Ahorn
Sehr aktives Mitglied
Ja, das hängt wohl auch vom individuellen Leidensdruck ab, was man damit macht.Ich bin aber der Ansicht, dass man das nicht unbedingt tun muß, außer man selbst verspürt ein gesondertes Bedürfnis danach, darf man es tun. Manche Dinge bleiben besser wo sie sind, im Unbewußten, wenn man gut damit leben kann.
Allerdings: wenn jemand einen starken Brast auf die Eltern schiebt, weil derjenige sehr viele oder auch extreme Verletzungen durch sie erfahren hat, dann ist es wahrscheinlich schon sinnvoll, das Trauma zu heilen.
Schlimm ist es halt, wenn jemandem gerade bewusst wird, was passiert ist, inkl. hochkommender Wut (oder was auch immer für Gefühle) und dann kommt jemand mit der "Verzeihen"-Keule daher.
Oder auch das Kleinreden (von Unbeteiligten) des Geschehenen ("das kann ich mir nicht vorstellen" "so schlimm kann das doch gar nicht gewesen sein" u.ä.) - das ist genauso kontraproduktiv.
Da denke ich ähnlich - unser Denken ändert aber nichts daran, dass solche Forderungen weitere Verletzungen bedeuten können.Ich frage mich nur mal immer wieder, bei diesen ewigen Schreiern nach "unbedingt verzeihen müssens", ob sie sich selbst mal in der Lage befunden haben ein wirklich schweres Trauma in ihrer Kindheit erlebt zu haben und ob sie das überhaupt nachvollziehen können, was sie da so verlangend postulieren. Ich denke: sie können es nicht nachvollziehen.