Verschwörungstheorie, Verschwörungsmythos - ein Kampfbegriff?

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Wir leben in einer Zeit, in der Gewalt und deren Verbreitung fast im Stundentakt passiert. Mauthausen ist lange her, aber diese Gewalt passiert jetzt - während die Jugendlichen leben. Und das ist der Unterschied.
Vor allem wird laufend Angst (!) im Internet geschürt und Gewalt als Lösung proklamiert und online verbreitet!
Und anfällig sind da nicht nur die Jugendlichen. Jede Menge Erwachsene sind es auch.
 
Wir waren vor 4 Jahren im KZ Auschwitz.
Mein Sohn (damals 15 J.) wollte wissen, wo sein Großvater interniert war.

Genau das habe ich ja gesagt.
In eurer Familie ist Faschismus durch den selbst erlebten deines Vaters ein Thema. Und natürlich ist dein Sohn dadurch sensibilisiert.
Aber in den meisten Familien gibt es keine Betroffenen, die Großeltern- Urgroßelterngeneration, die darüber etwas erzählen könnte, ist tot. Und so bleibt keine "eigene" Geschichte und nur das, was in den Geschichtsbüchern darüber zu lesen ist, hat zu wenig (mir fehlt grad das passende Wort dafür) Ausdruckskraft?
 
Aber anfällig für diese Manipulationen sind im besonderen diejenigen, in deren Familien das Thema "Faschismus" und die Gräuel der Nazis verleugnet oder ausgeklammert werden/wurden.
Das ist vermutlich sogar "Normalität".
Ich glaube der sicherste Schutz gegen Manipulation und Missbrauch ist, bei sich selber zu bleiben.
Und das betrifft jeden Einzelnen.
 
Diese Schüler sind vielleicht nach Ende der Führung ein bisserl geschockt, aber dieser Schock hält nicht lange an.
Er kann ein Leben lang anhalten. Hier ein Beitrag von einem Stern-Reporter. Er hat nichts von seinem KZ-Besuch vergessen:
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Auch wenn Schülerinnen und Schüler sich im Unterricht mit dem Nationalsozialismus beschäftigen und über den Holocaust in Schulbüchern lesen können, so macht ein Besuch in einer Gedenkstätte viel nachdenklicher, ist eindrücklicher und auch bewegender. Das weiß ich aus Erfahrung.(...)
Am Ende der Führung durch die Ausstellung verließen ich und ein paar andere Jugendliche unter Tränen das Gebäude. Und ich sagte mir: Wir dürfen so etwas nie wieder zulassen!

Um so etwas nie wieder geschehen zu lassen, braucht es Erinnerung, Gedenken, Aufklärung und auch Konfrontation. Ja, es gibt Stätten der Erinnerung. Ja, das NS-Regime ist in Lehrplänen an Schulen fest integriert. Aber manch einer von diesen 22 Prozent wird sagen, dass man Kindern und Jugendlichen so etwas noch nicht zumuten könne oder dass wir schon genug der Erinnerung hätten.

Nein! Wir erleben in Deutschland und auch in Europa mehr und mehr Antisemitismus und antisemitische Straftaten. Juden werden auf offener Straße attackiert, jüdische Friedhöfe werden geschändet. Der Anschlag in Halle letztes Jahr hätte Dutzende Jüdinnen und Juden das Leben kosten können.

Die Hoffnung liegt in der Jugend

Damit der Antisemitismus nicht weiter um sich greift, braucht es eine frühe Auseinandersetzung mit dem Holocaust. Meine Generation und die meiner Eltern hat sicher nichts mit dem Holocaust zu tun. Aber wir sind dafür verantwortlich, dass so etwas wie Holocaust und Völkermord bei uns nie mehr vorkommen wird. Diese Verbrechen und was sie anrichten können, vermittelt am besten eine KZ–Gedenkstätte. Deshalb sollte mindestens ein Besuch in Jugendjahren Pflicht sein, genauso wie Zeitzeugengespräche – so lange sie noch möglich sind. Nur so werden "Nie wieder" und "Wir gedenken" nicht nur Floskeln, sondern verankern sich in unseren Köpfen.
https://www.stern.de/politik/deutsc...-fuer-alle-schueler-pflicht-sein-9108618.html
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Dem stimme ich 100% zu.
 
Genau das habe ich ja gesagt.
In eurer Familie ist Faschismus durch den selbst erlebten deines Vaters ein Thema. Und natürlich ist dein Sohn dadurch sensibilisiert.
Aber in den meisten Familien gibt es keine Betroffenen, die Großeltern- Urgroßelterngeneration, die darüber etwas erzählen könnte, ist tot. Und so bleibt keine "eigene" Geschichte und nur das, was in den Geschichtsbüchern darüber zu lesen ist, hat zu wenig (mir fehlt grad das passende Wort dafür) Ausdruckskraft?
Du meinst wahrscheinlich, dass den Jugendlichen ohne familiäre Betroffenheit die Eindrücklichkeit fehlt ...

Aber ja, deswegen meine ich ja, dass hier die Schulen eine gewisse Sensibilisierung leisten müssen.
Es gibt zumindest Filme/Biografien/Interviews.
Und es gibt auch noch Angehörige, die die Geschichte ihrer Eltern/Großeltern weitererzählen können.
Meist wird durch sie die Betroffenheit weitertransportiert, die dann auf die Jugendlichen überspringt.
 
Aus @
Es ist kein Allgemeinplatz, sondern eine simple Beobachtung.
Aus @Wellenspiel s Sicht ist es offenbar ein Allgemeinplatz. Deshalb interessiert mich ja, was er meint.

Wenn Du schreibst
Es ist kein Allgemeinplatz, sondern eine simple Beobachtung. gehst Du davon aus, dass Wahrnehmungen f. Alle gleich sind, bzw. sein sollten.
Das glaube ich aber nicht.
Wahrnehmungen gestalten erst die Welt.....
 
Vor allem wird laufend Angst (!) im Internet geschürt und Gewalt als Lösung proklamiert und online verbreitet!
Und anfällig sind da nicht nur die Jugendlichen. Jede Menge Erwachsene sind es auch.

Nein, das sehe ich auch nicht so.
Das Internet hat damit überhaupt nichts zu tun. Welcher Jugendliche hat schon die Zeit oder Lust, sich im Netz mit Themen auseinanderzusetzen, die mit seinem Leben nichts zu tun haben?

Wenn du sagst, dass im Netz Angst geschürt wird, sollte auch gefragt werden, was zuerst da war: Die Angst vor etwas oder das, was du Angst schüren nennst. Wenn gesellschaftliche Themen keine Angst machen, kann diese Angst auch nicht für irgendwelche Zwecke missbraucht werden.
 
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Das ist vermutlich sogar "Normalität".
Ich glaube der sicherste Schutz gegen Manipulation und Missbrauch ist, bei sich selber zu bleiben.
Und das betrifft jeden Einzelnen.
Den Jugendlichen fehlt aber noch die Einsicht zu erkennen, was es heißt, "bei sich zu bleiben".
Wenn sie es dann auch nicht von ihrem Umfeld lernen, bleiben sie u.U. trotzdem anfällig, auch wenn sie älter werden.
 
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