Möchte gern anfangen, mich vegan zu ernähren - wie ging es euch am Anfang?

traumreisende

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Wien
Hi zusammen!:)

Vor einigen Tagen ist mir ein Buch (Tiere essen von J.S. Foer) in die Hände gefallen, welches ich erschüttert in 2 Tagen ausgelesen hatte. Ich kann immer noch nicht glauben, zu was Menschen fähig sind, welches Leid Tieren und auch der Umwelt angetan wird und was für fürchterliche weitreichende Konsequenzen das übermäßige Konsumieren von tierischen Produkten für unseren Planeten hat!

Ich hatte vor 5 Jahren schon einmal beschlossen, kein Fleisch mehr zu essen, nachdem ich erschreckende Berichte über das Leiden von Schweinen in Massentierhaltungsbetrieben gelesen hatte und war dann für 3 Jahre Vegetarierin. Ich hab dann aber wieder angefangen Fleisch zu essen, weil ich meine Ernährung mit der Zeit als Zwang empfand. In der Zeit ließ ich wegen Nahrungsmittelunverträglichkeiten sehr viele Sachen weg und das Thema Essen wurde bei mir irgendwann so bedeutungsschwer, dass es mir irgendwann zuviel wurde und ich einfach nicht mehr verzichten wollte. Damals war es wohl gut für mich, dass ich angefangen hatte, wieder alles zu essen. Meiner Gesundheit tat es zwar nicht so gut, es war aber zu der Zeit und unter diesen Umständen eine Befreiung für meine Seele. Ich war wohl noch nicht wirklich bereit dafür, mich vegetarisch und verantwortungsbewusst zu ernähren.
Ich aß also neben all den anderen lange weggelassenen Nahrungsmitteln wieder Fleisch, auch wenn ich darauf schaute, möglichst nur Fleisch aus Biobetrieben zu kaufen. Trotz allem hatte ich vergessen bzw. hatte das Bewusstsein dafür verloren, wieso ich mich vor 5 Jahren dazu entschieden hatte, auf Fleisch zu verzichten. Dieses Bewusstsein ist jetzt wieder da. Das Thema ist wieder auf mich zugekommen (ich wusste, das würde es früher oder später wieder tun) und ich habe das Gefühl, dass ich jetzt bereit dazu bin.

Ich hatte ehrlich gesagt immer Vorurteile gegenüber Menschen, die sich vegan ernähren, da ich einzelne Veganer erlebt hatte, die Fleischesser(oder sogar Vegetarier) in Diskussionen ständig verurteilten, sich als bessere Menschen ansahen (zumindest hatte es den Anschein) und Andersessende auf eine ungute Weise zu missionieren versuchten. Vegetarier und Fleischesser erlebte ich um einiges toleranter (zumindest diejenigen in meinem Freundeskreis) und sie waren mir deswegen auch wesentlich sympathischer.;) Außerdem hatte ich vegane Ernährung auch immer mit Nährstoffmangel in Verbindung gebracht. Das zusammen führte dazu, dass ich diese Ernährungsweise eher nicht beachtete und ihr sehr skeptisch gegenüber stand.

Letztendlich ist es aber nicht wichtig, ob mir ein Verfechter einer Ernährungsweise sympathisch ist oder nicht. Ich habe den starken Wunsch, etwas Aktives zu tun, um das Wohl der Tiere und unserer Umwelt zu unterstützen. Eine vegane Ernährungsweise wäre denke ich ein guter und vernünftiger Anfang und mithilfe der Informationen, die ich bis jetzt zusammengetragen habe, komme ich auch immer mehr zur Überzeugung, dass vegane Ernährung auch sehr gut für die Gesundheit ist (hätt ich vorher nicht gedacht).

Das alles ist ganz neu für mich und ich habe zugegeben etwas Bammel davor, so viel Vertrautes zurückzulassen. Kein Fleisch mehr zu essen ist dabei das geringere Problem, aber keine Milchprodukte mehr zu essen, inklusive Butter, das fällt mir nicht ganz so leicht. Ich weiß noch nicht, ob ich das schaffe, ich hoffe es aber sehr.

Mich würde sehr interessieren, wie ihr zur veganen Ernährungsweise gekommen seid, wie es euch am Anfang gegangen ist, wie eure Freunde und Familie darauf reagiert haben und was sich durch die vegane Ernährung für euch verändert hat. Mich würde in diesem Zusammenhang auch der gesundheitliche Aspekt sehr interessieren. Hattet ihr Entgiftungs- oder Entzugserscheinungen? Ist es euch leicht gefallen, auf eure bisherigen Ernährungsgewohnheiten zu verzichten? Wie habt ihr euch nach eurer Ernährungsumstellung gefühlt?

Eine Frage, die mich noch sehr beschäftigt. Es heißt in verschiedenen Artikeln, dass eine gut zusammengestellte, abwechslungsreiche vegane Ernährung sehr gut für den Menschen ist, dass man aber aufpassen muss, dass man evtl. Vitamin B 12 in synthetischer Form zuführt, damit man keinen Mangel erleidet. Mal abgesehen vom Leiden der Tiere und den ökologischen Konsequenzen; heißt das nicht, dass eine Ernährung mit ab und zu einigen tierischen Produkten,z.B. Milchprodukten auf dem Speiseplan und einer abwechslungsreichen, gesunden Ernährung idealer wäre, da man um kein Vitamin fürchten müsste und diese Ernährung deswegen viel unkomplizierter und natürlicher wäre? Eben weil man keine Nahrungsergänzungsmittel bräuchte?

So, ich hör mal auf, der Text ist eh schon um vieles länger geworden als beabsichtigt!:stickout2

Vielen Dank fürs Lesen und ich würde mich sehr über einen Austausch und Berichte über eure Erfahrungen mit veganer Ernährung freuen!:)

Liebe Grüße,
traumreisende
 
Werbung:
Butter: http://1.bp.blogspot.com/-0TA_SPEVI...Pg/s1600/PYWX4IP1HRDMHWWS29GUNS4W_999x999.jpg

Schmeckt wie Butter, mit der kannste auch Backen und alles andre was mit ner "normalen" Butter auch machst machen!

Käse: http://www.wilmersburger.de/

Schmeckt wie Käse und ist auch so verarbeitbar.

Mittlerweile gibt es wirklich für alles ersatz. Aldi und Kaufland haben eine riesen auswahl von Veganem Essen. Schnitzel, Butter, Milch etc. und das auch sehr günstig.

Ahso

Kosmetik:

http://www.dm-drogeriemarkt.de/cms/servlet/segment/de_homepage/alverde_home/

Dm-Hausmarke Alverde ist auch Vegan und günstig.

Mit den ganzen Infos dürfts nicht mehr so schwer sein sich Vegan zu ernähren oder gänzlich Vegan zu leben.


Meine Mum lebt seit ich denken kann Vegan und ist Kerngesund. Ich seh da nur Vorteile.
 
Hallo HorAchti!

Danke für die vielen Tipps!:) Klingt schonmal sehr gut. Ich hoffe, dass es die Produkte auch in Österreich gibt. Alverde benutz ich eh schon länger und bin sehr zufrieden damit.

Liebe Grüße,

traumreisende
 
Seit 18 Jahren essse ich kein Fleisch mehr und seit 6 Monaten ernähre ich mich Vegan.
Ich habe 10 Kg abgenommen, ohne zu hungern. Es geht mir gut, dabei stenge ich mich noch nicht einmal an, ich tue es aus Überzeugung und weil es mir weitaus besser geht, ohne tierische Fette.

Alles Gute
 
Hi Reinhold!

Wow, das klingt toll! Es freut mich für dich, dass es dir so blendend geht.:)

Was mich aber immer etwas verwirrt ist, dass viele es genauso erleben wie du (von dem was ich bisher in Artikeln u.ä. gelesen habe), es dann aber trotzdem immer wieder heißt, dass das nicht so bleibt und sich nach ca. 5 Jahren die ersten Mangelerscheinungen zeigen. Meine Schwester hat für ein halbes Jahr vegan gelebt, ist dann aber wieder zur Vegetarierin geworden, weil ihr ein Arzt, der eigentlich sehr offen ist da er alternativ arbeitet, gesagt hat, dass eben nach einigen Jahren Mangelerscheinungen auftreten und sie Gefahr läuft Osteoporose zu bekommen, weil man mit rein pflanzlicher Nahrung nicht genug Kalzium bekommt. Das hat ihr solche Angst gemacht, dass sie wieder angefangen hat Milchprodukte und Eier zu esen. In Artikeln welche vegane Ernährung befürworten heißt es aber wiederum, dass das nicht stimmt. Wie ist es nun wirklich?

Gibt es unter euch langjährige Veganer, die schonmal Probleme wegen Nährstoffmangel gehabt haben oder muss man einfach nur aufpassen? Was mich widerum zu der letzten Frage in meinem Anfangspost führt. Ob vegane Ernährung trotz der ethischen und ökologischen Notwendigkeit für den Menschen ideal sein kann, wenn man so stark aufpassen muss, keinen Mangel zu erleiden? Vielleicht gibt es jemanden, der mir dazu Näheres sagen kann? Das wäre toll!

Danke und lg,

traumreisende
 
Als ich anfing kein Fleisch mehr zu essen, hat selbst mein Hausarzt gesagt, man braucht Fleisch ein Stück Lebenskraft, dass ist Blödsinn.

Mein Körper hat sich irgendwie eingestellt, ohne mein zutun, ich esse das worauf ich Appetit habe, wo nach mein Körper verlangt. Der Körper ist eine Biologische Maschine, wenn du sie laufen lässt, weiß diese Biologische Einheit genau was sie braucht. Verrückt wie es auch klingt, der Körper weiß genau, wo was für Nährstoffe drin sind und danach greift du denn.

Die Diskussionen über Mangelerscheinung halte ich für blöd, dass sind unterumständen
Ausreden, um weiterhin Fleisch oder tierische Fette zu essen. Man hat nicht genügend Einsicht und Bewußtsen, dass man sein Körper mit Fleisch nichts gutes tut. Jeder hat so seine Motive, Fleisch zu essen oder auch nicht.

Ich finde es nicht schlimm wenn jemand Fleisch isst, es kommt nur daruf an, was man selbst tun.

Auch finde ich es nicht gut, wenn Vegetarier, Fleischesser diskreminieren und Fleischesser, Vegetarier diskreminieren, man sollte sich schon untereinander ernst nehmen.

Schade finde ich nur, dass da sehr oft eine Front zwischen Vegetarier, Veganer und Fleischesser entsteht.

Jetzt bin ich glaube ein wenig von Thema abgekommen.

Alles Gute, dass wird schon.
 
Also zumindest für mich ist die Sache mit den Nährstoffen keine Ausrede. Trotzdem steht für mich meine Gesundheit an erster Stelle und sollte es wirklich so sein, dass ich mit nur pflanzlicher Ernährung leicht Mangelerscheinungen bekomme, dann werde ich wohl ab und zu Milchprodukte essen.

Ich hoffe, ich lerne es, auf meinen Körper zu hören. Ich finde, dass das gar nicht so einfach ist, vor allem weil da oft Süchte dazwischenfunken und evtl. echte Bedürfnisse nach Nährstoffen die der Körper braucht überdeckt werden. Wobei da die Wahrnehmung für die Nahrung die der Körper wirklich braucht durch das Weglassen von Sachen wie Zucker und Geschmacksverstärker sicher besser funktioniert.

Auch finde ich es nicht gut, wenn Vegetarier, Fleischesser diskreminieren und Fleischesser, Vegetarier diskreminieren, man sollte sich schon untereinander ernst nehmen.

Schade finde ich nur, dass da sehr oft eine Front zwischen Vegetarier, Veganer und Fleischesser entsteht.

Das sehe ich genauso! Ich finde, das ist ein sehr wichtiges Thema. Bei aller Tierliebe finde ich es nicht gut, wenn Veganer/Vegetarier andere Menschen angreifen, weil sie Tiere essen, genauso wenig wie es nicht gut ist, wenn Fleischesser vegetarisch lebende Menschen verurteilen. Wenn man plötzlich gegen seine Mitmenschen ist, nur weil diejenigen eine andere Lebensweise haben als man selbst, dann läuft meiner Meinung nach etwas gewaltig schief. Ich bin immer wieder erschrocken, auch hier im Forum, wenn ich lese, wie aggressiv manche gegen Andersessende vorgehen und wenn versucht wird die eigene Meinung dem Anderen zwanghaft aufzustülpen. Das dient finde ich nicht der Sache und vor allem schafft es alles andere als Frieden. Das finde ich sehr traurig. Es kann jeder nur für sich selbst entscheiden und für sich die Lebensweise wählen, die ihm richtig erscheint. Andere Menschen zu meiden, nur weil sie anders essen als man selbst, finde ich persönlich sehr bedenklich.

Alles Gute, dass wird schon.

Danke.:)

Liebe Grüße
 
Ich ernähre mich vegetarisch, aber auch hier mit sehr wenigen tierischen Produkten (hauptsächlich Schafmilchjoghurt wegen des Kalziums und manchmal, aber selten Käse). Leider - als Sportler wirklich auf Dauer nicht außer Acht zu lassen - sollte man viel Eiweiß zu sich nehmen. Das hole ich mir hauptsächlich aus biologisch angebautem Soja (meist in Pulverform, da hier das Eiweiß viel konzentrierter ist).

Schaut man nicht darauf - wie ich viele Jahre - so sind vor allem folgende gesundheitliche Folgen vorprogrammiert: Osteoporose, Arthrose, Verletzungen heilen schlechter, die Beinhaut nimmt ab (Schutz für die Gelenke und Knochen).
Also wichtig: schauts als Veganer auf Euren Kalzium- und Eiweißhaushalt.

Ansonsten kann ich auch die veganische Ernährung nur unterstützen ! Reinhold hat vollkommen recht: der Körper sagt genau, was er braucht. Man muss nur auf ihn hören.

Schön, dass es immer mehr Interessierte gibt.

Bram
 
Ich denk bei der Veganen Ernährung kann man nicht viel falsch machen, solange man sich vorher gut darüber Informiert.

Gesünder als Fastfood ist es allemal:)
 
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