Hallo!
Ich habe mich im Alter von 12 Jahren dazu entschlossen kein Fleisch mehr zu essen - das war vor 6 Jahren

Meine Beweggründe: ich habe mich damals zu dieser Zeit immer intensiver mit dem Thema "Woher kommt mein Essen" beschäftigt und, obwohl mir diese Sache immer schon (auf eine Art und Weise) klar war, hat sich mir doch noch einiges offenbart. Dinge, die ich mit meinem Gewissen und meinen Grundsätzen einfach nicht vereinbaren konnte und auch nicht wollte.
Die ersten zwei Jahre war es manchmal recht schwierig, da niemand in meiner Familie Vegetarier war - so auch alle meine Freunde. Im Gegenteil, mein Vater (sowie auch einige, wenige, Freunde) waren begeisterte Fleischesser und somit gab es nicht nur einmal eine große Diskussion darüber, dass Fleisch doch so gesund ist, und ich mich doch nicht so anstellen soll, und so weiter. Jegliche väterliche "Weisheiten" haben sich eingestellt, als nach einiger Zeit doch auch für alle klar war, dass ich nicht wieder Fleisch essen werde, völlig gleich was auch immer man mir einreden möchte. Dadurch, dass mein Vater eben begeisterter Fleischesser war und jeden Tag sein Fleisch am Teller haben wollte (es hat sich mit den Jahren gebessert!!!), bin ich ab und an zu kurz gekommen und habe so recht früh lernen müssen mir selbst etwas zu kochen - und nun bin ich sogar gut darin
In meiner Klasse gab es einige wenige, die mich permanent mit jeglichen, einfach dummen und unnötigen, Kommentaren ärgern wollten und auch so gibt es immer noch Leute die meinen jegliches kommentieren zu müssen - klar, es ärgert mich, aber ich versuche mich dem nicht hinzugeben. Und dann gab es jene in meinen Freundeskreis, die ich, dem Anschein nach, mit meiner Motivation angesteckt habe, aus dem "Ich bin jetzt auch Vegetarier" wurde dann aber auch recht schnell wieder "..mal eben ein dickes Stück Fleisch in mich hineinstopfen - und niemanden etwas davon erzählen, denn ich bin Vegetarier". Ich finde die Tatsache, dass es eben immer wieder (und eigentlich viel zu viele) Leute gibt, die fest davon überzeugt sind, man hätte Interesse an jeglichen Kommentaren recht amüsant, obgleich es mich auch immer ein wenig verärgert, und mit ihnen auch jene, die sich als vegetarische Fleischesser präsentieren.
Zu der Vorstellung meines Selbst muss ich sagen, dass ich versuche mich nicht als etwas Besseres zu fühlen (was mir um ehrlich zu sein doch in manchen Situationen schwer fällt). Ich versuche auch, was mir, wie ich meinen möchte, auch gut gelingt, Fleischesser zu akzeptieren und sie "in Ruhe zu lassen". Dazu muss ich jedoch sagen, dass ich jene Leute, die Fleisch essen und sich aber nicht mit der Herstellung beschäftigen WOLLEN (weil es ja so schlimm ist und das können sie sich doch nicht ansehen etc.) bzw. dies auch wirklich vermeiden nicht akzeptieren kann und man mir hierbei auch sagen kann was man möchte, Wegschauen werde ich nie akzeptieren! Das ist übrigens auch etwas, das mir immer sehr wichtig war: nicht wegzuschauen - vor allem dann nicht, wenn es um eine "Minderheit" geht. Auch heute noch schaue ich mir diverse Dokumentationen an, auch wenn ich es manchmal echt nicht mehr sehen möchte, aber ich bin der Meinung, dass das meine Verpflichtung ist - denn ich lebe in einer Welt wo das Realität ist, eine Realität in der ich, völlig gleich ob ich mich daran beteilige oder nicht, lebe.
Jedenfalls, um auf den Punkt zu kommen, habe ich mich vor ungefähr einem 1/2 Jahr dazu entschlossen vegan zu werden und noch mehr auf meine (gesunde) Ernährung zu achten. Das erste was ich abgesetzt habe waren jegliche Süßigkeiten (ich war ein großer Schokoladefan), nach ungefähr zwei Monaten hatte ich meinen ersten Rückfall: Weihnachten stand vor der Tür und Omas Torten und Kekse sind so unglaublich toll! Dann Mitte Jänner aber wieder zurück und nun steht im Kühlschrank eine dieser tollen Torten... unberührt =) Ich gehe diese ganze Sache langsam an, möchte nichts überstürtzen und meinen Körper möchte ich auch eine Gewöhnungszeit gewähren, eine beschlossene Sache ist es aber alle Male
Und zuletzt; ich möchte nicht bloß vegan werden - ich möchte mich dem "totalen Bewusstsein" nähern, und dazu gehört für mich nun einmal auch eine gesunde, (umwelt)bewusste und für mich selbst vertretbare Ernährung
