Vater und Mutter ehren????

Ich bin aber der Ansicht, dass man das nicht unbedingt tun muß, außer man selbst verspürt ein gesondertes Bedürfnis danach, darf man es tun. Manche Dinge bleiben besser wo sie sind, im Unbewußten, wenn man gut damit leben kann.
Ja, das hängt wohl auch vom individuellen Leidensdruck ab, was man damit macht.
Allerdings: wenn jemand einen starken Brast auf die Eltern schiebt, weil derjenige sehr viele oder auch extreme Verletzungen durch sie erfahren hat, dann ist es wahrscheinlich schon sinnvoll, das Trauma zu heilen.

Schlimm ist es halt, wenn jemandem gerade bewusst wird, was passiert ist, inkl. hochkommender Wut (oder was auch immer für Gefühle) und dann kommt jemand mit der "Verzeihen"-Keule daher.
Oder auch das Kleinreden (von Unbeteiligten) des Geschehenen ("das kann ich mir nicht vorstellen" "so schlimm kann das doch gar nicht gewesen sein" u.ä.) - das ist genauso kontraproduktiv.

Ich frage mich nur mal immer wieder, bei diesen ewigen Schreiern nach "unbedingt verzeihen müssens", ob sie sich selbst mal in der Lage befunden haben ein wirklich schweres Trauma in ihrer Kindheit erlebt zu haben und ob sie das überhaupt nachvollziehen können, was sie da so verlangend postulieren. Ich denke: sie können es nicht nachvollziehen.
Da denke ich ähnlich - unser Denken ändert aber nichts daran, dass solche Forderungen weitere Verletzungen bedeuten können.
 
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schaden kann natürlich entstanden sein - den kann jener, der den fehler begangen hat, nach möglichkeit wieder gut machen.

Geht das denn auf menschlicher/seelischer Basis oder Ebene? Auf materieller, ok, da kann etwas Neues gekauft werden usw.

Wenn ich jemandem einen Schaden zufüge, kann ich nur hoffen, dass dieser beim anderen heilt und mir ewig Vorwürfe machen, selbst darunter leiden. Ich hab mir da dann in dem Sinne ja auch selbst Wunden zugefügt. Das ist tatsächlich die größte 'Strafe' für einen, find ich, damit dann später klarzukommen und das zu fühlen, die eigenen Gefühle.

Vorwürfe muss sich niemand ewig machen, aber das bleibt wohl nicht aus. Bei manchen.

EDIT: Zumindest für die, die sich darüber bewusst geworden sind.
 
ich habe gerade von psychisch kranken Menschen gesprochen, die nicht in der Lage sind, für sich selbst die Verantwortung zu übernehmen. :rolleyes:

Oder glaubst Du etwa, dass eine psychische Erkrankung auch körperliche Funktionen beeinträchtigt?


Das problem ist eher das, dass nicht psychisch Kranke keine Selbstverantwortung an den Tag legen.:rolleyes:

Ich finde diese Ausredensucherei faszinierend.

Gummi kann platzen
Pille wirkt nicht
Medikamente mit Pille wirken nicht
Mensch schaltet das Hirn beim Schnackseln ab
Lauter psychisch Kranke laufen rum und zeugen untentwegt Kinderleins, weil sie vom Arzt nicht aufgeklärt wurden
usw.

Und was is mit den ganz normalen Vollkoffern die sich nicht den Deut eines Gedankens über ihr Leben und schon gar nicht über Selbstverantwortung und schon überhaupt nicht über Verantwortung ihren Kindern gegenüber machen. Und was ist mit den ganzen Vollkoffern, die Kinder einfach nur zum eigenen Mißbrauch bekommen (welche Gründe da auch jeder immer haben mag)?

Die die du erwähnst, sind ja nicht die breite Masse Derjenigenwelchen und die bekommen auch nicht ständig alle pechweise durchwegs Kinder.
 
Ja, das hängt wohl auch vom individuellen Leidensdruck ab, was man damit macht.
Allerdings: wenn jemand einen starken Brast auf die Eltern schiebt, weil derjenige sehr viele oder auch extreme Verletzungen durch sie erfahren hat, dann ist es wahrscheinlich schon sinnvoll, das Trauma zu heilen.

Ja, das Trauma in erster Linie für sich selbst zu heilen wäre von Vorteil. Daraus kann sich auch mitunter ein Verzeihen können ergeben.
 
Ja, das stimmt, es 'funktioniert' nicht, weil es ein Prozess ist, alles seine Zeit braucht. Physische Wunden heilen auch nicht von jetzt auf gleich, die brauchen auch ihre Zeit. Ein Bruch sogar mehrere Wochen. Und ich würd fast sagen, dass Körperliches 'einfacher' heilt, heilen kann. Vielleicht weil da gezielter behandelt wird/werden kann. Ich weiß nur nicht, ob das jetzt etwas gewagt ist, das so zu behaupten.

ich bin mir nicht sicher ob es einfacher heilt und es bleibt auch immer etwas zurück.

Vielleicht ist es einfach nur einfacher* geheilt weil man es aus der Distanz sehen kann?
Doch wieviele Traumas können nur durch physische Krankheiten entstehen und verbleiben, obwohl sie äusserlich nicht mehr wirklich sichtbar sind?

Vielleicht heilen diese Wunden auch schneller weil man sich mit den Wunden befasst und nicht mit dem Wundenverursacher (dem Auto,dem Fahrad oder den Skiern)?

Alles Liebe
flimm
 
Ja, das stimmt, es 'funktioniert' nicht, weil es ein Prozess ist, alles seine Zeit braucht. Physische Wunden heilen auch nicht von jetzt auf gleich, die brauchen auch ihre Zeit. Ein Bruch sogar mehrere Wochen. Und ich würd fast sagen, dass Körperliches 'einfacher' heilt, heilen kann. Vielleicht weil da gezielter behandelt wird/werden kann. Ich weiß nur nicht, ob das jetzt etwas gewagt ist, das so zu behaupten.

Das kann man von aussen niemals beurteilen. Es gibt immer Spontanheilungen und auch Prozesse, die andauern.
 
Verzeihen können is ein langer Prozess vieler eigener Wandlungen und auch wenn man bestrebt ist, den Tatsachen auf den Grund zu gehen, ein Informationen sammeln über das Leben seiner Eltern aus der Vergangenheit (Aufdeckungsprozess/Entlüftung) um zu verstehen.

Ich bin aber der Ansicht, dass man das nicht unbedingt tun muß, außer man selbst verspürt ein gesondertes Bedürfnis danach, darf man es tun. Manche Dinge bleiben besser wo sie sind, im Unbewußten, wenn man gut damit leben kann.

Ich frage mich nur mal immer wieder, bei diesen ewigen Schreiern nach "unbedingt verzeihen müssens", ob sie sich selbst mal in der Lage befunden haben ein wirklich schweres Trauma in ihrer Kindheit erlebt zu haben und ob sie das überhaupt nachvollziehen können, was sie da so verlangend postulieren. Ich denke: sie können es nicht nachvollziehen.

Bei einer Person, die ich kenne, die auch ziemlichen Mist erleben musste, kommt komischerweise nur die Predigt des Verzeihens daher. Die grausigen Erlebnisse kann die Person schildern aber benutzt diese, wie gesagt, eben nur als dämlichen Vergleich um das Verhalten von Eltern zu ihren Kindern zu rechtfertigen, weil es bei ihr ja "schlimmer" zuging als z.B. bei mir oder auch vielen anderen Kindern heutzutage. Die Zahl solcher emotional verwahrlosten kinder ist ja heute auch noch ganz schön hoch, behaupte ich mal, weil ich so vieles höre, erlebe und erlebt habe. Ich denke also nicht, dass diese Leute in der Lage seien, ihr eigenes Trauma nachvollziehen zu können. Spucken leider nur mit dummen Sprüchen und schwingen die Moralkeule
 
Ännaaa;3889037 schrieb:
Bei einer Person, die ich kenne, die auch ziemlichen Mist erleben musste, kommt komischerweise nur die Predigt des Verzeihens daher. Die grausigen Erlebnisse kann die Person schildern aber benutzt diese, wie gesagt, eben nur als dämlichen Vergleich um das Verhalten von Eltern zu ihren Kindern zu rechtfertigen, weil es bei ihr ja "schlimmer" zuging als z.B. bei mir oder auch vielen anderen Kindern heutzutage. Die Zahl solcher emotional verwahrlosten kinder ist ja heute auch noch ganz schön hoch, behaupte ich mal, weil ich so vieles höre, erlebe und erlebt habe. Ich denke also nicht, dass diese Leute in der Lage seien, ihr eigenes Trauma nachvollziehen zu können. Spucken leider nur mit dummen Sprüchen und schwingen die Moralkeule


Postuliert diese Person, dass du verzeihen sollst? Und isse deshalb das du dir nen Kopf darüber machst?

Oder postuliert sie das nur für sich selbst, als ihren eigenen besten Weg und dich zipft das an?
 
Postuliert diese Person, dass du verzeihen sollst? Und isse deshalb das du dir nen Kopf darüber machst?

Oder postuliert sie das nur für sich selbst, als ihren eigenen besten Weg und dich zipft das an?

Ja in manchen Situationen kommt es vor, dass sie mir dies Predigt. Aber für sich selbst tut sie das auch. Also beides. Es zipft (lustiges Wort :D) mich deshalb an, dass sie, wie wir es wohl vermuten, selbst nicht oder nie verarbeitet hat, das alles nur oberflächlich betrachten mag und/oder dann sofort verdrängt und und und und und....
 
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Geht das denn auf menschlicher/seelischer Basis oder Ebene? Auf materieller, ok, da kann etwas Neues gekauft werden usw.

Wenn ich jemandem einen Schaden zufüge, kann ich nur hoffen, dass dieser beim anderen heilt und mir ewig Vorwürfe machen, selbst darunter leiden. Ich hab mir da dann in dem Sinne ja auch selbst Wunden zugefügt. Das ist tatsächlich die größte 'Strafe' für einen, find ich, damit dann später klarzukommen und das zu fühlen, die eigenen Gefühle.

Vorwürfe muss sich niemand ewig machen, aber das bleibt wohl nicht aus. Bei manchen.

EDIT: Zumindest für die, die sich darüber bewusst geworden sind.

für mich ist der schaden gut gemacht dadurch, dass ein mensch seinen fehler nicht nur einsieht, sondern auch nicht wieder begeht.:)
 
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