man kann mit solchen Botschaften auf subtile Weise Träume und damit auch die verborgenen Erinnerungen in der Seelenwelt beeinflussen.
Die Nachhaltigkeit solcher Botschaften hängt sehr stark von der Bewusstseinsebene ab, in denen sie mit dem Unbewussten verbunden werden. Das heißt, je näher solche Botschaften an der Grenze zum Unbewussten verankert werden, je leichter kann das gelingen. Diese hypnotischen Praktiken werden in der Tiefentherapie sehr erfolgreich bei der Bewältigung von traumatischen Erlebnissen angewandt. Es gibt vereinzelte Techniken, mit dem solche Botschaften auch jenseits der Bewusstseinsgrenze, also während des Tiefschlafes möglich werden.
Kunterbunt sollte sich also mit seinen Träumen beschäftigen, um damit eine andere Sichtweise zu aufbauen zu können. Es sollte dabei aber nicht nach den Ursachen in der Realität gesucht werden, sondern sich lediglich mehr dem Traumgeschehen auseinandersetzen. Welche negative Elemente (Symbole) tauchen in meinen Träumen auf und wie könnten sie in einem etwas milderen Licht erscheinen? Wo sind die Szenen, in denen unerwünschte Gefühle ausgelöst werden und wie könnte diese Situation umgangen werden?
Solche Szenen können sehr gut in den Entspannungstechniken als Reise eingebunden und durchgespielt werden. Der klare Vorteil dieses Weges ist, dass ich das Thema vorgeben kann, während bei den Träumen aus dem Schlaf die Themen aus dem Unbewussten heraus vorgegeben werden. Auf diese Weise entstehen also neue Erfahrungen, aus denen sich dann wiederum der Regisseur der Träume bedienen kann. Die Seele wird also nicht durch unser Wollen bestimmt, man muss vielmehr versuchen, sie zu überlisten.
Hier einmal ein praktisches Beispiel für eine Reise in die Traumwelt:
Lege oder setze Dich an den Ort, an dem Du Deine Ruhe finden und Dich wohl fühlen kannst. Wenn Du Dich eingefunden hast, bilde zunächst das nachstehende Ushas-Mudra:
(Merlin und somit gemeinfrei.)
Die Hände sollen bei diesem Mudra ohne Spannung ineinander verschränkt und auf den Solarplexus gelegt werden. Es verkörpert Unverletzlichkeit, Geborgenheit, Ruhe, Regeneration und den natürlichen Fluss der Gedanken (die Ganzheitlichkeit). Atme ein paarmal durch und achte einmal darauf, wie sich das anfühlt. Schließe die Augen und verinnerliche Dir die kleinen Botschaften, die Dich begleiten sollen:
1. „Es gibt für mich nichts zu tun und muss nichts zu erreichen, alles geschieht ohne meinen Einfluss!“
2. „Dinge, die um mich geschehen, sind ohne Bedeutung.“ (Bei störenden Geräuschen während der Reise wiederholen).
Wenn in Dich die Ruhe eingekehrt ist, erinnere Dich an den Ort, an dem Dein fraglicher Traum begonnen hatte. Lass Dir Zeit, um Dich auch an diesem Ort eingefunden hast, Du erinnerst Dich daran, was in diesem geschehen ist, aber heute wirst Du versuchen, dem Geschehen eine andere Wendung zu geben. Es wird also alles wieder gut, denn Deine Hände liegend schützend auf Dir und Deiner Seele.
Erinnere Dich an Deine Botschaft:
„Es gibt für mich nichts zu tun und ich brauche nichts zu erreichen, es geschieht alles ohne meinen Einfluss!“
Fühle, wie Deine Hände schützend auf Dir liegen und von ihnen die Gefühle von Wärme, Ruhe und Geborgenheit ausgehen. Wenn sich dieses Gefühl der Geborgenheit eingesetzt hat, wende Dich nun wieder der Szenerie Deines Traumes zu und spiele die wichtigen Sequenzen nochmals mit unterschiedlichen Lösungsmöglichkeiten durch, bis Du eine Lösung gefunden hast, mit der Du leben kannst. Es muss nicht eine perfekte Lösung sein, der Seele geht es nur darum, in dieser Sequenz ihre Ruhe finden zu können. Wenn das partout nicht gelingen mag, erinnere Dich an Deine Botschaft und wende Dich einfach der nächsten Sequenz zu.
„Es gibt für mich nichts zu tun und ich brauche nichts zu erreichen, es geschieht alles ohne meinen Einfluss!“
Also nichts erzwingen, wenn es nicht so läuft, wie Du das gerne hättest. Lieber aus der Reise wieder aussteigen und es an einem anderen Tag nochmals versuchen – Seelendinge brauchen ihre Zeit!
Wenn sich dann eine gewisse Unruhe in Dir einstellt und Dich zur Rückkehr in das Hier und Jetzt drängt, solltest Du beginnen, diesen Traum aufzulösen:
Lass Deinen Gedanken noch etwas freien Lauf, ohne sie bestimmen zu wollen, damit es da zu einem gewissen Abschluss kommen kann. Dränge Dich nicht, denn Du wirst fühlen, wenn es an der Zeit ist zu erwachen.
Richte Deine Sinne auf die Welt da draußen, mit ihren Geräuschen oder ihrer Stille. Versuch Dich mit geschlossenen Augen in Deinem Raum zu orientieren. Lass Dir Zeit wieder im Hier und Jetzt anzukommen. Öffne die Augen, schau auf die Dinge, die Dir vertraut sind. Löse Dein Mudra, damit Du diese Welt auch wieder im wahrsten Sinne des Wortes begreifen kannst.
Spreche oder flüstere die sehr wichtige Formel:
„Meine Augen sind geöffnet, ich bin im Hier und Jetzt angekommen. Alles was meiner Seele schadet wird aufgelöst!“
Letztlich muss dem Unterbewusstsein noch einmal unmissverständlich klar gemacht werden, dass die Meditation beendet ist. Dazu kannst Du abrupt Deine Haltung verändern oder Dich strecken. Wer dann noch dreimal in die Hände klatscht, wird die letzten Zweifel beseitigen. Es ist auch sinnvoll gleich nach der Meditation etwas Alltägliches zu tun, um den Gedanken eine andere Richtung zu geben.
Ach ja, die Reisen bitte kurz halten – denn nicht die Quantität ist entscheidend, sondern die Qualität.
Merlin